Fragen zum Thema Nirvana und "Ich"

  • Hi
    Ich bin neu in diesem Forum und habe mich angemeldet weil ich Antworten auf meine Fragen suche. Ich bin atheistischer Agnostiker und sehr am Buddhismus interessiert. Ich habe begonnen zu meditieren und übe mich darin nach dem Achtfachen Pfad zu leben. Dies sehe ich als Experiement an, welches schon in gewisser Weise erfolgreich war, da mich dies glücklicher machte und erfüllte.


    Mit Meditation begann ich schon vor dem eigentlichen Buddhismus Experiment. Mir dies empfohlen und ich als Skeptiker habe es zuerst belächelt. Nachdem ich es ausprobierte lächelte ich noch mehr, doch als ich mich ernsthaft damit auseinander setzte war es also ob ich ein zweites paar Augen öffnete.


    Ich sitze beim meditieren immer im lockeren Schneidersitz auf meinem Bett mit dem Rücken zur Wand gelehnt und versuche mich zu beruhigen und alle Gedanken versiegen zu lassen außer, dass ich existiere und zwar hier und jetzt. Ich sitze in diesem Moment. Nichts weiter.


    Nach einer Weile konnte ich mich mit geschlossenen Augen sitzen sehen und ich spürte meinen Körper ganz anders. Ich konnte "Energie" durch ihn fließen lassen, indem ich es mit den Augen "lenkte" (Vermutlich das Vermächtnis meiner Zeit im asiatischen Kampfkünsten und Meridianen...). Ich konnte dies sogar physisch wahrnehmen wenn ich mich auf meine Hand konzentrierte wurde diese wärmer.
    Ich konnte mich absolut entspannen und nach der Meditation war ich viel "bewusster", als ob jeder Tritt auf die Erde genau richtig war. Als ob ich vorher blind umhergestampft bin und nun den genauen Weg kenne. Das Essen schmeckte besser weil ich mir bewusst wurde zu schmecken. Es war genial.


    Doch dann hörte es auf. Von heute auf morgen. Ich wollte meditieren aber es gab mir nichts mehr und das hat mich sehr gewurmt, wo ich doch so ein Erfolgserlebnis hatte. Ich schloss die Augen aber ich schloss sie nur. Ich war leer.


    Dann habe ich mich mit dem Buddhismus beschäftigt und herausgefunden dass ich vermutlich der Gier erlegen war, weshalb die Meditation nicht mehr funktionierte. Ich setzte mich nämlich hin, schloss die Augen und wollte einfach "dieses geile Gefühl" haben und nicht meditieren.
    Also begann ich zu meditieren um zu meditieren. Nach langer Zeit kann ich nur wieder Meditation genießen und Energien durch meinen Körper fließen lassen auch wenn viiiel schwächer und viel labiler. Nun ist die Meditation auch anders.
    Gelegentlich fühle ich etwas dynamisches über meiner linken Augenbraue richtung Stirnmitte. Also ob ich gekitzelt werde, als ob etwas pulsiert und es fühlt sich großartig an. Doch auch dieses Gefühl ist äußerst gebrächlich.
    Ich habe auch versucht "Genuss" mit ein zu binden, dass ich mir vorstellte "Ich genieße es zu existieren, zu sitzen" und ich anfing zu lächeln und ich mich glücklich fühlte.
    Dann wurde mir gesagt mich "weit" zu fühlen, als ob ich mich innerlich ausbreite und ich tat es. Ich meditierte und mit jedem Ausatmen fixierte ich mich darauf, dass ich mich weite und es funktionierte. Ein Nebeneffekt war, dass mir jedesmal der Kopf langsam in den Nacken fiel. Diese "Variante" hat mir jedoch keinen neuen Genuss vermittelt.
    Ein anderes Mal fixierte ich mich auf ein Bild von Buddha. Ich stellte mir vor dass er vor mir ist, nicht auf dem Bett, sondern in einem schwarzen Raum wo nur er existiert. Ich konnte ihn mir genau vorstellen, ihn genau sehen, doch nie ganz, nur den Oberkörper ODER der Unterkörper.
    Mit der Zeit bekam ich ein sehr seltsames Gefühl. Ich wurde innerlich unruhig, nicht ängstlich oder panisch, nur wie Wasser das durch WInd aufgepeitscht wird. Mir wurde schwummrig (obwohl ich die Augen geschlossen hatte) und ich fühlte meinen Körper vollkommen neu, als ob er eine Hülle ist und "ich" darin gefangen wäre und nun wie ein Flaschengeist versuchte heraus zu kommen. Als ob ich gegen meinen Körper von innen stoßen würde und ich es war als ob ich fast ohnmächtig wurde. Meine Augen zuckten wild hin und her und ich ließ die Meditation geschockt sein.


    Doch funktioniert Meditation nur 1 von 3 Malen wirklich.
    So bin ich zum Buddhismus gekommen.


    Ich las mir die 4 Wahrheiten durch und auch den Edlen Achtfachen Pfad. An sich war das alles recht schlüssig weshalb ich experimentell nach der Dharma lebte.
    Ich versuchte mich darin zu üben kein Fleisch zu verzehren (ich weiß dass es nicht vorgeschrieben ist, doch wollte ich es ausprobieren um so Mitleid mit den Tieren zu erfahren), ich versuchte mich darin zu üben nicht zu lügen und zu lästern, nichts zu nehmen was mir nicht gegeben wurde, recht zu meditieren usw.


