Was ist Religion?

  • Die theistischen Religionen sind nicht falsch. Es gibt aber auch nicht-theistische Religionen. Der Buddhismus ist eine nicht-theistische Religion. Sie ist eine rationale Religion, deren Aussagen auf dem abhängigen Entstehen beruhen. Das abhängige Entstehen schließt aber die Vorstellung eines Schöpfergottes aus.


    Wem der Buddhismus zu rational ist, der kann sich ja an einer der bestehenden theistischen Weltreligionen orientieren. Wer mit der theistischen Vorstellung eines Schöpfergottes nicht recht was anfangen kann, der kann sich ja an einer der anderen nicht-theistischen Weltreligionen orientieren. Und derjenige, der sich auch von diesen nicht-theistischen Religionen nicht angesprochen fühlt, kann sich ja immer noch am Atheismus oder dem Humanismus orientieren.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • "Religion" bedeutet oder heißt so viel wie Rückkehr zu Gott.

    Religionen haben den Theismus, den Glauben an Gott und Gottheiten, während es vom Buddhismus, der zwar auch als Religion gilt, heißt, ihm fehle der Theismus, in dessen Zentrum die Offenbarung und Verehrung einer oder mehrer Gottheiten stehe. - Wie kommt das? Sind die theistischen Religionen falsch?

    Natürlich sind sie nicht falsch, weil sie für unzählbar viele Menschen hilfreich waren, sind und sein werden.


    Buddha und Laozi sind in ihrer Lehre anders als theistische Religionen.

    Der Buddhismus und der Daoismus haben das Erscheinungsbild der Religion, indem sich die glaubenden Menschen Götter erschaffen haben, die ihre Lehrer nicht hinterlassen haben.


    Eine Lehre, die nicht von Göttern ausgeht, hinterlässt ein Vakuum, das von Menschen, die der Lehre nicht folgen können, mit Göttern gefüllt wird.


    Die einfachste Erkenntnis, die Buddha geliefert hat: Ein Gegenstand ist nie ein Objekt.

    Ein Objekt ist ein da seiender, existierender, realer Gegenstand, der durch Bezeichnungen, Bewertungen, Beschreibungen zu einem Objekt wird.


    Ein Glaubender, sich verblendender, erkennt nicht, dass alle Eigenschaften, die am Gegenstand gefunden werden, rein geistige Objekte seines Denkens sind, die nie Teile des Gegenstands sind. Phänomene.


    Fast alle Menschen sind überzeugt, dass ein Tisch ein Tisch ist, nur weil er so genannt und erkannt wird, weil seine Eigenschaften denen ihrer Vorstellung eines Tisches entsprechen.


    Das Reale ist das er Holz, das er Material, das er ein Nebel von Teilchen ist. Und selbst das sind geistig von mir erzeugte Eigenschaften, Phänomene. Ein Gegenstand ist einfach nur ein ... ohne jede Eigenschaft.


    Buddha hat erkannt, dass dies genau das Problem ist, wir glauben, dass unsere Bezeichnungen Vorstellungen über einen Gegenstand vom Gegenstand zu erfüllen sind, tut er das nicht, sind wir enttäuscht und leiden. Vorbei Gegenstand nicht auf uns reagierend, ohne Leben oder ein Lebewesen sein kann, auf uns reagierend.


    Durchschaut man die Lehre Buddha gibt es keinen Platz mehr für Gott, außer in meiner eigenen Gedankenwelt, aber niemals als Gegenstand, außer ich will es so sehen, ich verblende.

  • Religionen haben den Theismus, den Glauben an Gott und Gottheiten, während es vom Buddhismus, der zwar auch als Religion gilt, heißt, ihm fehle der Theismus, in dessen Zentrum die Offenbarung und Verehrung einer oder mehrer Gottheiten stehe. - Wie kommt das? Sind die theistischen Religionen falsch?

    Dem Buddhismus fehlt gar nichts.

    Als Buddhistin jedoch sehe ich es als Zeitverschwendung an, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, ob es einen Gott gibt oder nicht, oder ob ich daran glauben soll oder nicht.

