Beiträge von Dudjom im Thema „Yeshes hat noch ein paar Fragen“

    Chandan:

    Weißt du Du Dudjom, ein Diskussion zu führen, bei der es darum geht, dass Du recht hast, finde ich ziemlich langweilig. Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.


    Das unterscheidet uns beide: Ich beziehe mich halt auf die Lehre des Buddha und nicht auf mich.


    Wenn ich nach meiner Unwissenheit gehe, so wäre mir auch häufig lieber der Buddha hätte Dinge anders gelehrt als er sie tatsächlich gelehrt hat. Aber nein. Seine Worte sind meist so klipp und klar und eindeutig, dass mir nichts anderes übrigbleibt als mich "klein zu machen" und einzugestehen wie wenig Einsicht ich doch bislang gewonnen habe und wie unzureichend und jämmerlich meine Praxis doch ist.


    LG

    Chandan:
    Dudjom:


    Wie? "Geist" und "Staub" sind die Bedingungen für deine spontane Aha-Erleuchtung?
    Wenig sinnvoll, aber interessant.


    Ein Mensch, dessen Augen nur wenig von Staub bedeckt sind, kann Erleuchtungen ohne Meditation finden - so lehrt Buddha.


    Wo bitte lehrt das der Buddha?


    Ohne Zitat ist dies nur eine willkürliche Behauptung von dir.


    Chandan:

    Ich glaube die zentrale Frage haben wir anhand des Zitates von Schumann ja geklärt.


    Nein, nicht "wir".
    Du hast vielleicht für dich geklärt, was du vorher schon glaubt hast und da kommt dir der Herr Schumann grade recht.
    Der Herr Schumann hat bzgl. Buddha's Lehre jedoch keine Bedeutung. Wenn der Herr Schumann einen 7fachen Pfad lehren will, so soll er das tun. Der Buddha lehrte einen 8fachen.


    Chandan:


    Durch die vier Jhanas hatte auch einst Gotama sein Denken für die Erleuchtung und Buddhaschaft tauglich gemacht (M 36 § 34-38). Die Jhanas sind vorbereitend, können aber die Erleuchtung nicht herbeizwingen. Überdies sind sie nicht unverzichtbar. Der Pali-Kanon weiß von kammisch besonders günstig disponierten Menschen, die die Heiligkeit und Erlösung vom Leiden erreichen, ohne je meditiert zu haben. Der Buddha nennt sie "Wesen, deren Augen nur wenig mit Staub bedeckt sind" (M 26 §21).


    - Zitiert nach Schumann, Handbuch Buddhismus, Heinrich Hugendubel Verlag, München 2000, S. 104-105


    Wie einfältig ich doch bin...


    Letzteres kann ich nicht ausschließen.


    Ich frage mich schon wie man aus diesen Worten folgern kann, auf "günstig disponierten Menschen, die die Heiligkeit und Erlösung vom Leiden erreichen, ohne je meditiert zu haben":

    Zitat

    Als ich die Welt mit dem Auge eines Buddha begutachtete, sah ich Wesen mit wenig Staub auf den Augen und mit viel Staub auf den Augen, mit scharfen geistigen Fähigkeiten und mit dumpfen geistigen Fähigkeiten, mit guten Eigenschaften und mit schlechten Eigenschaften, leicht zu lehren und schwer zu lehren, und einige, die weilten, indem sie Furcht und Tadel in der anderen Welt erblickten.


    http://www.phathue.de/buddhismus/mittlere-sammlung/mn26/


    Diese Schlussfolgerung ("ohne je meditiert zu haben") ist nicht haltbar.


    Und was meinst du wohl woher eine "kammisch" günstige Disposition kommen kann, wenn nicht von rechter Praxis?


    LG

    Chandan:
    Dudjom:

    Nein, du hast nicht auf die Bedingungen für deine postulierte "spontane Aha-Erleuchtung" hingewiesen...


    War da nicht was von mir mit Geist und Staub?


    Wie? "Geist" und "Staub" sind die Bedingungen für deine spontane Aha-Erleuchtung?
    Wenig sinnvoll, aber interessant.



    Chandan:


    Meditation im Buddhismus ist niemals ursächlich für Erleuchtung, sie wirkt nur präparativ, d.h. sie kann den Geist darauf vorbereiten Erleuchtungen zu erlangen, ist aber niemals die unmittelbare Ursache:


    Ich weiß nicht mit wem du nun diskutierst, ich habe nie behauptet, dass "Meditation im Buddhismus ursächlich für Erleuchtung ist" ich habe auch nicht die geringste Ahnung, was du unter deiner "Aha-Erleuchtung" verstehst. Scheinbar so etwas wie ein alltägliches Aha-Erlebnis. Wenn es dir darum geht, okay.
    Und was "Buddhismus" angeht, so ist der edle 8fache Pfad Ursache des Endes von Dukkha.



