Beiträge von Metta im Thema „Entstehen in Abhängigkeit aus säkularer / historisch-kritischer Perspektive“

    Klar doch, meine eigene bewusste Absicht, also Cetana, so erschaffe ich in jedem Augenblick das Karma, mit meinen eigenen Gedanken, Gefühlen, Reden und Verhalten. Das ist der Buddhismus und rein praktisch gesehen. Für mich ist das wie Selbstverständlichkeit.

    Weil deine eigene Welt nicht die Welt ist, z.B. wegen kognitiver Fehlleistungen, ist dir auch nicht bewusst, was deine Absicht ist, mithin nicht dein Karma. Du kannst es nur an der Reaktion derjenigen erkennen, die deine Worte und Taten treffen. Kosho Uchiyama hat das ja mal so ausgedrückt: Wie dein Zen ist, sagt dir deine Familie.

    Dir auch vielen Dank


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    sondern um die grundlegende Unmöglichkeit, die Welt da draußen rein objektiv zu sehen.

    Das ist doch nur ein Allgemeinplatz. Welche praktische Konsequenzen hat das denn? Oder anders: Wer fordert denn "Ojektivität", wenn es allein um Praktikabilität geht?


    Zitat

    „Die Tatsache, dass alle Eigenschaften von Partikeln von den Prinzipien bestimmt sind, die in enger Beziehung zur Beobachtungsmethode stehen, würde bedeuten, dass die Grundstrukturen der materiellen Welt ultimativ durch die Art bestimmt sind, in der wir die Welt betrachten; dass die beobachteten Muster der Materie Reflexionen der Muster des Geistes sind.“¹

    ¹ Fritjof Capra, The Turning Point: Science, Society and the Rising Culture, Bantam Books (1982).

    Es mag an dem Zitat liegen, aber die Ableitung ist so isoliert falsch, weil Quanteneffekte idR nicht makroskopisch durchschlagen.
    Ich verstehe durchaus, worauf Capras Kritik hinausläuft, vieles, was er aufgreift, ist schon vorher durch Prigogine gesagt worden. Und er selbst macht ja im Zusammenhang mit der Evolution klar, dass diese erst durch Feedbackschleifen (beim Menschen: sinnlich praktische Tätigkeit) realisiert werden kann.

    @Igor07


    In der Zusammenschau ergibt sich bei mir das Bild eines unglaublich naiven Solipsismus, der auch wenig mit Buddhismus zu tun hat. Er erweist sich immer als zirkulär, in dem das, was gezeigt werden soll, schon in den Prämissen vorweggenommen wird.

    Schon Karl Marx hat 1845 formuliert:

    Zitat

    Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme – ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, i.e. Wirklichkeit und Macht, Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit des. Denkens – das von der Praxis isoliert ist – ist eine rein scholastische Frage. (Feuerbachthesen)

    Es hätte sich wohl auch kaum die Gattung "moderner Mensch" evolutionär entwickeln können, wenn sein geistiges Abbild von der Welt nichts mit der "äußeren" Welt zu tun haben würde.
    Die Vertreter des Solipsismus machen diese Trennung schon allein deshalb selbst auf, weil sie selbst "Äußeres" und "Inneres" (Objekt und Subjekt) als gegeben voraussetzen. Diese Trennung gibt es aber nicht in Wirklichkeit, weil "Inneres" und "Äußeres" durch gegenständliche, sinnlich menschliche Tätigkeit (Max, wie oben) verbunden sind.
    Im Buddhismus wird das durch seinen weiter als heute gefassten Bewußtsseinsbegriff, nämlich "Sinnesnewusstsein", zum Ausdruck gebracht. Denken ist darin nur ein Aspekt.

    Wenn man die Welt als untrennbares Ganzes betrachtet und sie wie eine Torte zerschneidet, entsteht die Trennung: Ich gegen die Welt, der Beobachter gegen das, was er beobachtet. Doch damit beeinflusst er das gesamte Experiment. Schrödingers Katze ist sowohl tot als auch lebendig, und das Photon kann entweder als Teilchen oder als Welle erscheinen.

    Naja, also wir leben leider in Zeiten, in denen die Sprache eher trennt als vermittelt. Sie kann aber beides. Es ist auch nichts an sich falsches daran, wenn sich der "Beobachter" sein Bild macht. Er muss sich halt nur bewusst sein, dass sein Bild lediglich ein Modell ist, das er gegenständlich testen muss. Oder um es mit einem anderen großen Rüganer Philosophen zu sagen:


    Zitat

    Wir können nicht alle mit 'nem MacBook und 'nem Chai-Latte in Berlin in 'nem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden! (Marco Scheel)

    oder über Zen philosophieren.