    Es ist ebensolche Zeitverschwendung, Atheist zu sein und dieses zu verteidigen.

    Sich auf diese Weise Knoten ins Gehirn zu machen, ist daher unheilsam.

    Daher ist der Buddhismus im wahrsten Sinne Re-ligio, Hier kommt man fokussierter zum Punkt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Eine Lehre, die nicht von Göttern ausgeht, hinterlässt ein Vakuum, das von Menschen, die der Lehre nicht folgen können, mit Göttern gefüllt wird.


    Ein Glaubender, sich verblendender, erkennt nicht, dass alle Eigenschaften, die am Gegenstand gefunden werden, rein geistige Objekte seines Denkens sind, die nie Teile des Gegenstands sind. Phänomene.

    :like: :like: :like:

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Die theistischen Religionen sind nicht falsch.

    Dann ist eben der Buddhismus falsch.



    Das abhängige Entstehen schließt aber die Vorstellung eines Schöpfergottes aus.

    Das klingt kalt und es wird Gott einfach subtrahiert wie im Rechenheft. Eine spirituelle Begründung ist das nicht.




    Natürlich sind sie nicht falsch, weil sie für unzählbar viele Menschen hilfreich waren, sind und sein werden.

    Hilfreich, um damit zu prügeln, zu misshandeln, zu foltern, zu morden und Kriege zu führen.




    Als Buddhistin jedoch sehe ich es als Zeitverschwendung an, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, ob es einen Gott gibt oder nicht, oder ob ich daran glauben soll oder nicht.

    Als "Gott" nennt der Mensch das höchst Ehrfürchtige, woran seine Seele aufsehen kann. Was hat das dir in deiner Seele höchst Ehrfürchtige denn getan, dass du es als kopfzerbrechend und als Zeitverschwendung ansiehst, sich damit zu beschäftigen?

  • Das klingt kalt und es wird Gott einfach subtrahiert wie im Rechenheft. Eine spirituelle Begründung ist das nicht

    Wer keinen Gott erfährt kann ihn auch nicht subtrahieren.


    Dann ist eben der Buddhismus falsch

    Das folgt für dich weil dein Weltbild dualistisch ist, somit machst du eine dychotomie aud.

    Als "Gott" nennt der Mensch das höchst Ehrfürchtige, woran seine Seele aufsehen kann. Was hat das dir in deiner Seele höchst Ehrfürchtige denn getan, dass du es als kopfzerbrechend und als Zeitverschwendung ansiehst, sich damit zu beschäftigen?

    Du unterstellst allen Menschen hiermit dass “höchst ehrfürchtige” personalisiert sei muss, existieren muss und dass es eine Seele gibt. Das sind aber keine universell akzeptierten Wahrheiten. Solange du deinen Absolutismus nicht ablegst wird sich keine produktive Diskussion entwickeln.

  • Die theistischen Religionen sind nicht falsch.

    Dann ist eben der Buddhismus falsch.

    Es geht doch nicht darum, ob eine Religion falsch ist oder nicht oder ob es eine einzige richtige Religion gibt.


    Der Punkt um denn es gehen sollte ist doch, welche Religion ist für mich am besten geeignet, wenn mich an einer Religion orientieren will. Das entscheidet sich doch entsprechend meiner geistigen Entwicklung und meinen spirituellen Wünschen. Da diese bei den Menschen sehr unterschiedlich sind, gibt es eben auch verschiedene Religionen; theistische und nicht-theistische, die zum Teil sehr rational sein können, bei anderen überwiegt der Glaube.


    Die Frage ist meines Erachtens nicht: welche Religion ist richtig, sondern mit welcher Religion kann ich meine spirituellen Wünsche am besten verwirklichen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Als "Gott" nennt der Mensch das höchst Ehrfürchtige, woran seine Seele aufsehen kann. Was hat das dir in deiner Seele höchst Ehrfürchtige denn getan, dass du es als kopfzerbrechend und als Zeitverschwendung ansiehst, sich damit zu beschäftigen?