    Zu dieser Zeit war ich leicht deppressiv und dieses mentale Konstrukt machte mich wieder mehr froh. Nun gab es einen Sinn im Leben, und zwar "gut" zu leben :)
    Doch nun bin ich an einen Punkt angelangt wo ich tiefgründige Fragen zum Buddhismus habe. Ich habe mich bisher auch nie als Buddhist gesehen.
    Doch frage ich mich, ob Nirvana wirklich strebenswert ist. Ob der Buddhismus nicht zu pessimistisch ist. Ich las anfangs, dass man den Buddhismus nicht verstanden habe, wenn man ihn "pessimistisch" nannte, deshalb hoffe ich einfach mal dass ihr mich aufklären werdet. :)
    _____


    http://www.satinanda.de/thema-01/ich-selbst-mein.htm Das verstehe ich nicht!
    Beziehungsweise ich teile einfach nicht seine ansicht.


    Ich bin ein Batzen von Gedanken in einem abgegrenzten Gehrin. Ende. Diese Stromschläge sind in ihrer Kombination veränderlich doch immer "Ich".
    Ich glaube nicht an die Seele, oder dass "Ich" ewig bestehe. Nach dem Tod wird mein Hirn zu matsch und somit spätestens auch meine Gedanken.
    "Ich" bin nicht "ein einziges" Ding, sondern ein Bündel von kooperierenden oder konkurrierenden, aufeinander aufbauenden oder sich bekämpfenden "Stromschlägen" in einer flutschigen Masse in meinem Schädel.


    "Mein" ist das, was "Ich" meinen Besitz oder "zu mir gehörig" nenne. Also "mein" Arm, Haus, Kind.
    Wie kommt der Autor darauf zu behaupten, dass "Mein" nicht ewig ist also auch nicht "Mein" sein kann. Das ist doch ehrlich gesagt schwachsinn (ich gehe mal davon aus dass ich es nicht begriffen habe). Ich habe nie die Bedingung gestellt dass "Mein" ewig sein muss, um mein zu sein. Dies hat er einfach axiomatisch festgelegt


    "Sich" ist einfach die reflexive Form des "Ichs"...ende


    Mal eine Metapher. Irgendwo mitten im Meer spann ich einen Ball aus Netzten. Der ist in sich geschlossen, aber es hat große Maschen, weshalb Wasser, Plankton, Fische, Moleküle, Atome was weiß ich rein und raus kann.
    Der Inhalt dieses Netzes ist immer veränderlich und und wenn das Netz (sagen wir im "Alter" von 80 Jahren) kaputt geht, gibt es keinen Inhalt mehr weil das Netz sich in seine Einzelteile zerlegt hat.
    Doch dieser Inhalt des Netzes steht für "Ich". Die großen Maschen meine 5 Sinne und Gedanken (Ok, die Gedanken generiere ich selbst).
    Dieser Inhalt ist "Ich".


    Was behauptet "der" Buddhist?
    (Wenn sich jetzt zu sehr am übrigen Meer aufgehalten würde könnte ich auch die Metapher so umschreiben, dass mein Gehrin das gesamte Meer ist)


    Und ich will noch einen Gedanken mit euch teilen.


    Meiner Vermutung nach passiert folgendes nach unserem ableben.


    Unsere Stromschläge im Gehirn ("Ich") hören auf zu existieren, weil unser Körper aufhört zu funktionieren. Der Blutkreislauf stoppt, der Stoffwechsel und die Sauerstoffzufur enden.
    Die Plattform für "uns" fängt an wegzugammeln. (vielleicht könnten wir ja ewig "leben", wenn irgenwann die möglichkeit entdeckt wird die Stromschläge unseres Gehirns auf einen Super PC zu ziehen...)
    "Wir" hören also auf zu existieren. Unser Körper wird zersetzt und letztendlich wird er einfach wieder nur zu freien rumflatternden Atomen, die eventuell irgendwann irgendwo Bestandteil eines anderen Lebens werden, was "ich" jedoch nie mitbekommen würde, da "ich" nur die Zusammensetzung verschiedener Stoffe zu einem Stromschlag, der mit mehreren Stromschlägen in einem menschlichen Gehirn agiert bin.
    Unsere Gedanken, also "wir" werden... Moment einmal
    Was passiert mit den Stromschlägen, wenn die Energiezufuhr gekappt wird? Hört das einfach auf zu existieren? Strom besteht doch aus aus Atomen. "Flattern" die weg, oder "verschwinden" die einfach? (ich tippe auf ersteres)
    Was ist mit einen PC, den ich aus und an mache. Existieren im heruntergefahrenen Zustand Programme ? Sind Programme überhaupt mit Gedanken vergleichbar?


    Ich schätze, unsere Stromschläge zersetzen sich in dem Augenblick in "freie Atome" und "flattern" weg, in dem der "Stecker" gezogen wird.


    "Wir" als solches existieren nicht mehr, doch die Bauklötzchen, die "Uns" formten, existieren weiter.
    "Wir" können nicht mehr fühlen, leiden, Angst haben, glücklich sein, sich freuen oder sonst noch was fühlen.
    Unser Durst nach [beliebiges Wort einfügen] (in diesem Falle) Leben ist beendet, schlicht und ergreifend weil wir einfach tod sind.


    Meine Frage ist, wo der Unterschied zwischen Nirvana und meiner Vorstellung von Tod ist.



    Dann noch etwas zum "Leiden".
    Das eigentliche Wort ist " Dukkha " und wird zb: im englischen mit "stress" übersetzt.


