Beiträge von Qualia im Thema „Leerheit - wie ist das zu verstehen?“

    Zusammenfassend:

    1: leer von unabhängiger Existenz

    2: leer von substanzieller Identität

    3: leer vom unabhängigen Entstehen der Objekte

    4: leer von falscher Erscheinung

    Jetzt befreie das aus dem Kontext, ohne ihn zu vergessen, denn es ist ein Überweltlicher, Metaphasischer.


    Existenz, Identitäten, Objekte, falsche Meinungen sind alles Existenzen in der Leere.

    In der Realität können sie nichts anderes sein als Dasein, nie „leer“ von Dasein.

    Sie sind Dinge in einem Raum, der einzig leer sein muss damit sie überhaupt Dasein können, sind also niemals selbst leer.

    Raum ist Leere, Existenz ist nie leer von Dasein.


    Die philosophische Übertragung ist nur auf den Geist gemünzt, sowohl das Existierende als auch der Raum der Leere, in dem sie sind, sind vollkommen ohne Geist.


    An Geist festhalten ist das Leiden des Menschen. Buddha sagt, dass alle Dhamma ohne Geist, Ich, sind. Und er meint das genauso radikal, wie ich das schreibe, denn es ist meine Erfahrung, auch wenn ich Geist benutze. Der ist sofort wieder anderer oder weg.

    Ich meinte mit singulär -selbstständig und unabhängig, so hatte ich es verstanden.

    Also leer von selbstständiger und unabhängiger Existenz.

    Jede Existenz ist immer nicht leer von irgendwas, auch ist sie nicht leer, wenn sie kein Ich hat. Die Existenz hat nur ein Merkmal: das zu sein, was sie ist, in der Leere. Denn ohne Leere keine Existenz, keine Existenz ohne Leere.

    Zu dieser Singularität sollte man vordringen und nicht nur bei den intellektuellen Vermutungen bleiben und sich darin verfangen.

    Railex

    Meine Gedanken zu dem Begriff:

    Singuläre Existenz ist ganz einfach zu erreichen, wenn die Spaltung der Singularität erkannt wird.

    Hier: abhängiges Entstehen/Bestehen versus Leerheit.

    Die Singularität, aus der dieser Spaltung erscheint, kann jeder Mensch nur selbst erfahren, aber durch Sprechen, Schreiben muss er die Singularität verlassen, um sie wieder zu erreichen und wieder zu verlassen usw. Singuläre Existenz ist Nibbana.

    Ein Buddhist ist, wer die folgenden vier Wahrheiten akzeptiert:

    • Alle zusammengesetzten Dinge sind vergänglich,
    • Alle Gefühle sind Schmerz,
    • Alle Dinge haben keine eigenständige Existenz,
    • Nirvana ist jenseits von Konzepten.

    Das ist richtig für Menschen, die glauben Buddhisten zu sein.


    Für „Buddha“ gilt:

    1. Alle zusammengesetzten Dinge sind vergänglich, einschließlich aller Vorstellungen, Wahrheiten, Planungen.

    2. Alle Gefühle sind Schmerz, einschließlich Durst, Hunger, Bewegungsdrang, Schlafzwang, Absichten.

    3. Alle Dinge haben keine eigenständige Existenz, einschließlich aller Begriffe, Bewertungen, Namen, Jenseitiges, Diesseitiges.

    Nirvana ist jenseits von Konzepten, nur erreichbar bei abgeschieden sein von 1.2.3. zusammengesetzten Dingen, Gefühlen, Existenz-Persönlichkeitsglauben.

    Erscheinungen sind mit den Skandha prüfbare Realitäten, zwischen den Erscheinungen sind die Phänomene, die Erscheinungen verbinden. Diese Verbindungen sind von den Skandha nicht prüfbar.

    Nur aus Phänomenen können sich Meinungen, Ansichten, Reden, Schriften bilden, denn sie sind rein geistig.

    Geistiges kann nicht von den Skandha geprüft werden, weil die Skandha anatta sind, können sie atta nicht erkennen.

