Beiträge von Prometheus im Thema „Ideal und Vollkommenheit“

    Ein real existierender Nachbar taugt nicht zum Ideal.


    Zwei Dinge sind zu betrachten:


    Im Wikiartikel, auf den Du dich beziehst kommt zum Ausdruck, dass ein Ideal individuell ist. Quasi ein esotherisches Konstrukt eines einzelnen Individduums. D,h, Ideale sind Privatsache, nicht objektivierbar, irreal.


    Interssant wäre auch eine Art buddhistische Annäherung an Platons Ideenlehre. Hier bestehen IMHO Ähnlichkeiten: Leere (Idee) und Form (Gegenstände).


    http://de.wikipedia.org/wiki/Ideenlehre


    Promi

    Grund:

    Vergisst du nun, dass das ("Man vergisst leider ...: Erlöschen von dukkha.") wieder so ein Ideal ist?


    :lol: Stimmt.


    Da kommt mir der mathematische Begriff Limes in den Sinn. Eine Funktion strebt im Unendlichen gegen einen gewissen Wert, ohne diesen je wirklich zu erreichen. Man rechnet dann aber mit dem imaginären Grenzwert


    Z.B. Limes = 2, Werte der Funktion : 1;1.1 .... 1.9;1.91... 1,99999999999999999 etc


    Man kommt dem 'Ideal' immer näher ohne es je ewrklich zu erreichen.
    Eine buddhistische Entsprechung wäre ev. in den Aussagen zu finden, dass es unzählbare Äonen braucht um XY zu erreichen :)


    Promi

    Grund:


    Es scheint, als ob das Kultivieren eines Ideales (oder von Idealen) essentieller Bestandteil des Buddhismus ist. Es ist so etwas wie eine "Vergöttlichung" einer Vorstellung. Der perfekte Lehrer, der perfekte Lebenswandel, die perfekte Lehre, die perfekte Übung, die perfekte Ethik.


    Mag sein, dass Buddhisten ein buddhistisches Ideal konstruieren und diesem nachzueifern: Buddha, Arhat, etc. Vorstellungen eines perfekten Menschen. Menschen brauchen Vorbilder, Idole. Wer projizierten Vorbildern folgt wird wenigstens nicht von ihnen enttäuscht im Gegensatz zu realen Vorbildern.


    Man vergisst leider viel zu oft, dass Buddhadhamma sich sehr pragmatisch einzig auf eine banale Sache konzentriert: Erlöschen von dhukka.
    Die Menschen verlangen aber mehr. Eine persönliche "egoistische" spirituelle Ebene reicht nicht. Man sucht Antworten auch auf der transpersonellen oder gar einer transzendenten Ebene. Nur hat Buddha hierüber gar nichts gelehrt und betonte es auch immer wieder:


    Zitat

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar:
    Leiden und seine Vernichtung."


    All die Karma, Wiedergeburt und Boddhisattwa Gedanken sind entweder Ausdruck des hinduistischen Erbes oder wurden später hinzugefügt.


    Zen tanzt hier etwas aus der Reihe. Hier wurde ein eigenständiger Ritus rund um den menschlichen Geist geschaffen.


    Promi