    "Geburt ist dukkha, Altern ist dukkha, Tod ist dukkha; Sorgen, Trauer, Schmerz, Unwohlsein sind dukkha; zusammen zu sein mit dem, was man nicht liebt, ist dukkha; getrennt zu sein von dem, das man liebt, ist dukkha; nicht zu bekommen, was man sich wünscht, ist dukkha"


    Buddha gibt zu, dass es auch Sukkha , Glück, gibt, doch ist dieses wie alles Andere vergänglich (und hier frage ich mich, warum er nicht sagt dass auch dukkha vergänglich ist. Dann wäre doch alles direkt ein wenig optimistischer) Er sagt aber auch, dass dieses Sukkha im Vergleich zum Nirvana lächerlich sei. Ich frage mich nur warum zur Hölle Nirvana Sukkha sein soll? Ich meine du bist doch gar nicht mehr, du kannst doch gar kein Sukkha mehr empfinden?!?!


    Warum sagte Buddha nicht :" Leben ist Sukkha, Lieben ist Sukkha, Gewinnen ist Sukkha, Achtfacher Pfad produziert Sukkha (und ich glaube hier wird jetzt viel diskutiert werden) usw. Ok ok...es gibt auch Dukkha, doch gibt es zu jedem Leid auch etwas Glückliches. Dukkha ist vergänglich"
    Wäre das grundlegendend falsch oder einfach nur optimistischer?


    Und Dukkhar wird durch die "mula", die Drei Geistesgifte hervorgerufen


    Gier
    Hass
    Verblendung


    Am schlimmsten sei jedoch Gier. Was mich auch stört ist, dass "Leben wollen" auch unter "lobha", Gier fällt.
    Der Buddhist will nicht leben! Doch wenn er Selbstmord begeht hat er ein Lebewesen getötet also schlechtes Karma begangen und wird deshalb als, ka Regenwurm wiedergeboren.


    Er kann nur aufhören zu existieren wenn er nach dem Achtfachen Pfad lebt. "Sei lieb, dann darfst du aufhören zu leben"


    Vielen Dank für die Zeit die in die Antworten investiert werden :)

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.

    Einmal editiert, zuletzt von Feuerbach ()

  • Gibt es im Nirvana Sukkha?
    Was ist der Unterschied zwischen meiner "Ich" Definition und der Buddhas?
    Ist meine Definition von Tod dasselbe wie Nirvana?
    Warum will man Nirvana und nicht einfach das beste aus seinem Leben machen, dafür das Sukkha genießen (und durch den achtfachen Pfad vervielfältigen) und Dukkha ertragen?
    Habe ich grundlegende Pfeiler des Buddhismus nicht verstanden?
    Vielleicht auch indirekt: Was genau waren meine Erfahrungen in der Meditation? bzw. ist das normal?
    Ist der Buddhismus wirklich ein wenig pessimistisch oder verstehe ich es nur nicht?
    hm...vielleicht fällt mir ja noch was ein :)

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  • Moin Feuerbach,

    Zitat

    ........und versuche mich zu beruhigen und alle Gedanken versiegen zu lassen


    Was verstehst du unter alle Gedanken versiegen lassen?


    Zitat

    Nach einer Weile konnte ich mich mit geschlossenen Augen sitzen sehen und ich spürte meinen Körper ganz anders. Ich konnte "Energie" durch ihn fließen lassen, indem ich es mit den Augen "lenkte" (Vermutlich das Vermächtnis meiner Zeit im asiatischen Kampfkünste....................................Doch funktioniert Meditation nur 1 von 3 Malen wirklich.


    Feuerbach, du machst zu viel. Lass das doch mal nach. :D


    Aus Zen Sicht sage ich, reicht es völlig, wenn du nur sitzt. Das bedeutet, setzt dich gerade hin und sie dir zu. Und mach bitte sonst gar nichts. Du kannst, wenn es dir hilft, den Atem zählen. Aber ansonsten sitz einfach nur da und versuche genau Wahrzunehmen, was passiert. Lass dich dabei von Gedanken, die auftauchen werden, nicht mitreißen. Hänge dich nicht an sie. Nimm sie wahr und lass sie wieder gehen.
    Das reicht erst einmal völlig.


    Zitat

    Ich las mir die 4 Wahrheiten durch und auch den Edlen Achtfachen Pfad....


    Auch das ist wichtig. Setz dich mit den Grundlagen der buddhistischen Lehre auseinander. Material gibt es im www genug.


    Ansonsten scheint dein Hirn so voll mit Vorstellungen und Ideen zu sein, das ich nicht noch mehr reinkippen würde.
    Lass dir also Zeit auf deinem Weg.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Ji'un Ken:

    Moin Feuerbach,


    Was verstehst du unter alle Gedanken versiegen lassen?


    Anstatt darüber nach zu denken, was war oder sein wird, konzentriere ich mich einfach darauf jetzt in diesem moment zu sitzen.
    Wie sitze ich denn? wie fühlt sich das an? Ich versuche mich nicht ablenken zu lassen durch Gedankengängen wie, "ich habe dies und das noch zu tun" oder "das ist schlecht gewesen" oder "dies wird so sein".


    Zitat

    Feuerbach, du machst zu viel. Lass das doch mal nach. :D


    Aus Zen Sicht sage ich, reicht es völlig, wenn du nur sitzt. Das bedeutet, setzt dich gerade hin und sie dir zu. Und mach bitte sonst gar nichts. Du kannst, wenn es dir hilft, den Atem zählen. Aber ansonsten sitz einfach nur da und versuche genau Wahrzunehmen, was passiert. Lass dich dabei von Gedanken, die auftauchen werden, nicht mitreißen. Hänge dich nicht an sie. Nimm sie wahr und lass sie wieder gehen.
    Das reicht erst einmal völlig.


    Was bringt mir dass dann? Ich meine, was ist das Endprodukt von "nur" sitzen?


    Zitat

    Auch das ist wichtig. Setz dich mit den Grundlagen der buddhistischen Lehre auseinander. Material gibt es im www genug.


