Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Befreiung im Buddhismus?“

    Hallo Vi83 ,


    deine Frage:

    Ist Nirvana ein Zustand des vollkommenen Glücks?

    beantwortet der Buddha im Palikanon (MN 75) folgendermaßen:

    Zitat

    19. An dieser Stelle äußerte der Erhabene dieses:


    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."


    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m075z.html

    Es ist wohl ein überweltliches Glücksgefühl, frei von jeglichen sinnlichen Lustempfindungen, die wir oft mit Glück in Verbindung bringen, eher ein tiefer innerer Frieden...

    Ich habe mal ein Zitat gelesen, welches wohl Buddha zugeordnet wird: „Es gibt keinen Weg zum Glück. Glück ist der Weg.“. Weißt du etwas darüber?

    Anscheinend stammen viele Zitate, die dem Buddha zugeschrieben werden, nicht von ihm - man sollte da vorsichtig sein...

    Den von dir zitierten Spruch würde ich so interpretieren, dass man sich bewusst sein/werden sollte, dass wir - im Grunde - alles in uns haben, was für das Glücklichsein benötigt wird, unser "Urzustand" (des Geistes) dementsprechend ein "Glückszustand" ist, den wir aber durch unsere Verblendung nicht erkennen und der durch Befleckungen (kilesa) getrübt ist.


    Liebe Grüße :) _()_ :heart:

    Hallo Vi83 , :)

    Die vollständige Befreiung vom Leiden wird Nibbana (auf Pali = Sprache des Buddhas/Theravada-Buddhismus) oder Nirvana (Sanskrit/Mahayana-Buddhismus) genannt und bezeichnet einen Zustand frei von Gier, Hass und Verblendung, den sogenannten Geistesgiften, welche als die Ursachen für Leiden ("Dukkha") vom Buddha erkannt wurden.


    Die buddhistische Praxis, um sich diesem Zustand anzunähern, besteht nun im eigenverantwortlichen Folgen des "Edlen Achtfachen Pfades", der sich in 3 Bereiche (Gruppen) einteilen lässt:

    1. Weisheit

    2. Ethisches Verhalten/Leben ("Sittlichkeit")

    3. Versenkung/Sammlung/Meditation


    Detailliert:

    Rechte Einsicht/Erkenntnis (1)

    Rechte Gesinnung/rechtes Denken (1)

    Rechte Rede (2)

    Rechtes Handeln (2)

    Rechter Lebenserwerb (2)

    Rechte Anstrengung (3)

    Rechte Achtsamkeit (3)

    Rechte Sammlung (3)


    Es geht somit im Buddhismus nicht um ("blindes") Glauben, sondern um Erkenntnis durch Erfahrungen/Erleben, die letztendlich zum "Erwachen", zur Befreiung vom Leiden, führt.

    Buddha war also kein Gott, sondern sah sich als (Wieder-) Entdecker der Lehre (des "Dhammas"/"Dharmas") und "Wegweiser" - den Weg gehen muss jeder selbst.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)