    Dieser Bereich der Phänomene, scheinbare Erscheinungen, wird als leer bezeichnet, weil er nicht fassbar ist für die Sinne der Skandha. Phänomene sind atta und atta ist Persönlichkeit, atta ist sicher das es Skandha ist. Erkennt sein als anatta/Leere und atta Ich-sein als getrennt, obwohl es Einheit ist, Leben. Befreiung ist, das Leben zu erkennen und das eigene Sein als immer entweder atta oder anatta erscheinen. So findet jeder zum Leben zurück, dem Urgrund seiner Wirklichkeit.


    Soweit ich „atta“, das geprüft habe, entspricht das genau der Lehre, ganz egal welche Lehre meint, dass es anders ist, sie erkennt ihr atta sein als Überwelt-Ich. Ich bin Realität, weder weltlich noch überweltlich usw., sondern nicht erfassbar attaanatta. attaanatta schreiben bedeutet logischerweise, dass ich gerade jetzt als atta erscheint.

    Theravada ist Newton und das, was Theravada als Leere erschlossen und mit seinen Worten benannt hat, ist Quantenmechanik, danach kann man auch im Theravada erkennen, dass die offensichtlichen Erscheinungen auf nicht offensichtlichen beruhen müssen.


    Heute kann man in ein unfassbar erscheinendes Paradox sehen: Energie in Leere.

    Die absolute Einheit kann nicht nur mit Verstand oder Gefühl erkannt werden. Um diese zu erfahren, ist es notwendig, dass Verstand und Gefühl von einem abfallen. Rechtes Samadhi, und nur dort, ausschließlich dort.

    Ist diese Einheit dort erfahren, geht sie nie wieder verloren, ganz gleich wie tief man in Verstand und/oder Gefühl verwoben ist. Baldige Befreiung vom Festhalten.


    Leere, Shunyata usw. ist wie ein kleines Männchen, das sofort auf null stellt, um neu zu starten. Dann wird rechtes Samadhi zu einer Übung in Einheit ohne Verstand und Gefühl, um sie immer stärker zu machen, damit man schon im Denken prüfen kann ohne zu handeln, langfristiges Dukkha/Leiden ist nicht mehr möglich.

    Meine Depressionsepisoden sind durch mein starrsinniges Festhalten und Glauben wollen meiner Überzeugungen entstanden. Das Starrsinnige hat neuronale Veränderungen ausgelöst, die erst durch Antidepressiva gelöst werden konnten, damit ich wieder Zugang zu meinem Selbstbetrug finden und mein Festhalten aufgeben/überprüfen konnte.


    Es geht ja um Leerheit wie ich sie verstehe. Das ist genau das Jetzt, mit meinen Gespeicherten und der Leerheit, was gleich geschieht, von dem ich nichts weiß.

    Meine 3D-Welt als Leer von Realität erkennen, denn meine Augen können sie nicht wahrnehmen, sie nehmen immer nur 2D wahr, nur mein Sehbewusstsein macht 3D die Matrix, in der ich glaube, zu leben.

    Das bedeutet, dass all diese Beschwerden nicht mir gehören und nichts mit mir zu tun haben. Anders ausgedrückt: Ich bin nicht dafür verantwortlich. Oder --Ich kann nicht dafür.

    Das Problem ist wenn ich Schmerzen habe, die das Leben arg beeinträchtigen, wenn ich glaube, sie gehen mich nichts an und sind kein Teil von mir, auch keine Linderung eintritt. Es braucht Intervention, um Veränderung zu ermöglichen. Da sind buddhistische Lehren unvollständig, ...

    Hallo ewald,


    ich habe auch seit Jahren weiderholt starke Schmerzen. Ich verstehe sehr gut was du meinst. Für physische Leiden gibt es Ärzte und Medikamente. Buddhismus ist nur für psychische Leiden.

    Bei psychischen Leiden möchte ich noch einen Unterschied machen: den Leiden, die neurologisch also physisch erscheinen, und denen, die rein durch psychisches Fehlverhalten entstehen.

    Die Lehre Buddhas ist bei allen Leiden hilfreich.

    Denn sie lässt mich prüfen, ob 1. die Leiden unvermeidlich durch physische Schädigungen auftreten oder 2. bedingt durch psychische schädigende Verhaltensweisen auftreten, also nicht unvermeidlich sind.