    Ansonsten scheint dein Hirn so voll mit Vorstellungen und Ideen zu sein, das ich nicht noch mehr reinkippen würde.
    Lass dir also Zeit auf deinem Weg.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken


    Das tue ich gerade, deshalb frage ich ja auch ob ich das bisherige richtig verstanden habe :)
    Ich versuche zu erfahren, ob die "Vorstellungen und Ideen" in meinen Gehirn in Bezug auf Buddhismus "stimmen".

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.

  • Zitat

    Was bringt mir dass dann? Ich meine, was ist das Endprodukt von "nur" sitzen?


    Versuchs und sieh selbst.


    Zitat

    ...Auch das ist wichtig. Setz dich mit den Grundlagen der buddhistischen Lehre auseinander. Material gibt es im www genug......
    ..........Das tue ich gerade, deshalb frage ich ja auch ob ich das bisherige richtig verstanden habe :)
    Ich versuche zu erfahren, ob die "Vorstellungen und Ideen" in meinen Gehirn in Bezug auf Buddhismus "stimmen".


    Ok, Ok, ich nehme alles zurück. Lass das auch und sitze erst mal nur. :lol:


  • Quelle: schulbilder


    Ji'unKen schließe ich mich an


    EINFACH NUR SITZEN

  • Kommt schon...
    jetzt bitte nicht die "Ich darf dir nichts lehren, du musst das alles selbst erfahren" Spur.
    Es geht hier doch nur um die Theorie.

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    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.

  • Feuerbach:

    Kommt schon...
    jetzt bitte nicht die "Ich darf dir nichts lehren, du musst das alles selbst erfahren" Spur.
    Es geht hier doch nur um die Theorie.


    :lol::lol::lol:
    Du musst wirklich ruhiger werden, Feuerbach.
    In eine volle Tasse kann man nichts reinfüllen und deine Tasse ist am überlaufen. Ich will dich wirklich nicht abbügeln, bitte glaube mir.


    Zitat

    Anstatt darüber nach zu denken, was war oder sein wird, konzentriere ich mich einfach darauf jetzt in diesem moment zu sitzen.


    Das mach mal weiter. Damit hast du genug zu tun.


    Zitat

    und versuche mich zu beruhigen und alle Gedanken versiegen zu lassen


    Das hast du geschrieben und dann folgt ein wahrer Gedankenwust von Dingen, die du nicht verstanden hast oder nur halb verstanden hast oder zu verstehen glaubst.
    Nu mal Butter bei die Fische Feuerbach. Lass die auch versiegen. Halte das mal aus, etwas nicht erlären, nicht verstehen zu können und trotzdem zu sein. Sei einfach nur in diesem Moment. Du übst das doch, hast du geschrieben. Dann rede nicht nur davon, sondern tu es endlich.


    Zitat

    Was bringt mir dass dann? Ich meine, was ist das Endprodukt von "nur" sitzen?


    Nichts bringt es, Feuerbach, gar nichts. Und das gilt es auszuhalten. Es gibt kein Endprodukt, weil es, wenn du es ernsthaft betreibst, noch nicht einmal einen Anfang gibt.


    Du benutzt Meditation als Mittel zum Zweck. Und genau das ist dein Fehler. Lass jeden Gedanken an, jede Hoffnung auf ein Ergebnis fahren.

  • Ji'un Ken:


    :lol::lol:
    Du musst wirklich ruhiger werden, Feuerbach.
    In eine volle Tasse kann man nichts reinfüllen und deine Tasse ist am überlaufen. Ich will dich wirklich nicht abbügeln, bitte glaube mir.


    Würde meine Tasse nicht als voll betrachten.


    Zitat

    Das mach mal weiter. Damit hast du genug zu tun.


    Ich dachte Skepsis sei im Buddhismus erwünscht?


    Zitat

    Das hast du geschrieben und dann folgt ein wahrer Gedankenwust von Dingen, die du nicht verstanden hast oder nur halb verstanden hast oder zu verstehen glaubst.
    Nu mal Butter bei die Fische Feuerbach. Lass die auch versiegen. Halte das mal aus, etwas nicht erlären, nicht verstehen zu können und trotzdem zu sein. Sei einfach nur in diesem Moment. Du übst das doch, hast du geschrieben. Dann rede nicht nur davon, sondern tu es endlich.


    Während der Meditation versuche ich ausschließlich im Hier und Jetzt zu sein. Doch nicht im wahren Leben. Der buddhistische Mönch hat sich auch ein Kloster gebaut um morgen ein Dach über dem Kopf zu haben. Wenn die Menschen wirklich nur in der Gegenwart leben würden, gäbe es keine Kulturen und wir wären wahrscheinlich schon ausgestorben.


    Zitat

    Nichts bringt es, Feuerbach, gar nichts. Und das gilt es auszuhalten. Es gibt kein Endprodukt, weil es, wenn du es ernsthaft betreibst, noch nicht einmal einen Anfang gibt.


    Warum betreibt man es dann?


    Zitat

    Du benutzt Meditation als Mittel zum Zweck. Und genau das ist dein Fehler. Lass jeden Gedanken an, jede Hoffnung auf ein Ergebnis fahren.


    Ich weiß was du meinst. Ich giere nach dem tollen Gefühl, weshalb ich einem Geistesgift erliege, was mir eigentlich die Meditation versaut.
    Warum hab ich trotzdem dieses Gefühl?
    Mal eine Frage. Wenn ich die Hoffnung auf das Ergebnis sausen lassen würde, würde ich "wider erwarten" das Ergebnis erhalten? ;)


    Ich habe einen Fehler gemacht und geschrieben, dass ich versuche mich darin zu üben nach dem achtfachen Pfad zu leben. Ich hätte einfach schreiben sollen ich wäre an der Theorie hinter dem Buddhismus interessiert.
    Wenn ich am Christentum interessiert wäre, würde ich auch erstmal versuchen alles zu verstehen bevor ich jeden Tag bete und buße tue. Vielleicht stellt sich ja raus, dass ich vollkommen anderer Meinung bin oder dass, was ich als "christlich" erachtet habe, gar nichts mit dem Christentum zu tun hat.

