Beiträge von accinca im Thema „Reflektionen über das Ich“
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bel:accinca:
Ist ja interessant, wenn ich üben würde bräuchte ich mich beim
Antworten nicht mehr auf das beziehen was hier geschrieben
wurde sondern könnte mir von den Dingen einfach ein eigenes
Bild machen:Was du nicht sagst: ist ja Ding.Schau mal, Mirco hat sich doch völlig unmißverständlich ausgedrückt.
Unmißverständlich auf alle Fälle, aber nur für die welche ordentlich geübt haben.
Wer ordentlich geübt hätte, der hätte meine Antwort auch richtig verstanden. -
mirco:
Ist ja interessant, wenn ich üben würde bräuchte ich mich beim
Antworten nicht mehr auf das beziehen was hier geschrieben
wurde sondern könnte mir von den Dingen einfach ein eigenes
Bild machen:Was du nicht sagst: ist ja Ding. -
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peeter:
Mich stösst der Buddhismus, zumindest wie er hier behandelt wird, immer mehr ab .. sorry
wischi waschi ,.. intelektuell ... nicht wirklich essentiell
genauso gut könnte ich mich mit anderen christlich orientierten Schriftgelehrten auseinandersetzten ..
Du erwartest halt von der Lehre des Buddha eine Art
Christentum und bist erstaunt das dem nicht so ist. -
Helmut9:
Genau! Läßt eine solche Aussage über das Leben (auch solches was noch viel
besser ist als es sich der normale Mensch auch nur erträumen könnte) keinen
Zweifel über die Wurzel des Leidens die der Buddha als zu überwinden lehrte,
nämlich das Begehren nach allem Dasein bzw. Leben. -
pops:Onda:
Diese düsteren Ablehnungsorgien haben noch nicht einmal einen praktischen Nutzen...
Das sind keine Ablehnungsorgien. Das sind durchschaute "Realitäten". Hab mal Vertrauen in die Geistesschärfe des Buddho, Onda. Wirklich. Hab Vertrauen. Der praktische Nutzen ist folgender: kein Anhaften mehr an den "leeren" Dingen. Und als letzte Konsequenz der "Anhaftungslosigkeit" (wie nennt man diesen Zustand ihr Palikanon-Experten?) keine Wiedergeburt mehr. Das der große praktische Nutzen Buddhas Lehre.
GrußGanz genau!
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Onda:accinca:
Da steht was vergänglich ist das ist Leidhaft und nicht einmal
das schönste Leben sei es wert zu Leben selbst wenn es nur für einen Augenblick wäre.
(XVI,3. 13-14)
Gleichwie, ihr Mönche, selbst schon ein wenig Kot, Urin (muttam),
Schleim, Eiter oder Blut übel riecht (duggandho),
so auch preise ich nicht einmal ein kurzes (appa-matta= klein, gering;appamattaka = ein bißchen ) Dasein, auch nicht für einen Augenblick.Diese düsteren Ablehnungsorgien haben noch nicht einmal einen praktischen Nutzen...
LG OndaDoch haben sie. Sie führen zum verringern des Anhaftens und zum Loslassen.
Dadurch werden die Dinge dann gesehen wie sie sind, nämlich brüchig, vergänglich,
unpersönlich und Leidhaft. Wer die vier Wahrheiten nicht erkennen kann, der hat
die eigentliche Lehre des Buddha auch nicht im geringsten verstanden."Erkennt nun, ihr Brüder, der heilige Jünger also das Leiden, also die Entwicklung des Leidens, also die Auflösung des Leidens, also den zur Auflösung des Leidens führenden Pfad, und er hat die Regung des Wollens völlig verleugnet, die Regung des Scheuens verscheucht, die Regung der Ichheit vertilgt, das Nichtwissen verloren, das Wissen erworben, so macht er dem Leiden noch in diesem Leben ein Ende. Insofern, ihr Brüder, hat da ein heiliger Jünger die rechte Erkenntnis, ist seine Erkenntnis eine ehrliche, seine Liebe zur Lehre erprobt, gehört er dieser edlen Lehre an." (M 9)
"Und was ist Leiden, was ist der Ursprung von Leiden, was ist das Aufhören von Leiden, was ist der Weg, der zum Aufhören von Leiden führt? Geburt ist Leiden; Altern ist Leiden; Krankheit ist Leiden; Tod ist Leiden; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Leiden; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Leiden; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Leiden. Dies nennt man Leiden." (M 9)
"Und was ist der Ursprung von Leiden? Es ist das Begehren, das erneutes Dasein bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt; nämlich Begehren nach Sinnesvergnügen, Begehren nach Dasein und Begehren nach Nicht-Dasein. Dies nennt man den Ursprung von Leiden."