    Chandan:
    Dudjom:

    Woher stammt diese Aussage?
    Entweder du lieferst die Quelle oder du gibst zu, dass du dem Buddha etwas unterstellst, was er nie gelehrt hat.
    Die Aussage bedeutet nichts anderes als: Folge deiner Unwissenheit


    Ich glaube ich habe mich zur Genüge zu dem Zitat geäußert, aber eine kleine Ergänzung noch. Man unterscheidet im Buddhismus zwischen vayanjana, der wörtlichen bedeutung einer Aussage im Dharma und attha, dem Geist, den der Dharma transportiert. Kennt man nur ersteres, fehlt einem mind. die Hälfte.


    Und die nicht-wörtliche Bedeutung lieferst du dann freundlicherweise nach mit deinem "nicht-wörtlichen" Gerede von "Staub" und "spontaner Aha-Erleuchtung", ja?
    Wie glücklich wir uns doch schätzen können ...


    LG

    unkraut:
    Dudjom:

    Ist es ja nicht, aber du versuchst den Eindruck zu erwecken als ob es ohne die entsprechende Praxis, den entsprechendem Eifer und rechte Anstrengung gehen würde.


    Das klingt, als würde Erleuchtung immer harte Arbeit sein müssen ...


    Gabs da nicht so Theorien, die sich auf das Karma beziehen, nach denen der eine durchaus schneller damit ist als der andere?


    Und was wäre die Ursache von begünstigendem Karma, wenn nicht rechte Praxis?


    LG

    Chandan:
    Dudjom:

    Ist es ja nicht, aber du versuchst den Eindruck zu erwecken als ob es ohne die entsprechende Praxis, den entsprechendem Eifer und rechte Anstrengung gehen würde.


    Nein, das versuche ich nicht. Ich habe auch explizit auf die Bedingungen hingewiesen und nicht gesagt, dass jedem *zackbumm* die Erleuchtung zufliegen wird.


    Nein, du hast nicht auf die Bedingungen für deine postulierte "spontane Aha-Erleuchtung" hingewiesen, aber du ergehst dich in haltlosen Spekulation und tust so als hättest du Ahnung davon worüber du redest. Woher nimmst du eigentlich den Glauben zu wissen, worüber ("Erleuchtung") du redest?


    Chandan:
    Dudjom:

    Wenn das aber deiner Meinung nach nicht die Ursache ist, du aber auch keinen Zufall behaupten willst, was ist dann deiner Meinung nach die Ursache?


    Was ist denn generell die Ursache von Aha-Erlebnissen? Durch was werden alltägliche spontane Einsichten bedingt?


    Ach du redest über Aha-Erlebnisse? Das hörte sich bisher aber ganz anders an.


    Ich empfehle dir deine Gedanken zu ordnen und erst mal zu überlegen worüber du eigentlich redest. Dann empfehle ich dir dich nicht an deinen Träumereien zu orientieren, sondern an der Lehre.


    DAS ist dein Motto

    Chandan:

    Wenn deine Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollst du deiner Einsicht folgen. - Buddha


    Woher stammt diese Aussage?
    Entweder du lieferst die Quelle oder du gibst zu, dass du dem Buddha etwas unterstellst, was er nie gelehrt hat.
    Die Aussage bedeutet nichts anderes als: Folge deiner Unwissenheit


    LG

    Chandan:
    Dudjom:

    Und wenn es denn so wäre, dass "bei manchen Menschen nur sehr wenig Staub den Geist bedeckt. Ihnen fehlt nur vielleicht ein Aha-Erlebnis, nur noch eine Einsicht ..." dann glaubst du wohl dass dies Zufall ist, ja?


    Wie gesagt: Nein. Wieso sollte das Erlagen von Erkenntnis Zufall sein?


    Ist es ja nicht, aber du versuchst den Eindruck zu erwecken als ob es ohne die entsprechende Praxis, den entsprechendem Eifer und rechte Anstrengung gehen würde.


    Wenn das aber deiner Meinung nach nicht die Ursache ist, du aber auch keinen Zufall behaupten willst, was ist dann deiner Meinung nach die Ursache?


