Beiträge von MaKaZen im Thema „Pamphlet gegen die Krone der Erleuchtung“

    Danke für deine Meinung – aber ob jemand gestern oder vor Jahren dazugekommen ist, spielt für mich keine Rolle.


    Ich bin hier, weil ich Lust auf echten Austausch habe, nicht auf Höflichkeitsfloskeln.


    Wenn du über Zeit redest: Wer nach Befreiung sucht und dabei in Zeitdimensionen denkt, bleibt selbst gefangen.


    Mein Weg ist es, im Hier und Jetzt präsent zu sein – und das schließt auch kritisches Nachfragen ein.


    Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest.


    Aber ich bleibe bei meinem: Offen, direkt und frei von alten Mustern.

    Ich bin neu im Forum und habe schnell erkannt, dass es zwei Arten gibt, mit Weisheit umzugehen – und für mich ist klar, welcher Typ das Leben wirklich bereichert.


    Die einen bleiben in einer Blase aus Worten stecken: Sie diskutieren über Begriffe, zitieren Meister und kreisen um Theorien, ohne sie zu leben. Das ist für mich nicht inspirierend – es bleibt alles im Kopf und berührt mich nicht.


    Die anderen sind Praktiker: Sie nehmen die Lehren als Anstoß, probieren aus, schauen genau hin und fragen kritisch, was im eigenen Leben wirklich passt. Diese Menschen bereichern mein Leben – nicht weil sie mich weiterbringen, sondern weil sie mit offenen Augen und klarem Verstand unterwegs sind. Sie hinterfragen, experimentieren und lassen sich auf das Abenteuer des Lebens ein. Genau das macht einen echten Austausch für mich wertvoll.


    Andererseits bin ich überzeugt: Theorie und Praxis können sich wunderbar ergänzen. Erst wenn Wissen und Erfahrung zusammenkommen, entsteht echtes Verständnis und lebendige Weisheit.

    Das erinnert mich an die 4 Brahmavihara Wohlwollen, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut. Gleichmut bedeutet wohl soviel wie Losgelöstheit, Mitgefühl ist also nicht mit Anhaftung an die Person (oder das Lebewesen) verbunden, mit der man Mitgefühl hat. Das bedeutet nicht, dass es deshalb schwächer ist und es ist auf alle Wesen gerichtet, nicht nur auf diejenigen, die einem nahestehen.

    Ja, das hast du sehr schön gesagt.


    Ich empfinde es stärker, weil ich mich nicht identifizieren kann. Mit Identifikation würde ich bloss mein eigenes Leid in den andern projizieren. Wenn das wegfällt, ist das Mitleid manchmal überwältigend und doch ist da Fluss der Emotionen, die kommen und gehen.


    Ich kenne diese buddhistischen Wege nicht, aber schön dass wir da auf einer ähnlichen Wellenlänge kommunizieren können. Vielen Dank :like:

    Wie stellst du dir dein Angekommen-Sein so vor?

    Als Ende aller Leiden.

    Erleuchtung mag für manche das Ende allen Leidens bedeuten, aber für mich ist es eher ein neuer Anfang. Das Leiden, das aus Anhaftung und Identifikation entsteht, habe ich hinter mir gelassen. Doch mein Mitgefühl ist gewachsen, und dadurch spüre ich das Leid in der Welt und bei anderen manchmal sogar noch stärker. Aber ich verliere mich nicht mehr darin, sondern kann damit offen und gelassen umgehen. So bleibt das Leben lebendig – und das Leid wird zu einer Erfahrung, die mich berührt, aber nicht mehr überwältigt.

    Über die Vergänglichkeit vollkommen bewusst zu sein, ist Erleuchtung.

    Der Satz klingt erstmal sehr weise, ist aber ziemlich einfach gestrickt. Erleuchtung ist mehr als nur das Bewusstsein für die Vergänglichkeit – sie ist ein Weg, ein Prozess, eine tiefe Erfahrung. Aber vielleicht ist genau diese Einfachheit ja auch ein Anstoß, weiterzudenken!

    Das soll nur eine kurze Stellungnahme zum Pamphlet sein, kein Beginn einer polemischen Debatte zwischen "gekrönten Häuptern" ;)

    Danke, bin immer froh, wenn so ein Diskussion locker bleibt und auch vielen Dank für deine Sicht der Ding :like:


    Wie stellst du dir dein Angekommen-Sein so vor?

    In dem Sinne sind Begriffe eher der Fensterrahmen.