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.

  • Hallo Feuerbach,


    wenn du an guten Anleitungen zur Meditation interessiert bist, dann würde ich dir folgendes Buch empfehlen: Im stillen Meer des Glücks - Handbuch der buddhistischen Meditation von Ajahn Brahm. Die ersten fünf Kapitel kannst du online lesen (auf Englisch). Alternativen wären vielleicht noch Focused and Fearless: A Meditator's Guide to States of Deep Joy, Calm, and Clarity von Shaila Catherine oder Die Achtsamkeits-Revolution von Alan Wallace. Das ist natürlich nur eine Auswahl nach meinem persönlichem Geschmack, aber gerade das erstgenannte Buch ist wirklich empfehlenswert.


    Es gibt natürlich auch sehr viel kostenloses Material online. Darunter z.B. Wildmind Buddhist Meditation, What the Buddha taught, Dhamma Dana (Theravada orientiert).


    Zwei weitere Bücher, die dich interessieren könnten: Der Mönch und der Philosoph (Diskussion eines westlichen Philosophen und eines buddhistischen Mönchs), Quantum und Lotus (Diskussion eines Physikers und eines buddhistischen Mönchs). Beide Bücher von und mit Mattieu Ricard.


    Natürlich ist es hilfreich, aus meiner Sicht sogar nötig, über die grundlegende Theorie bescheid zu wissen. Solange du aber meditierst, um zu, ist die Meditation zum Scheitern verurteilt. Meditation hat letztlich einen Zweck und ein Ziel , aber solange du diesen anhaftest, wird deine Meditation keine Fortschritte machen.

    Aus Ursprüngen, die einander bedingen,
    entstehen alle Dinge
    und vergehen alle Dinge.
    So lehrt der
    Vollkommen Erleuchtete.

  • Feuerbach:

    Gibt es im Nirvana Sukkha?


    Das Nirvana ist kein Ort, es ist das Ende der Unwissenheit. Die Implikation davon zu verstehen dauert allerdings eine ganze Weile.


    Zitat


    Was ist der Unterschied zwischen meiner "Ich" Definition und der Buddhas?


    Dreierlei. Die erste ist, dass der Buddha wenn er von atta spricht oft Atman im vedischen Sprachbegrbrauch meint was einige andere Konnotationen mit sich bringt als unsere Idee "Ich". Die zweite ist, dass der Buddha keinerlei wirkliche Welt gelehrt hat, wie Du an einer hängst. U.a. daher ist es auch für einen Buddhisten nicht möglich, dass das Gehirn den Geist erzeugt. Alle, die das dennoch glauben und sich als Buddhisten bezeichnen, verstehen Buddhas Lehre nur oberflächlich. Die dritte ist, dass noch zu unterscheiden ist zwischen "Selbst"(-wesen) und "Ich".


    Zitat


    Ist meine Definition von Tod dasselbe wie Nirvana?


    Nirvana geht tiefer als der Tod.


    Zitat


    Warum will man Nirvana und nicht einfach das beste aus seinem Leben machen, dafür das Sukkha genießen (und durch den achtfachen Pfad vervielfältigen) und Dukkha ertragen?


    Weil es das Leben nicht wirklich gibt. Alle Erscheinungen sind durch Karma bedingt, ob gut oder schlecht, daher sind sie vergänglich und Vergänglichkeit ist die dritte Definition von Dukkha.


    Zitat


    Ist der Buddhismus wirklich ein wenig pessimistisch oder verstehe ich es nur nicht?
    hm...vielleicht fällt mir ja noch was ein :)


    Der Buddhismus betrachtet die Welt so optimal realistisch wie es geht und versucht einen Ausweg aus der Misere zu zeigen.

  • Zitat

    Würde meine Tasse nicht als voll betrachten.


    Hallo Feuerbach,
    man könnte meinen, Du weisst doch schon alles und suchst nur Reibung, denn Deine Tasse ist randvoll mit Vorstellungen oder aber Du provozierst "nur", um die gutmeinenden User hinterm Ofen vorzulocken. ;) Das nur mal so vorweg.


    Zitat

    Während der Meditation versuche ich ausschließlich im Hier und Jetzt zu sein. Doch nicht im wahren Leben. Der buddhistische Mönch hat sich auch ein Kloster gebaut um morgen ein Dach über dem Kopf zu haben.


    Das entspricht nicht der Wahrheit. Wenn Du im Alltag im Hier und Jetzt wirklich angekommen bist, dann tust Du genau das, was für Dich und Dein Leben absolut notwendig und wünschenswert ist. Du baust ein Haus, wenn Du kannst und willst, und Du bist kreativ, wenn Du kannst, Du bist eben wirklich der Mensch, als der Du angelegt bist ohne Konditionierungen, Minderwertigkeitsgefühlen, Neurosen etc..


    Zitat

    Wenn die Menschen wirklich nur in der Gegenwart leben würden, gäbe es keine Kulturen und wir wären wahrscheinlich schon ausgestorben.


    Mag sein, dass sie nicht so viele Kinder in die Welt setzen würden, weil nämlich durch ihr absolutes Gegenwärtigsein weder Ungerechtigkeit noch Kriege herrschen würden und jeder Mensch für sich selbst die Verantwortung nicht nur tragen würde, sondern auch könnte.


    Zitat

    Warum betreibt man es dann?


    Weil "man" ahnt, dass da was "hinter" steckt.


