Ich dachte Missionierung wäre schlechtes Karma?
Beiträge von Feuerbach im Thema „Fragen zum Thema Nirvana und "Ich"“
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Dorje sema, danke für deine Ausführungen, allen anderen danke ich auch.
Nun ein paar Fragen.
Du selbst sprichst in deinen Ausführungen von einem Denker des Gedachten. Jemand, der "Ich" denkt.
Wer ist das?Meiner bisherigen Ansicht nach ist "Ich" kein eigenständiges, starres etwas.
Mal eine Metapher.
Der gesamte Wald ist "Ich" und verschiedene Bäume sind die Skandhas. Jetzt kann der Wald größer oder kleiner werden, grün oder kahl werden, doch existiert der Wald.
Doch er existiert nicht als "Eins", sondern nur als Zusammensetzung der verschiedenen Bäume.
Das "Ich" ist demnach kein Baum neben den anderen Bäumen, kann also nicht sagen "das ist mein Körperbaum" oder "mein Gedankenbaum".
Das "Ich" ist nichts weiter als ein Titel den man der Zusammensetzung seines Körpers/Geistes gibt, aber deshalb nicht minder existent.
Natürlich existiert "Ich", aber nur als Zusammenfassung .Mein Körper, Geist, Wahrnehmungen gehören nicht "mir", sie gehören zum "mir"
Und noch etwas zum Geiste.
Selbstverständlich existieren Gedanken real. Sie existieren als Zusammenfassung von verschiedenen komplizierten elektromagnetischen Schlägen in einem Gehirn. Strom besteht auch aus Masse. Nur das als Anmerkung -
fotost:
Mir helfen die kleinen Schritte. Erstmal klar darüber werden, was Du meinst, wenn Du "Ich" sagst. Die buddhistische Idee des Ichs als ständiges, unbeständiges Wechselspiel der 5 Komponenten betrachten.
In Metta
UweWenn das jetzt wirklich die "buddhistische Idee" des Ichs ist, werde ich verrückt...
Ich habe exakt dieselbe "Idee" (vielleicht ein wenig mehr aufs kognitive fixiert) und hätte mich dann grundlos verrückt gemacht, weil ich nämlich schon die gleiche Meinung hätte.Aber ich erwarte mal, dass demnächst ein anderer User diese "Idee" verneint mit dem Verweis, dass die 5 Skandhas nicht das Ich seien...
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Habe bisher immer diese Position benutzt.
Ist gar nicht aufgelistet^^ http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20080103000850 -
Ich dachte der erste Schritt des achtfachen Pfads wäre rechte Einsicht?Demnach wäre es doch notwendig erstmal alles verstanden zu haben. Naja. Ich versuche einmal einen Gang runter zu schalten. Habe nur vollkommen verlernt zu "das was ich meditieren nannte".
Haben verschiedene Handpositionen verschiedene Bedeutungen?
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genau-so:
Du hast bisher ne Menge Hinweise in diesem Thread bekommen, von allen möglichen Seiten, es wäre an der Zeit, einen Gang zurückzuschalten und sich dieser anzunehmen, lieber Feuerbach.
Hm
Wo bin ich denn einen Gang zu hoch geschaltet?
Falls ich polemisch rüberkam war dies nicht meine Absicht. -
mirco:
Hallo Feuerbach,
Also erstmal Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Entschluß, dich Aufraffen zu wollen. Das 'noch-Ich' sieht natürlich seine Felle davonschwimmen, wenn Du mit sowas drohst und wird dies immer wieder zu verhindern versuchen.
Nun zu dem "das Gehirn mal ausklammern": Das Gehirn ist Teil physisch des Körpers, da kann man nicht drüber verhandeln. Es gibt Körper und Geist. Der Körper hat fünf Sinnestore, der Geist eines. Im physischen Gehirn gibt es Sinneseindrücke aus den Schmerzrezeptoren, der Gehirnhaut usw. Das ist körperlich.
Die Ichlosigkeit läßt sich nur durch bhavana (Meditation) klären, erfahren. Sonst nichtAb dem ersten feinkörperlichen Jhana wirst Du in der Lage sein, die einzeln entstehenden und vergehenden Bewußseine (sowie die Lücken) der einzelnen Sinnestore zu erkennen. Ab da ist die Ichlosigkeit sehr deutlich zu erkennen.
LG
Sry aber, dass hört sich so an als ob ich eine gespaltene Persönlichkeit hätte
Ich bin das "Noch-Ich" und der Typ der den Entschluss gefasst hat weiter zu probieren.Ich muss einfach damit leben, dass Buddha mir unlogisch vorkommende Axiome in seiner "Ich" Definition gesetzt hat.
Nur hat meine Meditation stark drunter gelitten. Muss wieder bei Null anfangen. Und nach den Silas leben bringt mir momentan auch nichts.
Und ich verstehe, dass diese Denkweise falsch ist, da es Gier ist die aus mir spricht, was wiederum schlechtes Karma bedeutet.Deshalb werde ich weitermachen, auch wenn ich vorerst keinen Effekt erziele. Ich darf nicht wegen dem Effekt handeln. Der Effekt ist ein netter Nebeneffekt, doch ich darf mich nicht vom Effkt abhängig machen. Ich muss einfach nur ein guter Mensch sein um ein guter Mensch zu sein, meditieren, um zu meditieren.
Auf ein neues.
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Ein Gedanke, der mir zu schaffen machte war, dass ich durch Buddhismus nur glücklich wurde, weil ich ihn nicht verstanden habe und jetzt, wo mir aufgefallen ist, dass Differenzen bestehen (andere Ansicht in Sachen Ich-Illusion) dachte ich, dass ich deshalb sowieso nicht durch Buddhismus glücklich werde.
Warum also nach den Silas und co leben, wenn sowieso kein Nirvana wartet?
