Chandan:
accinca:
Natürlich nicht. Ärger ist doch nicht gleich Ärger. Das ist wie beim Begehren:
Wenn jemand begehrt ein heilsames Leben zu führen so ist diese Begehren heilsam.
Nicht jedes Begehren ist von vornherein unheilsam. Genau so ist es mit dem Ärger.
Mit der gleichen Logik könntest Du sagen Hass sei nicht Hass. Es gäbe einen guten, heilsamen Hass, z.B. der Hass gegen alles schlechte. Das kann ich mir nicht vorstellen.
Ach - du merkst aber auch alles
deswegen hatte ich das doch geschrieben!
Der Haß gegen alles Schlechte bei sich, nicht gegen andere.
Natürlich ist Haß nicht gleich Haß. Hat aber der Haß gegen den Haß gesiegt, dann
ist natürlich auch diese überflüssig und somit aufgehoben. Du solltest versuchen
nicht zu sehr an den Begriffen zu hängen und sehen was dahinter steckt. Man sagt
nämlich normalerweise nicht das man mit Haß gegen den Haß vorgehen werde.
normalerweise benutzt man für die positive Kraft der Veränderung deswegen einfach
andere Begriffe und Umschreibungen wie z.B.: "sich das Elend und den Nachteil
dieser Sache vor Augen halten" usw. aber am Ende ist es doch das gleiche, man
hasst das Leiden und deswegen macht man den ganzen Aufstand überhaupt. Auch
wenn man nur sagt ich will dem Leiden nur "gleichmütig" gegenüberstehen. Ja warum
denn nur, wenn man denn nichts gegen das Leiden hätte? Also doch Haß gegen das Leiden.
Chandan:
Buddha nennt das "Begehren ein heilsames Leben zu führen" nicht Begehren sondern "rechtes Streben", und auch das sind für mich zwei paar Schuhe.
Ja, genau! und man macht das um den Geist nicht zu erschrecken und
ihn zur Mitarbeit zu motivieren, aber wenn man nicht an den Begrifflichkeiten
hängt, erkennt man worum es geht. Übrigens "rechtes Streben" ist natürlich
kein sinnliches Begehren der fünf Begehrungen, sondern ein geistiges. Die
dahinter liegende Motivation ist die Leiden zu mindern bzw.Wohl zu erlangen.
Und das ist genau die Ursache für Begehren. In der Lehre heißt es u.a. etwas
verhüllt bzw. neutraler ausgedrückt: "Durch den Willen wird der Wille überwunden".
Und das ist genau der "springende Punkt" in den ganzen Übungen der Lehre.
Auch wenn es nicht ausdrücklich gesagt wird. Begehren, Haß und wie alles diese
Dinge heißen in der Lehre, immer ist es Wille, Wille , Wille, und immer ist der
Wille durch den Willen zu bezwingen. Aber das ist das Ziel der Lehre, den Willen
zu überwinden heißt es in der Lehre. Der Wille den Willen zu überwinden ist der
Wille der zu befriedigen ist und damit löst er sich tatsächlich auch auf.