Beiträge von Amdap im Thema „Was ist Religion?“

    Die Alternative im Zeichentrick wäre einem Alki genehm. Das Paradies wird von den Kirchen ähnlich unseriös behandelt wie die biblischen Figuren wie die eines Jesus oder Moses u.s.w.

    Lieber Frei, hast Du eigentlich auch Humor?

    Ich meine: weißt Du, was das ist?

    Das klingt nach Rechenheftmethode, aber nicht nach einem lebendigen Denken. Problematisch ist dabei, dass man das so aus der Bibel entnehmen könnte und die Kirchen der Rechenheftmethode zusprechen.

    Du scheinst ja immer mit einem Rechenheft durch die Gegend zu wandern. Habe ich mir doch gleich gedacht. Auge um Auge, Zahn um Zahn!

    Hm, dem würde ich nicht so unbedingt zustimmen.

    Auch archaische Religionen beinhalten die Transzendenz, indem die für dieses Feld zuständigen Stammesmitglieder, wie Schamanen, sich durch Trance "mit der Anderswelt verbinden" und dem Stamm auf diese Weise wichtige Informationen aus einer subtileren Ebene zukommen lassen.

    Es ist hier nicht relevant, ob wir das für echt und plausibel halten - es geht darum, dass eine tiefe innere Verbindung gepflegt wird, was äußerst wichtig ist für ein gesundes soziales Netzwerk.


    Es kann sein, dass ich Dich hier missverstanden habe und wir eigentlich dasgleiche meinen.

    Es gibt ja auch noch das weite Feld der Ersatzreligionen und quasi-religiöser Bewegungen😊. Der orthodoxe DDR-Sozialismus, eigentlich areligiös aber mit Ritualen, Jugendweihe, Glaubenssätzen, Tabus. Oder der Libertarismus (glaube daran dass der entfesselte Markt alles regelt). Prominente Heiligenverehrung etc

    Super, dass Du das ansprichst! :like:

    Im Gehirn passiert dabei dasgleiche.

    Das gilt auch für den Fußballkult.

    Selbst die These, dass Religion sich mit dem höchsten beschäftigt, trägt doch nicht.


    Religion beschäftigt sich mit mächtigen Kräften um uns. Man nehme mal die römischen Götter die z.B für sexuelles Begehren ( Venus) , Krieg (Mars) oder auch das Meer ( Neptun) mit seinen Stürmen und Fischen zuständig sind. All diese Kräfte müssen besänftigt und gewogen gemacht werden. Aber auch wenn sie als mächtig verehrt werden ist darunter schwerlich das Höchste zu verstehen. Gerade die frühen Christen sagten Recht deutlich dass sie zwar Willens waren die heidnischen Götter mit Dämonen gleichzusetzen in ihnen aber nicht das Höchste zu sehen bereit waren.


    Dies zeigt deutlich, dass die Religion die sich an ein universelles Transzendetes richtet nur eine kleine Teilmenge von dem darstellt was Religion im Allgemeinen bezeichnet.

    Die Israeliten gingen ursprünglich ebenfalls dem Polytheismus nach, ihre Götterwelt war annähernd ähnlich den Sumerern, und ihr Volk ist auch aus diesen hervorgegangen (genetisch bewiesen). Von dort haben sie die Auffassung der Elohim mitgenommen auf ihrem Umzug nach Ägypten. Elohim ist Plural und bezeichnet eine bestimmte Klasse von Göttern. Erst später hat man aus Elohim einen Singular gemacht und es als einen von vielen Namen ihres Gottes bezeichnet. Auch der sehr bekannte Name Jahwe gilt ja auch als einer unter denselben. Tatsächlich ist es noch komplizierter, denn um es zu schaffen, den Elohim den Plural zu klauen und ihn zu einem Singular zu "vergewaltigen", obwohl die Endung eindeutig den Plural anzeigt, hat man nachträglich das dann mit dem Pluralis majestatis erklärt. Aber was wurde dann aus den konkreten anderen [Elohim]? Ganz einfach, sie wurden zu Engeln. Irgendwo musste man sie ja hinpacken.

    Es kann schlecht für die einen so sein und für die anderen anders, auch nicht, bastelt man sich nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen eine Welt zusammen und will feste daran glauben, dann wird's auch so sein.

    Doch, kann es.

    Wenn die Menschen Fröschen gleich wären, wäre Gott für sie ein Frosch.