    Bei ersten Leiden weiß ich, dass nur ein Fachmann der physischen, neurologischen Wissenschaften helfen kann. Ohne ärztliche Handlungen sind die Lehren Buddhas wirkungslos, können aber wieder sehr hilfreich sein, wenn das Physische als eingerichtet gilt. Wenn der Mensch den Lehren des Buddha psychisch zugänglich geworden ist, dann können sie helfen, die physischen Eingriffe zu vermindern, doch diese können nie ganz aufgegeben werden.


    Die zweiten Leiden wurden durch Buddha geheilt durch seine Technik: Komm her und sieh selbst.

    Die antiken Philosophen wie Sokrates oder die Stoiker wendeten diese auch an, ein Zeigen-und-Antwort-Szenario, das zum Erkennen des Trugschlusses beim Leidenden geführt hat.

    Meine wichtigste Technik ist die der Frage nach dem Tatsächlichen, jetzt Wirksamen.


    Viele Menschen habe ich vom derzeitigen Leiden befreit, weil ich ihnen beigebracht habe, sich ganz auf das Jetzt Daseiende zu konzentrieren, ohne die Umweltbezugsrahmen zu vergessen.

    Ein umgekehrtes Framing: Nicht um das Daseiende ein Bild bilden, sondern das Daseiende Bild von Einbildungen befreien.

    Meistens nehmen wir etwas aus der Vergangenheit und bilden uns im Jetzt etwas ein, das dem jetzt gleicht und halten dann diese Ein-bildung für tatsächlich jetzt. Erkennen nicht mehr das Tatsächliche.

    (Wir glauben, mit Menschen zu sprechen, wenn wir sie über soziale Medien anschreiben. Wir glauben, dass die Nachrichten im Fernsehen echte, jetzt gültige Realität für mich persönlich sind.)


    Der Glaube an unsere Einbildungen sind nicht nur Fesseln, sie sind das Sein im Loch in einem Loch.

    (I Ging Zeichen 29 /Das Abgründige/ unterster Strich: a) Man gerät in einem Abgrund in ein Loch. Unheil. b) Man gerät in einen Abgrund, weil man den Weg (das Tatsächliche) verloren hat, das bringt Unheil.)

    Durch Einbildungen, sich ein Bild machen, um das Tatsächliche herum, es mit vergangenen nicht gültigen Erfahrungen umkränzen, schafft den Abgrund, damit auch im besten Glauben handeln, bringt in das Loch im Abgrund. Das kann die Lehre Buddha immer heilen, wenn man denn das sehen will, das wirklich zu sehen ist.

    Das ist selbstverständlich, die intensive Beschäftigung über viele Stunden am Tag und viele Monate. Aber das tun wir ja ohnehin, daran wird es nicht scheitern.


    Ich kann natürlich nur von mir reden, aber das mit exponentiell schwieriger kann ich nicht bestätigen. Am schwierigsten ist der Anfang, die "Wallace-Stufen" eins bis vier.

    Hier hören wohl 95% aller Anfänger auf, sind die Abbruch-Quoten höher als im Informatik- oder Mathe-Studium. Ausser die Menschen mit sehr viel dukkha wie ich damals, die machen trotzdem weiter, weil es ihre letzte Chance ist.

    Das klingt schon eher nach einer realistischen Perspektive. Ich würde sagen, dass nach den Stufen Wallace Stufen I - IV Jhana anfängt. Mehrere Stunden intensive Praxis jeden Tag über viele Wochen oder Monate ist eine Bedingung dafür. Dann aber öffnet sich das Tor irgendwann und der achtfache Pfad kann beginnen. :rad: Aber das ist schon eine wirklich radikale Lebensentscheidung.

    Diese langsame Entwicklung ist ein Kriterium der nördlichen Schule des Chan. Stufenweise aufsteigen. (Jap. Soto)

    Der plötzliche Aufstieg ist das Kriterium der südlichen Schule des Chan. (Jap. Rinzai)

    Nur in Buddhas Lehre gibt es keine Trennung, denn Buddha lehrte dem Menschen, der vor ihm war, die Art, die ihm gemäß war, die „Leerheit“ zu erfahren.


    Eine Diskussion, was der bessere Weg ist, hat für Buddha keine Bedeutung, du benötigst die und du diese und du eine Mischung. Für Buddha ist es wichtiger, dass der Mensch anatta erkennt und niemals vergisst, das er weder nur anatta noch atta dauerhaft sein kann.