Beiträge von Lirum Larum im Thema „Welche Gefahren gibt es beim Meditieren ?“

    Dorje Sema:

    Grüß Dich ganz recht herzlich Losang Lamo,


    das Padma, Drukpa Künleg nicht nachvollziehen kann ist mir kein Geheimnis mehr.
    Im übrigen empfehle ich hier ein aus und ergiebiges Studium der Lehrmethoden der 84 Mahasiddhas.
    Und wie Du Werte Losang schon richtig feststellst!!! Sowas darf nicht durch Willkür oder zum Selbstzweck missverstanden werden, ansonsten sind alle samayas gebrochen und der Weg ist im A... [access denied]


    Ach, Tschuldigung, dieses Posting habe ich übersehen.
    Mir ist die Diskussion jetzt zu blöd, deshalb hab ich meine Beiträge dazu gelöscht.
    Macht's gut, Ihr Tibeter - es wird schon werden...

    nibbana:

    ...
    habe mal einen Bericht "gestreift" in dem eine indische "Randgruppensekte" einmal täglich Cannabis rauchte und dabei meditiert wurde. Weiß leider nicht mehr wie die sich nennen, falls es jemand weiß, her mit der Info. Würd mich mal interessieren.


    Na ja, in Indien ist eh alles schöner! ;) (Witz!)
    Ich sprach von hier, in unserer hektischen, angespannten, westlichen Gesellschaft. Hier Drogen zur Entspannung oder Bewusstseinserweiterung zu sich zu nehmen, ist nicht das richtige Mittel der Wahl. Man kommt davon sehr durcheinander.


    Was die in Indien in diesem ganz anderen Kult da machen, kann ich nicht beurteilen.


    Wenn man hier nervös eine Zigarette nach der anderen qualmt, kann man das auch nicht mit den heiligen Tabakritualen der Lakota-Indianer vergleichen. Das ist einfach hier nicht so.

    accinca:

    .... Wer sich aber nur ab und zu
    mal eine Stunde hinsetzt und z.B. mal ein bisschen Metta übt, oder mal
    den Atem beobachtet, der hat solche von dir auf gezählten Gefahren gar
    nicht zu befürchten.


    Das glaub ich, dir - bloß gibt es ja in diesem Bereich noch mehr und das Feld ist weiter, als "ein bisschen Metta und Atem".
    Danke für die Elefanten/Maus-Geschichte :).




    Ein zentraler Punkt fällt mir noch ein, den wir hier noch nicht erwähnt haben und bei dem einem auch kein Lehrer helfen könnte, wenn man nicht auf sich selbst achtet:


    Gefahren kann es auch geben, wenn man auf den Geist unterschiedlich wirkende Handlungen mit der Meditation mischt.
    Z.B. die Einnahme von psychedelischen Drogen, Kiffen oder Alkohol - wenn man sich derartig verunreinigt, sollte man erstmal richtig ausnüchtern und zu sich kommen, bevor man versucht herumzumeditieren oder gar etwas in der Meditation zu erzwingen.
    Also, wenn man an sowas noch anhaftet, dann alles zu seiner Zeit und nicht alles auf einmal - man kommt sonst nur voll durcheinander.
    Zweifelhaft finde ich die Kombinationen
    - berauschende Mittel + Meditation,
    - "Tätigkeiten, die einem ein schlechtes Gewissen bereiten" + Meditation.


    Und voll selbstbezogen und egoistisch zu sein ist auf die Dauer auch keine so gute Sache auf dem Pfad, aber das merkt man dann ja vielleicht, wenn man sich aufgemacht hat, die Gefilde der Existenz zu erkunden.

    monikamarie:

    ...


    Guten Morgen Losang Lamo,
    da hast Du nicht sorgfältig genug gelesen, accinca hat auch die Angst erwähnt.


    a) Stimmt, das fiel mir zwar beim Tippen auch auf, aber:

    accinca:

    Oder es kommt in der
    Einsamkeit der Meditation (besonders in dunkler Nacht) zu Angstzuständen. Auch da
    besteht die Gefahr des Abbruchs der Meditation usw.

    das hier klang für mich, auch wenn das Wort "Angst" darin vorkommt, nicht nach den Dramen, die mir vorschweben (die ich auch leider früher erlebt habe).


    monikamarie:

    ... Zum 2.: Was geht uns in Bezug auf die Gefahr beim Meditieren der evtl. Absturz eines Politikers an?


    b) Auch hier hast Du recht - ich hatte auch schon den Nachsatz "..., auch wenn Westerwelle nun hier nichts mehr mit dem Thema zu tun hat." unter den Fingerkuppen, hielt dann aber inne, weil ich dachte "Ach, das ist ja noch mehr Quasselei und das ist ja sowieso klar."


