Der mittlere Weg

  • Guten Morgen Matthias,
    natürlich gibt es so viele "Mittlere Wege" wie es menschliche Ansichten gibt, aber nur einen, den der Buddha lehrte.


    Hinzufügen möchte ich noch dieses Zitat:


    Zitat

    "In jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad nicht zu finden ist, gibt es keine Befreiten der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe [sotapanna, sakadagami, anagami, arahant/Buddha]. Aber in jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad zu finden ist, gibt es auch Befreite der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe."


    (D 16)


    _()_ Monika

  • MonikaMarie1:

    aber nur einen, den der Buddha lehrte.


    Jetzt fängst Du auch schon damit an :roll:

    • Offizieller Beitrag

    Oben wurden ja zwei mittlere Wege vorgestellt. Der mittlere Weg zwischen Askese und Nicht-Askese und Nagaarjunas philoshischer mittlerer Weg.


    Beides hat denke, ich nicht den Grund darin, dass Buddha jetzt so ein groser Freund von Mittelmässigkeit wäre. Wäre Buddhas Motivation wirklich Kompormissbereitschaft gegenüber Samsara, dann spräche ja nicht dagen, noch mehr Kompromisse zu schliessen. Und so von einem mittleren Weg zu einem, viertelten, und von da aus zu einen achtelten Weg zu gelangen. Und so weiter.


    Der mittlerere Weg entspricht nicht aus Kompromissbereitschaft, sondern im Gegenteil daraus, dass Buddha die Idee, dass Anhaften unheilsam ist so konsequent und radikal vetreten hat. Asketische Praxis verurteilt er nicht aus "Kompromissbreitschaft herau ( also dass er seinen Anhänger die Härte nicht zumuten wollte ), sondern weil asketische Praxi zum Anhaften an diese führen kann. Anstatt sich an Dingen zu Erfreuen erfreut man sich daran, auf sie verzichten zu können. Zwischen diesen beiden Klippen muss so navigiert werden, dass beide Formen der Anhaftung vermieden werden.


    Auch Nagarjunas mittlerer Weg ist kein Kompromiss, sondern etwas was das Nicht-Anhaften optimiert. Es wird einem sowowohl die Sicherheit der unmittlerbaren Anschauung (alles exitiert, so wie wir es sehen) genommen, als auch die Flucht in den billigen Nihiismus verbaut.



    Deswegen bedeutet "mittlerer Weg" vielleicht einfach nur "nicht Anhaften".
    "Mittel" wird es nur durch das Nicht Anhaften am "Nicht Anhaften".

  • Matthias65:
    MonikaMarie1:

    aber nur einen, den der Buddha lehrte.


    Jetzt fängst Du auch schon damit an :roll:


    Wieso, hast Du das noch nicht bemerkt? :lol:
    Da brauchst Du nicht mit den Augen zu rollen, lieber Matthias, noch befinde ich mich in einem buddhistischen Forum und befasse mich mit den Lehren Buddhas und nicht mit den Auslegungen von wem auch immer. Meinetwegen kannst Du den Mittleren Weg zwischen Krieg und Frieden mit Kompromissen und Diplomatie finden. Für mich gibt es entweder Krieg oder Frieden, aber nichts dazwischen. In der Praxis bedeutet das für mich, dass ich weder mit jemandem darüber verhandele und klein beigebe, also die Lehre verwässere, nur um Dir oder anderen zu gefallen, noch mit jemandem darüber streiten und Recht behalten will. Sondern ich ziehe mich zurück, wenn kein gemeinsamer Nenner zu finden ist, bzw. Du mich nicht mit entsprechenden Textstellen, Beispielen oder Argumenten von dem, was Du meinst, überzeugen kannst.
    _()_ Monika

