Beiträge von Bebop im Thema „Wer hat Rei Shin Bigan Noltings Übertragungsdokument je gesehen?“

    Ich habe nun ein - von Oi Saidan ausgestelltes - "Übertragungsdokument" eines Mitglieds der Rei-Bande gesehen. Wie in dieser Diskussion bereits ausführlich geschildert, haben einzelne des Japanischen nicht Mächtige aus der Rei-Bande das Zeichen

    Code
    法嗣

    "hassu" in der Lesart "hossu" (Dharma-Lehrer) verstanden. In der o.g. Diskussion kamen ihnen einige User (insbesondere Sudhana und bel) zur Hilfe, um aus der (korrekten) Lesart "hassu" das Verständnis "Dharma-Erbe" oder "Dharma-Nachfolger" abzuleiten (das offensichtlich auch dem Verständnis von Oi Saidan entspricht). Es wurde auch angeführt, dass auf einer Tempelebene Äbte als solche im Rinzai bezeichnet werden, um "qualifiziert" ihrer Tätigkeit nachgehen zu können.


    Das Problem ist, dass die meisten von uns unter "Dharma-Nachfolgern" oder "Erben" jedoch diejenigen verstehen dürften, die z. B. in einem ketsumyaku offiziell als die Linienhalter verzeichnet sind. Nur weil Mitglieder der "Rei-Bande" selbst jedoch die Lesart "hossu" verkündeten, kann man nicht von einem bloßen Missverständnis ausgehen - was mir wichtig war, aufzuzeigen. Es geht hier m.E. um bewusste Täuschung.


    Meine Argumentation drehte sich um die Notwendigkeit von "inka shomei" und dem entsprechenden Übertragungspapier, das anders aussieht als die der Rei-Bande und eine klare Einordnung in die Linie verzeichnet. Erst mit diesem kann man sich als "Roshi" bezeichnen, erst dann wurde man (von einem Roshi) zum Roshi ernannt.


    Die Übertragungspapiere der "Rei-Bande" belegen also lediglich einen Lehrer-Status. Den Zusatz "Roshi" haben sich die Beteiligten offensichtlich in Anmaßung selbst gegeben.


    Nach altem Ordenskodex bedeutet eine solche Anmaßung ggf. den Ausschluss aus der Sangha - das betone ich, falls jemandem das Ausmaß eines solchen Frevels unklar sein sollte. Z. B. dann, wenn man die Behauptung, ein Roshi zu sein, mit der gleichsetzt, ein arahant (Heiliger) zu sein, was ein parajika (hier: eine Lüge) darstellt, eines der vier Hauptvergehen.


    Die naheliegende Konsequenz für einen Zen-Übenden ist, diese Lehrer nicht mehr zu unterstützen.

    Angebot trifft Nachfrage. P. für das zu kritisieren, was er tut, ist wie den Mond anbellen. Es interessiert nicht nur den Mond nicht, es interessiert nicht mal das Publikum.

    Prinzipiell okay. Andererseits war der, wohl durch Connections, auch mal in einer großen Talkshow. Man stelle sich vor, da würde stattdessen Harada Roshi mit Dolmetscher sitzen, das wäre doch mal ein "Erfolg".


    Ich bekam gerade diese Woche eine Email von jemandem aus einer bestimmten Zen-Gruppe in Deutschland, der froh ist, dass da einiges öffentlich wird. Als ich in meiner Jugend noch Christ war, sagte ein Prediger zu mir, er würde auch für einen einzigen Menschen in seiner Kirche predigen, und ein Religionslehrer meinte, einen einzigen "zu retten" sei schon eine hinreichende Aufgabe. In diesem Sinne kann man auch das Bodhisattva-Gelübe mit Aufklärungsarbeit verknüpfen und sich gelegentlich über die Rückmeldung eines Einzelnen ein bisschen freuen. Denn was nicht so einfach ersichtlich ist, sind die versteckten und Langzweitwirkungen. Wenn ich jedenfalls nur so denken würde ("interessiert nicht mal das Publikum"), hätte ich mein halbes Verlagsprogramm von vornherein sein lassen können. "Das Publikum" ist manchmal nur ein Individuum, oder zwei, oder zehn.


    Was ich Polenskis Unternehmen lassen muss - sie bestellen trotz meiner harschen Kritik an ihm gelegentlich das Vimalakirti-Sutra.

    Vielleicht war der japanische Buddhismus gar nicht auf eine Ausbereitung in den Westen vorbereitet und das alles schlitterte ungeplant von einer Anfangseuphorie in eine Ernüchterung.