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Helmut9:
Da steht was vergänglich ist das ist Leidhaft und nicht einmal
das schönste Leben sei es wert zu Leben selbst wenn es nur für einen Augenblick wäre.
(XVI,3. 13-14)
Gleichwie, ihr Mönche, selbst schon ein wenig Kot, Urin (muttam),
Schleim, Eiter oder Blut übel riecht (duggandho),
so auch preise ich nicht einmal ein kurzes (appa-matta= klein, gering;appamattaka = ein bißchen ) Dasein, auch nicht für einen Augenblick.
(antamaso = und sogar, and even)
(accharā = ein kurzer Moment
(accharāsanghāta = snapping of fingers) -
Onda:
Wobei die Illusion des Ich (ich sage lieber Konstrukt) auch reichlich nützlich ist.
Natürlich gibt es den Ichwahn nicht von ungefähr. Wobei
der Nutzen bei der Nützlichkeit normalerweise an der
Befriedigung der Triebkräfte bzw. der Wünsche gemessen wird.
Zur Befriedigung der Wünsche scheint er unverzichtbar.Ab der Lehre des Buddha wird aber der Nutzen der Triebkräfte
bzw. der Wünsche selber infrage gestellt. Hier beginnt eine
Nutzenabwägung in heilsam und unheilsam bezogen auf das Leiden.Dies beinhaltet eine neue Nutzenabwägung der eigenen Triebwünsche
in "noch heilsam" und in "nicht mehr heilsam" bis am Ende alle Wünsche
bzw. alles Anhangen als unheilsam gelten. Das kann allerdings noch über
mehrere Leben so gehen bis die völlige Triebfreiheit erlangt ist. -
Erdmaus:
Den durch den Daseinsprozeß entstehenden Ich-wahn hat
der Buddha auch nicht geleugnet, noch den Prozeß der dazu führt.Das betrifft übrigens nicht nur den Ichwahn sondern ebenso den sich
daraus sich ergebenden Eingentums bzw. meinwahn - Besitzwahn usw.62. 'Ich habe Kinder, habe Geld':
Geschlagnen Geistes denkt's der Thor!
Sich selbst besitzt man nicht einmal,
Geschweige Kinder, geschweige Gut."Was natürlich mit "juristischem Eigentum" das ja künstlich ist,
nichts zu tun hat. Ebenso ist die Behauptung eines sog. Ich in
diesem sinne künstlich und hat mit "den Dingen wie sie sind" nichts zu tun. -
2dA:accinca:
Dabei sollte man aber u.a. bedenken, daß das Wort "und" in Orginal-Pali
der Lehrreden gar nicht vorhanden ist. Etwas genauer übersetzt könnte
man deswegen übersetzen: "Durch Bewußtsein bedingt ist "Benennung der Form".
oder Name-form was im deutschen aber etwas ungewohnt ist.
"Benennung" anstelle von "Geist", schließt die Synonymität der allgemeine Vorstellung hinter dem Begriff "Geist" mit "Bewußtsein" aus. Das würde bedeuten, dass das Bewußtsein der Geist in seiner reiner Form und ebenfalls seine Faktoren wie z. B. die, die die Basis der Benennung bildet, und das ist im Grunde nur eine andere Art der Unterscheidung, die in der Vijnanavada-Lehre von 8 Arten des Bewußtseins vorkommt. Was "übrig" bleibt, sind 4 Elemente, die keine Bedingung der Manifestation des Bewußtseins sind, was demnach auch die Grundlage des Ausstiegs aus der Bedingtheit sein müsste.
Über das was du meinst könnte man viel spekulieren. -
2dA:accinca:
Und je mehr Verblendung und Leiden um so mehr Befreiung von Verblendung und Leiden!
ist doch klar
Ohne Verblendung und Leid käme niemand auf die Idee etwas ändern zu wollen,
Richtig, denn das wäre ohne Leiden ja auch nicht nötig.2dA:
aber es ist wohl nicht so, dass jemand durch mehr Verblendung mehr Leid erfährt
Doch das tut er: je mehr Verblendung je größer und länger das dadurch bewirkte Leiden.2dA:
..oder verursacht und damit eine größere Motivation dazu hat,
sich auf den Heilsweg zu begeben.