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Danke Void :D


    Zitat

    Es gibt einen Mittleren Weg zur Überwindung von Eitelkeit und Nachlässigkeit, der Schauung vermittelt, der Wissen vermittelt, der zum Frieden führt, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna. Und was ist jener Mittlere Weg? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration. Dies ist der Mittlere Weg, der Schauung vermittelt, der Wissen vermittelt, der zum Frieden führt, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m003z.html)


    http://www.buddhaland.de/viewt…lit=mittlerer+Weg#p183575

  • MonikaMarie1:

    Da brauchst Du nicht mit den Augen zu rollen, lieber Matthias, noch befinde ich mich in einem buddhistischen Forum und befasse mich mit den Lehren Buddhas und nicht mit den Auslegungen von wem auch immer


    Doch, in dem Falle rollen meine Augen, macht aber nichts, Du musst ja nicht mitrollen :lol:

  • MonikaMarie1:

    noch befinde ich mich in einem buddhistischen Forum und befasse mich mit den Lehren Buddhas und nicht mit den Auslegungen von wem auch immer ... In der Praxis bedeutet das für mich, dass ich weder mit jemandem darüber verhandele und klein beigebe, also die Lehre verwässere, nur um Dir oder anderen zu gefallen, noch mit jemandem darüber streiten und Recht behalten will.


    Wie ein Fels in der Brandung.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Das ist ein interessantes Zitat! Danke Monika - denn nachdem im Mahayana ebenso die vier Wahrheiten und der Achtfache Pfad gelehrt und enthalten sind, werden auch hier diese oben genannten Resultate erlangt. :)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • void:

    Der mittlerere Weg entspricht nicht aus Kompromissbereitschaft, sondern im Gegenteil daraus, dass Buddha die Idee, dass Anhaften unheilsam ist so konsequent und radikal vetreten hat.


    Villeicht hätte ich das ganz übersetzen sollen um Verwirrung zu vermeiden. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie das mit Copyright und so ist (und ich will ja nicht, dass das Forum Probleme kriegt). Es geht in diesem Text vielmehr darum, dass es mehr schaden kann wenn allein im eigenen Interesse vermieden wird z.B. gegen das 1. Sila zu verstoßen und stattdessen die Ermordung aller anderen zu akzeptieren, als wenn aus altruistischen Gedanken und ohne auf sich selbst bedacht zu sein gegen das 1. Sila verstoßen wird. Wie gesagt, es ist nicht DER mittlere Weg, sondern zeigt, dass auch in anderen Fällen Extreme nicht sinnvoll sind.


    Meiner persönlichen Meinung ist es auch nicht Komprimissbereitschaft, wenn der Fokus in einem Konflikt nicht darauf ist einen zu finden der Schuld ist, oder einen Verlierer und einen Gewinner, sondern auf die Lösung vom Konflikt. Generell scheint mir das westliche Leben sehr auf duale Beurteilung ausgelegt zu sein und nicht so sehr auf Entwicklung (unabhängig ob das noch ewtas zu tun hat mit Mittlerem Pfad oder nicht).

  • Simo:
    Zitat

    "In jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad nicht zu finden ist, gibt es keine Befreiten der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe [sotapanna, sakadagami, anagami, arahant/Buddha]. Aber in jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad zu finden ist, gibt es auch Befreite der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe."


    (D 16)


    Das ist ein interessantes Zitat! Danke Monika - denn nachdem im Mahayana ebenso die vier Wahrheiten und der Achtfache Pfad gelehrt und enthalten sind, werden auch hier diese oben genannten Resultate erlangt. :)


    So ist das, Simo.


    Zumindest wenn das nicht nur beiläufig gelehrt wird, oder als überholt und 'nicht mehr zeitgemäß' der Vollständigkeit halber enthalten ist, sondern auch sorgfältig untersucht und danach angewandt wird.


    Liebe Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Simo:

    Das ist ein interessantes Zitat! Danke Monika - denn nachdem im Mahayana ebenso die vier Wahrheiten und der Achtfache Pfad gelehrt und enthalten sind, werden auch hier diese oben genannten Resultate erlangt


    Hi Simo,


    der "mittlere Weg" a la Nagarjuna widerspricht im Übrigen ebenso wenig den 4 edlen Wahrheiten wie andere Lehrinhalte des Mahayana.

