Beiträge von accinca im Thema „Fehlende Gelassenheit“

    Erdmaus:

    Wut und Hass sind zwei grundverschiedene Dinge. Man kann auf Menschen die man liebt wütend sein. Wut ist in der gemäßigten, kontrollierten Form ein ganz normaler, sozialspezifisch regulierender Faktor. Eine Mutter liebt ihr Kind und kann dennoch einmal wütend auf es sein. Die Wut der Mutter äußert sich in der Stimme und in den Gesten und das Kind registriert diesen Output und weiß, dass es ev. eine Grenze überschritten hat. Auf diese Weise findet eine soziale Regulation statt. Ebenso verhält es sich im zwischenmenschlichen Bereich im Alltag.


    Ich sagte ja - Sprachgebrauch. Da hat doch neulich gerade
    eine Mutter ihre Kinder mit der Begründung erschossen sie
    hätten nicht gehorcht. Da wird es sicher ein "Psychologe" geben
    der sagt: "das war kein Hass". Im Buddhismus ist es aber per
    Definition so, das alle üblen zu Leiden führenden Taten durch
    Gier, Haß und Verblendung begangen werden. Es gibt keine
    außer diesen.

    Chandan:
    accinca:

    Das spricht für deinen Haß gegen den Haß.


    Abneigung ist doch nicht Hass,


    Was ist Haß sonst? Natürlich gibt es verschiedene Stärken.
    Das ist bei Begehren aber auch so. Manche glauben sogar
    für das Heilsbegehren nach Überwindung des Leides "Egoismus"
    und Begierde unterstellen zu müssen und propagieren das
    verbleiben im "hier und jetzt".


    Chandan:


    Erkennen von Ursache und Wirkung ist doch nicht Hass.


    Da stimme ich zu. Reines Erkennen ist reines Erkennen wenn es
    denn dabei bleibt.


    Chandan:
    accinca:

    Form von Haß nämlich Ärger und Wut.


    Wut und Ärger sind doch keine Derivate von Hass.


    Das finde ich aber ganz eindeutig so. Ärger und Wut sind mit
    Haß verbunden insbesondere wenn sie auf Personen bezogen
    sind. Das ist aber reiner Sprachgebrauch.

    Chandan:
    accinca:

    Du solltest versuchen
    nicht zu sehr an den Begriffen zu hängen und sehen was dahinter steckt.


    Tue ich auch nicht. Ich differenziere nur genau und mache das auch in der Sprache. Ich leite die Begriffe von meinem inneren Empfinden ab. Hass ist für mich Hass und der ist niemals gut, egal wogegen. Gerade weil ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand seinen Hass nur gegen etwas bestimmtes richtet und sonst ein guter Mensch ist.


    Das spricht für deinen Haß gegen den Haß. :)
    Haß ist ja eine bestimmte Art der Willensregung wie Widerwille.


    Chandan:


    Ganz profan: Trifft mich ein Fels und zerschmettert mein Bein. Hasse ich den Fels dafür? Wohl kaum.


    Ganz bestimmt, aber du weißt, das du dagegen machtlos bist.
    Wir sprachen nicht nur von Haß sondern von einer bestimmten
    Form von Haß nämlich Ärger und Wut.

    Knochensack:

    Lieber accinca,
    ich habe keine Abneigung gegen die überlieferten Texte.
    Aber wer sich nur hinter Texte und Theorien verschanzt, lebt den Buddhadharma nicht. Das ist Second-Hand-Buddhismus von Buddhologen, nicht von Menschen, die damit Erfahrungen machen. Es ist ein Fake. Unglaubwürdig und belanglos.
    Du weigerst Dich von Dir zu sprechen, Deine Erfahrung einzubringen. Statt dessen greifst Du mich an. Aber das ist nur Ablenkung.


    Entschuldige aber ich greife dich nicht an, sondern stelle nur fest was ist.
    Die Behauptung ich spreche nicht von mir und bringe keine Erfahrung ein
    kann ich auch nicht nachvollziehen.

    Knochensack:


    In Büchern lesen kann jeder von uns. Vorleser brauchen wir nicht. Gelebter Dharma ist interessant.


    Wenn der Buddha nichts gesprochen hätte und die Mönche
    das Gesprochene nicht immer wieder und wieder re-zitiert hätten
    wo und wie könnte es da einen "gelebten Dhamma geben?
    Deine Abneigung gegen die vom Buddha überlieferten Reden
    ist ohne jede Grundlage in der Lehre und unheilsam.

