Beiträge von accinca im Thema „Was ist mit dem Vollendeten nach dem Tode?“

    Elliot:

    Hallo nibutti,

    nibbuti:

    die fünf Gruppen sind auch bei einem der fertig ist vorhanden, allerdings ohne anhaften & identifizieren


    Zu welcher der fünf Daseinsgruppen gehören denn dann wahres Wissen und Befreiung?


    "Wissen" gehört natürlich zu den Daseinsgruppen. "Befreiung" ist das Aufgeben des Anhangens
    an allen Daseinsgruppen. Schein dir wohl ein Widerspruch zu sein.

    Elliot:

    Im Palikanon gibt es dagegen auch für Vollendete sogar noch ein "mein" bzw. ein "sein", allerdings nicht in den fünf Daseinsgruppen:...


    Dadurch hast du aber ein völlig falsches Bild von der Lehre.
    Begierden gibt es nicht außerhalb der fünf Daseinsgruppen.
    Und auch das was man bei einem Buddha hören und sehen
    kann besteht nicht außerhalb der Daseinsgruppen.

    ekkhi:

    Als Heilige(r) wird bezeichnet, wer unumkehrbar auf dem Weg ist. Jene(r) kann nicht mehr zurückfallen.Irgendwo habe ich auch gelesen, dass das mit "Wechsel der Abstammung" bezeichnet wird._()_ ekkhi


    Das ist Verwirrung durch Übersetzung.
    Was du meinst wird häufig auch als "edel" bzw. "Edler" übersetzt.
    Es betrifft die vier Grade zur Heiligkeit des Arahat. Ganz geheilt (vom Leiden)
    ist erst der Arahat. Daher ist er der wirklich Heilige bzw. Geheilte.

    Elliot:
    accinca:

    Der Geist der nicht zum Dasein gehört scheint außerordentlich einfallsreich zu sein. Aber vorstellen kann man sich ja alles, mögliches und unmögliches.


    Es scheint jedenfalls so zu sein, dass der Geist nicht zu den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet werden kann, gehört, sondern dass das Anhaften oder eben Nicht-Anhaften an den fünf Daseinsgruppen eine Eigenschaft des Geistes ist:...Elliot


    Scheint es dir. Mir scheint das aber ganz und gar nicht und
    auch im Theravada erscheint das nicht. Wohl kann ich mir das
    aber im Mahayana vorstellen. Aber wie oben schon gesagt, scheint
    der Geist in der Lage zu sein sich jeden Sinn und Unsinn zu erdenken.
    Bleibt also nur noch die Frage was der Sinn und was der Unsinn ist.
    Mir scheint die Lehre hier ganz eindeutig. Alles was es gibt, gibt es
    innerhalb des Dasein (den Khandhas). Außerhalb des Dasein etwas
    anzunehmen (egal was ob Geist oder sonst was) ist reine metaphysische
    Spekulation, der Lehre fremd und wird als reinen kindischen Unsinn bezeichnet,
    wird als Begehren bezeichnet, wird als hängen am Dasein bezeichnet und
    würde der falschen Vorstellung: "ein Vollendeter besteht auch dem Tode" entsprechen.
    Um das klar zu machen ist ja dieser Thread.

    Elliot:

    Mangels Anhaften gibt es also bereits vor dem Tod nichts mehr an Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen oder Bewusstsein, was den Vollendeten überhaupt noch "ausmachen" könnte, Elliot


    Genau, und wenn es ihn schon jetzt nicht gibt, wie erst nach dem Tode.

    Doris Rasevic-Benz:

    Vielleicht ganz banal: weil es Zeitverschwendung ist und nichts zur eigenen Entwicklung beiträgt. Menschen scheinen eine Neigung zu haben andere Menschen zu mystifizieren und diese Spekulation ist eine Möglichkeit davon. Die Verwendung der Bezeichnung von "Heiliger" ist bereits eine solche Mystifizierung. Für mich ist das ausreichend.
    Liebe Grüße Doris - Knochensack


    Ich glaube nicht, das es so banal ist. Dazu wird es in den Reden
    des Buddha viel zu sehr thematisiert.


    Heiliger ist hier von Heil bzw. Gesund abgeleitet nach dem Wort des
    Buddha in M 75:
    "Gesundheit ist das höchste Gut,
    Die Wahnerlöschung höchstes Heil,
    Der achtmal echte bester Pfad
    Um ewig sicher auszugehn."

    Doris Rasevic-Benz:

    Da steht nur, dass die Spekulation darüber ob der Vollendete nach dem Tod bestehen bleibt oder nicht, einfach nur Spekulation ist, die der Weg (Gasse) von Begehren, falschen Vorstellungen, Dünkeln, Weitschweifigkeiten usw. ist, also nicht gerade heilsam. Von daher ist von solchen Spekulationen abzulassen, gibt er uns inhärent den wohlgemeinten Rat. Kurz: "Beschäftigt Euch mit dem, was vor Eurer Nase liegt." Übrigens geht aus der Textstelle nicht einmal hervor ob der "Vollendete" hier im Gegensatz zum "Unvollendeten" verwendet wird.


    Spekulieren kann man allerdings über viele Dinge in der Welt. Er erklärt
    daher noch nicht ausreichend warum ausgerechnet diese Dinge über Bestehen
    oder nicht Bestehen eines Heilgen nach dem Tode zu überwinden seien.


    Was den "Unvollendeten" normalen Menschen anbelangt so ist von diesem hier
    deswegen nicht die Rede, weil dieser ja immer wiedergeboren wird. Daher ergibt
    sich bei ihm diese Fragestellung gar nicht.

    Onyx9:

    Auf diese Weise ist das Nirwahn an keine Zeit gebunden, bereits bei Lebzeiten erkennbar, einladend, anziehend und dem Weisen verständlich.« (A.III.56)


    Auf welche Weise und von "Zeit" steht in A.3.56 auch nichts.
    Richtig ist, das es in den Lehrreden heißt ein Arahat sei nach
    dem Tode im Gegensatz zu anderen nicht mehr auffindbar.

    Zitat

    Daß der Vollendete nach dem Tode bestehe, oder daß er nicht bestehe, oder daß er teils bestehe teils nicht bestehe, oder daß er weder bestehe noch nicht bestehe: das, o Mönch, ist eine Gasse des Begehrens, eine Gasse falscher Vorstellungen, es ist ein dünkelhaftes Vermeinen, ein Sichergehen in begrifflichen Weitschweifigkeiten (*1), eine Gasse der Anhaftungen und (ein Quell) innerer Unruhe (*2).


    So, und warum ist das nun so? Wie ist es denn nun?
    Wie hat man das nun zu verstehen? Wie ist das gemeint?