    Im Falle Oi Saidans ist wohl dessen Naivität auf kriminelle Energie getroffen.

    Manchmal war es aber auch umgekehrt. Diesen Vorwurf machte man etlichen Lehrern wie z.B. Shimano und Sasaki - sie seien im Grunde als der "Ausschuss" in den Westen geschickt worden, weil sie schon in Japan Probleme machten. Das ging dann bis hin zum Distanzieren oder Rausschreiben von Lehrern aus den Linien. Entweder war da die Ernüchterung nur gespielt, oder es kam tatsächlich noch schlimmer, als man dachte zu der Zeit, wo man diese Lehrer losschickte.

    From
    then on, he was bedridden with an incurable disease.

    Danke, die Geschichte ist stark, auch wenn sie von Dummheit erzählt.


    Der Grund, warum ich Omori Sogen nun noch herausbringe, ist, dass er einerseits klassische Vorstellungen von harter Zen-Übung (vor allem Zazen) und Entbehrung hat, dann diese starken Anekdoten erzählt, einiges (wie makyo/Täuschungen) aus Erfahrung gut beschreiben kann - aber offenbar trotz allem, und trotz einer vollständigen Koan-Schulung (haha!), ein fehlbarer Mensch blieb. Hier möchte ich nochmal auf die Kritik hinweisen, die ich nun seit Jahren gleich mitliefere zu diesen an sich recht gelungenen Handbüchern für die Zen-Übung: Sie sind zugleich der "Erweis", dass es die Adepten mit dieser Übung in entscheidenden menschlichen Bereichen nicht weiter brachten als andere. Und das macht es ironischerweise möglich, ihnen vorzuwerfen, dass sie ihren Ausbildungsmethoden Ergebnisse zuschreiben, die diese gar nicht zwangsläufig haben.


    ***


    Ist Dir eigentlich bei Deinen Recherchen auch von Affären von Lehrern mit Schülerinnen aus der Rei-Bande berichtet worden? Mir wurden da schon deutliche Hinweise gegeben.

    Hier eine rührende Geschichte von Omori Sogen, von dem ich demnächst seine Einführung in die Zen-Übung herausbringe. Omori war einer vom alten Schlag - ein mir bekannter Übersetzer kannte ihn noch persönlich und sprach von einer entsprechenden Präsenz, wenn er im gleichen Raum war. Diese Geschichte stützt voids Anliegen.


    "Seisetsu Roshi, der früher mein Lehrer war, trat im sechsundzwanzigsten Jahr des Meiji (1893) im Alter von siebzehn Jahren in den Tenryu-ji ein. Im Frühjahr des folgenden Jahres, als er nach einem Jahr Ausbildung im Kloster in sein Haus in Tajima zurückkehrte, besuchte er als erstes seinen früheren Lehrer, Priester Hokuin, im Shobo-ji. Er erzählte ihm von vielen Dingen, die seit seinem letzten Besuch geschehen waren. Priester Hokuin, der ihm mit großer Genugtuung und Interesse zuhörte, fragte ihn plötzlich: „Übrigens, wie heißt dein Lehrer im Kloster?“

    „Nun, er wird Priester Gasan genannt.“

    „Oh, Gasan? Das ist ein unbekannter Name. Jedenfalls muss er ein junger Priester sein. Wessen religiöser Erbe ist er?“

    „Es tut mir leid, dass ich es nicht weiß.“

    Der achtzehnjährige Seisetsu wusste nichts davon, und so antwortete er aufrichtig. Aber Priester Hokuin schaute traurig und sagte: „Was? Du kennst nicht einmal die religiöse Abstammung deines Lehrers? Was für eine Art von religiöser Disziplin hast du denn durchgemacht? Ich habe mich noch nie so unglücklich gefühlt.“ Als er dies sagte, weinte er, obwohl er ein erwachsener Mann war."


    In diesem Kapitel rät Omori, nur einen Lehrer zu wählen, der authentisch bestätigt wurde. Zitiert wird u. a. auch Hakuins Top-Nachfolger Torei Enji:


    „Schüler behaupten fälschlicherweise, dass ihre gegenwärtige Situation ein Beweis für ihre Erleuchtung sei. Aus diesem Grund ist die Zahl derer, die in die böse Gruppe der Verblendeten fallen, nicht gering.“


    Schön, aber was, wenn einem der eigene Verstand sagt, dass die Lehrer verblendeter sind als man selbst? Schon schließt sich wieder der Kreis zum nötigen Glauben, den es braucht, um sich dann doch irgendeinem Lehrer anzuvertrauen oder gar unterzuordnen, unter der Voraussetzung, dass man an sich selbst entsprechend zweifelt - was nur bedingt empfehlenswert ist.