    .... was er beobachtet. Doch damit beeinflusst er das gesamte Experiment.

    Nicht speziell der Beobachter, sondern einfach jedwede Wechselwirkung.

    Von den wirklich Zen-Kerlen wird gesagt, dass sie das nicht nötig hätten (Hekiganrokou, 5.Beispiel)

    Hast du dich mit Nummerierung vertan?


    Der Fall war mir zwar sowieso ein Buch mit 7 Siegeln, aber das hätte ich nicht darin gelesen.

    Nein, es steht dort in den Vorbemerkungen/Anleitung. Ich benutze die Übersetzung von Wilhelm Gundert.


    Zitat

    "Bei solch einem geschieht es dann, daß, was er schaut, im selben Augenblick zur Tat wird, daß er in Verhüllen (durch die Sprache) schon auch auseinanderfaltet, dass Theorie und Praxis nicht mehr auseinanderklaffe; daß was nur für die Zeit vorläufige Geltung hat, mit ewiger, endgültiger Wahrheit Schritt hält. Er kann darauf verzichten, den ersten Stein (absolute Wahrheit) im Spiel zu setzen und richtet das Tor der Wahrheit zweiter Ordnung auf."

    Im Netz gibt es noch eine andere von "Sanbo-Zen", die das, wahrscheinlich aus dem Englischen übersetzt, weit weniger deutlich macht.

    Aber lieber Metta , rein phänomenologisch betrachtet gibt es nur meine eigene Version der Welt – wie bei jedem von uns. Und nebenbei bemerkt: Wenn man versucht, die rein objektive Wissenschaft mit dem … ja, genau … dem phänomenologischen Zugang zu vermählen, kann man diese Befreiung verpassen. Denn sie ist nur individuell – und bestimmt nicht objektiv verifizierbar oder messbar.

    Das steht doch auf zwei völlig verschieden Blättern. Mit Wissenschaft ist natürlich keine "Befreiung" zu erlangen, das fordert oder erwartet auch niemand.
    Befreiung (vom Kopfkino) heißt aber auch zu erkennen, dass meine Welt nicht isoliert von deiner ist, in keiner Hinsicht.
    Sehr profan: wenngleich jeder Mensch seine eigene Version von der Welt baut, ist er doch darauf angewiesen, sich mit anderen Menschen auf eine Version phänomenologisch zu einigen: Da ist eine Gazelle, lass uns die erlegen, ich hab Hunger, du auch?

    . Du verschluckst den einfach - weil du dich und "deine Welt" als isoliert betrachtest. Üble Atta-Falle.

    Metta .


    Richtig! Diese üble Falle, wie du es ausdrückst, ist in uns allen anwesend, wenn man die rekursive oder holistische Struktur der Sūtren sowie die phänomenale Erfahrung in Betracht zieht. Doch es ist besser, darüber Bescheid zu wissen, als sich selbst als erwacht zu betrachten.

    Ich betrachte mich nicht als erwacht, aber die Ein- und Ausübung besteht darin, vermeidbare Fallen zu vermeiden. Dafür gibt es ja Mittel. Kontextualisierung ist eines und "die Welt" nicht nur als "meine Welt" zu erkennen und danach zu handeln ein anderes.

    Aber gibt es überhaupt etwas rein Objektives? Nein, so sagt uns die moderne Neurowissenschaft – ich verlinke nur.Hier Diese Dualität oder die Trennung von Subjekt und Objekt sowie alle möglichen Gegensätze kann man als mentale Auswucherung oder Ausschweifung betrachten. Also Papañca.

    Und dieselbe (Neuro-)Wissenschaft hat sich durch eine spezielle Methodologie dagegen gewappnet, dass ihre Erkenntnisse nicht nur subjektives Blabla sind. Wodurch? Durch Kontextualisierung. Anders als bei Dir. Du verschluckst den einfach - weil du dich und "deine Welt" als isoliert betrachtest. Üble Atta-Falle. Normalerweise haben die Leute ein Gefühl dafür, worauf sie sich bei sich selbst verlassen können, und wann sie lieber auch mal die Meinung anderer hören wollen, um so eine gemeinsame (intersubjektive) Wahrheit zu finden, in der die jeweils persönlichen kognitiven Fehlleistungen nur noch ein Randrauschen sind. Prinzip der Wissenschaft.

    Zugegeben, wir leben in schwierigen Zeiten, eine Zeit der Filterblasen.