    Ja, Begriffe sind wie ein Fensterrahmen. Sie geben uns Orientierung und ein Gefühl von Sicherheit, indem sie das Unfassbare ein Stück weit greifbar machen. Doch das, was wir durch das Fenster sehen oder fühlen, bleibt oft unaussprechlich – und das ist auch gut so.

    Das Unaussprechliche darf bleiben, wie es ist: geheimnisvoll, tief und ohne Worte.

    Manchmal ist es gerade das, was nicht benannt werden kann, was uns am meisten berührt und inspiriert.

    Meinst Du,daß Begriffe dort,wo es um unbeschreibbare Dinge geht,Erfahrungen des einzelnen Menschen z.B,versuchen sichtbar zu machen,was vielleicht verborgen bleiben sollte,weil es Wirkung zeigen soll,von innen nach außen.

    Wirkung im Sinne von Änderung,Ergebnis?

    Handgreiflich?

    Ich finde, Begriffe sind wie Fenster – sie lassen uns einen Blick auf das Unbeschreibliche werfen, auch wenn das Wesentliche oft im Verborgenen bleibt.

    Manchmal versuchen wir mit Worten, Erfahrungen sichtbar zu machen, die vielleicht besser im Unsichtbaren bleiben sollten. Aber genau das macht Sprache so spannend: Sie kann eine Wirkung entfalten, auch wenn sie das Unaussprechliche nie ganz greifbar macht.

    Ich liebe es, nach Begriffen zu suchen, die dem Unbeschreiblichen nahekommen – wie das Unaussprechliche, das Zeitlose oder das Nicht-Tun. Sie sind keine Antworten, sondern Einladungen, weiter zu gehen und offen zu bleiben.

    Letztlich bleibt das Wichtigste oft ungesagt – und das ist auch gut so.


    Danke für deinen inspirierenden Gedanken! :like:

    Danke für das Pamphlet. Viele der Gedanken habe ich auch und finde sie berechtigt. Leider handelt man sich mit einigen davon Widerspruch von Anhängern der klassischen Schriften ein, a la: in Sutta xy hat der Buddha aber gesagt, es sei so und so.

    Gräbt man dann etwas tiefer, landet man schnell bei Übersetzungsfragen und beim kulturellen Kontext. Gerade deswegen finde ich deine Gedanken wichtig, und für mich sind sie Zeichen erster Auskristallisierungen eines modernen (westlichen?) Buddhismus.

    Ich wünsche mir ein Auskristallisierung eines globalen Buddhismus der sich von Philosophie und Psychologien inspirieren lässt.


    Ich stelle fest, dass im Osten eine Art Individualisierung alla Westen eingesetzt hat und hier im Westen viel östliche Spiritualität rüber schwappt. Eigentlich eine wunderbare Sache. Es bleibt halt nicht aus, dass Tradition auf Fortschritt trifft. Darum finde ich die Diskussion wichtig.

    Ich finde es immer wieder spannend, wie viel Energie in spirituellen Diskussionen auf die Begriffe verwendet wird.

    Da wird dann darauf bestanden, dass man nur von „Bodhi“ oder „Erwachen“ sprechen darf, weil „Erleuchtung“ angeblich nicht richtig sei.


    Aber mal ehrlich:

    In Buddhaland diskutieren wir auf Deutsch – und im deutschen Sprachraum ist „Erleuchtung“ der gängige Begriff, um das zu beschreiben, was im Buddhismus als Bodhi bezeichnet wird.


    Natürlich ist es gut, die Unterschiede zu kennen und zu wissen, was ursprünglich gemeint ist.

    Aber am Ende zählt doch nicht das Wort, sondern der Inhalt dahinter.


    Es geht um Erfahrung, um Einsicht, um Transformation – nicht um Wortklauberei.

    Wer auf Begriffe pocht und sich an Wörtern aufhängt, verliert oft den Blick für das Wesentliche.


    Lasst uns lieber über das reden, was wirklich zählt:

    Das Leben, die Praxis, die Erfahrung – und nicht die Frage, welches Wort jetzt das „richtige“ ist.

    In diesem Sinne: Erleuchtung, Bodhi, Erwachen – Hauptsache, wir bleiben wach und offen für das, was wirklich ist!

    MaKaZen ,

    mir scheint, Du willst hier lieber Monologe halten, anstatt die Kommentare der Anderen gelten zu lassen?

    Wenn dann keiner mehr schreibt, ist das kein Beweis für Mutlosigkeit.