Zum Rest komme ich später
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Zitat
Er erkennt der Wirklichkeit gemäß die ichlose Körperlichkeit: 'Ichlos ist die Körperlichkeit.'
Er erkennt der Wirklichkeit gemäß das ichlose Gefühl - die ichlose Wahrnehmung - die ichlosen
Gestaltungen - das ichlose Bewußtsein: 'Ichlos sind sie.'Wenn du das Gehirn einmal ausklammerst, ist die Körperlichkeit Ich.-los.
Das Gefühl ist in gewisser Weise Ich-los, doch in seiner Intensität und Auswirkung ein unikat.
Die Wahrnehmung ist Ich-los, doch ist das, was wir als Wahrgenommenes interpretieren unterbewusst nicht Ich-los.
Ich verstehe nicht, was mit Gesaltungen gemeint ist, doch wenn etwas "Ich" ist, dann das Bewusstsein.Diese Ideologie ist keine Methode die ich üben kann, wie zb: die Silas oder Meditation, dies ist eine Idee mit der ich nicht übereinstimme und ich kann nicht einfach so tun, als ob.
Laut Buddha wäre das doch auch falsch, oder nicht?Ich muss mich aufraffen wieder zu meditieren und nach den silas zu leben. Vielleicht bringt das ja was.
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Akuma:
Weil der Buddha auf Basis von Definitionen argumentiert, die Du nicht teilst hast Du auch keine Möglichkeit ihn zu verstehen.
Ich habe nur die Möglichkeit ihn zu verstehen, wenn ich verstehe warum er seine Axiome so und so anordnet.
ZitatReal nach buddhistischer Definition, basierend auf der vedischen, ist das, welches aus sich heraus ist, was unvergänglich ist, im Gegensatz zu Maya, der veränderlichen Welt der Erscheinungen und Illusionen.
Atta bezieht sich auf den [realen] Kern oder das [reale] Wesen oder speziell auf den Atman, das gleiche gilt im Gegenzug für Anatta / An-Atman.Ok
ZitatHier prallen dann die Definitionen aufeinander.
Verständlich, ja.
Aber warum definiert Buddha "Ich" als atta?ZitatWarum ist Pudgala nicht "Ich"?
Warum kann man nicht einfach festhalten, dass "Ich", vergänglich, veränderlich usw. bin aber trotzdem Ich bin.
__________________________________________________________________________________________________@all darunter
Ich will den Buddhismus wirklich verstehen und kann nicht nachvollziehen, wie mir vorgeworfen werden kann, man müsse sich erst einmal "öffnen" und bereit sein vielleicht zugeben zu müssen, falsch zu liegen, wenn ich in diesem Thread bereits beschrieben habe, dass Buddhismus mich anfangs glücklich gemacht hat und erfüllte und nur das Unverständnis von Nirvana (wurde beseitigt) und Ich Illusion die Erfüllung verschwinden ließ.
Ich sollte doch eher alles dafür tun es zu verstehen und einzusehen, um wieder das Glück durch Buddhismus zu erfahren. -
Ich habe in einem anderem Thread eine Antwort von Dorje Sema gelesen.
Es wurde ein Text verlinkt, den ich sehr interessant fand, der mich aber auch aufregte.http://www.palikanon.com/majjhima/m063n.htm
Warum wird dem Schüler nicht einfach erklärt, dass er falsch liegt und es kein atta gibt und es deshalb nicht ewig oder vergänglich ist und wie zur Hölle kann der Schüler am Ende froh sein?
Wie kommt Buddha überaupt darauf zu sagen, dass es kein atta gibt? Woher weiß er das?
Ich glaube auch nicht an eine Seele, doch an den psychologisch definierten Begriff der Persönlichkeit, was tief in unserem Gehirn verankert ist.
Das ist Fakt und kann nicht wegdiskutiert werden.
Meiner Auffassung nach existiert atta und dieses ist vergänglich.
Meiner Definition nach ist "atta" die Zusammenfassung der 5 Skandhas, speziell die kognitiven.Aber warum, warum widerspricht mir Buddha?
Ich bin sehr interessiert, doch regt mich das ständige festlegen von in meinen Augen willkürlich gewählten Axiomen auf.
Es ergibt keinen Sinn.Der Buddhismus verlangt viel.
Einerseits, dass man nicht blind folgt, andererseits, dass man nicht zu viel hinterfragt. -
„Persönlichkeit ist die dynamische Ordnung derjenigen psychophysischen Systeme im Individuum, die seine einzigartigen Anpassungen an seine Umwelt bestimmen.“ (Allport, 1959, S. 49).
Ihr nennt es vedana oder samskara, bedingt durch samjna.
Ich bezeichne das als "mich".
Und ich befürchte, dass ist der Scheitelpunkt meines Buddhismus Intermezzo. Ich werde weiterhin meditieren (obwohl ich das auch schleifen lasse...) und möglichst nach den 5 Silas leben, aber die "Ich-Illussion" ist eine mir unverständliche Aussage, was jedoch nicht bedeutet, dass ich sie nicht verstehen will.
Ich werd mich selbstverständlich trotzdem damit weiter befassen
Euch allen ein schönes neues Jahr.
Und nein, das ist kein Abschied. -
Wenn ich nicht denke, wer oder was denkt dann?
-"Niemand, der Gedanke braucht kein atta um zu funktionieren."
Wie kommt ihr da drauf?
Ich meine, ihr habt doch immer noch Namen und eine Persöhnlichkeit, Vorlieben und Abneigungen, bestimmte Verhaltensmuster... -
accinca:
Ich wollte nicht bezweifeln, das es solche Vorstellungen oder Gedanken gibt wie: "Ich gehe, esse und bin doof also bin ich".