    Ebenso geht es Dir - auf Deine Art.

    Religion ohne Gott? Wohin denn, ins Nirvana oder ins Paradies? Es kann schlecht für die einen so sein und für die anderen anders, auch nicht, bastelt man sich nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen eine Welt zusammen und will feste daran glauben, dann wird's auch so sein. Doch das Höhere wird sich nach dem persönlichen Wunschbild nicht richten.

    Was für eine seltsame Frage.

    Ein Paradies gibt es nach buddhistischer Auffassung natürlich auch. Aber langfristig kann man an einem solchen vorübergehenden Zustand nicht interessiert sein.

    Wer hat schon Lust, tagein, tagaus Halleluja singen zu müssen.....

    Dem kann ich nur zustimmen.


    Helmut: "Spirituelle Wünsche" . nun, so hätte ich es auch nicht ausgedrückt, aber ich verstehe, wie Du es meinst. Da besteht noch lange kein Grund, dass Frei diesen Ausdruck als gefundenes Fressen verwendet, um den Buddha, den Dharma und redliche Buddhisten hier in den Dreck zu ziehen. Diese innere Einstellung spricht hier Bände und zeigt, wes Geistes Kind er ist. Zu Recht heißt es in der Bibel, dass man an ihren Früchten Solche erkennt. So hat er sich auf primitive Art selbst geoutet und sein eigenes Urteil gesprochen: wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden.


    Desweiteren kann man hier verfolgen, dass sich in diesem Rundgespräch immer alles im Kreise dreht,

    Ebenfalls eine Zeitverschwendung - eine der besonderen Art.


    Wenn du nicht akzeptieren kannst, dass es Religionen ohne Glauben an Gott gibt, dann ist es erst einmal dein Problem. Auf die Beiträge in denen du diejenigen, die deiner Gottesvorstellung nicht folgen, herabwürdigst, gehe ich nicht weiter ein, da dies zu nichts führt. Schlimm ist auch, dass du mit diesen Herabwürdigungen auch Kinder pauschal herabwürdigst.

    Auffällig ist, dass das Hausieren gehen mit der eigenen Überzeugung sektiererisch gepolten Individuen eigen ist.

    Der Fanatismus ist die schlimmste Entartung, die aus einem ursprünglich neuen Schritt in der Evolution hervorgegangen ist: eine religiöse Begabung, basierend auf einer besonderen neuen Stufe des menschlichen Gehirns, einem hervorstechenden neurophysiologischen Amygdala-Frontallappen-Zusammenspiel, wie es das zuvor noch nie gegeben hat. Möglicherweise bereits beim Homo erectus, aber das ist meines Wissens nicht ganz gesichert; ist hier aber unerheblich.

    Die Amygdala ist ursprünglich das Organ im Gehirn, das u. a. für die Ausschüttung von Neurotransmittern und Stresshormonen zuständig ist, denn hier geht es um Angst: Angst vor Raubtieren zum Beispiel, um rechtzeitig flüchten zu können. Beim Menschen kann es einen neuen biochemischen Cocktail erzeugen, der mit Ehrfurcht im Zusammenhang steht (die nur beim Menschen zustande kommt).

    Doch genauso, wie Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen, so liegen Ehrfurcht und sektiererischer Fanatismus ebenfalls eng beieinander, dank unserer weiterentwickelten Hirnphysiologie.


    Daher meine Bemerkung in #34:

    Jedenfalls lässt Deine Art von Argumentation, Frei, tiefblickende Rückschlüsse zu - das ist tatsächlich sehr interessant.

    Ich denke, dass unser Gehirn sich an diese evolutionäre Neuerung noch nicht richtig gewöhnt hat und dadurch die Entartung des Fanatismus bilden kann.

    Daher gibt es ja auch umfangreiche Geistesschulungen, um dieser Gefahr entgegenzuwirken.

    Beispielsweise gibt es in den Übungskomplexen (Sadhanas) im buddhistischen Vajrayana die Anweisung, die Visualisationen, die man aufgebaut hat, in rückwärtiger Reihenfolge Schritt für Schritt wieder aufzulösen.

    Ich habe nirgendwo anders, und schon gar nicht im Christentum oder Islam, von einer solchen ausgefeilten Geistesschulung wie im Vajrayana gehört oder gelesen, welche dem vorbeugt, sich selbst mit dem Visualisationsobjekt auf solche krankhafte Art zu identifizieren, dass es zu einer Verwechslung des Subjekts (Übender) mit dem Objekt käme.