    • Offizieller Beitrag
    Tarik:
    void:

    Der mittlerere Weg entspricht nicht aus Kompromissbereitschaft, sondern im Gegenteil daraus, dass Buddha die Idee, dass Anhaften unheilsam ist so konsequent und radikal vetreten hat.


    Villeicht hätte ich das ganz übersetzen sollen um Verwirrung zu vermeiden ... Wie gesagt, es ist nicht DER mittlere Weg, sondern zeigt, dass auch in anderen Fällen Extreme nicht sinnvoll sind..


    Kompromiss kann ja ebenfalls Ausdruck grosser Weisheit sein. Anstatt das das Eigeninteresse des einen oder das Eigeninteresse des anderen verfolgt wird, wird etwas verfolgt, was das gemeinsame Interesse beider ist. In vielen asiatischen Kulturen galt es als zentrales Problem gilt, zwischen widerströmenden Interessen eine Harmonie herzustellen. Ob chinesische Heilkunst, Feng Shui, Ayurveda oder auch konfuzianistische Diplomatie. Überall ist es das Ziel, einen harmonischen Gesamtzustand herzustellen. Und natürlich führt das zu anderen und oft auch besseren Lösungsansätzen, als etwas rein als Konfilkt zu sehen. Und aus dieser Weisheit asiatische Staatskunst heraus handelt auch der Dalai Lama.


    Aber hat der mittlere Weg Buddhas mit dem Herstellen von Hamonie zu tun? Als der Buddhismus nach China kam, fand man ihn ganz schrecklich. Eben weil er sich keinen Deut um Staat, Gesellschaft, kosmisches Gleichgewicht und Familie kümmerte. Im Gegenteil - so sah man das - verführte er hoffnungsvolle junge Männer, die als Beamten ihre Pflicht gegenüber Staat, Ahnen und Familie hätten leisten können , dazu als glatzköpfige Drop-Outs in den Bergen zu leben und Betteln zu gehen.


    Auch Nagaarjunas Philosophie wurde von seinen Gegenern nicht als etwas gesehn, was zwischen den unterschedlichen Meinungen vermittelte. Im Gegenteil sahen diese es als etwas so Negatives, dass es alles gleichsam verneinte und dann die Negation auch noch. So trat er (auf philosophischen Weg) , all den Ansichten entgegen, die einen einzufangen suchen. In dem im anderen Thread besprochenen Sutta MN25 - Der Köder heisst:


      „Aber dann gingen sie dazu über, Ansichten zu vertreten, wie ,die Welt ist ewig‘ und ,die Welt ist nicht ewig‘ und ,die Welt ist endlich‘ und ,die Welt ist unendlich‘ und ,die Seele ist das gleiche wie der Körper‘ und ,die Seele ist eine Sache und der Körper eine andere‘ und ,ein Tathàgata existiert nach dem Tode‘ und ,ein Tathàgata existiert nach dem Tode nicht‘ und ,sowohl existiert ein Tathàgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht‘ und ,weder existiert ein Tathàgata nach dem Tode, noch existiert er nicht. 3)‘ Auf jene Weise scheiterten die Mönche und Brahmanen der dritten Art, von der Macht und Kontrolle Màras freizukommen. Jene Mönche und Brahmanen, sage ich, sind wie die Hirsche des dritten Rudels.“


    In buddhitischen Gesellschaften, war Buddhismus natürlich nicht mehr die Negation des Bestehenden sondern Träger des Systems.
    Und vielleicht kann man es da dann so sehen, wie du es tust. So wie der mittlere Weg das Anhaften an Sinnensfreude und Askese vermeidet und da die Balance sucht und auch Nagarjuna es vermeidet, einseitigen Ansichten aufzusitzen, transzendiert der polistische Kompromiss die Einzelinteressen. Leerheit und Gemeinwohl berühren sich. Das Mitgefühl, dass Gesellschaft und Familie zusammenhält, ist dem allumfassenden Mitgefühl, wie es sich im Dhama ausdrückt und in Avalokiteshvara verkörpert, ähnlich. Die Weisheit des Nicht-Anhaftens ist die Weisheit des Gemeinwohls.