    :lol::lol: Hach, ja! Dir noch einen sehr schönen Tag, Monika Marie.

    accinca:

    ..., das eigentliche Handling der Gefahren bleibt zuletzt doch immer an
    einem selber hängen.[/b] Da hilft nur Übung, Übung, Übung. Das war auch bei den größten
    Meistern noch niemals anders.


    Genau, hier hast Du recht, accinca.
    Dass Du allerdings keine anderen Gefahren kennst, als dass man einschlafen oder die Meditation abrechen könnte, oder dass man sich nicht konzentrieren kann - finde ich rührend. Beglückwünsche dich, hochgeschätzter, liebster accinca, dass du anscheinend nichts von den Abgründen der menschlichen Seele ahnst.


    Unter Gefahren würde ich eher verstehen: Gefahr, auf irgendeinem falschen Tripp erstmal festzuhängen. Sei es Angst, Wahnvorstellungen, schräge Ansichten, Selbstgefälligkeit, Größenwahn, Missverständnis der Lehre, Verkrampfte Meditation (geht gar nicht), egoistische Motivation und damit einhergehend mangelndes Mitgefühl, falsche Auffassung von Loyalität (bei Sekten)...


    All sowas ist deshalb gefährlich, weil es unangenehm für einen selbst oder zumindest für die Mitmenschen ist. Bei zweiterem bekommt man in der Regel vom Schicksal irgendwann mal kräftig einen auf's Dach - weil einfach nicht funktioniert, was verkehrt ist. Mir graut z.B. jetzt schon vor dem Fall, den Westerwelle mit seiner impertinenten Überheblichkeit erleiden wird.

    linchi:

    2.Frage :Was soll ich tun,wenn Ich während der Meditation Angst Gefühle habe ?


    Gut, Weglaufen ist ja immer nicht so gut, weil das jede Angst nur vergrößert. Das hängt zusammen wie die Flüssigkeit in einem Ballon.
    Irgendetwas zwingen oder Durchhalten in der Meditation halte ich persönlich auch für total falsch. Ich würd gucken... langsam aufhören und aussteigen, wenn es zu doll ist... ansonsten betrachten und mir klar machen wie unwirklich das ist... mich beglückwünschen, dass weiterhin irgendwelches Zeugs hochkommt und bereinigt wird.


    Ich hatte das letztens auch mal, weil ich spätabends noch einen sehr gut gemachten Thriller angeguckt hab - war keine so gute Aktion von mir vor dem Schlafengehen. Normalerweise meditiere ich vor dem Schlafen - aber von diesem Thrillerbewusstseinszustand musste ich mich erstmal reinigen, hatte ich den Eindruck. Mit irgendsoeiner gezwungenen Medi nach dem Motto "Jetzt beruhig ich mich aber", hätte ich mich nur beunruhigt.
    Stattdessen war es das richtige Mittel der Wahl, am offenen Fenster in die stürmische Regennacht hinauszugucken, 20 min lang. Es sah dort im Dunkeln zwar genauso gruselig aus, wie im Thriller, aber nach einer Weile konnte ich immer mehr spüren, die Wirklichkeit ist ganz anders als so'n blöder Film. Sie ist frisch, heimelig und gut.


    Kurzer Sinn: gegen Angst nichts, aber auch gar nichts, zwingen wollen - locker betrachten und nicht ganz für voll nehmen.

    brigitte:


    Ich habe das Buch auch neben mir liegen und beim Lesen kann
    einem Angst und bange werden...


    Na ja, lieber jetzt, im entspannten Zustand wo nichts los ist, mal ein bisschen die "Angst und Bange" anschauen, anstatt sie jetzt zu verdrängen und sich dann zum gegebenen Zeitpunkt (des Todes) von hinten unerwartet greifen zu lassen, meine ich. :oops:


    Aber ich kaue an dem Buch auch wie an einem sehr harten Brocken. Lese es schon seit vielen Monaten und habe gerade erst die erste Hälfte ("Leben") durch. Einzelne Schilderungen über Rigpa und "Grundlichtheit" sind für mich so schwer verdaulich, dass ich nach dem Lesen eines Abschnittes erstmal für eine halbe Stunde einschlafe und alles durchkontempliere.
    Nun bin ich bei den ersten Seiten von "Sterben" angekommen und hab schon ausgiebig herumgeheult beim Lesen. Meine Güte, soll das denn nun noch 270 Seiten lang so weitergehen? :roll:
    :) Eines der Bücher, die zum Meilenstein im Leben werden.