    Zitat

    Wenn ich am Christentum interessiert wäre, würde ich auch erstmal versuchen alles zu verstehen bevor ich jeden Tag bete und buße tue. Vielleicht stellt sich ja raus, dass ich vollkommen anderer Meinung bin oder dass, was ich als "christlich" erachtet habe, gar nichts mit dem Christentum zu tun hat.

    [/quote]


    Mit Meinung haben hat das ja wenig zu tun. Es ist ein Bedürfnis. Wenn ich kein Bedürfnis gehabt hätte zu beten, hätte ich auch nicht gebetet. Wenn ich kein Bedürfnis gehabt hätte, aus diesem Kreislauf der ewigen Dualität auszusteigen, dann hätte ich mich nicht mit Spiritualität und Buddhismus beschäftigt. Im übrigen bekommst Du auf all Deine Fragen Antworten, wenn Du ernsthaft meditierst. Sie steigen in Dir auf als Einsicht.


    Gerade die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen und die Worte Buddhas durch eigenes Ausprobieren überprüfen zu können, macht Buddhismus zu dem, was es ist, nämlich einer Lebensweise, die Schritt für Schritt in die Befreiung führt.
    Wenn man keine Befreiung braucht, kann man's ja lassen, herzlichen Glückwunsch.


    Wenn Du noch nie geliebt hast, kann Dir niemand dieses Gefühl nahe bringen, und schon gar nicht erklären, was das für Auswirkungen hat, denn darüber kann man sich bis ins kleinste Detail streiten. So ist es auch mit den Erfahrungen auf dem Weg.


    Liebe Grüße
    Monika

  • monikamarie:

    Hallo Feuerbach,
    man könnte meinen, Du weisst doch schon alles und suchst nur Reibung, denn Deine Tasse ist randvoll mit Vorstellungen oder aber Du provozierst "nur", um die gutmeinenden User hinterm Ofen vorzulocken. ;) Das nur mal so vorweg.


    Mit der Aussage, dass meine Tasse nicht voll ist will ich sagen, dass ich eben nicht alles weiss. Will die Tasse mehr und mehr füllen ;)


    Zitat

    Das entspricht nicht der Wahrheit. Wenn Du im Alltag im Hier und Jetzt wirklich angekommen bist, dann tust Du genau das, was für Dich und Dein Leben absolut notwendig und wünschenswert ist. Du baust ein Haus, wenn Du kannst und willst, und Du bist kreativ, wenn Du kannst, Du bist eben wirklich der Mensch, als der Du angelegt bist ohne Konditionierungen, Minderwertigkeitsgefühlen, Neurosen etc..


    Als der ich angelegt bin? Also geplant? Wenn ja von wem?
    Dachte der Buddhismus schließt die Existenz eines schaffenden planenden Gottes aus.


    Bin ich wirklich noch ein Mensch wenn ich alles losgelassen habe? Oder einfach nur das, was die Anhänger von Tyler Durden waren (den Terror außer Acht gelassen)


    Zitat

    Weil "man" ahnt, dass da was "hinter" steckt.


    Also sitzt man doch nicht nur um zu sitzen, sondern weil man denkt oder wenigstens hofft, dass etwas dahinter steckt, obwohl "eigentlich" vom Hoffen abgeraten wird?
    Ansonsten wäre diese Handlung vollkommen absurd und unbedeutend.



    Ein Bedürfnis hat man auch ohne Buddhismus. Dieses Bedürfnis stillen kann man laut Internet mit unzähligen Mitteln, ob Christentum, Islam, Scientology, Buddhismus oder dem Glauben an den Planeten X.
    Die Frage ist nur, was soll ich ausprobieren, wenn ich es offensichtlich nicht verstanden habe. Was erwarte ich?


    Wenn ich Freud lese, sagt er mir auch was ich bin und wie ich aus Neurosen und co. flüchten kann und wisst ihr was? Bevor ich Freud folge lese ich mir die Gebrauchsanweisung durch (die ich auch verstehe).
    Beim Buddhismus ist es so, dass ich die Gebrauchsanweisung nicht verstehe oder nachvollziehe aber schonmal anfangen soll?


    Christentum macht auch glücklich. Wenn du gläubig macht dich alles glücklich, doch mich interessiert der Wahrheitsgehalt hinter dem gedanklichen Konstrukt. Dem Sinn, die Logik dahinter.
    Das Christentum scheidet aus, weil es axiomatisch einen schöpfenden liebenden gütigen Gott vorraussetzt, was jedoch an sich problematisch ist (Theodizee Frage)


    Das wichtigste im Leben ist es glücklich zu werden, nach dem was man als Wahrheit ansieht. (Herauszufinden was Wahrheit ist ist meiner Meinung nach nahezu unmöglich, da der Mensch nichts außer die eigene Existenz beweisen kann.)
    Wie soll ich mit Buddhismus glücklich werden, wenn ich glaube, dass die Idee des Nirvanas äußerst niederschalgend ist?
    Deshalb erst einmal die Fragen.


    Die wirkliche Existenz des Karmas oder der Geisterwelt oder der Reinkarnation halte ich für äußerst unwahrscheinlich. (genau wie die christliche Hölle)


    Doch habe ich angefangen die Existenz von zb. Chakren als fiktives Gedankenmodell zu sehen, welches nur mental existiert aber trotzdem eine gedankliche Stütze sein kann.
    Demnach sei Karma lediglich (schlechtes karma) die Wirkung von Tat auf Gemüt (schlechtes Gewissen).

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.