Aber Vorstellungen kommen und gehen und soweit reicht Erfahrung wird durch Erfahrung bewiesen. Was aber deren
Inhalte anbelangt von Einem der Vorstellungen hätte, das ist nicht durch Erfahrung bewiesen sondern sind eben nur
Vorstellungsinhalte und die können bekanntlich reine Täuschung sein. Der Buddha lehrte jedenfalls, das solche Inhalte
von Vorstellungen letztendlich auf Täuschungen bzw. Wunschdenken beruhen. Ein Jemand das aus sich selbst heraus
Vorstellungen (Gedanken) hat ist eben nur eine Vorstellung und keine Erfahrung. Daher ist diese Idee ein Konstrukt
des Geistes bzw. der Triebe die ihn produzieren.Da Vorstellungen jedoch überhaupt existieren, setzt dies die Existenz von mir voraus.
Ob der Inhalt der Gedanken jetzt schlüssig ist oder nicht, stelle ich in diesem Post ja nicht zur Debatte, sondern nur, dass die nackte Existenz von Gedanken die Existenz eines Denkenden voraus setzt.
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accinca:
Wer oder was hat dir denn eingeredet, daß das "beweißbar" ist?Existiere ich nicht als Mensch, dann eben als Traum.
Wenn nicht als Traum, dann als Teil etwas Anderem.
Wenn nicht als Teil etwas Anderem, dann [...]Allein die Tatsache, dass ich darüber nachdenke, ist der einzige Beweis, dass ich existiere.
Wenn du Argumente aufbieten kannst die dies widerlegen oder eine andere Möglichkeit möglich machen bin ich ganz Ohr.
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Peter:
Es ist nicht falsch das zu sagen aber auch genauso wenig wahr. Natürlich ist die Hand eine Menge aus a,b,c. Aber a,b und c sind auch nur Mengen aus d,e,f... Und was genau ist so eine Menge/Zusammensetzung? Es ist doch nur ein Konstrukt. Das etwas am Ende deines Armes hast was du als Hand bezeichnest, gibt dem Wort Hand noch keine Bedeutung. "Hand" ist nur eine geistige Vorstellung die uns alle hilft etwas Zusammengesetztes zu verstehen. Zu dem was aus unserem Geist entsteht (Hand) gehört nicht nur die Zuordnung zu den einzelnen Untermengen, aus denen sie besteht, sondern auch ein Symbol (was wir im Kopf haben wenn wir 'Hand' sagen und auch noch eine emotionale Zuordnung (wir mögen etwas, wir mögen etwas nicht, wir sind neutral eingestellt). Viele von diesen Konzepten hindern einen aber auch nur daran klar zu sehen.Nichts ist beweisbar außer die eigene Existenz, denn Cogito ergo sum.
Vielleicht sind wir alle an die Matrix angeschlossen oder nur Bestandteil eines Traums oder ich bin das einzige existente Wesen und nur ein Computerprogramm in einem wissenschaftlichen Versuch.Unbeweisbar.
Doch ich gehe einfach mal davon aus, dass wir alle als reelle Lebewesen auf dem von uns "Erde" genannten Planeten existieren, obwohl ich das niemals beweisen kann, da ich das, was ich durch meine Sinne warnehme durch mein Gehirn interpretiere und ich keine Möglichkeit habe zu unterscheiden, ob der elektrische Schlag, der sagt, dass vor mir eine Tasse ist "wahr" ist, oder nur eine Haluzination.
Ich könnte diese Tasse packen (Tastsinn->Stromschlag über die Nervenbahnen zum Gehirn-> Gefühl), doch ist dies auch nur ein elektrischer Schlag in meiner schlabberigen Masse in der Mitte meines Schädels, der mir das vielleicht auch nur vorgaukeln könnte.Wie gesagt, ich habe keine Möglichkeit irgendetwas letztendlich zu beweisen außer die eigene Existenz, doch gehe ich einfach mal davon aus, dass ich nicht unter chronischen Halluzinationen leide
Und ich gehe mal davon aus, dass ich keine Seele besitze, obwohl das auch nicht stimmen könnte.
Meiner Meinung nach existiert die Hand am Stumpf meines Arms sehr wohl und sie gibt dem Wort "Hand" selbstverständlich einen Sinn.
Wir haben uns diesen Namen ausgedacht, weil wir auf dieses womöglich reell existierende Ding aufmerksam machen wollten.Wenn ich an "Hand" denke, habe ich keine "hand" im Kopf, sondern nur einen elektromagnetischen Empuls, der eine reelle Hand beschreibt.
Ich unterscheide zwischen
1. Realer Existenz (Etwas besteht aus Materie und existiert auch außerhalb eines Gehirns und steht in Wechselwirkung mit seiner Umgebung
2. Mentaler Existenz (Etwas besteht aus Materie (Stromschläge,Gedanken sind auch Materie) existiert jedoch NUR als elektromagnetischer Empuls in einem Gehirn als Beschreibung eines oft Realen Gegenstandes. (das ist nicht immer so...-> Einhörner,Kobolde)Ich gehe davon aus, dass die Hand real existiert, obwohl ich ehrlich betrachtet keine Möglichkeit habe dies festzustellen, da "ich" dies selbst nur durch Stromschläge in meinem Gehirn feststellen kann.
Wie gesagt, ich gehe einfach mal davon aus, dass wir Menschen normalerweise Hände haben. Und der Gedanke an eine Hand existiert auch real in Hinblick auf seine Existenz als "Stromschlag" und mental als "Symbol für eine Hand".Könnte man eigentlich auch für Schrift oder Zahlen oder Zeichnungen verwenden...
