In diesem Widerspruch liegt das Problem. Und Dôgen hat es m. E. nie gelöst. Er versuchte die ursprüngliche Erleuchtung, hongaku, damit zu versöhnen, dass es dennoch eine "Praxis" bräuchte, und kam darauf, sie mit Zazen gleichzusetzen.
Im Kapitel "Gyoji" setzt Dogen Erwachen mit der unaufhörlichen Übung gleich, die er in dem Kapitel beschreibt. Neben vieler Beispiele verweist er auch auf Hyakujo, der bis ins hohe Alter arbeitete und auf dem der Spruch "Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Essen" zurückgeht und hebt Hyakujo's unaufhörliche Übung hervor.
Auch im Bendowa beschreibt er, dass es kein Buddha-Dharma außerhalb des Alltags gibt.
Das sind nur zwei Kapitel, in denen bei Dogen Erwachen sich durch die alltäglichen Übung ausdrückt und gleichgesetzt wird.
Dogen deshalb "aufgrund eines Widerspruchs durch Erwachen mit Zazen gleichzusetzen " abzulehnen, scheint mir dann doch zu kurz gegriffen und vernachlässigt viele Gegenbeispiele.