    Chandan:
    accinca:

    Natürlich nicht. Ärger ist doch nicht gleich Ärger. Das ist wie beim Begehren:
    Wenn jemand begehrt ein heilsames Leben zu führen so ist diese Begehren heilsam.
    Nicht jedes Begehren ist von vornherein unheilsam. Genau so ist es mit dem Ärger.


    Mit der gleichen Logik könntest Du sagen Hass sei nicht Hass. Es gäbe einen guten, heilsamen Hass, z.B. der Hass gegen alles schlechte. Das kann ich mir nicht vorstellen.


    Ach - du merkst aber auch alles :) deswegen hatte ich das doch geschrieben!
    Der Haß gegen alles Schlechte bei sich, nicht gegen andere.
    Natürlich ist Haß nicht gleich Haß. Hat aber der Haß gegen den Haß gesiegt, dann
    ist natürlich auch diese überflüssig und somit aufgehoben. Du solltest versuchen
    nicht zu sehr an den Begriffen zu hängen und sehen was dahinter steckt. Man sagt
    nämlich normalerweise nicht das man mit Haß gegen den Haß vorgehen werde.
    normalerweise benutzt man für die positive Kraft der Veränderung deswegen einfach
    andere Begriffe und Umschreibungen wie z.B.: "sich das Elend und den Nachteil
    dieser Sache vor Augen halten" usw. aber am Ende ist es doch das gleiche, man
    hasst das Leiden und deswegen macht man den ganzen Aufstand überhaupt. Auch
    wenn man nur sagt ich will dem Leiden nur "gleichmütig" gegenüberstehen. Ja warum
    denn nur, wenn man denn nichts gegen das Leiden hätte? Also doch Haß gegen das Leiden.


    Chandan:


    Buddha nennt das "Begehren ein heilsames Leben zu führen" nicht Begehren sondern "rechtes Streben", und auch das sind für mich zwei paar Schuhe.


    Ja, genau! und man macht das um den Geist nicht zu erschrecken und
    ihn zur Mitarbeit zu motivieren, aber wenn man nicht an den Begrifflichkeiten
    hängt, erkennt man worum es geht. Übrigens "rechtes Streben" ist natürlich
    kein sinnliches Begehren der fünf Begehrungen, sondern ein geistiges. Die
    dahinter liegende Motivation ist die Leiden zu mindern bzw.Wohl zu erlangen.
    Und das ist genau die Ursache für Begehren. In der Lehre heißt es u.a. etwas
    verhüllt bzw. neutraler ausgedrückt: "Durch den Willen wird der Wille überwunden".
    Und das ist genau der "springende Punkt" in den ganzen Übungen der Lehre.
    Auch wenn es nicht ausdrücklich gesagt wird. Begehren, Haß und wie alles diese
    Dinge heißen in der Lehre, immer ist es Wille, Wille , Wille, und immer ist der
    Wille durch den Willen zu bezwingen. Aber das ist das Ziel der Lehre, den Willen
    zu überwinden heißt es in der Lehre. Der Wille den Willen zu überwinden ist der
    Wille der zu befriedigen ist und damit löst er sich tatsächlich auch auf.

    Chandan:
    accinca:


    Das macht nichts und ist gut und zurecht sollte man sich darüber ärgern.


    Wieso sollte Ärger über Ärger besser sein als Ärger über etwas anderes? Ärger ist doch Ärger, so oder so.


    Natürlich nicht. Ärger ist doch nicht gleich Ärger. Das ist wie beim Begehren:
    Wenn jemand begehrt ein heilsames Leben zu führen so ist diese Begehren heilsam.
    Nicht jedes Begehren ist von vornherein unheilsam. Genau so ist es mit dem Ärger.
    Natürlich ist das kein Endziel aber wer noch kein Heiliger ist, sollte auch nicht so
    tun als wäre er einer. Ein Heiliger braucht auch nicht mehr üben, der hat schon geübt.
    Ein Heiliger braucht die Dinge nur vorüberziehen lassen, er muß nicht mehr Kämpfen
    bzw. sich bemühen. Bis das aber soweit war, hat er das aber.

    Chandan:
    accinca:

    Ob du dazu sagt: "so ein Mist" oder "es kommt nichts
    gutes dabei raus" , das ist das gleiche.


    "So ein Mist" beinhaltet eine Wertung, die wiederum mit einer negativen Emotion verknüpft ist.


