Namaste!
Milou:Das plötzlich Erkennen, wie gewaltig der angesammelte Haufen Mist ist, den man vor seiner Haustür liegen hat (stammt von Ajahn Brahm) kann einen schon überwältigen. Je nach persönlicher Konditionierung holt man sich dann die Mistgabel - oder man gibt auf.
Shinran Shonin [Gründer der japanischen Jôdo Shinshû-Tradition des Reinen Land-Buddhismus] betrachtete sich selbst als "dummes Wesen voll von blinden Leidenschaften, welches seit anfangloser Zeit schlechtes Karma ansammelt und unfähig ist irgendeine gute Tat zu vollbringen". Aber selbst diese Erkenntnis, diese Einsicht, bewirkte bei ihm letztlich kein Aufgeben, sondern er gelangte zu der Gewissheit, von Buddha gerettet zu sein - hier und jetzt im Reinen Land zu leben.
Milou:Das letztere war nie mein Weg, aber den Weg anzuschauen, den man noch vor sich hat, kann einen gewaltig einschüchtern. Man muss es wohl mit den Chinesen halten, die so oder so ähnlich sagen:
ZitatAuch eine Lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Der Weg, den man vor sich hat, ist letztlich nur ein Konzept!
Lang - kurz,
steil - gerade,
steinig - eben -
alles nur zwei Seiten derselben Münze, die man "falsche Anschauungen" nennt!
Im "Sandokai" heißt es:
Wenn du den Weg direkt vor dir nicht verstehst,
wie willst du ihn beim Gehen erkennen?
Vorankommen ist keine Frage von fern oder nah,
aber wenn du verwirrt bist, so versperren Berge und Flüsse deinen Weg.
Meister Hakuin sagt:
Wahrlich, was könnte noch fehlen?
Nirvâna ist hier, vor unseren Augen!
Dieser Ort ist das Reine Land,
Dieser Körper ist der Buddha!
Meine Entschuldigung für diesen vielleicht sinnlosen Zen-Exkurs
Einen schönen Ostersonntag!
< gasshô >
Benkei