Beiträge von accinca im Thema „Auflösung der Geburt“

    Onda:

    Danke für den Hinweis. Das hatte ich oben überlesen. Für so etwas bin ich wahrscheinlich zu rational gestrickt. Dass der Mensch nach dem leiblichen Tod in irgendwelchen Götterbereichen wiedererscheinen kann, halte ich für unwahrscheinlich. Ich tendiere dazu, solche Passagen eher metaphorisch/sinnbildlich zu lesen, so wie ich auch die 6 Daseinsbereiche für Metaphern für psychische Zustände halte.


    Das mag schon sein, daß du oder jemand anders solche subtilen Dinge wie
    andere Welten und Dimensionen für unwahrscheinlich erachtet. Reden wir
    aber über die Lehre des Buddha sind das Realitäten an denen keiner der
    der Lehre nachfolgt vorbei kommt. Der Buddha macht ja ausdrücklich klar,
    das es falsche, unheilsame und daher verwerfliche Ansichten sind zu glauben
    Diesseits und Jenseits seien nur leere Worte und es gäbe auch keine gute
    und keine schlechte Taten die zu entsprechender Geburt führten. Jeder sollte
    diese Worte des Buddha kennen. (Unter anderem M 117 wenn ich nicht irre.)

    peeter:


    Du zentrierst dich ja gewaltig auf Buddhas Weisheiten und lässt nichts anderes gelten.


    Was die Lehre des Buddha anbelangt hast du mit diesem Satz völlig recht. Da
    stimme ich dir ausdrücklich zu. Könnte ja auch sonst jeder was behaupten und
    es dem Buddha unterschieben.

    Onda:

    Was verstehst du unter "Daseinszustände? (Ich kenne nur "Daseinbereiche", aber das ist etwas anderes).


    Zwischen "Bereich" und "Zustände" gibt es da nicht wirklich einen Unterschied.
    Beispiel Mensch. Das Leben als Mensch ist sowohl ein Zustand wie auch ein Bereich.


    Onda:


    Wo steht das in den Schriften, dass es sich nicht nur um meditative Vertiefungen handelt?

    Das hatte ich doch schon geschrieben. Du solltest es auch Lesen:
    Zum Beispiel heißt es in A 3. 117:
    "Da gewinnt einer durch völlige Aufhebung der Körperlichkeits-Wahrnehmungen, durch das Schwinden der Rückwirk-Wahrnehmungen (patigha-saññā), durch das Nichtbeachten der Vielheits-Wahrnehmungen, in der Vorstellung: 'Unendlich ist der Raum', das Gebiet der Raumunendlichkeit.
    Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern des Raumunendlichkeitsgebietes wieder." ...
    Ferner noch, ihr Mönche: da gewinnt einer durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes in der Vorstellung: 'Unendlich ist das Bewußtsein', das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit wieder. usw.


    Das mag schon sein, aber der Buddha hat es nun mal so gelehrt ob man es
    sich vorstellen kann oder nicht. Alle meditativen Zustände entsprechen ja
    Daseinszustände. Vertiefungen sind nicht nur "Ausnahmezustände" des
    menschlichen Geistes. Sie sind auch Daseinszustände. Alles eine Frage
    der geistigen Gewöhnung wie die vorigen Zitate zeigten.

    pali:
    accinca:

    Das ist nicht richtig. In den a-rupa -Bereichen kann es kein rupa-Khandha geben. Aber auch dort gibt es die Neigung Ich und Mein zu dünken.


    Verehrter, das Modell der Skandha besagt, das man die Skandha nicht voneinander trennen kann. Ohne Rupa keine nachfolgende Nama._( )_


    Verehrt oder nicht verehrt in der Lehre des Buddha ist das anders.

    peeter:


    Ich merk nur immer mehr, dass ich hier nichts verloren hab und auch nichts finden werde.
    Bei Anspielungen kann ich nun mal nicht locker sein .. tut mir leid ;)


    Naja, kann ja noch werden. Gelassenheit ist neben Wohlwollen auch eine
    sehr gute Eigenschaft die es lohnt sich zu erwerben und dafür zu üben.

    Onda:

    Die a-rupa-Bereiche sind Vertiefungen, die nur von
    einem Menschen mit Körper erreicht werden können.


    Falsch. Zwar ist es grundsätzlich möglich solche Daseinszustände als
    Mensch durch Übung zu erreichen, aber das bedeutet nicht, das es
    nicht auch Wesen gib die in solchen Zuständen seit vielen Weltzeitalter leben.
    Auch ein Mensch wenn er in solchen Zuständen sich oft aufhält, mag wenn
    der Körper stirbt dort wiedergeboren werden.


    Zum Beispiel heißt es in A 3. 117:
    "Da gewinnt einer durch völlige Aufhebung der Körperlichkeits-Wahrnehmungen, durch das Schwinden der Rückwirk-Wahrnehmungen (patigha-saññā), durch das Nichtbeachten der Vielheits-Wahrnehmungen, in der Vorstellung: 'Unendlich ist der Raum', das Gebiet der Raumunendlichkeit.
    Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern des Raumunendlichkeitsgebietes wieder." ...
    Ferner noch, ihr Mönche: da gewinnt einer durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes in der Vorstellung: 'Unendlich ist das Bewußtsein', das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit wieder. usw.


    Onda:


    Reflektionen über das buddhistische Menschenbild. Herder 2009.


    Du mußt nicht immer glauben was Leute schreiben die die Lehre nicht
    richtig kennen.

