ZitatAlles anzeigenDie sechs Paramitas sind eine Liste von Tugenden oder "vollkommenen Handlungen" im Mahayana-Buddhismus. Diese werden gelehrt, um auf dem Weg zur Erleuchtung zu helfen. "Paramita" ist ein Sanskrit-Wort, das "vollkommen" oder "vollendet" bedeutet. Die sechs Paramitas sind:
1. **Dana (Großzügigkeit)**: Dies bezieht sich auf die Tugend der Großzügigkeit und des Gebens. Es geht darum, materielle Güter, Zeit, Energie und sogar spirituelle Unterstützung uneigennützig und freigiebig zu teilen.
2. **Sila (Ethik)**: Dies bezieht sich auf die Tugend der Ethik, der moralischen Integrität und des rechten Verhaltens. Es bedeutet, ein Leben zu führen, das frei von schädlichem Verhalten ist, wie Lügen, Stehlen, tödlichen Gewalt usw.
3. **Ksanti (Geduld)**: Dies bezieht sich auf die Tugend der Geduld und Ausdauer. Es beinhaltet die Fähigkeit, gelassen zu bleiben und nicht gereizt oder verärgert zu werden, besonders wenn man mit Schwierigkeiten, Hindernissen oder unangenehmen Menschen konfrontiert ist.
4. **Virya (Eifer oder Anstrengung)**: Dies bezieht sich auf die Tugend des Eifers, der Energie und der Entschlossenheit auf dem spirituellen Weg. Es bedeutet, Ausdauer und Energie in die Praxis von Meditation, Studium und anderen spirituellen Bemühungen zu investieren.
5. **Dhyana (Meditation)**: Dies bezieht sich auf die Tugend der Meditation und Konzentration. Es bedeutet, den Geist zu beruhigen, zu fokussieren und zu klären, um tiefe Einsichten zu gewinnen und den Geist zu reinigen.
6. **Prajna (Weisheit)**: Dies bezieht sich auf die Tugend der Weisheit oder des Verständnisses. Es bedeutet, die wahre Natur der Dinge zu erkennen, insbesondere die Leerheit (Shunyata) und die Interdependenz aller Phänomene. Diese Weisheit führt zur Befreiung von der Illusion der getrennten Existenz und zur Erleuchtung.
Diese sechs Paramitas werden gelehrt, um die Praxis des Mitgefühls (Karuna) und der Weisheit zu kultivieren und so den Weg des Bodhisattva, einer erleuchteten Wesenheit, die sich dem Wohl aller Lebewesen widmet, zu unterstützen.
Im Theravada-Buddhismus gibt es jedoch ähnliche Konzepte und Tugenden, die sich auf den Weg zur Erleuchtung beziehen. Einige dieser Tugenden werden in den "Zehn Paramis" (Paramitas) des Theravada-Buddhismus gefunden. Die Zehn Paramis sind:
1. **Dana (Großzügigkeit)**: Wie im Mahayana-Buddhismus ist auch im Theravada-Buddhismus Großzügigkeit eine wichtige Tugend. Es beinhaltet das Geben von materiellen Gütern, Zeit, Energie und spiritueller Unterstützung.
2. **Sila (Ethik)**: Ethik oder moralische Integrität ist auch im Theravada-Buddhismus von entscheidender Bedeutung. Es bezieht sich auf die Einhaltung der moralischen Regeln und den Verzicht auf schädliches Verhalten.
3. **Nekkhamma (Verzicht)**: Dies bezieht sich auf den Verzicht auf weltliche Genüsse und Anhaftungen. Es beinhaltet die Entwicklung von Loslassen und innerer Freiheit von weltlichen Bindungen.
4. **Panna (Weisheit)**: Weisheit ist eine der grundlegenden Tugenden im Theravada-Buddhismus. Es beinhaltet das Verständnis der Dinge wie sie wirklich sind, insbesondere die Überwindung der Illusion des Selbst (Anatta) und das Verständnis der Ursachen von Leiden (Dukkha).