ZitatÜbrigens wirst du hier keine Heilung auf deine Unruhe finden. Die kannst du nicht im Außen, nur im Innen finden. Genauso ist eine Diskussion über die Existenz einer Seele sinnlos, weil sie zu keinem sinnvollen Ergebnis kommen kann. Das ist sogar eine philosophische Frage mit der sich die Philosophen schon seit jeher beschäftigen. Dabei sollte man aber auch den gesamten Stand der Zeit wiedergeben und der lautet (vereinfacht): Unserer menschlichen Vernunft und unserer Wissenschaft ist es gelungen die Auswirkungen von Denkprozessen und Bewusstsein im Gehirn zu beweisen. Trotzdem ist ungeklärt ob Bewusstsein vom Gehirn geschaffen wird oder es nur Auswirkungen auf unser Gehirn hat. Genauso wie wir weder belegen können das es einen Gott gibt, können wir auch nicht beweisen das es keinen gibt. Das ist ein wichtiger Punkt.
Aber Buddha meinte auch nicht das Bewusstsein wenn es um die "Natur des Geistes" geht. Diese Natur des Geistes, die anfangslos ist, ist außerhalb unserer konzeptionellen Realität. Trotzdem spricht hier aber niemand von einer Seele, außer dir. Es scheint da wohl etwas zu geben was scheinbar wiedergeboren werden kann und das grenzenlos ist, und es gibt Nirvana und Samsara. Trotzdem hat das nichts mit Himmel und Seele zu tun - die Konzepte sind völlig verschieden davon. Zusätzlich dazu verlangt niemand von dir etwas einfach "zu glauben". Im Gegenteil, der Buddhismus basiert auf Logik und wissenschaftlichem Denken genauso wie auf Spiritualität.Ich finde die Diskussion über eine Seele nicht sinnlos, nur äußerst schwer, da wir (wie oben angemerkt) mangelnde Fähigkeiten haben die Existenz einer solchen fest zu stellen. Deine Aussage ist doch recht Ignostisch. Wenn mir jedenfalls bewiesen werden könnte, dass ich eine Seele hätte und ich bei "bösen" Taten in der Hölle schmoren werde, würde ich mir mein Leben ein bisschen überdenken. Naja Spaß bei Seite.
Ich bin übrigens atheistischer Agnostiker, wehsalb mir die Unbeweisbarkeit Gottes bekannt ist. Wenn wir jedoch festlegen, dass "Logik greift" und wir "Beweise aufstellen können", können wir dank Ockheims Rasiermesser so manches Gottesbild in die enge Treiben.
Ob es einen deistischen Gott gibt? Ka. Jedenfalls ist dies wahrscheinlicher als die Existenz eines theistischen Gottes. Naja back to topic
ZitatTrotzdem ist ungeklärt ob Bewusstsein vom Gehirn geschaffen wird oder es nur Auswirkungen auf unser Gehirn hat
Wenn es nicht von unserem Gehirn geschaffen wird, von wo kommt es dann? Vermutest du, dass Bewusstsein etwas außerkörperliches ist? Hm...
Dass der Mensch keinen freien Willen haben soll, wollen manche mit dem "Libet-Experiment" zeigen.
Dies zeigt, dass zb. beim Greifen eines Stiftes erst der motorische Kortex aktiviert wird, bevor der "Vernunft" Kortex zum Zuge kommt.Hier wollen manche zeigen, dass wir eigentlich kein richtiges "Bewusstsein" oder "eigenen Willen" haben.
Nunja...das Experiment zeig auch, dass zwischen der Übertragung zwischem motorischen Kortex und Muskel genug Zeit für den "Vernunfts" Kortex bleibt um die "motorische Meinung" zu revidieren, bevor auch nur ein Muskelzucken auftritt.Meiner Vermutung nach, ist dies evolutionsbedingt entstanden und beim "Fluchtreflex" zu finden. Der, der zuerst weglief wenn es bremslig wurde und dann drüber nachdachte, konnte sich effizienter vermehren
ZitatDas ist ein sehr materialistisches Denken (und als Randnotiz, diese Vorstellung hat dir bisher nur ein depressives Weltbild eingebracht, oder?) und trifft auch nicht ganz die philosophischen Weltbilder - nicht einmal das von Nietzsche.
Ich war schon länger atheistischer Agnostiker und ich würde sagen, dass die Gemütslage auch emotionale Gründe hatte
CodeSelbst in den unterschiedlichen philosophischen Lehren über Jahrhunderte hinweg war man sich mehr oder wenig einig das der Mensch - woraus er auch bestehen mag - ein geistiges Wesen ist. Damit ist sein Streben gemeint.
Hm...Was ist denn bitte ein "Geist" ? Würdest du es als Seele bezeichnen? Ne oder? Karma Samsara Nirvana gedöns?
Ich würde "Geist" als "hoch entwickelte Struktur aus "Gedanken" in einem Gehirn" bezeichnen. Und dafür braucht man erstmal ein Gehirn.Die Existenz geht der Essenz voraus.
Nun zum Streben. Was bedeutet Streben? Antrieb? Überlebenswillen?
Bewiesenermaßen ist "Anerkennung" der stärkste Antrieb. Ich schätze das ich auch evolutionsbedingt, da in einem sozialen Gefüge der "Anerkannteste" zu erst fressen darf.Was treibt aber einen Zugvogel an so unglaublich lange Strecken zu fliegen?
Was einen Löwen ein Gnuh zu reissen?
Was eine Zecke sich an ihrem Wirt zu laben?Überlebenswille. Triebbedingt.
Weil der Mensch jedoch das höchst entwickelste Tier ist, ist "Jeder Trieb ein Glückseligkeitstrieb"ZitatNichts von dem was wir sehen ist wirklich. Wenn wir einen Schrank sehen dann sind wir nicht dieser Schrank. Hinterher haben wir aber das Bild Schrank in unserem Kopf und wir glauben wir sind das. In Wirklichkeit ist der Schrank leer und nicht wirklich (siehe Hand) und unser Bewusstsein, mit dem wir den Schrank sehen, ist auch nicht wirklich.