    Nein, ganz im Gegenteil sie ist mit positiven leidmindernden Motiven verknüpft.
    Aber selbst wenn du Autofahren lernst und gegen einen Baum oder ein
    anderes Auto fährt. Magst du auch denken: "Mist jetzt habe ich den angefahren"
    So wird es dir doch helfen mehr aufzupassen und solche Fehler nach mehr
    zu vermeiden. Genau so ist es auch mit Wut oder Ärger.


    Chandan:


    Die Gefahr besteht, dass Du dich über deinen Ärger ärgerst.


    Das macht nichts und ist gut und zurecht sollte man sich darüber ärgern.
    Besonders wenn man dabei auch noch die Kontrolle über sich verloren
    haben sollte. Kontrolle dieser Art ist gut und Wichtig!! Aber irgendwie
    scheinst du ideologisch gegen bestimmte Wörter vorbelastet zu sein.
    Das ist durch sog. "Zeitströmungen" in manchen Kulturen bedingt.

    Knochensack:


    Ansonsten, Gefühle erscheinen im Geist, sie sind Ausdruck des Geistes. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Hexen, die zu verbrennen sind. Und nichts, was irgendwie einsickert. Deine Sichtweise von Gefühlen und dem Geist ist sehr dualistisch. Du schreibt ihnen Eigennatur zu. Wie wär es denn, wenn Du Deine eigenen Erfahrungen, persönliche Geschichten schildern würdest, statt theoretisch zu bleiben?


    Was du dir alles zurecht denkst ist deine Welt bzw. die Welt deines Geistes.
    "Gefühle erscheinen im Geist" - ja der Körper erscheint auch im Geist. Was
    neues ist das aber nicht. Aber vom "meiner Sichtweise" weist du wenig bis gar nichts.

    Chandan:
    accinca:

    Aber du hast sie ja schon negativ bewertet: Garantiert!!


    Klar passiert mir das. Ich sage aber nicht: So ein Mist, ich empfinde Ärger und Wut. sondern. Oh, Wut. Wo kommt die denn her? Wenn ich sie jetzt gewähren lassen, kommt nichts gutes dabei heraus. Und dann geht sie wieder von alleine. Ohne Kampf.


    Das ist doch genau das was ich meinte.
    Ob du dazu sagt: "so ein Mist" oder "es kommt nichts
    gutes dabei raus" , das ist das gleiche.

    monikamarie:
    accinca:


    Ich glaube nicht, jedenfalls nicht was die Verdrängung anbelangt.
    Ich bin mir aber bewußt, das es 5 Methoden gibt die man anwenden kann.
    Der Buddha erklärt sie in M 19 und M 20


    Dem stimme ich auch zu, accinca, und danke für M 19 und 20!


    Ja diese beiden Lehrreden kann man nur allen zu lesen empfehlen
    welche an dieser Frage interessiert sind. Denn was der Mensch
    häufig bedenkt und überlegt, entsprechend wird sein Geist werden.

    monikamarie:

    Vielleicht meinen wir alle ja dasselbe, sind jedoch nur mehr oder weniger erfahren. Oder drücken uns nur unvollständig oder missverständlich aus. - Wer weiß? :) [Monika


    Ich glaube nicht, jedenfalls nicht was die Verdrängung anbelangt.
    Ich bin mir aber bewußt, das es 5 Methoden gibt die man anwenden kann.
    Der Buddha erklärt sie in M 19 und M 20

    Chandan:
    accinca:

    Wenn man Emotionen wegdrängt z.B.
    blinde Wut, dann bedeutet das nichts Negatives, selbst wenn
    diese Wut wiederkommt.


    Das kann für den Moment vielleicht hilfreich sein, das kann auch noch gut sein, wenn man es nur ein paar mal macht. Wird es jedoch zu Gewohnheit, dann hat das durchaus negative Folgen für einen selbst. Die Wut bleibt bestehen, auf einer unbewussten Ebene. Sie hat auch Auswirkungen auf dein Handeln, ebenfalls unbewusst. Sie sickert in den Geist ein und zerfrisst ihn. Emotionen sind komplexe Prozesse, die nicht einfach nur da sind oder nicht da sind, sonder auf vielfältige Art und Weise dein Handeln und Denken beeinflussen können.


    Wenn Wut und Ärger auf Dauer nicht entgegengetreten wird und
    immer mehr zu Gewohnheit wird, dann ist sie schon in den Geist
    eingesickert und zerfrisst ihn immer mehr und hat dann auch Auswirkungen
    auf das Handeln und denken sowieso. Das wegen sage ich ja es ist Unheilsam
    sie einfach gewähren zu lassen ohne sie aufzulösen.


