Dazu fällt mit das "Glied" "Rechte Anstrengung" des Edlen Achtfachen Pfades ein.
Zitat
Rechte Anstrengung bedeutet: Mit aller Kraft seinen Geist konditionieren, um in sich den Willen zu erzeugen, keine bösen, unheilsamen Gedanken mehr aufkommen zu lassen, vorhandene böse, unheilsame Gedanken zu vertreiben, rechte Gedanken zu erwecken und, wenn sie da sind, zu stärken und zu mehren.
Rechte Anstrengung beinhaltet Die Vier Rechten Anstrengungen (sammā-padhāna), die auch ein Teil der 37 erforderlichen Dinge zur Erleuchtung sind.
Die Vier Rechten Anstrengungen sind:
Die Anstrengung zwecks Zügelung (saṃvāra-padhāna).
Diese Anstrengung dient der Zügelung oder Vermeidung aller unheilsamen Dinge wie zum Beispiel böse Gesinnung, üble Nachrede, lügen usw.
Die Anstrengung zwecks Überwindung (pahāna-padhāna).
Diese Anstrengung dient der Überwindung aller unheilsamen Dinge.
Die Anstrengung zwecks Entfaltung (bhāvanā-padhāna).
Sie dient der Entfaltung aller heilsamen Dinge, der Entfaltung der 7 Erleuchtungsglieder. (bojjhaṅga).
Die Anstrengung zwecks Erhaltung (anurakkhana-padhāna).
Diese Anstrengung dient der Erhaltung aller heilsamen Dinge.
Diese Anstrengungen setzen Willenskraft und Energie (viriya) voraus.
"Kämpfer, Kämpfer, so nennt man uns, o Herr. Inwiefern denn sind wir Kämpfer? Wir kämpfen um hohe Tugend, um hohe Erkenntnis, um hohe Geisteszucht - deshalb heißen wir Kämpfer. Die welche den Pfad beschreiten, sind Kriegern gleich, die mit zahlreichen Feinden hart kämpfen. Wohl gehen alle aus der Festung in voller Bewaffnung, aber unter ihnen sind einige zaghaft, einige treten auf halbem Wege den Rückzug an, einige werden in dem Handgemenge überwältigt, einige kehren heim als Sieger. Wenn ihr Erleuchtung erlangen wollt, müsst ihr standhaft eures Weges ziehen, entschlossenen Herzens, mutig, ohne Furcht, in welcher Umgebung ihr euch auch immer befindet und jeden üblen Einfluss, der euch begegnet müsst ihr (in euch) zerstören, denn nur so werdet ihr das Ziel erreichen."
("Buddhistische Evangelien" von Karl Seidenstücker)
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A.IV.13 Die vier rechten Kämpfe I - 3. Padhāna Sutta
Vier rechte Kämpfe gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
Da erzeugt, ihr Mönche, der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum. Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Er erzeugt in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Diese vier rechten Kämpfe gibt es, ihr Mönche.
»Die den rechten Kampf bestehen
und des Todes Macht bezwingen,
losgelöst sind sie entronnen
der Geburt, des Todes Schrecken.
Den Māra haben jene Seligen
samt seiner Heerschar unterjocht,
und seinem ganzen Machtbereich
sind wunschlos, selig sie entgangen.«
A.IV.14 Die vier rechten Kämpfe II - 4. Saṃvara Sutta
Vier Kämpfe gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
Den Kampf zur Vermeidung,
den Kampf zur Überwindung,
den Kampf zur Entfaltung,
den Kampf zur Erhaltung .
Was aber, ihr Mönche, ist der Kampf zur Vermeidung? Erblickt da der Mönch mit dem Auge eine Form, so haftet er weder am Ganzen noch an den Einzelheiten; und weil bei unbewachtem Auge Begehren und Mißstimmung, üble, unheilsame Einflüsse in ihn einströmen möchten, daher bemüht er sich, dem zu wehren: er bewacht das Auge und zügelt es. Vernimmt er mit dem Ohre einen Ton - riecht er mit der Nase einen Duft - schmeckt er mit der Zunge einen Saft - fühlt er mit dem Körper etwas Tastbares - ist er sich im Geiste eines Gedankens bewußt, so haftet er weder am Ganzen noch an den Einzelheiten; und weil bei unbewachtem Geiste Begehren und Mißstimmung, üble, unheilsame Einflüsse in ihn einströmen möchten, daher bemüht er sich, dem zu wehren: er bewacht den Geist und zügelt ihn. Das, ihr Mönche, nennt man den Kampf zur Vermeidung.
Was aber ist der Kampf zur Überwindung? Da läßt der Mönch einen aufgestiegenen Gedanken der Begierde nicht Fuß fassen, überwindet, vertreibt, vernichtet ihn und bringt ihn zum Schwinden. Er läßt einen aufgestiegenen Gedanken des Hasses, einen aufgestiegenen Gedanken der Schädigung nicht Fuß fassen, überwindet, vertreibt, vernichtet ihn und bringt ihn zum Schwinden. Er läßt aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht Fuß fassen, überwindet, vertreibt, vernichtet sie und bringt sie zum Schwinden. Das, ihr Mönche, nennt man den Kampf zur Überwindung.
Was aber ist der Kampf zur Entfaltung? Da entfaltet der Mönch die auf Entsagung, Loslösung und Erlöschung gerichteten und zur Entledigung führenden Erleuchtungsglieder der Achtsamkeit, der Wirklichkeitsergründung, der Willenskraft, der Verzückung, der Ruhe, der Sammlung und des Gleichmuts. Das, ihr Mönche, nennt man den Kampf zur Entfaltung.
Was aber ist der Kampf zur Erhaltung? Da hält der Mönch einen sich ihm bietenden günstigen Gegenstand der Sammlung im Geiste fest, wie die Vorstellung eines Knochengerippes, die Vorstellung eines von Würmern zernagten Leichnams, eines blau-verfärbten Leichnams, eines in Fäulnis übergegangenen Leichnams, eines zerstückelten Leichnams, eines aufgedunsenen Leichnams. Das, ihr Mönche, nennt man den Kampf zur Erhaltung.
Diese vier Kämpfe gibt es, ihr Mönche.
Ȇberwindung und Vermeidung,
die Entfaltung und Erhaltung:
diese vier gewaltigen Kämpfe
wies des Lichtes hehrer Sproß.
Und wer darin voller Eifer,
mag des Leids Versiegung finden.«