Ich gehe doch stark davon aus, dass was wir sehen wirklich ist. Denn wenn nicht, würden wir alle halluzinieren (wohl bemerkt haben wir keine Möglichkeit das Gegenteil zu beweisen. Deshalb gehe ich auch NUR davon aus.) Wenn ich einen Schrank sehe, gehe ich nie davon aus dieser Schrank zu sein. Wenn ich an einen Schrank denke, denke ich nie ICH bin der Schrank. Wenn du jetzt aber meinst, dass der Gedanke, der symbolisch für "Schrank" steht Ich bin sehe ich das auch anders.
Meiner Vermutung nach gibt es "Mich" nicht neben dem Gedanken x y und z.
Ich bin der Gedanke x, y, und z. Ich bin dynamisch und doch auf einander aufbauend.
Ich bin "nur" eine besondere Mischung aus Stromschlägen die innerhalb eines Gehirns dank der Hypophyse mit chemischen Reaktion interagiert.Ich gehe davon aus, dass der Schrank wirklich ist. Natürlich ist er aus Türen usw aufgebaut und das besteht aus Holz und das aus Molekülen, Atomen, Protonen, Neutronen und Elektronen und die aus Quarks...
Aber wer sagt denn, dass die mögliche Zersplitterung einer Sache die Existenz dieser Sache ausschließt?
Der Schrank existiert selbstverständlich! Das was Schrank genannt wird ist die Zusammensetzung aus x,y, und z was jedoch nichts mit der Existenz des Schrankes auch nur im geringsten zu tun hat.
ZitatWeder noch. Diese ganze Vorstellung von Seele existiert im Buddhismus wirklich nicht. Wenn ich jetzt von einem anfangslosen Geist spreche, dann meine ich den anfangslosen Geist, nicht die Seele. Mit dem Wort Seele kommen wieder ein ganzer Haufen komischer Vorstellungen mit, aber die will ich gar nicht dabei haben. "Buddha lehrte nicht, dass es kein atta gibt, sondern dass das, was wir atta nennen in Wirklichkeit anatta ist." Ehrlich gesagt kann ich dir nicht sagen was Buddha damit meinte, da ich wirklich kein Fachmann bin. Ich denke das Buddha damit meinte, dass wenn wir "Schrank" sagen, eigentlich nur unser Bild von Schrank meinen, was aber in Wirklichkeit nur ein Konstrukt unseres Geistes ist. Der Ursprung der Erscheinung Schrank liegt also in unserem Geist. Das zu erkennen bedeutet auch zu realisieren, dass es keine Trennung zwischen Erscheinung (Ort, Person, Gegenstand, Handlung,etc.) und Wahrnehmenden gibt und dadurch keine Be-Urteilung("finde ich gut", "finde ich ganz schlecht", "bin ich neutral gegenüber") mehr gegenüber dieser Erscheinung stattfindet.
Ziel ist es ja immer noch ein Weg aus dem Leid zu finden und das ist ein ziemlich praktischer Ansatz. Aber damit du dich geistig weiterentwickeln kannst musst du erst einmal Abstand gewinnen und geistige Ruhe, und genau deswegen meditierst du. Du meditierst nicht, damit du deswegen hinterher "in den Himmel kommst", sondern damit du dich geistig weiterentwickeln kannst. Wieder muss nichts davon geglaubt werden und gehört dennoch zum Buddhismus.Ich bin auch schon darauf gestoßen, dass Buddha keinen Nihilismus lehrte, sondern dass das, was wir atta nennen in wirklichkeit anatta sei.
Der Ursprung der Erscheinung dessen, was wir "Schrank" nennen, sind die Lichstrahlen die von ihm reflektiert in unser Auge strahlen, welches dank Zäpfchen und co. ein elektrisches Signal über den Sehnerv an unser Gehirn weitergibt, welches diesen Stromschlag dann als "Schrank" interpretiert, weil es diesen mit einer Erinnerung verglichen hat. Ich gehe jedoch davon aus, dass der Schrank auch außerhalb meines Hirns existiert, weshalb eine Trennung zwischen Erscheinung und Beurteilung möglich ist. Und zwar, weil jede Person denselben Schrank vielleicht anders interpretiert. Oder mit Emotionen beschmückt.
Wenn du aber sagst, dass der Mensch nicht "objektiv" werten kann, hast du recht, ganz allein deshalb, weil der Mensch kein Objekt sondern ein Subjekt ist.
Benutzen wir anstatt "Objektiv" einfach lieber "Intersubjektiv".
Und mit ein wenig Anstrengung kann der Mensch meiner Auffassung nach recht intersubjektiv "bewerten".ZitatWer genau hat sich denn die Wort ausgedacht und hier in das Forum geschrieben? Vielleicht nicht unbedingt eine unsterbliche Seele, aber sicherlich mehr als eine Ansammlung zusammenpassender Knochen.
Eigentlich nicht, wenn du mit "Ansammlung zusammepassender Knochen" metaphorisch auch den ganzen Rest von Fleisch, Blut und vor Allem Hirn meinst.
ZitatIch weiß nicht, das klingt für mich nicht richtig. Natürlich existiert das Auge als Phänomen in unserer Welt. Auch dann, wenn es nicht mehr funktioniert. Dennoch ist das Auge nicht beständig. Wird das Auge noch in 50 Jahren existierten, in 500 oder in 5000?
Und wieder eine Sache die mich im Buddhismus dermaßen verwirrt. Die Voraussetzung der Beständigkeit als Merkmal der Existenz.
Vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden, aber nur weil etwas nicht ewig ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht existiert.Das Auge an sich wird innerhalb von 100 Jahren vergammelt sein und verschwinden. Aber die Bausteine des Auges nicht. Die werden sich unaufhaltsam über das Universum verstreuen und vielleicht ironischerweise sogar selbst Bestandteil eines neuen Auges sein.