    Sehr stark vereinfacht ausgedrückt: "Die Welt" existiert in unserem Kopf, oder jeder lebt in seinem eigenen Wahrnehmungstunnel (so ähnlich wie bei Th. Metzinger). Es gibt – und darum geht es – von der inneren Seite aus nur den phänomenalen Zugang, also mein persönliches inneres Erleben, aber nicht die" Welt" da draußen. Denn die kümmert mich einfach nicht.

    OK, wenn du dir selbst genug bist, verstehe ich nicht, was dich hier treibt.


    Das kann ich aber inhaltlich gut kontern. Alles ist vergänglich – das ist ein Daseinsmerkmal, klar. Aber wer erfährt dann Nirvana? Dieser Zustand ist erlebbar und erfahrbar. Und er ist weder bedingt noch vergänglich. Das sollte logisch sein.

    Melde dich wenn du das erfahren hast. Dann weißt du vielleicht auch besser, was "weder bedingt noch vergänglich" bedeutet. Kann man aber schon vorher wissen, es ist nur nicht selbst erklärbar. Logisch wird es erst wenn du hier ne logische Ableitung präsentierst.


    Zitat

    Das kleine Zitat :

    Alter Hut. Und bitte beachte auch "in Hinsicht auf". Wobei da dann tatsächlich steht "anatta" und nicht "sunnata" - das ist schon n bissel was anderes, wie man bei Nagarjuna nachlesen kann.

    Ich meine damit: Ist er objektiv? Das würde dem folgenden Zitat widersprechen:

    Ja, "ojektiv", meint, nicht von irgendjemandes Meinung abhängig.

    Zitat

    Wahrlich, so sage ich, o Freund: Nicht ist man imstande, durch Gehen das Ende der Welt zu erreichen, da, wo es weder Geburt gibt noch Altern und Sterben, weder Erstehen noch Abscheiden.

    Hier ist aber die "Welt" was völlig Subjektives.


    Was meinst du "rein phänomenologisch"? Jeder kann beobachten, dass die Dinge vergänglich sind. Vergänglichkeit ohne Zeitachse wäre doch reiner Blödsinn.

    Zitat

    In diesem Moment gibt es nichts, das beginnt zu sein.

    In diesem Moment gibt es nichts, das aufhört zu sein.

    In diesem Moment also gibt es weder Geburt noch Tod, die beendet werden müssten.

    Na ja, ich halte überhaupt nix davon was "höchste Wahrheit" sein soll, 1:1 in "gewöhnlicher Sprache" zu formulieren.
    Von den wirklich Zen-Kerlen wird gesagt, dass sie das nicht nötig hätten (Hekiganrokou, 5.Beispiel)

    Man kann es so übersetzen: zuerst das, dann jenes – zuerst die Ursache, dann als Folge die Wirkung. Oder man kann es anders formulieren: Wenn dies geschieht, dann auch dieses!. (Es fällt sozusagen zusammen.)

    Zunächst habe ich es so in Erinnerung:

    "Wenn dies ist, ist jenes, wenn dieses aufhört, hört jenes auf."
    Das ist eine konditionale Relation, man könnte es ebenso mit "falls" übersetzen.
    Du interpretierst das jetzt nur zeitlich, was aber nicht zwingend gemeint ist. Ich schau aber nochmal später, wie es im Pali steht.

    Die Zeit ist so oder so nur ein Konstrukt. Wenn ich in diese Welt hinausgeworfen bin, dann ist der Tod schon immer da.

    Na. Unsere Zeitmaßstäbe und unser Zeitgefühl sind vielleicht ein Konstrukt. Makroskopisch gibt es einen Zeitpfeil, der in Richtung sich vergrößernder Entropie zeigt. Dein Gefühl "daß der Tod schon immer da war" ist auch ein Konstrukt? Welcher Tod denn?


    Nāgārjuna würde dem bestimmt zustimmen, scheint mir.

    Eher nicht. Was sagte er noch gleich zum Verhältnis von "relativer" und "absoluter Wahrheit"?

    Da wir aber abhängiges Entstehen nicht als Abfolge von unterschiedlichen Einzelteilen betrachten, sondern als Struktur des Leidensursprungs, sozusagen als immer dasselbe, lediglich in der Betrachtung vom Allgemeinen ausgehend immer mehr zum Speziellen hin vordringend, können wir auch sagen: „Gestaltungen-bedingt“ ist nicht nur die Gesetzmäßigkeit von Bewusstsein, sondern von allem, was folgt.

    Er hebt hier wieder den konditionalen Aspekt (innerhalb von paticcasamuppada) hervor, ich habe auch nichts anderes behauptet. Ich habe lediglich eine temporale Aussage darüber gemacht, "was folgt" 8) . Dass da was zeitlich folgt, scheint auch Ñāṇavīra nicht zu bestreiten.