    Ich halte keine Monologe, ich fordere zum Dialog auf – auch wenn’s manchmal unbequem ist. Und wenn keiner mehr schreibt, ist das eben so. Aber vielleicht traut sich ja doch noch jemand, Farbe zu bekennen! Nichts muss, alles darf 😄

    Ich (persönlich) strebe nichts an, außer die nächsten 24h liebendes Mitgefühl zu verteilen (können).

    Komisch, denn ich mache das Gleiche und trotzdem hältst du verbissen an gewissen Wörtern fest?


    Wie kannst du Mitgefühl haben, wenn gewisse Menschen ein komplett anderes Vokabular habe? Ich gehe davon aus, dass du dir selbst etwas vormachst. Sorry, für meine schonungslose Haltung 😨

    Nein. Bodhi ist die Bezeichnung für Erwachen. Nicht die Bezeichnung für etwas, was du hier hinservierst.

    Gelb ist Gelb, Blau ist Blau ... Da gibt es keinen Dissenz.

    Sicher ist alles im Wandel begriffen. Auch unsere Sprache. Nur was hat das mit willkürlichem Begriffsaustausch zu tun. Blau ist auch Gruen, weil eh alles egal ist?

    Sorry, du glaubst an Worte und ich an die Bedeutung von Worten. 😨

    Hey, ich greife euch nicht an, hinterfrage Begriffe, vermeintliche Erfahrungen und hab kein Problem damit, aus Widerstand zu stossen. Mir ist wichtig, lebendig zu sein und entsprechend zu kommunizieren. Ich mag keine eingefahrenen Weg, weil die schon mal einer gegangen ist. Ich gehe meinen Weg und es ist ein Weg, wo alle einen Platz haben.

    Also bitte, seit nicht eng, begrenzt euch nicht selbst und gebt euch Freiraum für euer eigenes Sein. _()_

    Naja,es gibt aber auch Begriffe,die hat man einfach lieb,ich z.B liebe den Begriff "Kontext" oder "Diskurse" z.B.Und diese Begrifflichkeiten im Kontext Buddhismus sind gewachsen und auch nützlich,haben eine gute Tradition.Man kann sie unnötig finden,aber darum braucht sich niemand ihrer enthalten.Und "Scheisse" ist in dem

    Zusammenhang nicht am Platze.

    Hab das Wort "Scheiss" absichtlich in Gänsefüsschen gesetzt. Ich liebe den Begriff 'Diskurs', weil er mir eine offene Haltung vermittelt. Offenheit ist für mich, auch kritisch zu hinterfragen. Ich liebe das :herzblick:

    Nein. Erwacht ist (natürlich) nicht = erleuchtet.

    Schade (für mich als Lrser deines Ausgangsbeitrages) , das du so abdriftest.

    Barfuß ist nicht = Beliebigheit

    Hey, das ist deine Wahrnehmung. Du strebst Sicherheit an, dabei ist das Leben in einem ständigen Wandel begriffen. Danke für deine Anteilnahme :like:

    Mal ehrlich: Diese „Scheisse“ ist schon über 2000 Jahre alt – und wir zanken uns immer noch über Begriffe, als könnten sie das Leben erklären. Schon die alten Griechen hatten ihre eigenen Vorstellungen davon. Zeit, endlich aufzuwachen und zu sehen, was uns wirklich verbindet – und nicht an trennenden Wörtern festzubeißen. Weniger Wortklauberei, mehr Menschlichkeit! 😄

    Der Begriff der Erleuchtung ist ja eigentlich in den buddhistischen Quellen nicht üblich*. Bodhi (erwachen), und Nirvana (erlöschen) sind da die Begriffe der Wahl, und diese sind wesentlich weniger anfällig für die Verirrungen der westlichen Esoterik.

    Hey Bro, hier geht es nicht um Begriffe. Selbst spreche ich lieber von Erwachen, Angekommen-Sein. Ich hoffe du kannst das auf dein Selbstverständnis übertragen 😄

    Wobei der klare Blick auch nur so klar ist,wie die Kontext-Brille es zulässt.

    Und die trägt ja nun jeder ständig,oder?

    Ja, auf jeden Fall. Jeder von hat seine Geschichte, Prägungen, Visionen, Träume, etc. Dieser Umstand eint uns, verbindet uns. Einzigartigkeit spiegelt sich in der Verbundenheit und Verbundenheit spiegelt die Einzigartigkeit - Getrennt und verbunden zugleich. 😄