    Chandan:
    accinca:

    Im Gegenteil würde man sie ausleben,
    dann würde sie nur um so heftiger Wiederkommen.


    Definitiv. Buddha rät ja auch eine Handlung, die man als unheilvoll erkannt hat, nicht zu wiederholen, damit sie nicht zur Gewohnheit wird.


    Genau!


    Chandan:
    accinca:

    Auch da muß meistens noch Abwendung hinzukommen,
    ob man das nun merkt oder nicht.


    Was immer Du unter "Abwendung" verstehst: Ignorieren von Emotionen: Ja. Erkennen, dass sie nicht heilsam sind: Ja. Sie als negativ zu bewerten: Nein.


    Dann sind sie auch noch da und werden wiederkommen. Aber
    du hast sie ja schon negativ bewertet: Garantiert!! In soweit werden
    sie auch abgeschwächt sein bzw. aufgelöst.

    Chandan:

    Meiner Meinung nach kann man Ärger nicht einfach abschalten. Man kann Emotionen verdrängen, was nicht gesund ist. Emotionen können auf einer unterbewussten Ebene weiter existieren. Wenn man sie verdrängt, sieht man sie nicht mehr, was aber nicht heißt, dass sie nicht mehr das sind und arbeiten.


    Mir ist klar woher das kommt. ich kenne diese westliche
    Vorstellung von der Verdrängung. So ist Verdrängung aber
    nicht zu verstehen. Wenn man Emotionen wegdrängt z.B.
    blinde Wut, dann bedeutet das nichts Negatives, selbst wenn
    diese Wut wiederkommt. Im Gegenteil würde man sie ausleben,
    dann würde sie nur um so heftiger Wiederkommen. Wenn man
    sie aber (so wie du dir das vorstellst) einfach ziehenlassen würde,
    dann wäre es gar keine heftige Emotion und von blinder Wut oder Ärger
    könnte nicht wirklich die Rede sein, wenn es denn tatsächlich auch
    wahr wäre mit dem "nur Ziehenlassen" was ich auch nicht so einfach
    glauben kann. Auch da muß meistens noch Abwendung hinzukommen,
    ob man das nun merkt oder nicht.
    Nur eine Wut oder Ärger die vom Denken her und von der Ansicht her keine
    Unterstützung erfährt, sondern der eine Abfuhr erteilt wird, die nicht gefüttert
    wird, und deren negative und krank machenden Wirkungen klar erkannt wird
    die nur wird geschwächt bis sie endlich ganz verschwindet. Krank macht es
    in Wahrheit seine Wut und sein Ärger auszuleben und schlechtes Kamma ist
    es auch noch. Wer einigermaßen klar denkt, der will nicht zum Spielball seiner
    Wut oder seines Ärgers werden. Daher kann ich nur auffordern Wut und Ärger
    eine klare und unmissverständliche Abfuhr zu erteilen, ihr keine Existensberechtiging
    einzuräumen und aufzuhören ihr nur zuzusehen!

    Erdmaus:

    @ Knochi,
    genau lesen. Accina sprach von vergangenem Anhaften. Ein Buddha haftet nicht an, hat aber Gefühle weil er vor seiner Erleuchtung anhaftete, da Anhaften zu Geburt führt und Geburt zu Gefühlen. Wenn der Buddha verlischt (das tut er mit seinem Ableben) folgen keine Gefühle mehr, da ja dann keine Geburt mehr folgt. So jedenfalls habe ich Accina verstanden.
    Das Feuer brennt auch dann noch eine Weile, wenn man keinen Brennstoff mehr nachlegt. Analog dazu hat ein Buddha auch dann noch Gefühle (es brennt), wenn er erleuchtet (kein Brennstoff wird mehr nachgelegt) wurde. Korrigier mich wenn ich falsch verstanden habe accina.


    Ja, so hatte ich es gemeint.


    Genau! Daher spricht man ja auch noch von einem "Daseinsrest". (upādisesana)

    Knochensack:


    Buddha saß unter dem Bodhibaum, aber er kämpfte nicht. Mara forderte ihn heraus, Buddha saß nur.


    Siehst du und wenn du mal irgendwann in ferner Zukunft so
    sein solltest wie der Buddha, dann kannst du das auch. Aber
    von einem Buddha redete ich nicht. Der hat sich schon selbst
    besiegt heißt es ja von ihm.