    LG

    Chandan:
    Dudjom:

    Und falls es so wäre "ein kleiner Schubs und *zack* erlangt man Erleuchtung" dann glaubst du wohl dass dies Zufall ist, ja?


    Nein, ich habe doch gesagt, dass bei manchen Menschen nur sehr wenig Staub den Geist bedeckt. Ihnen fehlt nur vielleicht ein Aha-Erlebnis, nur noch eine Einsicht, das letzte bisschen Ignoranz muss entfernt werden.


    Und wenn es denn so wäre, dass "bei manchen Menschen nur sehr wenig Staub den Geist bedeckt. Ihnen fehlt nur vielleicht ein Aha-Erlebnis, nur noch eine Einsicht ..." dann glaubst du wohl dass dies Zufall ist, ja?


    LG

    Chandan:
    Dudjom:

    Wenn die entsprechende Praxis mit entsprechendem Eifer und mit rechter Anstrengung ausgeübt wurde, dann mag das sein. Dies sollte nicht unerwähnt bleiben, um falschen Ansichten vorzubeugen.


    Ich meine das geht auch unabhängig von der Praxis, bei so manchem ist der Geist nur von nur sehr wenig Staub bedeckt, da reicht ein kleiner Schubs und *zack* erlangt man Erleuchtung.


    Meinungen gibt es viele.
    Und falls es so wäre "ein kleiner Schubs und *zack* erlangt man Erleuchtung" dann glaubst du wohl dass dies Zufall ist, ja?


    LG

    Chandan:

    Abgesehen davon will ich nicht mit so manchem der sich Buddhist schimpft verwechselt werden.


    Wenn man sich selbst als was Besonderes betrachtet, dann kann man auf solche Ideen kommen.


    Chandan:


    Jedes Wesen kann jederzeit Erleuchtung erlangen, bei jedem kann es jederzeit *Pling* machen, auch beim Autofahren oder Duschen.


    Wenn die entsprechende Praxis mit entsprechendem Eifer und mit rechter Anstrengung ausgeübt wurde, dann mag das sein. Dies sollte nicht unerwähnt bleiben, um falschen Ansichten vorzubeugen.


    LG

    Lieber Yeshes


    Yeshes:

    ... hab ich mich gefragt, wie *geistig* und körperlich behinderte Menschen im Buddhismus erklärt und aufgenommen werden.


    Unser Dasein und unser Erleben innerhalb dieses Daseins sind die Folgen von Taten und deren Wirkungen. Alle Wesen sind Mit-Wesen. Sie teilen mit uns, dass auch ihr Dasein - wie das unsrige - und auch ihr Erleben innerhalb dieses Daseins - wie unser Erleben - die Folge von Taten und deren Wirkungen ist. Als Buddhisten üben wir uns in Liebe und Mitgefühl für alle Wesen gleichermaßen, unterschiedslos.


    Yeshes:

    Nach Buddhas Erklärung ist doch jeder Mensch in der Lage durch Meditation die Erleuchtung zu erlangen. Oft jedoch ist es z.B eben behinderten Menschen nicht möglich, zu meditieren. Heißt das, behinderte Menschen können Samsara nicht verlassen, sollten sie nicht in der Lage sein, zu meditieren?


    Buddhistische Praxis setzt zweierlei voraus: die dafür geeignete Existenz und die dafür geeigneten Sinne. Wenn aufgrund einer Behinderung in diesem Leben nicht praktiziert werden kann bedeutet dies in Relation zu den zahllosen Leben die waren und den zahllosen Leben die noch kommen werden, nicht viel. Aber es können Bedingungen gelegt werden, um in die richtige Richtung zu steuern: wir tun dies für uns selbst durch unsere Praxis und wir können es für andere tun durch unser Wirken für andere.


    Yeshes:


    ich bin im Leben glücklich, jedoch nicht durch die vielen Verblendungen die Samsara verursacht, sondern dadurch, dass ich schon einen tieferen Blick in mich werfen konnte. Liebe wird ja als eine Art Anhaftung beschrieben. Um Erleuchtung zu erlangen muss ich aber nicht aufhören meine Familie zu lieben, da mich dies wieder unglücklich machen würde und Ziel ist es ja, selbst glücklich und so auch seinem Umfeld Glück zu ermöglichen.
    Ist diese Sichtweise in irgendeiner Art falsch? Da ich darüber auch eine Weile meditiert habe.


    Liebe ist solange Anhaftung solange das eine Objekt liebenswerter erscheint als ein anderes.



    Liebe Grüße