    Nun kommen wir zum anderen hier angesprochenen Problem, das mich auch bei der Lektüre solcher Texte befällt: Was glaubt denn so ein Zen-Lehrer. einem Nicht-Dauersitzenden voraus zu haben (Omori war da als Rinzai kaum von Dogen zu unterscheiden, nur im Detail)? Was glauben die Adepten, dass er/sie einem voraushat? Diese Frage habe ich für mich schon bei meinem ersten Sesshin bei einem Osho von Joshu Sasaki beantwortet. Und die Antwort ist heute noch die Gleiche: Nichts, wenn ich mich bemühe, die damit verbundenen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften selbst einzuüben, auf WELCHEM WEG AUCH IMMER. Ich finde es natürlich bei dem Meister in der Linie, auf die ich mich nun häufig beziehe, nämlich Joshu Sasaki, sehr bemerkenswert, dass er selbst im Sterbeprozess laut einem Anwesenden nicht gestört werden wollte (durch medizinische "Eingriffe") und das vlt. sogar noch durch Manipulation seiner "Flatline" auf dem Bildschirm (laut einem Video von Shozan Jack Haubner) deutlich machte. So möchte ich auch sterben können. Allerdings - ich würde mich dafür nicht einmal in zehn Sesshin setzen, weil ich davon ausgehe, dass der Aufwand in keinem Verhältnis zum relativ kurzen, endgültigen Sterben steht. Was also genau ist die Frucht dieser dauernden Quälerei und Askese?


    Es ist ja klar, dass der Zenpriester seinen Weg verabsolutiert, weil zu ihm ständig die Bedürftigen kommen, für die er Hilfestellung parat hat. Aber wie beim Arzt, der auch wissen muss, dass außerhalb seiner Praxis womöglich mehr Gesunde als Kranke sind, sollte der Zenmeister nicht den Blick dafür verlieren, was draußen so alles möglich ist. Und was drinnen tatsächlich geschieht. Nämlich all die ganz normalen Verfehlungen, die wir auch von draußen kennen. Nun kann man, wie es Qualia andeutet, auch davon lernen, aber es braucht m.E. kein eigenes Zen-Szenario, um all die klesha/Befleckungen zu studieren, die möglich sind.


    Also benötigt man im Allgemeinen weder für die Erkenntnis des "Wahren" noch des "Falschen" unbedingt den Zen-Lehrer oder gar das Zazen. Das ist doch ganz offensichtlich. Selbst Omori Sogen befindet sich da teils in einer Rhetorik von inner-religiösen Zirkelschlüssen, wie sie auch z. B. für Muho sich immer deutlicher herauskristallisiert, um einen aktuellen Lehrer zu nennen.


    Insofern begrüße ich Entwicklungen, wie sie lubob beschreibt (Hierarchien abflachen usw.). Der Meister hat ausgedient. Im Grunde geht es mir darum, dass ALLE Meister in der traditionellen Funktion ausgedient haben, wenn sie nicht mindestens irgendein sagenhaftes Niveau wie das von Omori Sogen, Harada Roshi oder Sasaki (sicher Geschmackssache) erreichen. Alle anderen bringen es nicht, und da ist leider oft auch das echte Dharma-Siegel kein Anlass zur Freude.


    Was ich den unterschiedlichen Positionen hier entnehme ist also, dass es vlt. besser wäre, nur noch über die Inhalte der Lehrer zu diskutieren statt über ihren "Schein" (im doppelten Sinn) und dabei völlig rücksichtslos auch gegen ihre möglicherweise offiziellen Titel zu sein.


    Interessanterweise meinte Omori noch in seinen Kommentaren zu den Ochshirt-Bildern, die allermeisten kämen sowieso nur zu dem, was in Bild 3 oder höchstens 4 gemeint ist - den Ochsen (Wahres Selbst) sehen oder fangen. Nicht aber: Zähmen.


    Da könnte was dran sein.


    Die Sitten müssen verkommen, für den, der an Regeln und Riten festhalten will, schon allein um sich auf den Ort seines Rechthabens berufen zu können.

    Ich beobachte seit einiger Zeit durchaus mit Interesse, wie Du gegen diese Sittenwächterei wetterst und sensibel darauf hinweist, dass dabei ja schließlich auch andere angeschwärzt werden usw. Du hast mein Verständnis. Die anderen hatten aber genug Zeit, ihre Belege beizubringen, und haben immer nur belegt, dass sie nicht hinreichend autorisiert sind.


