Beiträge von Taranathan im Thema „Fragen zum Thema Nirvana und "Ich"“
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Der nicht-analysierte Gesamteindruck, der durch irgendeine Mannigfaltigkeit hervorgerufen und nicht als aktuales Faktum, sondern einfach als Qualität, als einfache positive Möglichkeit der Erscheinung gedacht wird, ist eine Idee der Erstheit. (S&S 25)
.......................Aus der allgemeinen Masse des Bewusstseins, das noch frei von jeder deutlichen Bestimmung ist, löst sich plötzlich eine etwas bestimmtere Idee – das „Objekt“ oder das „Nicht-Ich“ – wie ein Kristall aus einer Lösung und „wächst“ wie ein „Kristall“, während der Rest des Bewusstseins – die Mutterlösung sozusagen -, das „Ich“, sich scheinbar, wie es gewesen ist, seiner neuen Geburt als „seine“ eigene rühmt, blind gegenüber der noch unterentwickelten Anregung, die als Nukleus vorhanden gewesen sein muss. (Charles Sanders Peirce) -
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Ein Retorsionsargument ist gültig, wenn sich Aussageinhalt (der propositionale Gehalt) und Aussagevollzug einer bestimmten Aussage widersprechen. Dabei ist zu beachten, dass es sich nicht um einen formalen Widerspruch, sondern um einen performativen Widerspruch handelt. Das Retorsionsargument geht von einer "doppelten Mitteilungsfunktion der Sprache"[1] aus: Jede Aussage teilt nicht nur einen propositionellen Gehalt mit, sondern zudem einen im Vollzug liegenden semantischen Gehalt, der sich nachträglich begrifflich artikulieren lässt, sodass die Vergleichbarkeit und damit die Feststellung eines möglichen Widerspruchs zwischen propositionalem Gehalt und performativem Gehalt möglich wird.