    Aber ist das Gemeinwohl einer samsarischen Welt, nicht auch Samsara? Lassen wir uns von buddhitischen Begriffen blenden, wenn wir es ganz nachvollziehbar finden, dass im alten Tibet Avalokteshvaras Emmanationen als Feudalherren regierten. ist das nicht irgendwie komisch. So als würde sich die "Nächstenliebe" als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank betätigen.

  • void:


    ...
    Aber ist das Gemeinwohl einer samsarischen Welt, nicht auch Samsara? Lassen wir uns von buddhitischen Begriffen blenden, wenn wir es ganz nachvollziehbar finden, dass im alten Tibet Avalokteshvaras Emmanationen als Feudalherren regierten. ist das nicht irgendwie komisch. So als würde sich die "Nächstenliebe" als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank betätigen.


    :lol: Guter Vergleich.
    Der Dalai Lama hat aber mit diesem System des "alten Tibet" nichts mehr zu tun, er wollte es ja sogar bereits 1950 abschaffen, als er noch in Tibet lebte, wenn ich richtig informiert bin.


    In der Lehre des Buddha geht es eben nicht darum, ein glückliches, harmonisches Samsara zu "erbauen". Ganz im Gegenteil, er soll ja sogar gesagt haben "Baumeister, bau dies Haus nicht wieder auf!" Auch wenn der Buddha damit sein eigenes Persönlichkeitsgerüst gemeint haben mag, zeigen doch auch die anderen Aussagen, dass er sich weder in die politischen Verhältnisse noch in die samsarischen Streitigkeiten einmischte - und schon gar keine Kompromisse schloss mit dem Wunsch, Harmonie unter den Hauslosen zu schaffen.


    Selbst Jesus hielt sich aus dieser Welt heraus, wenn er sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" oder "lass doch die Toten die Toten begraben".
    _()_ Monika

  • void:

    Aber hat der mittlere Weg Buddhas mit dem Herstellen von Hamonie zu tun?


    Hallo Void, innerhalb Samsara schon, die größte Harmonie besteht aber m.E. darin, die Sichtweise von "Samsara" zu verlassen indem man eine "erleuchtete Sichtweise" annimmt, mit welcher Motivation auch immer (entweder um sich selbst zu befreien oder um wiedergeboren zu werden, um andere zu helfen, sich selbst zu befreien).

  • Zitat

    dass er sich weder in die politischen Verhältnisse noch in die samsarischen Streitigkeiten einmischte


    Ein Auszug aus dem Tao Te Ching:


    [...]
    Die Weisen suchen Freiheit von Verlangen.
    Sie schätzen keine kostbaren Dinge.
    Und lernen sich zu entwöhnen.
    Sie bringen den Menschen zurück, was sie verloren,
    Helfen den zehntausend Dingen ihre eigen Natur zu finden
    Und enthalten sich einzugreifen.

    • Offizieller Beitrag
    Matthias65:
    void:

    Aber hat der mittlere Weg Buddhas mit dem Herstellen von Hamonie zu tun?


    Hallo Void, innerhalb Samsara schon, die größte Harmonie besteht aber m.E. darin, die Sichtweise von "Samsara" zu verlassen indem man eine "erleuchtete Sichtweise" annimmt, mit welcher Motivation auch immer (entweder um sich selbst zu befreien oder um wiedergeboren zu werden, um andere zu helfen, sich selbst zu befreien).


    Ich kriege langsam einen Knoten im Hirn. Ich versuche das mal zu entwirren.


    • In der Sicht des Palikanon geht es darum Anhaftung entgegenzuwirken um sich aus den Verstrickungen der Welt zu lösen. Weil an Vergänglichen zu hängen bedeutet Mara zu verfallen.