    Ich halte aber nicht "an Regeln und Riten fest", ich gebe selbst einen Furz auf offizielle Ermächtigungen, und ich sage es auch Dir nochmal: Künne hat kein Lehrerniveau, geschweige denn Roshi-Niveau. Das Gleiche gilt für Hatlapa. Keiner von denen hat eine klassische Koan-Ausbildung auf dem Level des japanischen Rinzai absolviert und kann folglich auch keine derartige anbieten. Dass sie das mit Titeln verschleiern, macht es nur noch schlimmer, und sie tun es, weil es ohne die Titel weit weniger funktionieren würde. Von mir aus kann sich jeder mit Kôan beschäftigen, wie er will, aber wer glaubt, er bekäme von der "Rei-Bande" mehr als von jedem halbwegs im Zen Bewanderten, oder wer glaubt, er käme damit etwa bei Shodo Harada Roshi durch, der muss dann wohl, wie (Roshi) Sabass aus der Rei-Bande, doch noch mal zu Harada gehen, um sich eines Besseren belehren zu lassen.


    Wenn Du die obigen Zitate lesen würdest, wüsstest du auch, dass da nichts vergangen ist - das ist, was Chan ausmacht.


    Du bist doch seit Jahrzehnten Koch. Wie wäre es, wenn morgen ein McDonalds Frittenbrater Deinen Job machen müsste, wie würde das Essen schmecken?

    Warum nimmst du das ganze Papiergewedel so wichtig

    1) Es geht hier um die Glaubwürdigkeit z.B. von Ex-Anwälten wie Hatlapa und Nolting oder einem Ex-Hauptkommissar wie Engelhardt.


    Warum nimmst du es NICHT wichtig, wenn die Sitten so verkommen und wenn Anwälte und Polizisten vorgeben, etwas zu sein, was sie offensichtlich nicht sind: Roshi.


    Um dir das Ausmaß innerhalb buddhistischer Ethik klarzumachen: Vorgeben, etwas zu sein, was man nicht ist, kann im klassischen Buddhismus zum Ausschluss aus der Sangha führen, es ist ein parajika, eines der vier Hauptvergehen, und es besteht in der Anmaßung, einen höheren spirituellen Status als andere zu haben. Zwar sind die Zennies gewöhnlich nicht in diesem Sinne ordiniert, aber äquivalent ist es das, was man mit der Titel-Aneignung "Roshi" täte. Damit will ich eine ungefähre Vorstellung davon vermitteln, wo man das buddhistisch-ethisch ansiedeln kann, selbst wenn man sich im Zen bewegt. Das ist keine Kleinigkeit.


    Wenn du wissen willst, wie wichtig das den Betroffenen selbst ist, dann achte doch mal auf Gespräche von Muho und Dirk Künne. Muho sagt zwar gelegentlich, es solle weniger Zen-Meister geben, macht aber genau das Gegenteil, er redet sowohl von sich als auch von Künne als "Zen-Meister", es bleibt wichtig, dass da zwei in besonderen Roben vor den anderen sitzen, sie um Fragen bitten, um dann mehr oder weniger zu sagen, wer Fragen hat, der sei wohl noch nicht so weit. Mit anderen Worten, dieses Meister-Getue ist für die ganze Inszenierung und den Lebensunterhalt wichtig. Aber was wäre für die Fragenden wichtig? Zu wissen, wo die da vor ihnen auf dem Podest eigentlich stehen.


    2) Ich verstehe dich so, dass es an deren spirituellem Geschwurbel nichts ändern würde, wenn sie sich nicht mehr Roshi nennen würden, und da stimme ich dir zu. Allerdings würden sie dann auch weniger andere Menschen für dumm verkaufen, es kämen nämlich weniger, es würden weniger auf ihren falschen "Rang" hereinfallen (wie ironisch, in einer Linie "ohne Rang und Namen"). Die Titel werden angemaßt, damit die Hütte voll wird und das Ego befriedigt.


    3) Womit wir bei meiner eigentlichen Motivation sind, und das bitte ich nie zu vergessen: Sowohl bei Thich Thien Son als auch bei Thich Nhat Hanh als auch bei Zernickow als auch bei der "Rei-Bande" (alles, was sich über Nolting auf Oi Saidan zurückführt) usw. usf. fiel mir ja zuerst ihr oberflächliches Verständnis in Rede und Schrift auf, und erst dann habe ich mal nachgeforscht, was eigentlich deren Ausbildung ist. Bei allen habe ich auch Hinweise auf die Mängel ihrer Lehre gegeben, teils recht umfangreich (also z. B. gegen mein Interesse auch einige Bücher von TNH gelesen).