    Wenn es darum geht, dass etwas fehlt, dann ist es eindeutig dort die richtige Methode.

    Daher kommt es, dass in gewissen Religionen der Fanatismus aufkommt und Unheilsames anrichtet, in Worten und Werken.


    Andererseits aber, und das darf man nicht vergessen, ist eine Methode nun mal ein Werkzeug. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass man als Werkzeug sich ja auch einen Gott vorstellen kann. Der Fantasie sind da jedenfalls keine Grenzen gesetzt - Hauptsache, die Methode wirkt.

    Gleichzeitig weiß der Buddhist, dass er sich von dem Floß befreien, es hinter sich lassen kann, wenn er den Fluss überquert hat. Es ergibt ja keinen Sinn, sich dann noch mit dem Floß abzuschleppen.

    Für Ehrfurcht braucht es keinen Gott.


    Frei, Du entpuppst Dich hier als einer, der glaubt, einfache Antworten auf höchst komplexe Fragen und Fragestellungen geben zu können. Das meint pano ja auch mit Deinem Absolutismus.

    So etwas sehen wir bei Menschen, die innerlich unsicher und auf besonders viel Halt angewiesen sind.

    Interessanterweise nehmen solche Charaktere zu, was mit unserer immer komplizierter gewordenen Welt Zusammenhänge aufzeigt. Je schwieriger die Lebenssituation eines Menschen ist, und je weniger bewältigbar, desto stärker besteht die Gefahr einer solchen Tendenz.

    Jedenfalls lässt Deine Art von Argumentation, Frei, tiefblickende Rückschlüsse zu - das ist tatsächlich sehr interessant.

    Als "Gott" nennt der Mensch das höchst Ehrfürchtige, woran seine Seele aufsehen kann. Was hat das dir in deiner Seele höchst Ehrfürchtige denn getan, dass du es als kopfzerbrechend und als Zeitverschwendung ansiehst, sich damit zu beschäftigen?

    Das hier:

    wenn ich als Grundschulkind die Ferien auf dem Bauernhof meiner Tante verbrachte, mussten meine Cousine und ich abends beten: "Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm". Wir wurden dabei beaufsichtigt, damit wir es auch richtig machen. Beispielsweise durfte man dabei nicht die Zehen bewegen.

    (Das ist zwar wahr, aber - hihihi! - nicht ganz ernst gemeint)

    Eigentlich war das gar keine Zeitverschwendung. Eher lustig und spannend war es. Ich glaube, der fiktive "Liebe Gott" fand es auch lustig.

    Eine Lehre, die nicht von Göttern ausgeht, hinterlässt ein Vakuum, das von Menschen, die der Lehre nicht folgen können, mit Göttern gefüllt wird.


    Ein Glaubender, sich verblendender, erkennt nicht, dass alle Eigenschaften, die am Gegenstand gefunden werden, rein geistige Objekte seines Denkens sind, die nie Teile des Gegenstands sind. Phänomene.

    :like: :like: :like:

    Religionen haben den Theismus, den Glauben an Gott und Gottheiten, während es vom Buddhismus, der zwar auch als Religion gilt, heißt, ihm fehle der Theismus, in dessen Zentrum die Offenbarung und Verehrung einer oder mehrer Gottheiten stehe. - Wie kommt das? Sind die theistischen Religionen falsch?

    Dem Buddhismus fehlt gar nichts.

    Als Buddhistin jedoch sehe ich es als Zeitverschwendung an, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, ob es einen Gott gibt oder nicht, oder ob ich daran glauben soll oder nicht.

    Es ist ebensolche Zeitverschwendung, Atheist zu sein und dieses zu verteidigen.

    Sich auf diese Weise Knoten ins Gehirn zu machen, ist daher unheilsam.

    Daher ist der Buddhismus im wahrsten Sinne Re-ligio, Hier kommt man fokussierter zum Punkt.

    "Religion" bedeutet oder heißt so viel wie Rückkehr zu Gott.

    Nein, denn das Wort für Gott ist nicht darin enthalten. Das wäre eine willkürliche Beifügung.


    "Rückkehr zu Gott" müsste meiner Meinung nach lauten: Redeition.