Zumindest wird es nicht mit dieser Absicht verursacht. -
gbg:
Da kann ich dir nicht zustimmen accinca.
..Diese Ausdehnungen - auf der Oberfläche des Ballons - von jedem Raumzeitpunkt aus! macht diese wie die Urknallsingularität zu Mittelpunkten!L.G. gbg
Das glaube ich dir und da gibt es bestimmt eine Menge Bücher .
Die Vorstellungen der Menschen sind oft sehr "menschlich".
Oben, Unten, Rechts und Links sind für ihn feste Größen.
Wer so der Urknalltheorie bis zur Singularität folgen wollte mit
3 Raumdimensionen hätte einen Mittelpunkt aber der wäre
auch nicht überall. Allerdings gibt es Naturwissenschaftler die das
mit der Singularität nicht glauben. Was das Universum anbelangt
müßte ja aus dieser "Singularität" zunächst einmal Raum und Zeit
entstanden sein um überhaupt etwas zu haben wohin und worin sich
was (aus einer Quantenwelt) sich Ausdehnen und entwickelt könnte.
Unterm Strich wird man solange darüber nichts aussagen können wie
das Denken des Menschen so "menschlich" bleiben wird. Wie auch
manch andere schon festgestellt haben, sind es nur die Schatten die
der Mensch im Halbdunkeln erkennt. In Ihnen lebt er, sie sind für ihn
seine "Realität".
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Gefangen in der Höhle (seines Leibs) und vielfach überdeckt,
Verharrt der Mensch, in Blendwerk tief versunken.
Von Losgelöstheit ist er wahrlich fern,
Denn Lüste sind nicht leicht zu lassen in der Welt. A 4.2Höhle ist eine der vielen bildhaften Bezeichnungen des Körpers.
K: "Der Körper wird als 'Höhle' bezeichnet, weil er eine Wohngelegenheit
bietet für solche wilden Tiere wie Gier, Hass usw."
Vielfach überdeckt (oder verschüttet), nämlich durch die vielfachen
geistigen Befleckungen wie Gier, Hass und Wahn, die, lt. K, die
'innere Fessel' (ajjhatta-bandhana) bilden.Blendwerk (mohana, zu moha, 'Verblendung') ist lt. K, eine
Bezeichnung der fünf Sinnenobjekte (kāmaguna); denn durch
sie werden Menschen und Götter (der Sinnensphäre) verblendet
und betört; sie bilden die 'äußere Fessel' (bahiddhābandhana).Losgelöstheit oder Abgeschiedenheit (viveka) ist, lt. MNidd, dreifach:
Abgeschiedenheit des Körpers, des Geistes und die Abgeschiedenheit
von den Daseins-Stützen." -
gbg:
Hallo zusammen
Hier das Ich noch einmal aus einer etwas anderen Warte:
Selbst neige ich immer mehr zum Hinduismus.
Zum Atman der Brahman ist.
Er ist das wahre Selbst -auch das "Eine ohne ein Zweites" - in jedem.
Begründung:
Die Welt dehnt sich aus - mit allem als ihrem Mittelpunkt.
(Die Naturwissenschaft spricht von ihrem Ausgangspunkt in jedem Raumzeitpunkt.
Jeder Raumzeitpunkt auf der Oberfläche des ballonartig sich ausdehnenden Universums ist Mittelpunkt von dem aus sich die Galaxien entfernen)
Natürlich kann sowas raus kommen wenn man Naturwissenschaft
nur halb verstanden hat und es mit Hinduismus mixt.
Die Naturwissenschaft lehrt zwar, das sich die Welt ausdehnt, aber
nicht das sie deswegen einen Mittelpunkt hätte der auch noch überall wäre.
Daran kann man mal sehen wie undurchdacht sowas ist: Etwas das
überall wäre, könnte gar kein Mittelpunkt sein, denn das Wesen eines
Mittelpunkts ist es eben nicht überall zu sein. Andernfalls man von einem
solchen gar nicht reden könnte bzw. der Begriff entlarvte sich als reine Luftblase. -
2dA:
»Durch Bewußtsein bedingt ist das Geistige und Körperliche«
paticcasamuppādaDabei sollte man aber u.a. bedenken, daß das Wort "und" in Orginal-Pali
der Lehrreden gar nicht vorhanden ist. Etwas genauer übersetzt könnte
man deswegen übersetzen: "Durch Bewußtsein bedingt ist "Benennung der Form".
oder Name-form was im deutschen aber etwas ungewohnt ist. -
2dA:
Es gibt nämlich nichts im Samsaro, was zu verdammen wäre, weil Verblendung die Bedingung für Befreiung ist.