    • Nagaarjuna und dir anderen frühen Mahyana-Philosophen verneinten so verhemnt und radikal, dass man sich fragte, warum es überhaupt etwas gibt. Anstelle darum, das Seiende als vergänglich zu verneinen, betrachtete man es von der anderen Seite her, also von seiner Leerheit ( an Inhärenter Existenz )



    • Nimmt man das eigene Ich als Messlatte, dann ist überall Leiden und Vergänglichkeit. Alles auf was man setzt, verschwindet. Legt man die Messlatte ganz tief nach unten auf die Ebene des Verlöschens, dann tritt von daher alles in Erscheinung. Alles was ist, ist aus Mitgefühl und Freude heraus. ( Christen würden wohl sagen aus "Gnade" )


    Im Übergang zum Mahayana weicht die destruktive Sicht gegenüber Samsara einer konstruktiven Sicht. Was man ja auf vielerelei Weisen sehen kann. Als Stumpfwerden einer scharfen Klinge. Oder als Übergang vom miesepetrigen Nörglertum zu einer toleranten Haltung.


    Ein wenig wie bei den Grünen. Die einen sind beschämt darüber, dass sie von einer phantasievollen Alternative zu Säulen des Establishment geworden sind. Die anderen freuen sich, dass sie von langhharigen, ideologischen Spinnern zu pargamtischen Realisten geworden sind, die auch mal einen Krieg unterstützten.


    man bräuchte da einen , äh "mittleren Weg", in dem die Wahrheit beider Perspektiven erhalten beleibt.

  • Also ich verstehe es so (und viele Teile des Tao Te Ching immer wieder anders, je nachdem, wo ich mich momentan befinde!)


    "Sie schätzen (nicht, die) kostbaren Dinge."
    "Sie bringen den Menschen zurück, was sie verloren" - Also die Lehre, das Wissen, Weisheit, was auch immer in der Form.

  • [...]
    Die Weisen suchen Freiheit von Verlangen.
    Sie schätzen keine kostbaren Dinge.
    Und lernen sich zu entwöhnen.
    Sie bringen den Menschen zurück, was sie verloren,
    Helfen den zehntausend Dingen ihre eigen Natur zu finden
    Und enthalten sich einzugreifen.
    [/quote]



    Mich, vormals mit einem sehr großem "Helfersyndrom" ausgestattet (und immer noch daran arbeitend), spricht die unterstrichene Stelle sehr an. Und sie spornt mich an, mich in der Achtsamkeit immer weiter so zu schulen, dass ich erkenne, wenn ich mal wieder (und dann vielleicht noch ungefragt) irgendwo "eingreifen" will - und auf der anderen Seite immer besser den Anderen in seinem Sein erkennen zu können.


    LG peema

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  • Hallo void, wie genau hängt dein Beitrag mit dem zusammen was ich geschrieben habe ?
    Ich hoffe durch meine Frage wird dein Knoten nicht noch fester :)



    void:

    Im Übergang zum Mahayana weicht die destruktive Sicht gegenüber Samsara einer konstruktiven Sicht.


    Das ist zwar richtig, trotzdem darf man nicht davon ausgehen, dass diese "konstruktive Sicht" des Mahayana gegenüber Samsara alle "samsarischen Zustände" (wie etwa Gewalt oder Krieg) akzeptiert.

    • Offizieller Beitrag
    Matthias65:

    Hallo void, wie genau hängt dein Beitrag mit dem zusammen was ich geschrieben habe ?
    Ich hoffe durch meine Frage wird dein Knoten nicht noch fester :)


    Dein Beitrag hat mich ein wenig verwirrt und so habe ich nochmal die Aspekte zusammengefasst, die ich bisher so gesehen habe.


    Matthias65:
    void:

    Aber hat der mittlere Weg Buddhas mit dem Herstellen von Hamonie zu tun?