    Das hier:

    wenn ich als Grundschulkind die Ferien auf dem Bauernhof meiner Tante verbrachte, mussten meine Cousine und ich abends beten: "Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm". Wir wurden dabei beaufsichtigt, damit wir es auch richtig machen. Beispielsweise durfte man dabei nicht die Zehen bewegen.

    (Das ist zwar wahr, aber - hihihi! - nicht ganz ernst gemeint)

    Eigentlich war das gar keine Zeitverschwendung. Eher lustig und spannend war es. Ich glaube, der fiktive "Liebe Gott" fand es auch lustig.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Für Ehrfurcht braucht es keinen Gott.


    Frei, Du entpuppst Dich hier als einer, der glaubt, einfache Antworten auf höchst komplexe Fragen und Fragestellungen geben zu können. Das meint pano ja auch mit Deinem Absolutismus.

    So etwas sehen wir bei Menschen, die innerlich unsicher und auf besonders viel Halt angewiesen sind.

    Interessanterweise nehmen solche Charaktere zu, was mit unserer immer komplizierter gewordenen Welt Zusammenhänge aufzeigt. Je schwieriger die Lebenssituation eines Menschen ist, und je weniger bewältigbar, desto stärker besteht die Gefahr einer solchen Tendenz.

    Jedenfalls lässt Deine Art von Argumentation, Frei, tiefblickende Rückschlüsse zu - das ist tatsächlich sehr interessant.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Die Frage ist meines Erachtens nicht: welche Religion ist richtig, sondern mit welcher Religion kann ich meine spirituellen Wünsche am besten verwirklichen

    Das klingt mit "spirituellen Wünsche" nach Wunschkonzert auf Kuschel- und Kindergartenniveau.



    Es geht doch nicht darum, ob eine Religion falsch ist oder nicht oder ob es eine einzige richtige Religion gibt.

    Gott nach Rechenheftmethode einfach wegzulassen, entspricht einem infantilen Niveau des ersten Schuljahres. Es fehlt immer noch eine niveauvolle, würdige spirituelle Erklärung, warum bei den einen so und den anderen so.

  • Als "Gott" nennt der Mensch das höchst Ehrfürchtige, woran seine Seele aufsehen kann.

    Das ist deine Gottesvorstellung und es gibt sicherlich viele Menschen, die sie genauso teilen wie du; aber eben nicht alle. Deshalb ist diese Verallgemeinerung nichtpassend.


    Es ist eben nicht so, dass Religion mit Gottesglaube identisch ist. Dies trifft nur für einen Teil der Weltreligionen zu.


    Wenn du nicht akzeptieren kannst, dass es Religionen ohne Glauben an Gott gibt, dann ist es erst einmal dein Problem. Auf die Beiträge in denen du diejenigen, die deiner Gottesvorstellung nicht folgen, herabwürdigst, gehe ich nicht weiter ein, da dies zu nichts führt. Schlimm ist auch, dass du mit diesen Herabwürdigungen auch Kinder pauschal herabwürdigst.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Helmut ()

  • Wenn du nicht akzeptieren kannst, dass es Religionen ohne Glauben an Gott gibt, dann ist es erst einmal dein Problem.

    :like:


    Auf die Beiträge in denen du diejenigen, die deiner Gottesvorstellung nicht folgen, herabwürdigst, gehe ich nicht weiter ein, da dies zu nichts führt.

    :like: :like: :like:

  • Dem kann ich nur zustimmen.


    Helmut: "Spirituelle Wünsche" . nun, so hätte ich es auch nicht ausgedrückt, aber ich verstehe, wie Du es meinst. Da besteht noch lange kein Grund, dass Frei diesen Ausdruck als gefundenes Fressen verwendet, um den Buddha, den Dharma und redliche Buddhisten hier in den Dreck zu ziehen. Diese innere Einstellung spricht hier Bände und zeigt, wes Geistes Kind er ist. Zu Recht heißt es in der Bibel, dass man an ihren Früchten Solche erkennt. So hat er sich auf primitive Art selbst geoutet und sein eigenes Urteil gesprochen: wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden.