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Ich danke euch allen.
Ihr seid gute Menschen.
Ich habe ein wenig mehr gelesen und bin auf des Thema "Ich-Illusion" gestoßen...wiedermals. Aber diesmal wurde es recht anschaulich beschrieben.
Erst einmal frage ich euch, ob Selbst nur ein anderes Wort für Seele ist oder Persönlichkeit. Ich meine hier atta.
Es wird gelegentlich Seele ODER Selbst benutzt um es zu erklären.Ich glaube per se nicht an die Existenz einer Seele und glaube auch nicht, dass ich als in sich geschlossen existiere. Ich bin eine Zusammensetzung aus Stromschlägen und chemischen Reaktionen in meinem Gehirn in Verbindung mit meinem Körper, der "mich" am leben behält.
"Ich" bin nicht eins, sondern nur eine Zusammensetzung.
Es heißt, Buddha lehrte nicht, dass es kein atta gibt, sondern dass das, was wir atta nennen in Wirklichkeit anatta ist.
Bedeutet das lediglich, dass wir keine Seele haben und "wir" aus mehreren dynamischen Komponenten bestehen?Aber ich gehe von einer Persönlichkeit aus, die, zwar veränderlich, doch eine Grundfeste unseres Geistes ist.
Wie unsere Erinnerungen. In den 5 Skandhas werden auch Erinnerungen aufgezählt, aber wie kann etwas so beharrendes, festes wie eine Erinnerung (ok, sie kann verblassen) denn in "5 Minuten" eine andere sein?Jetzt eine weitere Frage. Es wird betont, dass sich alles ändert, dass "Ich" nicht die selbe Person bin, die ich vor einer Minute war, mein Auge nicht das selbe Auge ist, dass es vor einer Minute war.
Wie soll ich das verstehen? Alle 7 Jahre bin ich ein "anderer" Mensch, da sich in diesem Zeitraum alle Zellen im Körper mindestens einmal generiert haben und somit nur "neue" Zellen vorhanden sind.
Es heißt, dass das Auge nur dann existiere, wenn es funktioniere, doch bin ich mir doch eigentlich sicher, dass ein Blinder auch Augen hat.
Ich gehe davon aus, dass vieles eine metaphorische Bedeutung hat.Und es hieß, dass "der Buddhist" gar nicht an eine Wiedergeburt glaube, weil nichts existiere, dass wiedergeboren werden könne.
Diese Frage sei sogar "unnsinnig zu stellen".Das hat mich doch sehr gewundert, obwohl ich den Konflikt zwischen Reinkarnation und anatta schon gesehen habe.
Ich bedanke mich für all eure Antworten
Edit:
@ Peter:
Kann ich denn sagen, die Hand existiert, als Zusammensetzung aus x,y,z ?
Die Hand an sich ist keine geschlossene Sache sondern nur eine Zusammensetzung, was jedoch nicht bedeutet, dass das was wir "Hand" nennen nicht existiert. -
Anfangs versuchte ich mich darin zu üben nach dem achtfachen Pfad zu leben, speziell nach den 5 Silas und das war gut für mich.
Meine Leben hatte einen neuen Sinn und zwar den Sinn ein guter Mensch zu sein und das hatte den Nebeneffekt glücklich zu sein.Da der achtfache Pfad jedoch auch vorraussetzt Nirvana und co zu begreifen bin ich stecken geblieben und habe mich gefragt was ich denn hier mache.
Und nein...ich weiß nicht mehr als ich preis gebe und will euch nur ärgern.
Ich bin ganz einfach unglücklich gewesen und sah den Sinn im Leben nicht. Ich denke viel nach und philosophiere. Demnach habe ich mir geantwortet.
"Der Sinn des Lebens ist der den man ihm gibt, da die Existenz der Menschheit absurd ist"
"Das Wichtigste im Leben ist es Glücklich zu sein, nach dem was man als Wahrheit erachtet."Das Problem ist nur, dass das recht schwierig ist. Dann kam der Buddhismus und eine Zeit wo ich keiner Fliege etwas zu leide tat, sehr nett war und mich letztendlich vegetarisch ernährte. Auch wenn mir klar war, dass es spätestens an der Reinkarnation und co scheitern würde, weil ich nicht daran glaube, begann ich das glückverheißende Abenteuer.
Und zuerst war es sehr positiv, bis ich mir mit meinen weiteren Gedanken alles in Frage stellte. Ich werde nun einfach weiter "gut" leben und meditieren und nach den 5 Silas leben. (Obwohl ich heute eine kleine Ausnahme machen werde
)
Wie gesagt ich war sehr lange Zeit abstinent (was jetzt nicht bedeutet dass ich vorher alki war).
Ich werde versuchen das 30 km entfernte Dharma Zentrum aufzusuchen und Antworten zu suchen. Denn wie Feuerbach schon sagte, jeder Trieb ist ein Glückseligkeitstrieb.
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monikamarie:
Ja, aber es ist anders als Du hoffst und befürchtest.Also was gebt ihr mir mit auf den Weg?
"Zu sitzen"? "Alle Hoffnung aufzugeben" ?
Ich sollte einfach mal loslegen mit dem Risiko, dass ich etwas erreiche was ich nicht will und nach etwas lebe was ich nicht nachvollziehe?
Sagt Buddha nicht selbst, dass es schlecht sei dem Buddhismus blind zu folgen?
Aber wie soll ich denn sehend folgen? Wie kann ich die Augen öffnen? Erfahren?"Buddhistisch" zu leben hat mich eine Zeit lang glücklich gemacht bis ich mir mit meinen Gedanken über Nirvana und "Ich-Illusion" alles madig machte...