5. **Virya (Energie)**: Energie bezieht sich auf die Entschlossenheit und Anstrengung auf dem spirituellen Weg. Es bedeutet, Ausdauer und Entschlossenheit in der Meditation und anderen spirituellen Praktiken zu entwickeln.
6. **Khanti (Geduld)**: Geduld ist eine Tugend, die im Theravada-Buddhismus hoch geschätzt wird. Es beinhaltet die Fähigkeit, ruhig und gelassen zu bleiben, besonders in schwierigen oder herausfordernden Situationen.
7. **Sacca (Wahrhaftigkeit)**: Wahrhaftigkeit bezieht sich auf die Wichtigkeit von Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit im Denken, Sprechen und Handeln.
8. **Adhitthana (Entschlossenheit)**: Entschlossenheit bezieht sich auf die Festigkeit des Willens und die Bestimmtheit, den spirituellen Weg fortzusetzen, ungeachtet der Hindernisse.
9. **Metta (Liebevolle Güte)**: Liebevolle Güte ist eine Tugend der bedingungslosen Liebe und des Mitgefühls gegenüber allen Lebewesen.
10. **Upekkha (Gleichmut)**: Gleichmut bezieht sich auf die Fähigkeit, in allen Lebenssituationen ausgewogen und ausgeglichen zu bleiben.
Obwohl die Konzepte nicht genau die gleichen sind, spiegeln diese zehn Paramis im Theravada-Buddhismus ähnliche Ideen wider wie die sechs Paramitas im Mahayana-Buddhismus. Sie sind grundlegende Richtlinien für einen buddhistischen Praktizierenden auf dem Weg zur Erleuchtung und zum Überwinden des Leidens.
Geduld kann man auch ganz klassisch auf einen zeitlichen Rahmen beziehen.
ZitatAlles anzeigenGeduld wird in der Regel als die Fähigkeit definiert, ruhig und beharrlich in schwierigen oder langwierigen Situationen zu bleiben, ohne dabei gereizt oder ungeduldig zu werden. Es beinhaltet die Fähigkeit, auf etwas zu warten, ohne sich zu ärgern, und die Bereitschaft, Herausforderungen oder Verzögerungen gelassen anzunehmen.
Hier sind einige Definitionen von Geduld:
1. **Ruhe in schwierigen Situationen**: Geduld bezieht sich auf die Fähigkeit, ruhig zu bleiben, auch wenn man mit Schwierigkeiten, Hindernissen oder Verzögerungen konfrontiert ist.
2. **Beharrlichkeit**: Geduld umfasst auch die Fähigkeit, an einer Aktivität oder einem Ziel festzuhalten, auch wenn es lange dauert oder Rückschläge auftreten.
3. **Akzeptanz von Verzögerungen**: Geduld beinhaltet die Bereitschaft, Verzögerungen oder Langsamkeit in Prozessen oder Ergebnissen zu akzeptieren, ohne dabei die Ruhe zu verlieren.
4. **Empathie und Toleranz**: Es kann auch bedeuten, anderen gegenüber geduldig zu sein, indem man ihre Fehler oder Schwächen versteht und toleriert, anstatt ungeduldig oder kritisch zu reagieren.
5. **Zuversicht und Gelassenheit**: Geduld schließt oft auch die Zuversicht ein, dass sich Dinge zum Besseren wenden werden, und die Fähigkeit, inmitten von Unsicherheit oder Unklarheit gelassen zu bleiben.
In vielen Kulturen wird Geduld als eine wichtige Tugend betrachtet, die zu einem ausgeglichenen und zufriedenen Leben beiträgt. Sie ermöglicht es, Herausforderungen mit einem klaren Kopf und einem ruhigen Geist anzugehen, anstatt von Ungeduld oder Frustration überwältigt zu werden.