    Desweiteren kann man hier verfolgen, dass sich in diesem Rundgespräch immer alles im Kreise dreht,

    Ebenfalls eine Zeitverschwendung - eine der besonderen Art.


    Wenn du nicht akzeptieren kannst, dass es Religionen ohne Glauben an Gott gibt, dann ist es erst einmal dein Problem. Auf die Beiträge in denen du diejenigen, die deiner Gottesvorstellung nicht folgen, herabwürdigst, gehe ich nicht weiter ein, da dies zu nichts führt. Schlimm ist auch, dass du mit diesen Herabwürdigungen auch Kinder pauschal herabwürdigst.

    Auffällig ist, dass das Hausieren gehen mit der eigenen Überzeugung sektiererisch gepolten Individuen eigen ist.

    Der Fanatismus ist die schlimmste Entartung, die aus einem ursprünglich neuen Schritt in der Evolution hervorgegangen ist: eine religiöse Begabung, basierend auf einer besonderen neuen Stufe des menschlichen Gehirns, einem hervorstechenden neurophysiologischen Amygdala-Frontallappen-Zusammenspiel, wie es das zuvor noch nie gegeben hat. Möglicherweise bereits beim Homo erectus, aber das ist meines Wissens nicht ganz gesichert; ist hier aber unerheblich.

    Die Amygdala ist ursprünglich das Organ im Gehirn, das u. a. für die Ausschüttung von Neurotransmittern und Stresshormonen zuständig ist, denn hier geht es um Angst: Angst vor Raubtieren zum Beispiel, um rechtzeitig flüchten zu können. Beim Menschen kann es einen neuen biochemischen Cocktail erzeugen, der mit Ehrfurcht im Zusammenhang steht (die nur beim Menschen zustande kommt).

    Doch genauso, wie Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen, so liegen Ehrfurcht und sektiererischer Fanatismus ebenfalls eng beieinander, dank unserer weiterentwickelten Hirnphysiologie.


    Daher meine Bemerkung in #34:

    Jedenfalls lässt Deine Art von Argumentation, Frei, tiefblickende Rückschlüsse zu - das ist tatsächlich sehr interessant.

    Ich denke, dass unser Gehirn sich an diese evolutionäre Neuerung noch nicht richtig gewöhnt hat und dadurch die Entartung des Fanatismus bilden kann.

    Daher gibt es ja auch umfangreiche Geistesschulungen, um dieser Gefahr entgegenzuwirken.

    Beispielsweise gibt es in den Übungskomplexen (Sadhanas) im buddhistischen Vajrayana die Anweisung, die Visualisationen, die man aufgebaut hat, in rückwärtiger Reihenfolge Schritt für Schritt wieder aufzulösen.

    Ich habe nirgendwo anders, und schon gar nicht im Christentum oder Islam, von einer solchen ausgefeilten Geistesschulung wie im Vajrayana gehört oder gelesen, welche dem vorbeugt, sich selbst mit dem Visualisationsobjekt auf solche krankhafte Art zu identifizieren, dass es zu einer Verwechslung des Subjekts (Übender) mit dem Objekt käme.


    Wenn es darum geht, dass etwas fehlt, dann ist es eindeutig dort die richtige Methode.

    Daher kommt es, dass in gewissen Religionen der Fanatismus aufkommt und Unheilsames anrichtet, in Worten und Werken.


    Andererseits aber, und das darf man nicht vergessen, ist eine Methode nun mal ein Werkzeug. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass man als Werkzeug sich ja auch einen Gott vorstellen kann. Der Fantasie sind da jedenfalls keine Grenzen gesetzt - Hauptsache, die Methode wirkt.

    Gleichzeitig weiß der Buddhist, dass er sich von dem Floß befreien, es hinter sich lassen kann, wenn er den Fluss überquert hat. Es ergibt ja keinen Sinn, sich dann noch mit dem Floß abzuschleppen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Wenn ein Religionsbegriff nur die gerade verbreiten universalistischen "Hochreligionen" ( Christentum, Judentum, Hinduismus, Islam , Buddhismus, Zaroastrische Religion) umfassen sollte, wäre es kein großes Problem da einen passenden Religionsbegriff zu schnitzen.


