Beiträge von Igor07 im Thema „Gedanken verdrängen statt zu beobachten“

    Soweit ich es verstehe, ist mit Ego im Buddhismus unser Selbstbild gemeint. Überwindung des Egos bedeutet in diesem Kontext die Überwindung von Anhaftung an eine solche Selbst-Vorstellung (wie mukti es bezeichnet hat), nicht aber, das da kein Wille mehr sei.

    Ja, klar. Der absichtliche Wille/cetana/ bleibt bei den Arahat weiterhin bestehen, das Individuum lebt . Deshalb kann er bewusst handeln; er ist keine Maschine. Der Unterschied ist entscheidend, so wie ich es sehe.

    Aber er ist schon in diesem Leben todlos geworden, durch die Aufhebung der inneren Identifikation mit den Khandha, in erster Linie mit dem eigenen (als ob) Körper.

    Igor Ich habe das eben auch probiert, aber das verändert irgendwie meine ganze Wahrnehmung und das macht mir irgendwie etwas Angst. Ich bin zwar offen dem gegenüber aber ich weiß nicht ob das das richtige für mich ist, wenn ich das den ganzen Tag mache und ob mich das noch mehr stresst oder ob es genau das ist, was man Achtsamkeit nennt.

    Lieber Chico26 ,


    nach allem, was ich hier von dir gelesen habe, würde ich persönlich davon abraten, weiterzumachen. Aber ich bin kein Hellseher und kann deine persönliche Situation nicht angemessen bewerten. Ich kann lediglich darauf hinweisen, dass Meditation kein Heilmittel ist. Meditation ist – wenn ich mich recht an Fred von Allmen erinnere – eigentlich nur eine Methode, um zu erfahren, wie unser Geist funktioniert, ihn umzugestalten oder unsere tief konditionierten Muster zu durchschauen und zu verändern.

    Der Weg der inneren Erkenntnis bedeutet, dass es absolut nichts gibt, das „mir gehört“ – ebenso wenig ein „Ich“ als inneren Herrscher oder Lenker. Vielmehr geht es um die vollständige Dekonstruktion dieses gesamten Gebäudes – die Realisation von Anatta. Das ist sicherlich nicht für jeden geeignet, denn ein Mensch sollte zunächst eine tief verankerte und stabile Persönlichkeit haben.

    Alles andere betrachte ich als reine Geschäftemacherei. _()_

    Wenn ich meditierte dann schaue ich mir meinen Atem an und merke das Gedanken aufkommen. Wenn sie aufkommen dann merke ich sie und schaue wieder auf meinen Atem. Dadurch kommen aber immer mehr Gedanken und die Gedanken werden dadurch lauter.

    Na ja, nochmal. Ich beobachte meinen Atem wie einen inneren Anker – praktisch rund um die Uhr. Wenn bestimmte Gedanken, Gefühle oder Empfindungen auftauchen, registriere ich sie alle, ohne sie zu bewerten – so wie Wolken am Himmel.

    Aber wenn es überwältigend wird, wie du es schilderst, würde ich entweder eine andere Methode nutzen, zum Beispiel Yoga mit Elementen der Achtsamkeit, das kann sehr erdend wirken – oder ich lasse es alles weg. Und würde Sport treiben. Aber ich bin nicht du.

    In einem virtuellen Forum praktische Ratschläge zu Gesundheitsthemen zu geben, halte ich für wenig sinnvoll. Wenn du einen Lehrer oder einen erfahrenen Psychologen mit buddhistischem Hintergrund hast, kann er dir besser weiterhelfen. LG.

    Und jetzt lese ich ja auch, warum das alles noch nicht so klappt. Du meditierst seit 2 Monaten. Selbst der Buddha meditierte Jahre, bevor ...

    Tja, Monika, der hatte auch nach dem Erwachen meditiert.

    Wie gesagt, man sollte den Begriff 'Meditation' genau definieren, zum Beispiel im Zen sieht man es anders als im traditionellen Theravada.

    Wenn aber der ganze Begriff( was ist das?) hier im Westen missbraucht wurde, als das Allheilmittel für alles, hat das nichts mit dem Buddhismus zu tun, so meine eigene Meinung..

    Es gibt keine eindeutige Definition, soweit ich weiß.


    Zitat

    Ich versuche alles richtig zu machen, um auch einen ruhigen Kopf zu bekommen aber anscheinend ist genau das wohl der Fehler


    Sorry, das ist Selbstvergewaltigung, aber keine "Meditation".

    Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich das erklären soll, aber die Gedanken sind auf einmal total laut geworden. Und so war das auch vor zwei Monaten. Und auch vor zwei Jahren, als ich damit angefangen habe. Das löste in mir irgendwie totale Panik aus. Und manchmal frage ich mich schon, ob ich verrückt bin oder ob ich irgendwie irgendwas falsch mache. Ob es an meinem früheren ADS liegt oder ich eine Angststörung habe oder sonst was. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich irgendwas falsch mache. Aber ich komme einfach nicht drauf was. Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen?

    Dass Meditation, --- wie Schlafstörungen, Panikattacken und Ängste auslösen kann, wurde mehr als genug von Willoughby B. Britton und ihrem wissenschaftlichen Team nachgewiesen.


    Ich gebe zwei Quellen an – schau sie dir in Ruhe an. Alles Gute!


    Britton, Willoughby


    The Varieties of Contemplative Experience