Ich habe Angst davor, dass der Buddhismus diesen schönen Aspekt nur deshalb hatte, weil ich nicht "tief genug" in ihn reingegangen bin oder dass er letztendlich etwas anstrebt, wovor ich auch Angst habe.
Einfach zu verschwinden und nicht mehr glücklich werden.
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Hier bin ich wieder
Ich habe mich eine Zeit lang nicht mehr mit dem Buddhismus beschäftigt, weil ich enttäuscht war.
Entweder hätte ich eine andere, lebensbejahendere Meinung als der Buddhismus oder ich habe ihn einfach nicht verstandenDoch es hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Und ich habe mal ein wenig über Nirvana gelesen (ich schätze doch, dass Nibba - na dasselbe ist oder?)
und ich frage mich, ob der Wunsch nach Nirvana mit dem Glückseligkeitstrieb von Feuerbach vergleichbar ist.Ob Nirvana einfach nur letzendliches Glück bedeutet.
Ende von Trauer, Verlangen usw....Bedeutet es auch Ende von Glück?
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Vielen Dank für die vielen Antworten.
Ich will nochmals betonen, dass ich euch nicht "ärgern" will oder ähnliches.
Ich werde mir jetzt mal mehrere Bücher dazu durchlesen und sitzen.Und nein ich wollte keinen Instant Buddhismus, keine "3 2 1 Erleuchtung" sondern einfach nur Antworten auf meine Fragen, die ich mittlerweile erhalten habe.
Edit:
Noch eine letzte Frage vorab hab ich noch.
Ist die Annahme richtig, dass Buddhismus den Genuss von äußeren Gütern erlaubt, wenn dies nicht meine einzige Glücksquelle ist und ich mich nicht davo abhängig mache?
Wie steht der Buddhismus zur Liebe? -
monikamarie:
Hallo Feuerbach,
man könnte meinen, Du weisst doch schon alles und suchst nur Reibung, denn Deine Tasse ist randvoll mit Vorstellungen oder aber Du provozierst "nur", um die gutmeinenden User hinterm Ofen vorzulocken.Das nur mal so vorweg.
Mit der Aussage, dass meine Tasse nicht voll ist will ich sagen, dass ich eben nicht alles weiss. Will die Tasse mehr und mehr füllen
ZitatDas entspricht nicht der Wahrheit. Wenn Du im Alltag im Hier und Jetzt wirklich angekommen bist, dann tust Du genau das, was für Dich und Dein Leben absolut notwendig und wünschenswert ist. Du baust ein Haus, wenn Du kannst und willst, und Du bist kreativ, wenn Du kannst, Du bist eben wirklich der Mensch, als der Du angelegt bist ohne Konditionierungen, Minderwertigkeitsgefühlen, Neurosen etc..
Als der ich angelegt bin? Also geplant? Wenn ja von wem?
Dachte der Buddhismus schließt die Existenz eines schaffenden planenden Gottes aus.Bin ich wirklich noch ein Mensch wenn ich alles losgelassen habe? Oder einfach nur das, was die Anhänger von Tyler Durden waren (den Terror außer Acht gelassen)
ZitatWeil "man" ahnt, dass da was "hinter" steckt.
Also sitzt man doch nicht nur um zu sitzen, sondern weil man denkt oder wenigstens hofft, dass etwas dahinter steckt, obwohl "eigentlich" vom Hoffen abgeraten wird?
Ansonsten wäre diese Handlung vollkommen absurd und unbedeutend.ZitatMit Meinung haben hat das ja wenig zu tun. Es ist ein Bedürfnis. Wenn ich kein Bedürfnis gehabt hätte zu beten, hätte ich auch nicht gebetet. Wenn ich kein Bedürfnis gehabt hätte, aus diesem Kreislauf der ewigen Dualität auszusteigen, dann hätte ich mich nicht mit Spiritualität und Buddhismus beschäftigt. Im übrigen bekommst Du auf all Deine Fragen Antworten, wenn Du ernsthaft meditierst. Sie steigen in Dir auf als Einsicht.
Gerade die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen und die Worte Buddhas durch eigenes Ausprobieren überprüfen zu können, macht Buddhismus zu dem, was es ist, nämlich einer Lebensweise, die Schritt für Schritt in die Befreiung führt.
Wenn man keine Befreiung braucht, kann man's ja lassen, herzlichen Glückwunsch.Wenn Du noch nie geliebt hast, kann Dir niemand dieses Gefühl nahe bringen, und schon gar nicht erklären, was das für Auswirkungen hat, denn darüber kann man sich bis ins kleinste Detail streiten. So ist es auch mit den Erfahrungen auf dem Weg.
Liebe Grüße
MonikaEin Bedürfnis hat man auch ohne Buddhismus. Dieses Bedürfnis stillen kann man laut Internet mit unzähligen Mitteln, ob Christentum, Islam, Scientology, Buddhismus oder dem Glauben an den Planeten X.
Die Frage ist nur, was soll ich ausprobieren, wenn ich es offensichtlich nicht verstanden habe. Was erwarte ich?Wenn ich Freud lese, sagt er mir auch was ich bin und wie ich aus Neurosen und co. flüchten kann und wisst ihr was? Bevor ich Freud folge lese ich mir die Gebrauchsanweisung durch (die ich auch verstehe).
Beim Buddhismus ist es so, dass ich die Gebrauchsanweisung nicht verstehe oder nachvollziehe aber schonmal anfangen soll?Christentum macht auch glücklich. Wenn du gläubig macht dich alles glücklich, doch mich interessiert der Wahrheitsgehalt hinter dem gedanklichen Konstrukt. Dem Sinn, die Logik dahinter.