  • Ich zitiere die Beatles:.............Let it be..............und recht haben sie.
    Du möchtest Instant Buddhismus? Ich sage Dir wie es geht und Du weißt dann alles? So geht es aber nicht. Selber machen bitte schön!
    Lesen/lernen...........eigenes drüber nachdenke............Meditation
    Und wenn es denn karmisch passt, wirst Du eigene Erkenntnisse erlangen. Bis dahin hab Geduld.
    Hier muss Dir keiner die Lehre des Buddha schmackhaft machen. Entweder Du merkst....o.k. ja das passt oder Du lässt es.


    Du hast hier schon gute Anregungen erhalten. Der Buddha hat gezeigt wie man eigene Erkenntnisse erlangen kann. Machen wie gesagt musst Du es schon selber.
    Mach es oder lass es. Very simple :D


    Mit Metta
    Kusala

  • Feuerbach:

    Gibt es im Nirvana Sukkha?
    [...]
    Ich frage mich nur warum zur Hölle Nirvana Sukkha sein soll? Ich meine du bist doch gar nicht mehr, du kannst doch gar kein Sukkha mehr empfinden?!?!


    Wer hat behauptet dass Nibbana Sukkha ist? Sukkha bezieht sich auf freudiges Gefühl an dem der Nicht-Arahant anhaftet. Das (unwissende) Begehren möchte mehr davon und wenn Sukkha vergeht entsteht Dukkha und die Suche nach Sukkha beginnt von vorne. Nibbana ist das Verlöschen von Gier, Hass, Verblendung. Weder Sukkha noch Dukkha.

    Zitat

    Der Ehrwürdige Sáriputta sagte dieses: - Angenehm, Freunde, ist dieses Erlöschen! Angenehm, Freunde, ist dieses Erlöschen! – Nach diesen Worten sagte der Ehrwürdige Udáyi zum Ehrwürdigen Sáriputta: - Aber was ist daran angenehm, Freund Sáriputta, wo doch darin nichts gefühlt wird? – Genau das, Freund, ist angenehm, dass darin nichts gefühlt wird. Anguttara Nikaya IX,34



    Feuerbach:

    Was ist der Unterschied zwischen meiner "Ich" Definition und der Buddhas?
    Definition Feuerbach: "Mein" ist das, was "Ich" meinen Besitz oder "zu mir gehörig" nenne. Also "mein" Arm, Haus, Kind.
    Wie kommt der Autor darauf zu behaupten, dass "Mein" nicht ewig ist also auch nicht "Mein" sein kann.


    Das was der Buddha als Nicht-Mein bezeichnete waren die Khandhas, also dass was als Erleben erfahren wird. Zur Erinnerung: Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewusstsein. All dieses ist vergänglich und daher leidhaft. Was leidhaft ist, ist nicht "Mein". Denn wenn es "Mein" wäre wäre es nicht leidhaft, sondern ewig und unvergänglich. So etwas wie Gefühl, Wahrnehmung oder Bewusstsein ist von Bedingungen abhängig und nicht davon wie "ich" es gerne hätte.


    Feuerbach:

    Ok ok...es gibt auch Dukkha, doch gibt es zu jedem Leid auch etwas Glückliches. Dukkha ist vergänglich"


    Der Buddha gab sich nunmal nicht mit einem "OK, es gibt Dukkha, was soll's" zufrieden. Er sah in Sukkha die Quelle für künftiges Dukkha und untersuchte ob es ein Ende von Dukkha gibt. Wenn Dir der Status Quo reicht ("ich nehme etwas Dukkha in Kauf solange Sukkha überwiegt") -- bitte sehr. Aber es bleibt nicht so. Versuche am besten erst Dukkha zu verstehen, es zu fühlen und davon erschüttert werden. Erst dann ist man imho reif für die Buddhalehre.


    Feuerbach:

    Unser Durst nach [beliebiges Wort einfügen] (in diesem Falle) Leben ist beendet, schlicht und ergreifend weil wir einfach tod sind.


    Na dann ist (für Dich) ja alles in Ordnung. Der Buddha lehrte dass der Durst (Begehren) und somit Dukkha nicht mit dem physischen Tod beendet ist.


    Feuerbach:

    Warum will man Nirvana und nicht einfach das beste aus seinem Leben machen, dafür das Sukkha genießen (und durch den achtfachen Pfad vervielfältigen) und Dukkha ertragen?


    Nihilismus und Hedonismus passen nicht zum Achtpfad. Der Achtpfad wird zur Auflösung von Dukkha gegangen und nicht zur Vermehrung von Sukkha.


    Feuerbach:

    Ist der Buddhismus wirklich ein wenig pessimistisch oder verstehe ich es nur nicht?


    Nein, nur realistisch.


    Literaturtipp meinerseits:
    Die Lehre des Buddha und ihre wesentliche Bedeutung von R. G. de S. Wettimuny.

    Zitat

    "Ramsay G. de S. Wettimuny greift in diesem Buch die wichtigsten und grundlegendsten buddhistischen Lehrbegriffe auf und zeigt, daß die "Leichtigkeit des Verstehens" oft nur "Flachheit des Verstehens" bedeutet...


    "Auf der Grundlage der Lehrreden wird in kurzen Kapiteln das Wesentliche der Lehre des Buddha dargestellt und auf gängige Verständnisfehler hingewiesen, die der Autor in langen Diskussionen u. a. mit dem bekannten buddhistischen Denker Ñanavira Thera herausgearbeitet hat."

    ... so habe ich es verstanden.


    Without knowing exactly what is meant by nibbana do not think that you understand the Buddha's teaching. (Nanavira Thera)

  • Vielen Dank für die vielen Antworten.


    Ich will nochmals betonen, dass ich euch nicht "ärgern" will oder ähnliches.
    Ich werde mir jetzt mal mehrere Bücher dazu durchlesen und sitzen.


