Beiträge von Maha im Thema „Glaube im Buddhismus“

    Wie auch bei alten sagenstoffen usw. viel Tiefe enthalten aber man muss auch aktiv Streu vom Weizen (Signal vom Rauschen) trennen.

    Aber ist nicht das Signal selber eine reichlich dubiose Sache? Die "tiefen Ebenen" des Menschen sind auch der Ort seiner tiefen Täuschungen, oder? Märchen, Sagen und Fantasy-Filme sind ja voll von solchen Archetypen: Der "strahlende muskelverpackte Held" - die "wunderschöne Frau"- "der weiße Alte" - "die böse Hexe". Und immer und immer wieder all die Monster und Untermenschen - betrügerische Zwerge - dumpfe Riesen - böse Vampire, Untote und andere Un- und Untermenschen.


    Während viele Epen ( sahen wir das Mahabharata ) ja stolz im archetypischen Geschehen schwelgen - Schlachten, Helden, Drama, ist Buddha ja für seine Zeit spröde, nüchtern und sachlich. Er hält wenig von Schauspiel, Musik und Unterhaltung weil viel davon für ihn einfach Sinneskitzel ist. Von daher denke ich steht er dem "Märchen" mit seinen Archetypen fern.

    Ich könnte mir vorstellen, dass man im Palikanon viele Archetypen und Anspielungen aus der indischen Kultur und Geschichte findet, die uns aber wenig sagen.

    Und man darf auch nicht vergessen, dass wir Kosmologien wie die von Höllenbereichen und Götterwelten aus unserer christlichen Geschichte heraus wahrnehmen und interpretieren. Wer von der Hölle redet, will Angst schüren, um Menschen zu manipulieren und auszubeuten.

    Eine andere Lesart oder Vorstellung ist und erstmal fern. Und es ist ja auch tatsächlich fraglich, ob es eine andere plausible Lesart einer solchen Kosmologie gibt. So sind solche Kosmologien auch nie ganz abzutrennen von ihrem sozialen Kontext und ihrer möglichen machtpolitischen Instrumentalisierung.

    Kosmologien und Mythen behandeln ja oft, wie auch schon erwähnt wurde, zentrale Fragen des Mensch-Seins und der Variationsbreite der möglichen menschlichen Erfahrungen. Insofern können sie vielleicht hilfreich sein bei der Erkundung der inneren und äußeren Welt so wie eine Karte bei einer Wanderung hilfreich sein kann.

    Glaube / Vertrauen (sraddah) gilt im Abhidharma als heilsamer Geistesfaktor. Ich denke, man braucht Vertrauen in den Buddha, in den Dharma und in die Sangha, um sich überhaupt auf einen spirituellen Pfad einzulassen. Wenn ein solches Vertrauen nicht vorhanden ist, wäre es schwierig Fortschritte zu machen.

    Es braucht ja eine gewisse Zuversicht und einen Glauben, um sich dazu zu entschließen Zuflucht zu nehmen in Buddha, Dharma & Sangha. Jedenfalls wenn es keine leere Formel sein soll.


    Was die Kosmologie betrifft, bin ich sehr hin und her gerissen. Vieles davon ist tatsächlich nicht essentiell glaube ich oder kann auch in einen übertragenen Sinn interpretiert werden.