Das Christentum scheidet aus, weil es axiomatisch einen schöpfenden liebenden gütigen Gott vorraussetzt, was jedoch an sich problematisch ist (Theodizee Frage)Das wichtigste im Leben ist es glücklich zu werden, nach dem was man als Wahrheit ansieht. (Herauszufinden was Wahrheit ist ist meiner Meinung nach nahezu unmöglich, da der Mensch nichts außer die eigene Existenz beweisen kann.)
Wie soll ich mit Buddhismus glücklich werden, wenn ich glaube, dass die Idee des Nirvanas äußerst niederschalgend ist?
Deshalb erst einmal die Fragen.Die wirkliche Existenz des Karmas oder der Geisterwelt oder der Reinkarnation halte ich für äußerst unwahrscheinlich. (genau wie die christliche Hölle)
Doch habe ich angefangen die Existenz von zb. Chakren als fiktives Gedankenmodell zu sehen, welches nur mental existiert aber trotzdem eine gedankliche Stütze sein kann.
Demnach sei Karma lediglich (schlechtes karma) die Wirkung von Tat auf Gemüt (schlechtes Gewissen). -
Ji'un Ken:
Du musst wirklich ruhiger werden, Feuerbach.
In eine volle Tasse kann man nichts reinfüllen und deine Tasse ist am überlaufen. Ich will dich wirklich nicht abbügeln, bitte glaube mir.Würde meine Tasse nicht als voll betrachten.
ZitatDas mach mal weiter. Damit hast du genug zu tun.
Ich dachte Skepsis sei im Buddhismus erwünscht?
ZitatDas hast du geschrieben und dann folgt ein wahrer Gedankenwust von Dingen, die du nicht verstanden hast oder nur halb verstanden hast oder zu verstehen glaubst.
Nu mal Butter bei die Fische Feuerbach. Lass die auch versiegen. Halte das mal aus, etwas nicht erlären, nicht verstehen zu können und trotzdem zu sein. Sei einfach nur in diesem Moment. Du übst das doch, hast du geschrieben. Dann rede nicht nur davon, sondern tu es endlich.Während der Meditation versuche ich ausschließlich im Hier und Jetzt zu sein. Doch nicht im wahren Leben. Der buddhistische Mönch hat sich auch ein Kloster gebaut um morgen ein Dach über dem Kopf zu haben. Wenn die Menschen wirklich nur in der Gegenwart leben würden, gäbe es keine Kulturen und wir wären wahrscheinlich schon ausgestorben.
ZitatNichts bringt es, Feuerbach, gar nichts. Und das gilt es auszuhalten. Es gibt kein Endprodukt, weil es, wenn du es ernsthaft betreibst, noch nicht einmal einen Anfang gibt.
Warum betreibt man es dann?
ZitatDu benutzt Meditation als Mittel zum Zweck. Und genau das ist dein Fehler. Lass jeden Gedanken an, jede Hoffnung auf ein Ergebnis fahren.
Ich weiß was du meinst. Ich giere nach dem tollen Gefühl, weshalb ich einem Geistesgift erliege, was mir eigentlich die Meditation versaut.
Warum hab ich trotzdem dieses Gefühl?
Mal eine Frage. Wenn ich die Hoffnung auf das Ergebnis sausen lassen würde, würde ich "wider erwarten" das Ergebnis erhalten?Ich habe einen Fehler gemacht und geschrieben, dass ich versuche mich darin zu üben nach dem achtfachen Pfad zu leben. Ich hätte einfach schreiben sollen ich wäre an der Theorie hinter dem Buddhismus interessiert.
Wenn ich am Christentum interessiert wäre, würde ich auch erstmal versuchen alles zu verstehen bevor ich jeden Tag bete und buße tue. Vielleicht stellt sich ja raus, dass ich vollkommen anderer Meinung bin oder dass, was ich als "christlich" erachtet habe, gar nichts mit dem Christentum zu tun hat. -
Kommt schon...
jetzt bitte nicht die "Ich darf dir nichts lehren, du musst das alles selbst erfahren" Spur.
Es geht hier doch nur um die Theorie. -
Ji'un Ken:
Moin Feuerbach,
Was verstehst du unter alle Gedanken versiegen lassen?
Anstatt darüber nach zu denken, was war oder sein wird, konzentriere ich mich einfach darauf jetzt in diesem moment zu sitzen.
Wie sitze ich denn? wie fühlt sich das an? Ich versuche mich nicht ablenken zu lassen durch Gedankengängen wie, "ich habe dies und das noch zu tun" oder "das ist schlecht gewesen" oder "dies wird so sein".ZitatFeuerbach, du machst zu viel. Lass das doch mal nach.
Aus Zen Sicht sage ich, reicht es völlig, wenn du nur sitzt. Das bedeutet, setzt dich gerade hin und sie dir zu. Und mach bitte sonst gar nichts. Du kannst, wenn es dir hilft, den Atem zählen. Aber ansonsten sitz einfach nur da und versuche genau Wahrzunehmen, was passiert. Lass dich dabei von Gedanken, die auftauchen werden, nicht mitreißen. Hänge dich nicht an sie. Nimm sie wahr und lass sie wieder gehen.
Das reicht erst einmal völlig.Was bringt mir dass dann? Ich meine, was ist das Endprodukt von "nur" sitzen?
ZitatAuch das ist wichtig. Setz dich mit den Grundlagen der buddhistischen Lehre auseinander. Material gibt es im www genug.
Ansonsten scheint dein Hirn so voll mit Vorstellungen und Ideen zu sein, das ich nicht noch mehr reinkippen würde.
Lass dir also Zeit auf deinem Weg.Alles Liebe,
Ji'un KenDas tue ich gerade, deshalb frage ich ja auch ob ich das bisherige richtig verstanden habe
Ich versuche zu erfahren, ob die "Vorstellungen und Ideen" in meinen Gehirn in Bezug auf Buddhismus "stimmen".