Beiträge von Dudjom im Thema „Zuflucht nehmen“

    letzterose:

    es gibt ziemlich viel verschiedene formen von der zufluchtnahme, die ich im internet gefunden habe, aber welche ist denn richtig?


    Äußerlich betrachtet mögen sich die Formen unterscheiden, so wie sich die Formen kleiner und großer und dünner und dicker Menschen unterscheiden.


    letzterose:


    also zum beispiel habe ich gelesen, dass man eine haarspitze abgeben muss, was so viel bedeutet dass man in die fußstapfne des buddhas tretet. Aber in einigen Seiten steht, dass es nicht wichtig ist oder sogar nicht getan wird
    also jetzt bin ich verwirrt...


    Das sind äußerliche Rituale. Wem diese gefallen, der möge sie so halten. Wer gerne ein Ritual unter anderen, in einer Gemeinschaft, haben will, der möge es so halten. Wer das gerne als nur eine Angelegenheit zwischen sich und dem Lehrer betrachten will, der möge es so halten. Wer das gerne als nur eine Angelegenheit zwischen sich und dem Buddha betrachten will, der möge es so halten.
    Die Frage ist doch: "Womit" fühlst du "Ich nehme Zuflucht" und dann hinterher "Ich habe Zuflucht genommen"? Wann hast du das Gefühl "Jetzt habe ich Zuflucht genommen und es fehlt nichts"? Wie würdest du das gerne haben? Überlege es dir und dann arrangiere es so. Voraussetzung dafür ist aber, dass du wirklich Zuflucht nehmen willst ... aus freiem inneren Antrieb, der sich nach nichts anderem richtet als danach, was du selbst willst.


    Wenn du dir aber (noch) nicht sicher bist, dann wäre es besser, wenn du dich (erst mal ohne Zufluchtnahme) etwas mehr mit der Lehre des Buddha befasst. Du musst da keine Angst haben, dass Zufluchtnahme eine Voraussetzung dafür wäre, dass man an buddhistischen Veranstaltungen (Seminare, Vorträge, Belehrungen, Meditationskurse) teilnehmen darf. Das ist nicht so. Jeder kann an buddhistischen Veranstaltungen teilnehmen ... ganz egal ob mit oder ohne Zuflucht, ganz egal ob Christ oder Muslim ... Voraussetzung ist nur das was gelehrt wird zu respektieren, d.h. nicht hinzugehen, um Widerspruch zu üben. Ehrliche interessierte Fragen dürfen natürlich gestellt werden.


    LG

    accinca:
    Dudjom:


    Das ist er auch. Ein Weg der nicht der einzig richtige ist ist kein Weg.


    Und was ist mit den falschen Wegen? In der Lehre des Buddha gibt es den
    rechten (sammā) und den verkehrten (micchā) Weg. Ich würde daher sagen:
    "Der Weg der nicht der einzig richtige Weg ist, ist der verkehrte Weg".


    Auch dieser Formulierung stimme ich zu.


    LG

    siam:


    Lieber Dudjom,


    Sag doch gleich das du nur deine Meinung zum Besten gibst.


    Nein. Ich gebe die Aussagen der Meister wieder. Wenn ich sage "ich denke, dass...", dann heißt dies nur, dass ich den Aussagen der Meister vertraue, aber nicht dass ich mir das selbst ausgedacht habe.


    siam:


    Deine Kommentare hören sich oft so an als ob du glaubst des Buddhas Sprachrohr zu sein.


    Ich gebe wieder, was ich selbst von anderen lernen durfte. Ohne andere gibt es keinen Weg.


    siam:


    Bei dir kommt es immer so rüber als ob dein Weg der einzig richtige ist.


    Das ist er auch. Ein Weg der nicht der einzig richtige ist ist kein Weg.


    siam:


    Das ist aber nur dein "ich" das sich um Selbstbestätigung bemüht. "Ich praktizier Mahayana die einzig richtige Lehre" "Ich habe einen Lehrer deshalb mache ich alles richtig"
    Es wundert mich das dich dein Lehrer darauf noch nicht hingewiesen hat.


    Ich kann und will dich nicht daran hindern zu denken, was du denken willst. Das obliegt alles deiner Kontrolle und deinem Willen.


    LG


    Ach komm. Ich rede doch nicht von Zeremonie. Ich meine Erklärungen. Schätze dich glücklich, wenn du - einem inneren Antrieb folgend - mit Texten beginnen konntest und alles was dir unklar war mit Texten klären kontest ohne jemals einem Lehrer zuzuhören. Aber ich denke, dass so etwas sehr sehr selten ist, wenn es denn bei dir überhaupt so gewesen ist.


    LG


    Ich meinte damit, dass man einen Lehrer braucht, der lebend unter den Menschen weilt. Diesen Sachverhalt zu verneinen, würde von Unkenntnis von Samsara zeugen.


