Das was ich erlebt habe, ist wirklich lernen durch das Leben, nicht nur auf dem Kissen üben, sondern es in der Welt umzusetzen ( versuchen ).
Das Unheilsame hier beginnt nicht in Deinem Verhalten, sondern in dem Gedanken "Selbst wenn sie so eine böse Art hat".
Ich habe mich heute gefragt, wie du das gemeint haben könntest. Das, zu meinen jemand habe eine böse Art, eine Verurteilung war ? Das wäre nicht so gewesen, hätte ich immer Mitgefühl mit mir und ihr gehabt ? Etwas zu erkennen kann aber auch ohne eine Verurteilung geschehen. War jetzt nicht bei mir so, aber das ist möglich. Man könnte besser dazu sagen- unheilsam. Aber eigentlich ist es egal wie man bestimmte Verhaltensweisen nennt. Wenn man die Beweggründe kennt ( und die kannte ich bis gestern nicht, dachte sie wäre einfach nur dissozial ), hört man auf ein unheilsames Verhalten zu verurteilen.
Ich bin auch wirklich eher nicht so der mitfühlende Mensch bei jedem. Mir ist aufgefallen, dass ich eher mit Menschen die unegrecht behandelt werden, oder schwach sind, wenn diese vernachlässigt, gequält, oder verletzt werden, mitfühlen kann.
Aber ich kann mich oft oder konnte es bisher nicht gut, mich in Menschen die anderen Leid zufügen hineinversetzen. Da gibt es natürlich ganz verschiedene Gründe dahinter, manche machen es wirklich nur aus Frust, nicht weil sie etwas verteidigen wollen. Aber auch da darf ich lernen mehr Mitgefühl zu haben.
Was meint ihr, wie würde ein Buddha handeln, wenn er an einem Arbeitsplatz wäre, wo der Arbeitgeber gierig nach Geld ist, wenig Empathie hat für die Mitarbeitenden, Menschen dort arbeiten lässt, die sich wie ein Tier verhalten und andere wegbeissen ?
Ganz falsche Einstellung oder Gedanken sind das gewesen habe ich heute erkannt. Das ist verurteilend gewesen und der letzte Satz gehässig.
Meine Einstellung meinem Arbeitgeber gegenüber war da nicht wohlwollend, sondern verurteilend und ablehnend.
Bei mir war als ich dies schrieb Chaos im Kopf. Einmal habe ich Mitgefühl mit ihr ( kurz gehabt ) dann wieder nicht ( und wie man an meinen Aussagen sieht überhaupt nicht mit meinem Arbeitgeber. Dabei hat er auch gute Seiten. So wie jeder Mensch ).
Ich bewundere meine Kollegin inzwischen sogar ein wenig, dass sie so durchsetzungsfähig ist. Wenn man ein hartes Leben hatte und immer kämpfen musste, kann es sein, dass man lernt sich durchzuschlagen, sich Gewonnenes oder Erreichtes nicht wegnehmen zu lassen.
Und Egoisten sind wir alle manchmal. Da ist fast keiner von uns frei von oder wird es auch nicht sein. Manchmal muss man das ja auch sein.
Genauso wie wir alle manchmal rücksichtslos sind oder es schon mal waren, um unsree Ziele zu erreichen.
Sie hat mich sogar zurück gegrüßt heute. Darüber habe ich mich gefreut. Ich habe auch einiges falsch gemacht, und zwar, nicht immer ehrlich zu ihr gewesen zu sein ( was ich denke, was ich nicht will ). Aber ich möchte weiter etwas mehr Abstand als früher zu ihr haben.
Ich sehe sie seit gestern Mittag nicht mehr als böse also ich verurteile sie nicht mehr, da ich es ja auch seit gestern verstehe, was ihre Beweggründe zu sein schienen.
Ich bin ihr sogar etwas dankbar, sie hat sozusagen meine Stelle für mich frei gehalten. Ob ganz uneigenützig- also absichtlich, weiß ich aber nicht, oder es nur der Nebeneffekt ist.
Das halte ich für völlig normal. Der Weg des Buddha kann harte Arbeit sein.
Ja, der Übungsweg kann harte Arbeit sein und oft findet man sich in widersprüchlichen Gefühlen wieder.
Liebe Grüße