    Aber wenn man sich das Feld aller Religionen anschaut die es gab und gibt, dann sind diese zum "universellen" und "transzendenten" neigenden Religionen eine Ausnahme.


    Ein Religionsbegriff muß auch für Taoisimus und Shintoismus funktionieren, für polytheistische Religionen wie die der Griechen,Römer, Ägypter und Azteken passen.


    Und drüber hinaus für animistische,totemesistische und schamanistische Religionen sowie die diversen Formen des Ahnenkults.

    Hier geht viel nicht vom Individuum aus sondern von der Gemeinschaft. Und man will z.B nicht eine Beziehung zum Transzendenz öffnen sondern durch Riten und Opfer die Kräfte der Welt besänftigen und gewogen machen.


    Die Schwierigkeit einen umfassenden Religionsbegriff zu finden hat nichts mit dem Unterschied zwischen Christentum und Buddhismus zu tun sondern mit dieser komplexen Vielfalt.

  • Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Das ist deine Gottesvorstellung ...

    Du meinst, du fürchtest dich vor Gott und findest eine Ausrede, indem du meinst, das sei ja nur meine Ansicht. Doch beruht das auf Erfahrung durch innere Beziehung und Beobachtung der Menschen dieser Welt und meiner selbst. Solches wertest du bequem ab, subtrahierst nach Rechenheftmethode und bequemst dich, deine Gründe zu nennen.


    Religion ohne Gott? Wohin denn, ins Nirvana oder ins Paradies? Es kann schlecht für die einen so sein und für die anderen anders, auch nicht, bastelt man sich nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen eine Welt zusammen und will feste daran glauben, dann wird's auch so sein. Doch das Höhere wird sich nach dem persönlichen Wunschbild nicht richten.

  • Gott ist.

    Das ist ein widersprüchlicher Satz. „Ist“ bedeutet, dass etwas als Gegenstand ist, Gegenstand ist.

    Wie kann etwas ohne Substanz „ist“ sein?

    Wie kann etwas, das Substanz hat, ein Phänomen, Gedanke sein?


    Gott ist Geist.

    Das ist ein korrekter Satz.


    Gott ist Baum.

    Das ist ein unsinniger Satz, denn Baum ist Baum und Gott ist Gott.

    Jeder Gott Wissende sagt darauf: Gott ist im Baum, nicht der Baum. Das ist wiederum nie nachweisbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Qualia ()

  • Religion ohne Gott? Wohin denn, ins Nirvana oder ins Paradies? Es kann schlecht für die einen so sein und für die anderen anders, auch nicht, bastelt man sich nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen eine Welt zusammen und will feste daran glauben, dann wird's auch so sein. Doch das Höhere wird sich nach dem persönlichen Wunschbild nicht richten.

    Was für eine seltsame Frage.

    Ein Paradies gibt es nach buddhistischer Auffassung natürlich auch. Aber langfristig kann man an einem solchen vorübergehenden Zustand nicht interessiert sein.

    Wer hat schon Lust, tagein, tagaus Halleluja singen zu müssen.....

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Es kann schlecht für die einen so sein und für die anderen anders, auch nicht, bastelt man sich nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen eine Welt zusammen und will feste daran glauben, dann wird's auch so sein.

    Doch, kann es.

    Wenn die Menschen Fröschen gleich wären, wäre Gott für sie ein Frosch.

    Ebenso geht es Dir - auf Deine Art.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Selbst die These, dass Religion sich mit dem höchsten beschäftigt, trägt doch nicht.


    Religion beschäftigt sich mit mächtigen Kräften um uns. Man nehme mal die römischen Götter die z.B für sexuelles Begehren ( Venus) , Krieg (Mars) oder auch das Meer ( Neptun) mit seinen Stürmen und Fischen zuständig sind. All diese Kräfte müssen besänftigt und gewogen gemacht werden. Aber auch wenn sie als mächtig verehrt werden ist darunter schwerlich das Höchste zu verstehen. Gerade die frühen Christen sagten Recht deutlich dass sie zwar Willens waren die heidnischen Götter mit Dämonen gleichzusetzen in ihnen aber nicht das Höchste zu sehen bereit waren.


