Dorje Sema:Meine etwaige Antwort lautete: das Milarepa unter dem Aspekt der Prajnaparamita ( dem Mutterschoß der Buddhas der drei Zeiten und zehn Richtungen) in der letzten Belehrung an Gampopa sein weißes Gewand hinten herum hochzog; und selbigem seinen mit Hornhaut und Schwielen besetzten Popo zeigte, mit der Aussage dies sei die höchste und geheimste Belehrung, manifestierte.
Es bringt mich ein wenig zum Schmunzeln weil es so nahe an einem Koan ist: Als Joshu gefragt wird „Welche Bedeutung hat Bodhidharmas Kommen aus dem Westen?“ geht es ja auch um so ein Thema. Wie kann ein Befreiter etwas wollen, z.B so eine Reise unternehmen, wo in ihm doch der Wille versiegt ist? Joshu antwortet: "Der Eichbaum dort im Garten“ was ziemlich Nahe an Gampopas Antwort ist. Der Sinn eines Koans ist es natürlich, diese Antwort in ihrer ganzen Tragweite zu realisieren ansatt schwielenlos flockig drumrumzulabern.
Praxis fängt natürlich mit Willen an, aber irgendwann fällt dieser Wille weg und die Praxis verselbständigt sich. Kommt nicht mehr aus dem Kopf, sondern wächst aus dem Boden. Korrig & Schwielig.