    Hi linchi,
    so ist es manchmal, unser lustiges Forum ;). Am Ende verheddert man sich in irgendsoeinem Richtungs- und Lehrenstreit und hat vergessen, worum es ging. :lol:


    Ich hab gerade etwas zu Deiner Frage in dem "Tibetisch Buch vom Leben und vom Sterben" gelesen:


    "Die Tradition des Dzogchen ist von äußerster Präzision. Das ist auch nötig, denn je tiefer Sie gehen, desto subtiler werden die -249- Täuschungen, die auftauchen können, und was schließlich auf dem Spiel steht, ist das Wissen um die absolute Wirklichkeit. Selbst noch nach der Einführung identifiziert der Meister ganz detailliert die Zustände, die nicht Dzogchen-Meditation sind und keinesfalls mit ihr verwechselt werden dürfen. In einem dieser Zustände treiben Sie in ein geistiges Niemandsland, wo es keine Gedanken und kein Erkennen gibt: ein dunkler, dumpfer, gleichgültiger Zustand, wo Sie im Grunde des gewöhnlichen Geistes versunken sind. In einem anderen Zustand gibt es zwar Ruhe und einige Klarheit, aber der Zustand der Stille ist stagnierend und immer noch im gewöhnlichen Geist versunken. In einem weiteren erfahren Sie eine Abwesenheit von Gedanken, aber Sie sind «abgehoben» in einem leeren Gefühl der Verwunderung. In noch einem anderen schweift Ihr Geist ab und hängt Gedanken und Projektionen nach. Keiner dieser Zustände ist wahre Meditation, und der Praktizierende muß aufpassen, sich von ihnen nicht in die Irre führen zu lassen." (S.198)


    Na, ich könnte das Buch seitenweise zitieren... Dies hier nur als Beispiel.


    Lieber mirco,


    kein Grund, verächtlich drauf herabzuschauen. Ich sehe es als Diversifikation, wie überall auf dieser Welt.
    Viele Blumen machen einen schönen Garten!
    Ich habe großen Respekt vor allen Derivaten und vor der ERSTEN Grundform. Allergrößten Respekt.


    In Freundschaft,
    Losang Lamo



    P.S.: Wenn man z.B. selbst nicht gern vor dem Computer säße, sollte man trotzdem nicht über andere urteilen: "Die stieren da in so einen leeren Bildschirm und hacken dann immer mal auf so einer Tastatur herum. Wie sinnlos!" :doubt:

    Wig:


    was bitte ist 'ne einfache Vipassana' und was hebt 'Zen oder Tibetisches' über Vipassana?


    Wig


    Ich hab Bel's Aussage nicht so verstanden, dass da irgendwas "erhoben" wird oder "niedriger" ist.
    Mit Zen kenne ich mich nicht aus, aber im Tantra gibt es so aufwändige Meditationen: "Stell dir zuerst dies vor, dann das und dann jenes, rufe die Einweihungsgottheiten, die Weisheitsgottheiten, mache diese, jene und solche Opfergaben... " - ein ganz schöner "Jahrmarkt", sag ich mal so salopp.


    Da ist eine Meditation mit weniger und klareren Elementen in dem Sinne "einfacher", "schlichter" - und ist zwischendurch unabdingbar. Es ist die Grundlage, auf die man nicht verzichten kann.
    Kein besser, weiter oder schöner. ;)

    Na ja, wenn ich z.B. in ein fremdes Land fahren will, dann frage ich jemanden, der das Land kennt, nach Tipps um dort gut durchzukommen. Do's und Do not's. Zumindest kaufe ich mir ein Reiseführerbüchlein. Nicht wahr?


    Ich gebe zu, manchmal, wenn ich ein Wehwehchen habe, gehe ich nicht zum Arzt, weil ich es auch mit ätherischen Ölen, Wadenwickeln und Intuition selber besser hinbekomme. Aber wenn ich einen guten Arzt hätte, der Zeit hätte, oder wenn ich was Dolles hätte, würde ich zum Arzt gehen.


    Es ist doch immer gut, einen Profi wenigstens mal zu fragen. Aber natürlich muss der auch "was können". Wenn der es nicht schafft, sich an seine eigenen Regeln zu halten, oder z.B. gegen Dogma redet und dabei total dogmatisch ist, dann sollte man nochmal eine "zweite Meinung" einholen.
    Irgendwo wird man sich plötzlich vielleicht zu Hause fühlen.