Beiträge von Frei im Thema „Karma im Buddhismus“

    Das Wesen unseres Geistes ist ja nicht, ein kleiner Krämergeist zu sein.

    Das Wesen des menschlichen Geistes ist es, wachsen zu sollen und gottgleich zu sein bzw. zu werden.




    Dass uns dies so vorkommt, hängt damit zusammen , dass unser Geist unter der Macht unserer Leidenschaften (Klesas) steht. Dies macht unseren Geist eng und dann erleben wir ihn eben klein und eng.

    Klein und eng ist eine der Möglichkeiten, ihre andere Seite ist die des Überwuchernden. Esoterisch werden solche gegensätzliche Kräfte als den euphorischen Luzifer und den verhärtenden Satan bezeichnet.


    Psychologisch oder psychiatrisch findet man solche gegensätzliche Kräfte als Neurosen (oder abgeschwächt als neurotisches Verhalten) und Psychosen.

    Es kann aber sein, dass jemand in dieser Inkarnation eine gegensätzliche Kraft in seine Seele zum karmischen Ausgleich integrieren muss. Das heißt aber nicht, so bleiben zu müssen, denn der Ausgleich kann bereits in dieser Inkarnation durch Therapie im weitesten Sinne und in irgendeiner Form, die den Ausgleich herstellt, möglich sein.



    In dieser Betrachtungsweise wird übrigens eine besondere Unfreiheit demonstriert: die Konzentration auf Vergangenes oder Zukünftiges anstatt auf Gegenwärtiges.

    Ein "anstatt" wird wohl keiner zuwege bringen, aber Tendenzen darin. Es kann beispielsweise jemand sehr in der Vergangenheit leben und damit neurotisch sein, aber an die Gegenwart und Zukunft zu denken, wird er nicht gänzlich ausschließen können. Doch je mehr es psychotisch-wahnhaft wird, desto eher wäre es möglich.

    Ich suche kein Glück, sondern nur eine Antwort auf die Frage, ob es im Buddhismus etwas Seelenartiges geben kann oder nicht.

    nein, dass was du meinst, heißt im Buddhismus "Ātman/Attā" und wird als Täuschung erworfen. Das Erwachen im Buddhismus ist dadurch gekennzeichnet, dass man die Nichtexistenz vollkommen realisiert.

    Würde ich gar nicht existieren, könnte ich auch nichts realisieren.

    Es geht mir darum, ob es im Buddhismus auch die Möglichkeit einer Seele gibt, damit meine ich nicht die typische christliche Seele, sondern wenigstes etwas Seelenartiges. Oder ist das im Buddhismus strikt ausgeschlossen? Könnte man als Buddhist an etwas Seelenartiges glauben?

    Es kann ja nur eine Wahrheit geben und nicht mehrere, wo die eine Ansicht einfach ausschließt, was die andere als Seele bezeichnet. Unter "Seele" wird zunächst einfach das Gefühl verstanden, doch bloße Moleküle bzw. die Materie, aus der mein Körper besteht, können kein Gefühl erzeugen.

    Und was ist das, wenn es nichts Göttliches und nichts Seelenartiges gibt?

    Was sind denn deine Gründe, daran zu zweifeln?

    Ich zweifle nicht daran, ich sage ja, es musst etwas Seelenartiges und/oder Göttliches geben. Der Buddhismus zweifelt es hingegen an, und das macht für mich auf mehreren Ebenen keinen keinen Sinn.

    Man könnte die Religion des einen Volks nicht einfach einem kulturell ganz anderen überstülpen, weshalb die Religionen kulturelle und bewusstseinsbedingte Einseitigkeiten aufweisen. So erging der Buddhismus an Menschen aus der Zeit des Alten Testaments. Für gewöhnlich ist es so, dass man heute keinen bedeutenden Unterschied zwischen den Menschen des Alten und des Neuen Testaments sehen kann und dazu schon aus Bequemlichkeit auch nicht bereit ist, solchen Gedanken nachzugehen. Man ist damit auch der Kirche auferlegen, die eine seelisch-geistige Entwicklung nicht kennt - dafür sollen ihre Götzen tüchtig bejubelt werden.


