Sonnenschein,
theoretisch kann ich verstehen, wovon du sprichst. Das „Jetzt“ ist das Realste und doch kein Begriff der Naturwissenschaft. Dazu möchte ich sagen, dass unser Geist ja von vornherein das Dauern der Zeit in unsere Wahrnehmung legt, wir also von uns heraus die Empfindung Zeit schaffen. Denken und Zeit sind daher gar keine so unterschiedlichen Dinge, sondern haben wohl den gleichen Ursprung. (In Verbindung mit unserem Thema der Wiedergeburt müsste man vielleicht die Wiedergeburt des ewig Gleichen… wie dem auch sei… Heidegger hat das zu denken versucht)
praktisch sehe ich aber, dass ich ohne eine Reflexion meiner Gedanken in der Meditation nicht auskomme. Mein Geist ist eine Wunschmaschine und ein großer Prozentsatz meiner Gedanken gründet in ständigen Wünschen, Begierden, „Anhaften“ oder auch Ängsten, Ablehnung, Neid und so weiter. Diese Gedanken sind jedoch tatsächlich für meine Zufriedenheit nicht notwendig und vielmehr sehr oft eine Wurzel der Unzufriedenheit, des Leides, für mich und meine Umwelt, so interpretiere ich Buddhas Lehre.
So gründet vielleicht jene Zufriedenheit, die mich im Alltag etwas mehr im Hier und Jetzt verweilen lässt, in der Reflexion meiner Gedanken, die in der ersten Phase der Meditation auftauchen und mein Geist kann sich schließlich, mit der Empfindung von Wahrheit, in einen meditativen Gedanken versenken.