    Denn genau in dem Augenblick, in dem das Leben da ist, sind auch Geburt, Alter, Tod und Leiden da – nicht der Reihe nach, sondern einfach zugleich.

    .... Und sage mir: Warum nicht?

    Dann bräuchten wir ja paticcasamuppada nicht.

    Äußerlich betrachtet vielleicht eins nach dem anderen, aber von innen gesehen alles zugleich – und zugleich auch überhaupt nicht.

    Paticcasamuppada erwächst aus "innerlicher Betrachtung".
    Nichts ergibt sich im Universum "gleichzeitig" - außer vielleicht ein paar Quanteneffekte unter besonderen Bedingungen, die aber makroskopisch nicht durchschlagen. Das ergibt sich aus dem Entropiegesetz, aka buddhistisch, aus dem Daseinsmerkmal "Vergänglichkeit".

    MIt "Augenblick " ist eine Frequenz zwischen 10 pro Sekunde und 50 pro Sekunde in der die gesamte "Reihe" durchlaufen wird.

    Und warum existiert nicht alles gleichzeitig? :? Wo steht diese Definition in den Texten des Buddhismus? :?:

    Tatsächlich gibt es im PK irgendwo eine (bildhafte) Angabe zur Dauer eines Bewusstseinsmoments. Habe sie leider verbummelt. Meine obige Angabe bezieht sich darauf, wie schnell wir unterschiedliche Seheindrücke wahrnehmen können (Stroboskop-Effekt).

    Was spricht für "Gleichzeitigkeit"?


    Nachtag:

    Zitat

    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das so schnell wechselt wie das Bewusstsein; und schwerlich mag man ein Gleichnis finden für diesen so schnellen Wechsel des Bewusstseins. (A1,9)

    Genau wie im vegetativen Zustand. Keine Aktivität und künstliche Ernährung. Da entsteht nicht mal Begierde. Die Kette wäre damit ad absurdum geführt, und man müsste jedem schlicht ein Koma wünschen, um da raus zu sein. Diese alten Vorstellungen führen regelmäßig zu Zirkelschlüssen.

    Hier ist kaum ein qualifizierter Neurologe, der das bestätigen könnte. Das "Syndrom reaktionsloser Wachheit" ist ziemlich schwierig zu diagnostizieren, eigentlich erst nach langdauernder und dann nicht erfolgreicher Therapie. Was wirklich im Großhirn ankommt, ist unklar, aber man weiß, dass die Zwischenhirn-Verarbeitung (also die Integration und Koordination von Reizinformationen) noch funktioniert.

    Zu regelmäßig falschen Vorstellungen kommt es übrigens, wenn man moderne Begriffssysteme auf historische Begriffssysteme überstülpt. "Bewusstsein" bedeutet im Buddhismus einfach was anderes, als du verstehst.

    Im Samyutta 12.67 wird diese Beziehung anhand zweier sich gegenseitig stützender Reisbündel beschrieben.

    Sehr wichtiger Hinweis. Sowohl die wiedergeburtsgläubigen PK-Anhänger, als auch Tibeter meinen, sich auf Dharmakīrti beziehend, dass "Gleiches" nur aus "Gleichem"

    entstehen kann, also Bewusstsein nur aus einem anderen Bewusstsein (aus einem anderen Leben).Samyutta 12.67 stellt aber klar:

    Zitat

    20. "Nicht ist, verehrter Kotthita, Geist und Körper selbst verursacht, nicht ist Geist und Körper von einem anderen verursacht, nicht ist Geist und Körper sowohl selbst verursacht als auch von einem anderen verursacht, und es ist auch nicht Geist und Körper nicht selbst bewirkt noch auch von einem anderen bewirkt, sondern durch Zufall entstanden. Aus Bewußtsein als Ursache vielmehr entsteht Geist und Körper.

    22."Nicht ist, verehrter Kotthita, das Bewußtsein selbst verursacht, nicht ist das Bewußtsein von einem anderen verursacht, nicht ist das Bewußtsein sowohl selbst verursacht als auch von einem anderen verursacht, und es ist auch nicht das Bewußtsein nicht selbst bewirkt noch auch von einem anderen bewirkt, sondern durch Zufall entstanden. Aus Geist und Körper als Ursache vielmehr entsteht das Bewußtsein."