    Knochensack:

    Lieber accinca,
    Buddha hatte keine Gefühle?


    Ich habe nie behauptet, der Buddha habe
    zu Lebzeiten niemals Gefühle. Was ich sagte war,
    daß alle Gefühle (wie alles andere auch) immer
    durch gegenwärtiges oder früheres Anhangen
    bedingt sind.

    Knochensack:

    Lieber accinca,
    jeder Mensch, auch ein Buddha muss Anhaftung haben.
    Erst mit dem Tod löst sich auch dies.


    Das glauben sicher die meisten Menschen aber der Buddha
    lehrte das dies nicht zutreffend sei. Da aber kannst natürlich
    glauben was du willst.

    Knochensack:

    Lieber Accinca,
    ich häng nicht an meinen Gefühlen, ich hab sie. Das ist ein eklatanter Unterschied. Du scheinst sie offensichtlich nicht zu wollen, sie abzulehnen. Wie ist das mit der Auflösung des dualistischen Denkens zu vereinbaren? Das Problem sind nicht die Gefühle, sondern dass man sich an sie DRAN-hängt, den Film im Kopf für wahr hält.
    Du kannst sie aber erscheinen lassen und wieder gehen lassen und betrachten als Erscheinungen des Geistes. Als Spiel, dass man nicht allzu ernst nehmen muss. Aus dem man sogar Nutzen für die Wesen ziehen kann.
    Gefühle kann man nicht kontrollieren. Man kann lediglich verhindern, dass wir unser Handeln ungefiltert nach ihnen ausrichten. Und durch Änderung von Sichtweisen, ändert sich oft und in vielen Bereichen auch die Qualität der Gefühle. Niemals aber werden sie verschwinden.
    Buddha saß unter dem Bodhibaum, aber er kämpfte nicht. Mara forderte ihn heraus, Buddha saß nur.
    Ihr verwechselt Mara mit Gefühlen.


    Liebe "Freunde der Gefühle" ihr sagt es gehe nicht um die Gefühle
    sondern um das Anhaften daran. Habt ihr denn gar nichts verstanden?
    Wo sollte da auch in Bezug auf Gefühle bzw. Empfindungen (wie manche
    glauben unterscheiden zu müssen) ein Unterschied bestehen? Natürlich
    geht es um das Anhaften aber nicht irgendeins sondern das am Gefühl.
    Also geht es doch um Gefühl und um Anhangen natürlich auch. Das sind
    doch keine Gegensätze!!! Gefühle kommen doch nur durch gegenwärtiges
    oder früheres Begehren (Anhaften) zustande. Ohne Begehren gäbe es
    doch überhaupt keine Gefühle und damit auch kein Anhangen (Durst)
    und kein Leiden. So auch der Buddha:
    "Durch Gefühl bedingt ist Durst. Eben dieses Durstes restlos entreizende
    Auflösung löst das Werden auf. " nämlich am Gefühl.
    "Des Leidens Entstehen und Untergang will ich euch zeigen, ihr Mönche, das höret wohl: Was ist, ihr Mönche, des Leidens Entstehen? Durch das Auge und die Formen steigt SehBewusstsein auf. Der drei Zusammenfall ist Berührung. Durch Berührung bedingt ist Gefühl Durch Gefühl bedingt ist Durst. Das ist die Entstehung des Leidens. Und ebenso bei den anderen Sinnen."
    All das ist die Leidensmasse, der Leidens-Zusammenhang Eins nach dem
    anderen zieht das Leiden nach sich und nichts ist daran Leidlos. Das höchste
    Glück oder Wohl ist das wenn gar kein Gefühl mehr ist. - Da haben natürlich
    die Andersfährtigen die dem Gefühl verfallen waren gesagt: "Wie soll das
    den gehen ein Wohl wenn gar kein Gefühl ist?? " Der normale Mensch kann sich
    nämlich ein Wohl nur ausschließlich im Zusammenhang mit Gefühl vorstellen
    denn daran hängt ja sein Herz. Das aber ist ja gerade das höchste Wohl, das
    da kein Gefühl mehr ist, kann er sich nicht vorstellen. Aber:
    'Nicht bezeichnet es der Erhabene in Beziehung auf das wohlige Gefühl als Wohl,
    sondern wo eben immerhin Wohl erlangt wird, das bezeichnet da der Vollendete
    es eben immerhin als Wohl."