    Der bedeutende Unterschied zwischen dem Bewusstsein der Menschen des AT und des NT ist ihr Bewusstsein über ihr Selbst, ihr Ich-Bewusstsein, das noch in der Entwicklung gewesen ist und es solch ein festes Selbstbewusstsein wie heute noch nicht gegeben hat. Die Buddha-Offenbarung erging an Menschen, "welche nicht eigentlich zum Bewußtsein ihres durch die Inkarnationen durchgehenden Ichs kommen sollten." Zitat: Rudolf Steiner, Aus der Akasha-Forschung, Das Fünfte-Evangelium, S.198

    Sie sollten es nicht, weil sie es als Menschen aus der Zeit des AT noch nicht hätten fassen können. Darum war anderes für sie als geistiger Schulungsweg vorrangig, wozu auch gehörte, nicht theistisch zu sein, weshalb eine göttliche Offenbarung dort keinen Platz fand. Die Lehre des Buddha zielte auf das ab, was als "Erleuchtung" (Bodhi) genannt worden ist.

    Wozu dann einen Gott?

    Solche Gefühle und Gedanken - so gehe ich davon aus - richten sich an die kirchliche Vorstellung eines Gottes, der abgelehnt und eine Alternative gesucht wird, die dann einfach heißen kann, es gibt keinen Gott, womit aber der kirchliche gemeint ist.

    Die Kirche hat über mich keinerlei Macht, deshalb bin von ihr völlig frei und gehe nur von einer Göttlichkeit aus, die den Menschen fördert - auch, wenn's weh tut und es meinen Tod bedeuten kann.


    "Sünde" hat zwei Aspekte, einmal ist's die persönliche Sünde, da kann es sein, jemand hat einem anderen die Augen ausgestochen. Diese Sünde steht nicht für sich allein, sie ist auch eine für das Ganze, für die Welt. Und diese "Sünde der Welt" ist getilgt worden, nicht aber die persönliche, diese kann nur persönlich durch das Karma gelöst werden.


    Das Karma muss ja von der göttlichen Welt aus geleitet werden. Durch "Sünde" wird die Harmonie gestört, durch "Karma" wird sie wieder durch göttliche Hand ausgeglichen.

    ... weil man sich nicht auf etwas Übernatürliches, Göttliches herausreden kann.

    Solches macht die Kirche, tüchtig den heiligen Geist und Jesus anbeten und bejubeln, damit einem die persönlichen Sünden erlassen werden. - Diese aber werden durch das Karma persönlich abgetragen und nimmt kein Jesus auf sich!

    Karma ist das universelle Schicksalsgesetz von Ursache und Wirkung und besagt, dass jede von einem Wesen ausgehende physische, seelische oder geistige Wirkung, die die geistig-kosmische Ordnung stört, auf dieses selbst zurückschlägt und auch dessen eigene innere seelisch-astrale Ordnung stört, es in Disharmonie zur geistigen Weltordnung bringt und dadurch sein Schicksal bestimmt.

    Du kannst natürlich Karma so für dich auffassen. Auch wenn es in den indischen Philosophien und Religionen Auffassungen gibt, die dieser Vorstellung mehr oder weniger ähneln, so ist dies keine allgemeingültige Auffassung von Karma.


    Der Karmalehre des Buddha entspricht diese Auffassung jedenfalls nicht.

    Das ist lediglich eine negierende Behauptung, die sich bequemt, Argumente zu liefern.

    Mal angenommen, es gäbe mehr, als der Buddhismus sagt, dann ändert sich nichts, was der Buddhismus logisch begründet.

    Wenn etwas innerhalb eines Systems als logisch erscheint, dann heißt das, dass es nur innerhalb dieses Systems als logisch erscheint. Kommen weitere Informationen hinzu, heißt das nicht:

    Es wird mehr Präzisierung von dem geben, was man vorher nicht sehen konnte.

    So redet nur der Dogmatismus.

    So wie ich das verstehe, ist Karma eine persönliche, individuelle Eigenschaft ...

    Karma ist das universelle Schicksalsgesetz von Ursache und Wirkung und besagt, dass jede von einem Wesen ausgehende physische, seelische oder geistige Wirkung, die die geistig-kosmische Ordnung stört, auf dieses selbst zurückschlägt und auch dessen eigene innere seelisch-astrale Ordnung stört, es in Disharmonie zur geistigen Weltordnung bringt und dadurch sein Schicksal bestimmt.