    Das ist aber immer noch falsch, ich verwies bereits auf vegetative Zustände. Zumindest Form ist da, Bewusstsein nicht. Das sind einfach Kategorien, die einem anderen Kenntnisstand der menschlichen Entwicklung entsprechen, also historisch bedingt sind.

    immer noch falsch :lol: Es ist genau die spezielle Nama-Rupa-Form da, die diese spezielle Bewußsstseins-Form bedingt, wie diese spezielle Bewusstseins-Form die entsprechend spezielle Nama-Rupa-Form bedingt. Ziemlich sicher verstehst du auch nicht, was "nama rupa" (Geist-Körper-Einheit) ist.

    Es heißt, mit Bewusstsein als Bedingung entstehe Name-und-Form. ... Wenn Bewusstsein nicht in den Mutterschoß herabstiege, würden Name-und-Form nicht im Mutterleib Gestalt annehmen.


    Richtig ist, dass Bewusstsein NACH der Gestalt/Form entsteht, etwa in der 24. bis 26. Schwangerschaftswoche.

    Das Zitat stammt aus DN15 - ich zitiere hier die deutsche Übersetzung (http://www.palikanon.com):

    Zunächst:

    Zitat

    (2) 'Gibt es eine Bedingung für Geist und Körper?', wenn so gefragt würde, Ānanda, hätte man mit 'die gibt es' zu antworten. 'Was ist die Bedingung für Geist und Körper?', wenn man so sprechen würde, hätte man zu antworten: 'Das Bewusstsein ist die Bedingung für Geist und Körper.'

    'Gibt es eine Bedingung für das Bewusstsein?', wenn so gefragt würde, Ānanda, hätte man mit 'die gibt es' zu antworten. 'Was ist die Bedingung für das Bewusstsein?', wenn man so sprechen würde, hätte man zu antworten: 'Geist und Körper sind die Bedingung für das Bewusstsein.'

    Dann:

    Zitat

    (21) 'Durch Bewusstsein bedingt ist Name und Materie', wenn das so gesagt wird, soll man, Ānanda, das in dieser Weise verstehen, wie Nama-Rupa durch Bewusstsein bedingt ist: Wenn aber, Ānanda, das Bewusstsein nicht in den Mutterschoß eintreten würde (okkamati: "entstehen"), würde dann Nama-Rupa im Mutterschoß heranreifen?" - "Nein, das nicht, Verehrungswürdiger." - "Wenn, Ānanda, das Bewusstsein, nachdem es in den Mutterschoß eingetreten ist, sich wieder zurückziehen würde, würde dann hier Nama-Rupa geboren?" - "Nein, das nicht, Verehrungswürdiger." - "Wenn das Bewusstsein von einem kleinen Kind, einem Jungen oder Mädchen sich abtrennen würde, könnte dann Nama-Rupa zu Fortschritt, Wachstum und Fülle kommen?" - "Nein, das nicht, Verehrungswürdiger." - "Daher, Ānanda, ist dies der Grund, ist dies die Ursache, ist dies die Entstehung, ist dies die Bedingung für Nama-Rupa, nämlich das Bewusstsein."

    (22) 'Durch Nama-Rupa bedingt ist Bewusstsein', wenn das so gesagt wird, soll man, Ānanda, das in dieser Weise verstehen, wie Bewusstsein durch Nama-Rupa bedingt ist: Wenn, Ānanda, Bewusstsein in Nama-Rupa sich nicht festsetzen würde, würde in der Zukunft Leid entstehen durch Geburt, Altern und Sterben?" - "Nein, das nicht, Verehrungswürdiger." - "Daher, Ānanda, ist dies der Grund, ist dies die Ursache, ist dies die Entstehung, ist dies die Bedingung für das Bewusstsein, nämlich Nama-Rupa .

    Weiter ist zu sagen, dass mit "Bewusstsein" im Buddhismus alle Arten von Sinnesbewusstsein ( Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, "Denken") umfaßt werden. Die sind natürlich nicht einfach so da und voll entwickelt, sondern bilden sich allmählich und auch nicht gleich schnell heraus, aber alle dafür notwendigen Organe (buddhistisch: Āyatana "Grundlagen") sind bis zur 12. Schwangerschaftswoche angelegt.
    Daraus und aus der grundlegenden wechelseitigen Beziehung, kann man das sinnvoll nur als eine von Beziehung Moment zu Moment verstehen, da gibt es kein "Vorher-Nacher", in dem "das" Bewusstsein "dem" Nama-Rupa nachfolgt, sondern ein Vorher-Nachher von einem Entwicklungsstand eines spezifischen "Nama-Rupa--Bewusstseins" zu einem im nächsten Augenblick.
    MIt "Augenblick " ist eine Frequenz zwischen 10 pro Sekunde und 50 pro Sekunde in der die gesamte "Reihe" durchlaufen wird.