Beiträge von Qualia im Thema „3 Arten Leids“

    Zitat

    Die sechs Arten des Leidens nach Nagarjuna, Brief an einen Feund

    Das Leid ohne Begleiter zu sein.

    „Jeder stirbt für sich allein“, ist das Wissen, das vor Leiden am Festhalten geliebter Menschen, Lebewesen schützt. Ein Mensch kann nicht ohne das Ergreifen eines anderen Menschen überleben. Kein Lebewesen kann ohne das Ergreifen eines anderen Lebewesens überleben.


    „Jedes Lebewesen stirbt für sich allein“. Das muss ein Mensch nach seiner Sozialisierung lernen, durch das Vernichten des Glaubens, dass er Menschen festhalten kann. Der Prozess des Übens wird ausgelöst, durch den Verlust von geliebten Lebewesen. Wenn man erkennt, durch übermäßige Trauer, dass man nichts festhalten kann. Die Sozialisierung verhindert das aber oft, denn herrschende Menschen profitieren vom Festhalten an Lebewesen und diese fördern Verbindungen. Solche Verbindungen durch Gesetze/Verträge können Schutzräume oder Gefängnisse sein.


    „Bis das der Tod uns scheidet.“ Solange kann ich festhalten. Die Basis von Religion und Politik ist, dass Verstorbene über das Sterben hinaus festgehalten werden sollen/müssen.


    „Begrabe deine Toten in der Erde, nicht in deinem Herzen.“ In der Erde begraben ist die Rebellion gegen die mich Bedrängenden und Beherrschenden. Die werden mich ausgrenzen, wenn ich „Jeder stirbt für sich allein“ anwende und weniger trauer als meine Mitmenschen meinen, dass ich müsste. Den Toten nicht in meinem Herzen begraben haben, wird nur selten verziehen. Ich erinnere mich gern an meine Toten, mit Ergreifen, nicht mit der Sehnsucht des Festhaltens. Sage ich „Ich erinnere mich gern an meine Toten.“ Meinen Menschen, ich trauer immer noch mit dem Herzen. Es ist nur das bewusste Ergreifen und Loslassen von Vergangenem.

    „Jeder Tag ein guter Tag“.

    Skandha: Eine!!! Die durch Nachdenken des Menschen in fünf Anhäufungen eingeteilt wird, in die Skandha, Plural. ABER: Eines ist Alles, Alles ist Eines.


    Alle Wesen sind durch Skandha Fühlende.

    Skandha sind bedingt durch Körper.

    Der Körper ist die Basis und dieser bedingt durch Leben das nicht körperliche, Skandha.

    Körper ist Skandha, Skandha ist Körper durch Leben.


    Heißt, weder Körper noch Skandha ist Mein-Sein, fühlende Wesen sind immer anatta, erkennen nur ihr Selbst sein und das Selbstsein ihrer genetischen Verwandten, aber nur bis sie für ihr Leben selbst sorgen können. Ein Geborenes ist eins mit seinem Gebärenden, bis es erwachsen, sich selbstversorgend ist.

    Weil das so ist, Körper ist Skandha, Skandha ist Körper, denkt kein fühlendes Wesen, ich bin Körper oder ich bin Skandha.


    Das Dukkha des Menschen ist, dass er sagt und denkt und glaubt, dass der Körper meiner ist, dass die Skandha, seiner erkannten fünf Anhäufungen, meine sind.

    Dieses Anhaften an seinen Körper und vor allem an seine ausgedachten fünf Anhäufungen macht sein Leiden aus.

    Wenn das nicht verstanden wird, gibt es kein Erreichen der Befreiung vom Leiden.

    Der Körper ist nur der Körper, Skandha ist Skandha, das Bewusstsein, das sich der Sinnesbewusstseine bewusst ist.


    Form ist Leere, Leere ist Form (das Bewusstsein der Sinnesbewusstseine erschafft Formen im Bewusstsein)

    Wahrnehmung ist Leere, Leere ist Wahrnehmung

    Empfinden von Wahrnehmung ist Leere, Leere ist Empfindung von Wahrnehmung

    Absichtsgestaltung ist Leere, Leere ist Absichtsgestaltung

    Erfahrungsspeicher ist Leere, Leere ist Erfahrungsspeicher.


    Ein Wesen kann nicht an Leeres anhaften, nur sehr kurzzeitig ergreifen. Wie soll das anhaften gehen, wenn Alles ist Eines und Eines ist Alles ist?


    Alle fühlenden Wesen müssen ergreifen, denn sonst gibt es keine Gemeinschaft der Arten als genetische Arten.


    Der Mensch kann anhaften, festhalten an dem, das durch seinen Geist entsteht, doch er wird bald an seinem Festhalten leiden. Das ist der Grund, warum der Mensch nicht an seinen Sinnesfreuden und Sinnesschmerzen festhalten soll, sie entstehen alle aus seinem Geist. Das ist die einzige Wahrheit, die „vier Wahrheiten“ führen zu dieser Wahrheit.


    Die Befreiung vom Leiden ist nicht festhalten, doch ergreifen, was jetzt hilfreich ist und es wieder loslassen, wenn es gewirkt hat. Dabei ist es gleichgültig, ob es hilfreich oder nicht hilfreich war. Einzig loslassen und anderes ergreifen ist vonnöten, um Leiden zu vermindern. Ganz überwinden ist ein Traum von dogmatischen Träumern.


    Diesen Traum hat Buddha losgelassen. Auch er leidet daran, dass er sein menschliches Leiden nur im Prozess des Sterbens kurz vor dem Zerfallen ganz vernichten kann oder durch rechtes Samadhi, im Zen, Shikantaza/nur noch sitzen, leben.


    Leiden an der Bedingtheit: Ist Leiden an den realen Bedingungen, weil diese Gestaltungen des Außerhalb nicht den eigenen Gestaltungen/Vorstellungen entsprechen. So will ich die Welt nicht! Sankhara-Dukkha

    das Leiden des Leidens (Dukkha-Dukkha), das Leiden der Veränderung (Viparinama-Dukkha) und das Leiden der Bedingtheit (Sankhara-Dukkha

    Das Leiden des Leidens: Ist sich dem Neu-Werden verweigern, der Lebensumstände-Veränderung, Altern, Krankheit, Sterben. Ich will immer glücklich, gesund, jung und unsterblich sein!


    Das Leiden an Veränderung: Ist das Leiden an der Vergänglichkeit, dem Unbeständigen, dem Vergangenen, den erfahrenen Enttäuschungen. Ich will, dass mein Leben so bleibt, wie es ist!


    Leiden an der Bedingtheit: Ist Leiden an den realen Bedingungen, weil diese Gestaltungen des Außerhalb nicht den eigenen Gestaltungen/Vorstellungen entsprechen. So will ich die Welt nicht!