    Dies zeigt deutlich, dass die Religion die sich an ein universelles Transzendetes richtet nur eine kleine Teilmenge von dem darstellt was Religion im Allgemeinen bezeichnet.

  • Es gibt ja auch noch das weite Feld der Ersatzreligionen und quasi-religiöser Bewegungen😊. Der orthodoxe DDR-Sozialismus, eigentlich areligiös aber mit Ritualen, Jugendweihe, Glaubenssätzen, Tabus. Oder der Libertarismus (glaube daran dass der entfesselte Markt alles regelt). Prominente Heiligenverehrung etc

  • Selbst die These, dass Religion sich mit dem höchsten beschäftigt, trägt doch nicht.


    Religion beschäftigt sich mit mächtigen Kräften um uns. Man nehme mal die römischen Götter die z.B für sexuelles Begehren ( Venus) , Krieg (Mars) oder auch das Meer ( Neptun) mit seinen Stürmen und Fischen zuständig sind. All diese Kräfte müssen besänftigt und gewogen gemacht werden. Aber auch wenn sie als mächtig verehrt werden ist darunter schwerlich das Höchste zu verstehen. Gerade die frühen Christen sagten Recht deutlich dass sie zwar Willens waren die heidnischen Götter mit Dämonen gleichzusetzen in ihnen aber nicht das Höchste zu sehen bereit waren.


    Dies zeigt deutlich, dass die Religion die sich an ein universelles Transzendetes richtet nur eine kleine Teilmenge von dem darstellt was Religion im Allgemeinen bezeichnet.

    Die Israeliten gingen ursprünglich ebenfalls dem Polytheismus nach, ihre Götterwelt war annähernd ähnlich den Sumerern, und ihr Volk ist auch aus diesen hervorgegangen (genetisch bewiesen). Von dort haben sie die Auffassung der Elohim mitgenommen auf ihrem Umzug nach Ägypten. Elohim ist Plural und bezeichnet eine bestimmte Klasse von Göttern. Erst später hat man aus Elohim einen Singular gemacht und es als einen von vielen Namen ihres Gottes bezeichnet. Auch der sehr bekannte Name Jahwe gilt ja auch als einer unter denselben. Tatsächlich ist es noch komplizierter, denn um es zu schaffen, den Elohim den Plural zu klauen und ihn zu einem Singular zu "vergewaltigen", obwohl die Endung eindeutig den Plural anzeigt, hat man nachträglich das dann mit dem Pluralis majestatis erklärt. Aber was wurde dann aus den konkreten anderen [Elohim]? Ganz einfach, sie wurden zu Engeln. Irgendwo musste man sie ja hinpacken.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Es gibt ja auch noch das weite Feld der Ersatzreligionen und quasi-religiöser Bewegungen😊. Der orthodoxe DDR-Sozialismus, eigentlich areligiös aber mit Ritualen, Jugendweihe, Glaubenssätzen, Tabus. Oder der Libertarismus (glaube daran dass der entfesselte Markt alles regelt). Prominente Heiligenverehrung etc

    Super, dass Du das ansprichst! :like:

    Im Gehirn passiert dabei dasgleiche.

    Das gilt auch für den Fußballkult.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Hm, dem würde ich nicht so unbedingt zustimmen.

    Auch archaische Religionen beinhalten die Transzendenz, indem die für dieses Feld zuständigen Stammesmitglieder, wie Schamanen, sich durch Trance "mit der Anderswelt verbinden" und dem Stamm auf diese Weise wichtige Informationen aus einer subtileren Ebene zukommen lassen.

    Es ist hier nicht relevant, ob wir das für echt und plausibel halten - es geht darum, dass eine tiefe innere Verbindung gepflegt wird, was äußerst wichtig ist für ein gesundes soziales Netzwerk.


    Es kann sein, dass ich Dich hier missverstanden habe und wir eigentlich dasgleiche meinen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet