Beiträge von Simo im Thema „Einfacher Test: Kannst du ruhig 1h sitzen?“

    accinca:
    Simo:


    Wenn Alter, Krankheit und Tod die Natur des Geistes wären, könnten wir es niemals beenden. Natürlich verändert sich der Geist, daran gibt es keinen Zweifel. Aber wenn das Leiden ein Aspekt der Natur des Geistes wäre untrennbar von diesem dann wäre selbst die Erleuchtung leidvoll und das ist sie nicht. Du siehst das ist eine logische Sackgasse. Eben nur weil das Leiden nicht Teil der Natur des Geistes ist kann es beendet werden. Wasser ist seiner Natur nach nass, du kannst es nicht trocken machen ebenso könntest duz das Leiden nicht beenden, wenn dieses ein Aspekt der Ntur des Geistes wäre.


    Eine hinduistische Lehre?
    Solange sich jemand mit dem Geist identifiziert
    ihn glorifiziert ist ihm ausgeliefert und damit dem
    Alter der Krankheit und dem Tod ausgeliefert.


    Wärst du so freundlich mir das genauer zu erklären ? Wie wird der Geist denn alt krank und stirbt? Und wenn ein Buddha sich völlig vom Geist gelöst hat, was ist dann noch von ihm da, was kann man dann als erleber bezeichnen?


    Gruß


    Simo

    accinca:

    und das ist auch keine Fehlfunktion des
    Geistes sondern Alter, Krankheit und Tod ist die Natur des Geistes, seine
    notwendige Konsequenz. Einen ewigen unveränderlichen Geist gibt es nicht.
    Geist hat auch keine "Eigennatur".


    Wenn Alter, Krankheit und Tod die Natur des Geistes wären, könnten wir es niemals beenden. Natürlich verändert sich der Geist, daran gibt es keinen Zweifel. Aber wenn das Leiden ein Aspekt der Natur des Geistes wäre untrennbar von diesem dann wäre selbst die Erleuchtung leidvoll und das ist sie nicht. Du siehst das ist eine logische Sackgasse. Eben nur weil das Leiden nicht Teil der Natur des Geistes ist kann es beendet werden. Wasser ist seiner Natur nach nass, du kannst es nicht trocken machen ebenso könntest duz das Leiden nicht beenden, wenn dieses ein Aspekt der Ntur des Geistes wäre.


    Simo


    Hast du schon einmal von den drei Vorstellungen gehört? Sie sind es die dem "ungeborenen" Geist die Vorstellung anhängen in Erleber, Erlebtes und Erlebnis gespalten zu sein. Im Mahamudra der Karam Kagyü´s wird das mithilfe der Analogie des Auges verdeutlicht: Ein Auge kann sich selbst nicht sehen sondern nur alles äußere. Im gleichen Zug ist aber alles, was der Geist, dieser Strom bewusster, erlebnisfähiger Momente ( eines jeden Wesens) wahrnimmt nur eine Projektion desselben und daher gar nicht äußeres. Die Phänomene haben/ teilen die Natur des Geistes. Es ist nur der Schleier der drei Vorstellungen, der uns unselbst als getrennt von etwas wahrnehmen lässt. Aus dieser Unwissenheit heraus ensteht diese scheinheilige Bande von Räubern der Geistesgifte. Wenn das Bewusstsein ein vermeintlich äußeres Objekt wahrnimmt entsteht auf der Grundlage der Unwissenheit ein Reaktion von Anhaftung/Habenwollen oder Ablehnung/Nichthabenwollen und darauf basierend die anderen Geistesgifte und ihre 84.000 Kombinationen :) .


    Oh man ich hoffe ich könnte rüberbringen was ich gemeint habe und hoffe, das es die Antwort auf deine Frage war.


    Simo

    Dorje Sema:
    Zitat

    Simo: Es ist eine Fehlfunktion des Geistes!


    Ah so ja ?
    Fehlfunktion des [Ungewordenen] Geistes :lol:
    Wo hast denn das bitte her, Simo ?


    Naja , wenn wir leiden heißt das, dass wir die Dinge auf eine falsche Art und Weise, nämlich als aus sich selbst heraus bestehend wahrnehmen ( Unwissenheit). Und dass unser Geist sich selbst als eine Subjekt erfährt, das Objekte wahrnimmt. Dem ist aber nicht so!! Daher der Ausdruck Fehlfunktion. Alles Leiden geht auf diese Form der falschen Sichtweise zurück.


    Simo

    accinca:
    Simo:

    Ich meine aber eher, das du die reine Erfahrungsebene der Meditation mit in den Alltag nimmst, das du siehst wie reich alles ist, und das du die Fähigkeiten der Leute siehst und dass du die Buddhanatur in allen Wesen siehst ..... Als tib. Buddhist würd ich sagen: Dass du das Reine Land nie verlässt!!


    Ja, an der Natur von Alter, Krankheit und Tod, am Land des
    Elends hängen alle Wesen. Das ist ihre und unsere "Natur".
    Aber alle Natur ist relativ und natürlich ist es wichtig diese reine
    Erfahrungsebene mit in "den Alltag" zu nehmen. Zu sehen wie
    elend und ärmlich alles ist an dem der Mensch sein Herz hängt.


    Warum konzentrierst du dich so auf das Leid ?? Leiden hat keine Eigennatur. Es ist eine Fehlfunktion des Geistes!


    Naja Meditation ist natürlich mehr als nur diese beiden Begriffe... Ich meine aber eher, das du die reine Erfahrungsebene der Meditation mit in den Alltag nimmst, das du siehst wie reich alles ist, und das du die Fähigkeiten der Leute siehst und dass du die Buddhanatur in allen Wesen siehst ..... Als tib. Buddhist würd ich sagen: Dass du das Reine Land nie verlässt!!


    Simo


    Du hast natürlich recht Geronimo^^ die tieferen Zustände des Samadhi kann man tatsächlich nur in der ruhigen, sitzenden Versenkung erfahren, so wie ein Wissenschaftler (denke ich) seine meisten Entdeckungen im Labor macht :) Aber den Nutzen, die Folgen der Meditation und der Praxis, die sieht man wie ich finde wirklich nur im Alltagsleben, "wenns drauf ankommt" sozusagen. Wenn jemand drei Jahre, drei Monate, drei Wochen und drei Tage auf Mitgefühl meditiert hat und das erste, was er tut wenn er aus seiner Versenkung kommt ist, seinen Hund zu treten (überspitztes Beispiel^^) dann war der Nutzen der Praxis = 0 .
    Die anderen Wesen leben nunmal im Alltag, deswegen müssen wir ihnen auch da nützen. Aber um nützlich zu werden muss man wohl sitzend meditieren ^^ oder?
    Das allerbeste ist aber, wenn man keinen Unterschied mehr macht, zwischen Mediation und Nachmeditation.


    Liebe Grüße


    Simo

    accinca:

    Auch kommen manche tief verborgenen Emotionen erst in der absoluten Stille wieder hoch, so das man sie überhaupt verarbeiten kann. Etwas das im Alltagsleben schlecht möglich ist, da dort der Geist immer in Bewegung, immer mit etwas anderem beschäftigt ist, und so nie wirklich in die Tiefe gehen kann.


    Danke :) vielleicht habe ich den Thread wirklich falsch vestanden^^ Aber zum Zitat oben: ich denke mit der richtigen Sichtweise und Achtsamkeit kann man die Emotionen im Alltag auch sehr gut dazu benutzen sich weiter zu entwickeln. Meditation ist ja eher ein Labor für den Geist und im Alltag zeigt sich dann der Nutzen.


    "Wenn dein Vertrauen zur Lehre uneingeschränkt ist, kann jede Lebenssituation Teil deiner Übung werden. Du kannst die Übung leben, anstatt nur zu üben."


    16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje


    SImo

    Wieviele Hüner sitzen täglich stundenlang gleichmütig auf ihren Eiern und keines von ihnen wurde bis jetzt erleuchtet.
    Wie lange du sitzen kannst ist in keiner Weise ein Maß für deine innere Entwicklung. Der einzige Test, ob deine Praxis erfolgreich ist oder nicht, ist zu sehen, ob deine negativen Emotionen abgenommen haben.


    Simo