Das bedeutet, dass all diese
Beschwerden nicht mir gehören und nichts mit mir zu tun haben.
Anders ausgedrückt: Ich bin nicht dafür verantwortlich. Oder --Ich kann nicht dafür.
Das Problem ist wenn ich Schmerzen habe, die das Leben arg beeinträchtigen, wenn ich glaube, sie gehen mich nichts an und sind kein Teil von mir, auch keine Linderung eintritt. Es braucht Intervention, um Veränderung zu ermöglichen. Da sind buddhistische Lehren unvollständig, ...
Hallo ewald,
ich habe auch seit Jahren weiderholt starke Schmerzen. Ich verstehe sehr gut was du meinst. Für physische Leiden gibt es Ärzte und Medikamente. Buddhismus ist nur für psychische Leiden.
Bei psychischen Leiden möchte ich noch einen Unterschied machen: den Leiden, die neurologisch also physisch erscheinen, und denen, die rein durch psychisches Fehlverhalten entstehen.
Die Lehre Buddhas ist bei allen Leiden hilfreich.
Denn sie lässt mich prüfen, ob 1. die Leiden unvermeidlich durch physische Schädigungen auftreten oder 2. bedingt durch psychische schädigende Verhaltensweisen auftreten, also nicht unvermeidlich sind.
Bei ersten Leiden weiß ich, dass nur ein Fachmann der physischen, neurologischen Wissenschaften helfen kann. Ohne ärztliche Handlungen sind die Lehren Buddhas wirkungslos, können aber wieder sehr hilfreich sein, wenn das Physische als eingerichtet gilt. Wenn der Mensch den Lehren des Buddha psychisch zugänglich geworden ist, dann können sie helfen, die physischen Eingriffe zu vermindern, doch diese können nie ganz aufgegeben werden.
Die zweiten Leiden wurden durch Buddha geheilt durch seine Technik: Komm her und sieh selbst.
Die antiken Philosophen wie Sokrates oder die Stoiker wendeten diese auch an, ein Zeigen-und-Antwort-Szenario, das zum Erkennen des Trugschlusses beim Leidenden geführt hat.
Meine wichtigste Technik ist die der Frage nach dem Tatsächlichen, jetzt Wirksamen.
Viele Menschen habe ich vom derzeitigen Leiden befreit, weil ich ihnen beigebracht habe, sich ganz auf das Jetzt Daseiende zu konzentrieren, ohne die Umweltbezugsrahmen zu vergessen.
Ein umgekehrtes Framing: Nicht um das Daseiende ein Bild bilden, sondern das Daseiende Bild von Einbildungen befreien.
Meistens nehmen wir etwas aus der Vergangenheit und bilden uns im Jetzt etwas ein, das dem jetzt gleicht und halten dann diese Ein-bildung für tatsächlich jetzt. Erkennen nicht mehr das Tatsächliche.
(Wir glauben, mit Menschen zu sprechen, wenn wir sie über soziale Medien anschreiben. Wir glauben, dass die Nachrichten im Fernsehen echte, jetzt gültige Realität für mich persönlich sind.)
Der Glaube an unsere Einbildungen sind nicht nur Fesseln, sie sind das Sein im Loch in einem Loch.
(I Ging Zeichen 29 /Das Abgründige/ unterster Strich: a) Man gerät in einem Abgrund in ein Loch. Unheil. b) Man gerät in einen Abgrund, weil man den Weg (das Tatsächliche) verloren hat, das bringt Unheil.)
Durch Einbildungen, sich ein Bild machen, um das Tatsächliche herum, es mit vergangenen nicht gültigen Erfahrungen umkränzen, schafft den Abgrund, damit auch im besten Glauben handeln, bringt in das Loch im Abgrund. Das kann die Lehre Buddha immer heilen, wenn man denn das sehen will, das wirklich zu sehen ist.