    4) Da es offensichtlich einen Zusammenhang des Herdentriebs, solche Lehrer aufzusuchen, mit deren Titel-Wedelei und äußerem Schein gibt, gilt es, dies klarzumachen, damit den Adepten nicht Wesentlicheres im Zen/Chan entgeht. Das ist ein Anliegen, wie es schon seit vielen Jahrhunderten im Zen existiert, die Scharlatane auszusondern. Es hat übrigens bereits einen deutschen Rinzai-Meister gegeben, der es anderen gerichtlich untersagen ließ, Titel zu führen, die ihnen im Rinzai nicht zustanden.


    Über solche Scharlatane heißt es im Dentôroku: Ichimô-shumô-o-hiku 一盲引衆盲 „Ein Blinder führt viele andere Blinde an.“


    Selbst für diejenigen, die dorthingehen, habe ich ein Zitat, auch wenn mir der Autor entfallen ist:


    "Es gibt zwei Arten der Unwilligkeit, loszulassen. Die eine äußerst sich darin, wenn Schüler nicht zu echten Meistern auf ihren Reisen gehen, sondern in das Feuer abweichender falscher Lehrer springen, von ihnen vergiftet werden und dann behaupten, das Ziel ihrer Reise sei erreicht. Die zweite äußert sich darin, dass einige in klösterlichen Gemeinschaften leben und von Chan-Studium sprechen, es ihnen aber an den Grundlagen fehlt; sie stimmen nur dem zu, was sie gehört haben, und kauen es in Eile wieder, um von anderen anerkannt zu werden, bestätigen sich dann selbst und behaupten einfach, das sei es dann gewesen."


    Es ist schon klar, dass sich davon nur wenige beirren lassen.

    Gerade hat in einem Video einer der Hauptverantwortlichen für die Verbreitung des "Roshi"-Geschwürs in Deutschland, Rei Shin Bigan Nolting, im Gespräch mit Dirk Künne einen bemerkenswerten Lapsus begangen. Nicht nur will er offenbar auf "5-6 Japan-Besuchen" die ganze Koan-Schulung absolviert haben. Er sprach davon (Min. 3:40), Oi Saidan habe ihn zum "ersten deutschen Dharma-Nachfolger" ernannt, und er habe "damals nicht verstanden, was das bedeutete". (Man beachte auch sein kurzzeitiges "Wegtreten" im Laufe dieser Aussage, die ihm offenbar noch jetzt enormen Stress bereitet.) Abgesehen davon, dass niemand zum Dharma-Nachfolger ernannt werden dürfte, der nicht weiß, was das bedeutet, können wir daran und auch an der späteren Aussage von Dirk (Min. 7:10) sehen, dass man dort offensichtlich bis heute nicht weiß, was einzelne Dinge im Rinzai bedeuten. Denn Dirk spricht da von ishin denshin und im gleichen Atemzug davon, Nolting habe dabei eine Urkunde überreicht bekommen. Auch ich habe ishin denshin erfahren, und wie der Ausdruck schon sagt, geschieht das "von Herz zu Herz" oder "Geist zu Geist", also ohne Dokument. Was MIT Dokument geschieht, ist inka shomei.


    Selbst ehemalige Kriminalhauptkommissare gehen ihm offenbar auf den Leim, wie hier zu lesen ist:

    "Er ernannte am 8.12.1988 Rei Shin Bigan (W.-D. Nolting) zum Zenmeister und Dharmanachfolger. 1998 wurde dieser zum Roshi ernannt und trägt seit dem den Namen: Rei Shin Bigang Roshi."


    Im Asso-Blog wurde bereits aufgezeigt, dass es Fehler in der Timeline dieser Leute gibt, da Nolting bereits vor 1997, also bevor er Roshi geworden sein will, andere zu Dharma-Nachfolgern erklärte, was nicht korrekt ist im Rinzai. Mit anderen Worten, er hat sehr wahrscheinlich ein Dokument, wie es hier schon gepostet wurde und von ihm selbst an Thomas Kabierschke überreicht wurde, fälschlich als sein eigenes inka shomei in der Öffentlichkeit dargestellt.


    Die Frage ist, ob (inzwischen) irgendjemand sich mal die Mühe gemacht hat, weitere Dokumente der Rei-Bande einzusehen oder sogar zu fotografieren, insbesondere diejenigen von Nolting und Hatlapa. Noltings eigene Dokumente lassen erkennen, dass er nie ein echtes inka shomei gesehen hat, denn so schlecht kann man das dann nicht mehr kopieren.