Und je mehr Verblendung und Leiden um so mehr Befreiung von Verblendung und Leiden!
ist doch klar -
gbg:
Darum im folgenden noch einmal kurz wie ich selbst es sehe:
Am Beispiel Stäbchenziehen:
Beim ersten gezogenen Stäbchen ist noch unklar ob es sich um ein langes oder ein kurzes Stäbchen handelt. Erst beim zweiten gezogenen Stäbchen sind beide Längen plötzlich gewiss.
Denn das eine ist das Maß des anderen und das andere das Maß des einen.
Der Urgrund aller Dinge ist das was nach dem Zusammenfall der Gegensätze übrig bleibt.
Es ist nicht das Nichts sondern für sich alleinstehend wie die Länge des einen Stäbchens bevor das andere gezogen wurde.
Nein so ist es nicht. Dein Denken läuft hier in der Relativität des Samsaro.
Ein Nibbana bleibt nicht "übrig". Wenn etwas übrig bliebe wäre es der Keim
für neues Leiden in der Zukunft. Das ist aber beim Arahat nicht der Fall. -
gbg:
Dies tun sie so denke ich in ihrer Verblenung d.h. obwohl laut ZEN die Wahrheit jenseits aller Gegensätze zu suchen ist.
Was meinst Du accinca?
Ich bin kein Zenist Nibbana und Samsaro sind Gegensätze
wie Leiden und Leidbefreiung oder Weisheit und Torheit usw.
Solange Samsaro besteht gibt es auch Gegensätze. Wo aber
Samsaro nicht mehr ist, gibt es eben damit auch keine
Gegensätze mehr, noch gleiches oder Gleichheiten, weder
Einheit noch Vielfalt, weder kommen noch gehen, Weder
diese noch jene Welt. Das ist das Ende von Leiden. Wo nichts
mehr ist, kann man auch von nichts mehr sprechen, also
auch keine Gegensätze, keine Vorstellungen. -
gbg:accinca:
Solche falsche Ansichten können bei oberflächlicher
Beobachtung (ayonisomanasikāra) tatsächlich auftreten.
Wenn man aber tiefer darüber nachdenkt erkennt man
leicht wie unsinnig so ein metaphysische Spekulation ist
und was die wahren Gründe dafür sind - nämlich Anhangen,
der Wunsch zu Sein. So kann keine Befreiung möglich sein.Hallo accinca
Was aber ist das was anhangt?
Was ist es das wünscht zu sein?Das kann ich dir sagen.
Es die Ursache für allen möglichen Elend und Leiden.
Wenn es das nicht gäbe, dann wäre Leiden unmöglich entstanden.
Der Buddha nennt es den Durst. Er wird in der bedingten Entstehung
als die Ursache für Anhangen bzw. Ergreifen genannt. -
gbg:
Ist das ich aber nicht vielleicht der Beobachter der sich selbst nicht beobachten kann? Und wäre es so - über den Strömen der Kausalität über Entstehen und Vergehen erhaben - nicht ein ewiges unwandelbares ich der Atman das wahre Selbst?
Solche falsche Ansichten können bei oberflächlicher
Beobachtung (ayonisomanasikāra) tatsächlich auftreten.
Wenn man aber tiefer darüber nachdenkt erkennt man
leicht wie unsinnig so ein metaphysische Spekulation ist
und was die wahren Gründe dafür sind - nämlich Anhangen,
der Wunsch zu Sein. So kann keine Befreiung möglich sein. -
Onda:
Das hättest du jetzt aber dem Buddha sagen sollen, denn der hat es ja so gelehrt:«Was ist aber, ihr Mönche, die heilige Wahrheit von der Leidensentwicklung?
Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, gnügensgierverbundene, bald da bald dort sich ergetzende, ist der Sinnlichkeitsdurstdurst, der Daseinsdurst, der Nichtseindurst "Aber kommt halt immer wieder vor wenn man mit jemand spricht
der die Lehre nicht so gut kennt.