    All das bedeutet natürlich nicht, das ein im Gefühl lebender Weltmensch
    von Heute auf Morgen als erstes daran üben sollte die Gefühle abzustellen.
    Das kann er sowieso nicht. Der normale Mensch ist durch Anhaften verwoben,
    noch mehr als mit dem Körper. Und das ist auch der Grund warum er nicht
    richtig verstehen kann wenn von der Auflösung die Rede ist. Für ihn bleiben
    das nur Worte. Für den normalen anhaftenden und verwickelten Menschen
    kommt es daher zuerst darauf an nur bestimmte besonders übel zu Leiden
    führende Gefühle zu meiden (z.B. Hass) und solche Gefühle zu fördern die
    Leiden relativ mindern wie z.B das Glück (Gefühl) durch Geben, und anderen
    helfen. Oder das Glück der Einsicht, das Glück der (relativen) Klarheit und
    Ruhe, das innere Glück und nicht nur das äußere Glück usw. usw

    Knochensack:

    Lieber Accinca,
    ich muss Dir heftig widersprechen..... Kontrolle ist fatal, Annehmen und Transformieren, das heilt.


    Laß du dich dann ruhig unkontrolliert annehmen, ich kann es nicht empfehlen.
    Transformieren ist dann nichts als ein frommer Gedanke.


    Knochensack:


    Buddha hat Mara nicht vertrieben, nicht kontrolliert, nicht weggeschoben, er hat ihn gewähren lassen und saß regungslos und so löste sich Mara auf.
    Und ich würde Gefühle und Mara nicht gleichsetzen. Knochensack


    Du hängst halt an Gefühle. Wir alle hängen mehr oder weniger an manche
    Gefühle und das ist ja das Problem. Der Buddha hat schwer gegen Maro
    gekämpft auf seinem Weg zum Buddha bis er die Welt und den Tod besiegt hatte.
    Er hat Maro nicht gewähren lassen das kannst du in seinen Beschreibungen über
    seine Kämpfe sehr leicht nachlesen. Auch bildet ja das 6. Glied im Achtfachen Weg:


    padhānam = (Mittel, um sich voranzubringen) = Kampf, inneres Kämpfen,
    sich durch-kämpfen, sich nach vorn bringen; die 4 sammā-pādhanā sind
    der Inhalt der 6. Stufe des Achtpfades.


    Natürlich, wenn Gelassenheit und Achtsamkeit auftreten sollte man
    sie auch annehmen. Allerdings sprach ich davon was ihnen Nahrung
    gibt wenn sie eben nicht schon genug von selber auftreten.

    Knochensack:

    Lieber accinca,
    Gefühle abzuweisen und zu kontrollieren hat verheerende Folgen – siehe Hitler.
    Man kann sie aber erkennen, annehmen und auflösen. Niemand muss ihnen nachgeben. Das ist die Freiheit. Denn die Gefühle werden nie weg gehen, das ist Wunschdenken. Sein sind Bestandteil unserer Existenz. Knochensack


    Es ist aber nicht das was der Buddha lehrte und auch nicht wahr.
    Das Schreckgespenst "Hitler" zieht hier gar nicht weil es gar nicht zutrifft.
    Im Gegenteil Hitler ist ein gutes Beispiel für jemand der sein Gefühle nicht
    Einhalt gebieten konnte. Hitler hat sich seinen Machtgefühlen hingegeben.
    Er hat sich von solchen Gefühlen beherrschen lassen. Der hat die Kontrolle
    über sie lange verloren. Er hat sie weder kontrolliert noch beherrscht.
    Tatsache ist, das es solche und solche Gefühle gibt, heilsame und unheilsame.
    Da heißt es die rechten Gefühle zu entwickeln und verhängnisvolle, unwürdige
    Gefühle abzubauen, ihnen keinen Nahrung zu geben. Hat der Buddha alles gelehrt.

    sumedha:
    accinca:

    Vielen Dank!!!!


    immer gerne, du tust mir ja einen großen dienst....denn gelassenheit ist nicht von geburt an meine stärke :grinsen: so dass ich mich bei dir bedanke _()_


    Gelassenheit ist aber eine tolle und wichtige Eigenschaft welche Ruhe und Klarheit bringt.
    Die Gelassenheit und Achtsamkeit kann man nicht unterschätzen.
    Was aber ist die Nahrung für Gelassenheit und Achtsamkeit?
    Das sich hinwenden, darauf sich häufig Besinnen, das ist die
    Nahrung für Gelassenheit und Achtsamkeit und alle guten und
    heilsamen Dinge in ihrem Gefolge.