    Korrekterweise müsste man hier dem mittleren "i" zwei Punkte aufsetzen statt einen, zum Zeichen, dass hier das e+i nicht wie "ei" ausgesprochen wird, sondern: "Re-de-i-tion".

    Es setzt sich zusammen aus "re" = "zurück", "deus" = "Gott" und "ire" = "gehen".

    Qualia #8 :


    Ich habe überhaupt nichts dagegen, was Du da schreibst.

    Und das zu schreiben, ist Deine persönliche Entscheidung.


    Es hat aber nicht unmittelbar etwas mit dem Thema zu tun, das ich da angesprochen habe.


    Lassen wir Beides mal so stehen.

    Religion ist eine Weiterentwicklung von Theorien und Praktiken, die ursprünglich auf Zuständen im Gehirn basieren. Dazu vermischt mit Sitten und Gebräuchen der alten Kulturen.


    Nach Forschungen, Erkenntnissen und daraus logischen Rückschlüssen können solche Zustände erstmals bei Individuen der Gattung Homo aufgetreten sein, sprich Homo erectus. Umstritten ist allerdings, ab welchem Zeitpunkt man vom echten Homo erectus sprechen kann, da aufgrund immer neuer hinzukommender Funde sich schon lange ein fließender Übergang abzeichnet.


    Allerdings sind Rituale schon viel älter. Bereits reflexartige, automatisierte Rituale beobachtet man bei höheren Tieren, besonders bei den Vögeln: Übersprunghandlungen in Verbindung mit einem Hahnenkampf, Balzrituale. Vögel wiederum stehen uns verwandtschaftlich nicht so nahe, da sie, evolutionär gesehen, eigentlich weiterentwickelte Dinosaurier sind.

    Und Jane Godall berichtet von ihren Schimpansen, die sie jahrelang begleitet hat, wie ein bestimmter, wunderschöner Wasserfall bei ihnen Ritualhandlungen ausgelöst hat.

    Man kann also davon ausgehen, dass Rituale schon vor vielen Millionen Jahren aufgetreten sind.


    Solches ist aber noch nicht, im engeren Sinne, als religiös zu bezeichnen.

    Echte religiöse Zustände kommen zustande durch ein ungewöhnliches Zusammenwirken beider Gehirnhälften im Zusammenhang mit der Amygdala (Mandelkern). Dieses nur ganz grob und ungenau gesagt. Es lohnt sich sehr, Näheres darüber nachzulesen in dem inzwischen schon älteren Werk von A. Newberg/Eugene D'Aquili/Vince Rause: "Der gedachte Gott",

    Es fühlt sich an wie ein unaussprechlich umfassendes All-Erlebnis, die Erkenntnis über den wahren Ursprung des Seins, oder wie auch immer man es nennen kann. Wie gesagt, dazu fehlen die Worte.

    Interessant ist, dass sich solche Zustände oft im Jugendalter häufen. Das liegt daran, dass mit der Pubertät das Gehirn sich noch einmal umstrukturiert.

    Einige hier im Forum scheinen heimlich stolz darauf zu sein (obwohl sie das Stolzsein vehement abstreiten würden), dass sie ein solches Erlebnis hatten. Denn wer nicht stolz darauf ist, sondern es als natürliches Vorkommnis betrachtet und sein Ego als ein Phänomen wie alle anderen Phänomene ansieht, hält es nicht für notwendig, solche persönlichen Erlebnisse hervorzuheben (oder zumindest anzudeuten, damit Andere es beachten).


    Nach und nach, in fließendem Übergang wie die Evolution bei der Gattung Homo, wird sich natürlicherweise auch eine Religion entwickelt haben: Eine Synthese aus einerseits Ritualen, andererseits aus solchen Hirnzuständen.

    Es hatte Vorteile im Zusammenhang mit den sozialen Strukturen und der Entstehung einer Kultur.

    Daher sind Religionen in Bezug auf das, was das Menschsein ausmacht, nicht wegzudenken.


    Es scheint aber so, dass sich die Menschheit schon seit einiger Zeit im Umbruch befindet. Ein Indiz dafür ist, dass die Neurologie-Forschung sich besonders auf solche "rauschartigen" Zustände fokussiert.

    Aus den Religionen wird mit den Jahrhunderten nach und nach etwas anderes werden. Der Dalai Lama hat schon lange den richtigen Riecher dafür, er ist von allen religiösen Oberhäuptern am meisten offen dafür.