    LG

    letzterose:

    ich hätte nur eine klitzekleine frage als 'anfänger im Buddhismus': Braucht man einen lehrer für die zufluchtnahme? wenn ja wisst ihr auch wo in der nähe von recklinghausen? =)


    Ja man braucht einen Lehrer, denn woher soll man sonst richtig wissen, wozu und warum man Zuflucht nimmt, was Zuflucht bedeutet und was die Vorteile sind, wenn man Zuflucht nimmt und die Nachteile, wenn man keine Zuflucht nimmt und die Verpflichtungen, die mit Zufluchtnahme einhergehen?
    Woher soll man sonst wissen, wie man sich selbst prüft, ob man denn auch wirklich bereit (d.h. "reif") ist, Zuflucht zu nehmen?




    LG

    Dudjom:
    maruk:

    Wenn du für dich selber entschieden hast buddhist zu sein, dann BIST du ein buddhist.


    Nur wenn du Zuflucht nimmst und dies auch kontinuierlich wiederholst. Ein Ritual ist nicht erforderlich, aber Zuflucht ist kein Ritual, sondern ein Entschluss und also ein freiwilliges Gelübde, zu welchem man aber steht, wenn man es genommen hat.


    LG


    Was ich damit gemeint habe ist: Da ist der erste Entschluss, dass man Zuflucht nehmen will. Den fasst man ggf. nach etwas Überlegung, wie z.B. was man schon alles versucht hat, aber was alles nichts gebracht hat, und weil es da vielleicht etwas gibt, was Vertrauen in einem erweckt. Oder man setzt alles auf eine Karte, weil man irgendwie ahnt, dass es nur dieser Weg sein kann. Was auch immer einen zu diesem Entschluss führt, man ist mit dem ganzen Herzen und dem Kopf dabei. Und so kann man das mit einem Ritual mit anderen und einem "Zeremonienmeister" machen, wenn man es so braucht (was überhaupt nicht schlimm ist) oder eben "ohne Ritual" (mit anderen), aber vielleicht ein kleines "Ritual" das man für sich selbst veranstaltet? Ein "Ritual" der Besinnung, der Vergegenwärtigung des Buddha, seiner Lehre und seiner Gemeinschaft: Ich will Zuflucht nehmen zum Buddha, zu seiner Lehre und der Gemeinschaft seiner verwirklichten Anhänger. Ich nehme Zuflucht zu diesen drei Juwelen und nur zu diesen. Keine andere Zuflucht will ich jemals nehmen, weil ich weiß nur Buddha, Dharma und Sangha können mir den rechten Weg weisen. Und niemals will ich diese meine Zuflucht verraten, auch nicht im Scherz und auch wenn es mein Leben kosten sollte.
    Und die "kontinulierliche" Zufluchtnahme ist dann ganz einfach das tägliche "Sich-Erinnern", die tägliche Vergegenwärtigung, z.B. vor jeder Meditation und/oder nach dem Aufwachen am Morgen, vor dem Zubettgehen am Abend. Die "Zuflucht" sollte einen halt immer begleiten und dazu muss man sich immer wieder erinnern.
    Gut ist es natürlich, wenn man die guten Eigenschaften von Buddha, Dharma und Sangha sich regelmäßig vor Augen führt. Das intensiviert die innere Haltung bei der Zufluchtnahme. Aber dazu muss man sich halt schon etwas mit den drei juwelen befasst haben. Das entwickelt sich aber auch. Die Qualität der Zufluchtnahme kann sich im Laufe der Praxis natürlich auch ändern.


    Liebe Grüße

    maruk:

    Wenn du für dich selber entschieden hast buddhist zu sein, dann BIST du ein buddhist.


    Nur wenn du Zuflucht nimmst und dies auch kontinuierlich wiederholst. Ein Ritual ist nicht erforderlich, aber Zuflucht ist kein Ritual, sondern ein Entschluss und also ein freiwilliges Gelübde, zu welchem man aber steht, wenn man es genommen hat.


    LG

    Romy120285:

    Habe in verschiedenen Literaturen und im Internet gesucht um herauszufinden wann es sinnvoll ist die Zuflucht zu nehmen?
    Man findet sehr verschiedene Angaben . Die einen sagen gleich zu Beginn, die anderen erst wenn man die Grundlagen komplett verinnerlicht hat (muss dazu sagen dass ich mich seit etwa 8 Jahren bemühe nach den Buddhistischen Regeln (meine Moralvorstellungen) zu leben - obwohl mir nicht mal bewusst war dass das buddhistische Regeln sind, da ich mich damals nur kurz damit beschäftigt hatte .


    Könnt ihr mir weiterhelfen?


    LG Romy


    Es ist dann sehr sinnvoll, wenn es dir ein Bedürfnis ist.


    Liebe Grüße