    Hallo Void, innerhalb Samsara schon, die größte Harmonie besteht aber m.E. darin, die Sichtweise von "Samsara" zu verlassen indem man eine "erleuchtete Sichtweise" annimmt, mit welcher Motivation auch immer (entweder um sich selbst zu befreien oder um wiedergeboren zu werden, um andere zu helfen, sich selbst zu befreien).


    Ich versteh, dass der buddhitische Pfad zur Befreiung und damit zur Wegfallen von Leid führt. So wie man Leid als eine Art von Krieg sehen kann, kann man dessen Wegfallen natürlich auch mit Frieden und Harmonie in Verbindung bringen. Ist der Unterschied vielleicht der ob, man diesen Frieden als ein Hinausgehen über Samsara interpretieren will. Oder Leerheit als die wahre Natur der Dinge ansieht und damit die Harmonie "erleuchtete Sichtweise" als eine Rückkher zu dieser. Oder ist diese Unterscheidung nur sinnloses Wortgeplänkel. Wahrscheinlich.


    Und hat das noch was mit der Begrifflichkeit des "mittleren Wegs" zu tun?

  • peema:

    ... Und sie spornt mich an, mich in der Achtsamkeit immer weiter so zu schulen, dass ich erkenne, wenn ich mal wieder (und dann vielleicht noch ungefragt) irgendwo "eingreifen" will - und auf der anderen Seite immer besser den Anderen in seinem Sein erkennen zu können.


    dass Du erkennst, wenn du eingreifen willst .....
    bei Anderen ???
    Die Achtsamkeit ist erstmal für die eigene "Person" wichtig, damit du erkennst, wie dein Bewusstsein interagiert mit den auftretenden von aussen kommenden und innen dann wirkenden Sinneseindrücken.
    Sinneskontakt .. dann das Re-agieren darauf und dann das Haften.
    Und sati hift dann auch später, die gleichen "Fehler" nicht wieder zu machen durch den Erinnerungsfaktor aufgrund
    der vorherigen Achtsamkeit.
    Und den "Anderen" (WEN ?) in seinem "Sein" zu erkennen .. na .. ich weiss nicht so recht .

  • Zitat

    Und den "Anderen" in seinem "Sein" zu erkennen .. na .. ich weiss nicht so recht.


    Ist meines Erachtens nach wichtig um sich a) in Sachen Toleranz zu üben und b) um besser auf Menschen einzugehen.
    Wichtig ist, sich nichts einzureden. Sondern tatsächlich zu erkennen.
    Dadurch, dass man sich selbst kennen lernt, lernt man auch die "Anderen" kennen. :)

    • Offizieller Beitrag
    Peeter:

    Und den "Anderen" (WEN ?) in seinem "Sein" zu erkennen .. na .. ich weiss nicht so recht .


    "Anderer" und "Sein" sind ja beides keine buddhitischen Begrifflichkeiten. Im Buddhismus wird einem ja immer geraten, sich mit den eigenen Verblendungen zu beschäftigten, statt mit dem "Du". Wenn man selber still wird - so das Denken, - ist alles leichter zu erkennen.


    Immer beim Ich anzufangen statt beim Du, kann aber auch was egozentrisches haben. Das muss ja nicht egoistisch sein. Auch Leute die sich dauernd mit ihren Fehlern beschäftigen, kreisen ja um sich selbst.


    Statt zu sagen: "Dadurch, dass man sich selbst kennen lernt, lernt man auch die "Anderen" kennen" könnte man ja auch sagen "Indem man den "Anderen" kennenelernt, lernt man sich selber kennen".


    Die Egoüberwindung in der Hinwendung zum "Anderen "ist aber eher so eine Monotheistengeschichte. Während man im Buddhismus Egoüberwindung durch die Achtsamkeit auf die eignen Wahrnehmung lehrt.

  • void
    Das mit dem Anderen in "seinem" Sein zu erkennen, war die Idee von peema .. und nicht meine !


    Während man im Buddhismus Egoüberwindung durch die Achtsamkeit auf die eignen Wahrnehmung lehrt.


    mein Reden .. s.o. bezüglich sati


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