    Und nein ich wollte keinen Instant Buddhismus, keine "3 2 1 Erleuchtung" sondern einfach nur Antworten auf meine Fragen, die ich mittlerweile erhalten habe.


    Edit:
    Noch eine letzte Frage vorab hab ich noch.
    Ist die Annahme richtig, dass Buddhismus den Genuss von äußeren Gütern erlaubt, wenn dies nicht meine einzige Glücksquelle ist und ich mich nicht davo abhängig mache?
    Wie steht der Buddhismus zur Liebe?

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.



  • Was suchst Du eigentlich genau - diese Frage würde ich mir als erstes stellen :!:

  • Feuerbach:

    Wie steht der Buddhismus zur Liebe?


    Hi Feuerbach.


    Der Buddha sprach von drei Arten von "Liebe": koerperliche Zuneigung, Kindesliebe und Metta.


    Wie der Buddhismus dazu steht, laesst sich nicht gut pauschalisieren, da meist situationsabhaengig.


    Liebe als Metta (unvoreingenommene Freundschaft) ist auf jeden Fall grundlegender Teil der buddhistischen Praxis.


    Es findet sich zum Beispiel in der Metta-bhavana (Meditation) und in den Brahma-viharas (den goettlichen Verweilszustaenden).


    Mit Metta.

  • Grüß Euch Ganz recht herzlich,


    der Unterschied zwischen sukkha/sukha und piti ist doch wohl offensichtlich, oder???
    Ansonsten mehr hier
    Segen der Sittlichkeit


    Wer auch immer nicht die fünf persönlichen Vorteile des menschlichen Körpers inständig verstanden hat und zudem nicht die weiteren fünf überpersönlichen Vorteile, der sollte von einer solchen Disputation/Diskussion
    schnellstens Reißaus nehmen, denn hier wiegt außerordentlich das Wort des Buddha Shakyamuni, den Freude [sukha] und Freude [piti] sind hier als auch dort weder das gleiche noch dasselbe, der Unterschied vom einem zum anderen sollte hier offenbar werden???


    Mit ganz lieben und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Feuerbach:
    monikamarie:


    Das entspricht nicht der Wahrheit. Wenn Du im Alltag im Hier und Jetzt wirklich angekommen bist, dann tust Du genau das, was für Dich und Dein Leben absolut notwendig und wünschenswert ist. Du baust ein Haus, wenn Du kannst und willst, und Du bist kreativ, wenn Du kannst, Du bist eben wirklich der Mensch, als der Du angelegt bist ohne Konditionierungen, Minderwertigkeitsgefühlen, Neurosen etc..


    Zitat

    Als der ich angelegt bin? Also geplant? Wenn ja von wem?
    Dachte der Buddhismus schließt die Existenz eines schaffenden planenden Gottes aus.


    Guten Morgen Feuerbach,
    diese Fragen passen gar nicht zu Dir.
    "als der Du angelegt bist" bedeutet einfach, Dein Urzustand mit all Deinen Möglichkeiten. Hast Du gesunde Beine, so kannst du laufen, hast Du einen gesunden Verstand, so kannst Du unterscheiden und entscheiden. Ein Mensch mit Minderwertigkeitsgefühlen wird anders laufen und entscheiden als ein Mensch mit einem gesunden Wertgefühl usw.
    Liebe Grüße
    Monika

  • Hier bin ich wieder :)


    Ich habe mich eine Zeit lang nicht mehr mit dem Buddhismus beschäftigt, weil ich enttäuscht war.
    Entweder hätte ich eine andere, lebensbejahendere Meinung als der Buddhismus oder ich habe ihn einfach nicht verstanden :(


    Doch es hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Und ich habe mal ein wenig über Nirvana gelesen (ich schätze doch, dass Nibba - na dasselbe ist oder?)
    und ich frage mich, ob der Wunsch nach Nirvana mit dem Glückseligkeitstrieb von Feuerbach vergleichbar ist.


    Ob Nirvana einfach nur letzendliches Glück bedeutet.
    Ende von Trauer, Verlangen usw.


    ...Bedeutet es auch Ende von Glück?

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.

  • Glück, lieber Werter Feuerbach, fängt da an; wo das selbige aufhört
    im Zweifelsfall nennen "wir" dies Nirvana ohne Ende; ohne Anfang und dies
    ist ohne Unterschied, nicht verschieden von dem was "wir" Samsara nennen
    b.z.w. bezeichnen . [Niemand - kann im Wasser/ oder besser auf dem Wasser -
    Bilder malen- wieso hinterlassen fliegende Vögel keine Spuren in der "Luft" ?
    Also der Buddhadharma hat nichts mit Niedergeschlagenheit, noch mit Pessimismus, noch mit Frustration zu schaffen.
    Der Buddhadharma den Du Werter Feuerbach praktizierst ist wie alles in Deinem Leben,
    letztendlich Dein Leben, mit anderen Worten es obliegt Deiner Dir auferlegten Selbstdisziplin als auch Deiner ehrlich motivierten Verantwortung Dir mit Freude und Glück entsprechend Deiner Wünsche, Dir und zum besten aller fühlenden Wesen zu entsprechen oder auch entsprechen zu können und das mit KÖRPER, REDE und GEIST.
    [GLÜCK IST DAS WAS GLÜCK SCHAFFT] DANKE, Lieber Werter Feuerbach


    Mit ganz lieben und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Nirvana liegt nicht im Bereich deines Tuns. Shinran: "Ich bin zu der Wahrheit erwacht, daß ich durch meine eigene Kraft nicht erwachen kann."
    Für mich hat es der gute alte Bhagwan (das war der mit den vielen teuren Autos) mal gut auf den Punkt gebracht:
    "Entweder du bist, oder Erwachen ist."


    _()_
    Ryonin


    Namu Amida Butsu