    Onda:
    accinca:


    In der Tat muß der Ich-Wahn erst einmal vorhanden sein um ihn aufzulösen.
    Aber die Leibliche Existenz ist nicht die Ursache für den Ich-Wahn. Den gibt
    es (nach der Lehre des Buddha) auch ohne leibliche Existenz.


    Ich-Wahn ohne leibliche Existenz - erklär mir mal, wie das funktionieren soll.
    Die Skandhas gibt es nur im 5er-Pack. Onda


    Das ist nicht richtig. In den a-rupa -Bereichen kann es kein rupa-Khandha geben.
    Aber auch dort gibt es die Neigung Ich und Mein zu dünken.

    gabi.voelkel:

    hallo accina
    geht dieser "Ich-Wahn" dann noch bis zum Brahma hinauf?
    und wenn man Arahat ist, ist man doch von dem 10 Fesseln befreit, also auch vom "Ich-bin-Dünken"? Insofern sind es wohl nicht alle Wesen , oder verstehe ich da etwas verkehrt?
    mit lieben Gruss gabi


    Die Neigung zum Ich-Wahn geht noch weit über die Brahma-Welt hinaus.
    Sie betrifft alle Wesen die Geboren werden und hält solange an bis sie
    durchschaut und alles Begehren überwunden ist. Erst dann spricht man von
    einem Arahat. Aber kein Wesen wird jemals als Arahat geboren.

    peeter:

    Wo siehst du Verwirrung .. anmassend ,. was du da
    schreibst .. Und wenn ich nun mal Salz in der Suppe mag.


    Ob nun "Suppe" oder "Verwirrung" wo ist der Unterschied?
    Wenn du versalzene "Suppen" magst, ist das um so schlechter für dich,
    denn daß soll auf die Dauer doch recht ungesund sein.


    peeter:


    Du zumindest bist ein Fundamentalist .. lässt keine anderen Verwirrungen als die Eigenen zu.

    Meist du ich mache dir Konkurrenz? :)
    Sei doch mal ein bisschen lockerer.

    peeter:

    Ihr seid nicht viel besser als die Schriftgelehrten.


    Hast du was gegen Schriftgelehrte die des schreibens der Schrift mächtig sind
    und die "Schriften" (nicht die der Juden) kennen? Welche Bücher (Schriften) hast du gelesen?
    Die Schrift (z.B. Biebel) die die Schriften verdammen? Ich glaube du solltest zuerst mal
    das Mittelalter bei dir abbauen. Wir leben in Zeiten wo jeder Schriften lesen und schreiben kann.

    peeter:

    Bin ich Buddhist ? Bin ich Fundamentalist ? PaliKanontreu ?
    Wohl kaum. Ich verzapf mein eigenes Süppchen. Und das schmeckt mir.


    Ja, das merkt man. Dein "Süppchen" ist ja deine eigene Verwirrung. Hoffen
    wir mal, daß du dir die "Suppe" nicht all zu sehr "versalzen" wirst. :)

    Helmut9:
    accinca:


    Beides. Es gibt keine leibliche Geburt ohne die Neigung zum Ich-Wahn.


    Das ist zu allgemein. ..Der Glaube eine Ich-Person zu sein, zu besitzen, ist das entscheidende Leiden. Nur genau dieses macht uns erst zu Menschen!


    In der Lehre des Buddha leiden Tiere noch mehr als Menschen.
    Außerdem ging es nicht um den Glauben an eine Person sondern
    um die Neigung zum Ich-Wahn und den haben alle Wesen.

    Onda:
    accinca:


    Beides. Es gibt keine leibliche Geburt ohne die Neigung zum Ich-Wahn.


    Der Ich-Wahn lässt sich nur im Rahmen einer leiblichen Existenz überhaupt überwinden.
    Die leibliche Existenz ist Voraussetzung für die Überwindung des Ich-Wahns. Letzteren gilt es zu überwinden. Onda


    In der Tat muß der Ich-Wahn erst einmal vorhanden sein um ihn aufzulösen.
    Aber die Leibliche Existenz ist nicht die Ursache für den Ich-Wahn. Den gibt
    es (nach der Lehre des Buddha) auch ohne leibliche Existenz.

    peeter:

    Wir können doch das Ungeborene, Neu und :) ähnlich Benannte :) genauso gut Urzustand benennen. Ich würd auch gern auf meinem Begriff beharren dürfen, da ich mein, das wir in unserem Urzustand, wann immer das war oder sein wird, also vor dem Geborenwerden und dem Sein, dass wir dort frei waren von allen "Leiden"sprozessen, die wir nach dem Entstehen durchmachen. Also UR = rein = neu = UN :


    Jeder kann sich natürlich mit Begriffe soviel verwirren wie er gerne möchte,
    aber die Lehre des Buddha ist das eben nicht, denn der Lehrte ja, das es
    keinen Anfang und keinen Urzustand gegeben hat.

    Aiko:
    Onda:

    "Durch Auflösung der Geburt, Herr, wird Alter und Tod aufgelöst: so verhält es sich mit uns. Durch Auflösung der Geburt wird Alter und Tod aufgelöst." M 38
    Was ist damit gemeint? Strebt der Buddhismus die Auflösung der Geburt an - und wie ist das zu verstehen?


    Geburt meint Geburt von einem "Ich" - ich bin geboren, ich werde sterben.


    Zumindest geht es um das Begehren und den dadurch bedingten Wahn von
    einem sog. Ich. Ohne Begehren kommt es nicht mehr zur Geburt. So wird Geburt aufgelöst.