Rechte Rede

  • Doris Rasevic-Benz:
    Mirco:

    Wer mit dem Vertrauen in's Buddha Dhamma vorsätzlich lügt,
    wer weiß, wozu sie/er sich sonst noch verleiten lässt. Da könnte ich meine spirituelle Praxis ja gleich das Klo runter spülen.


    Ich dachte an diesen Post, lieber Mirco.


    Ich meinte damit nicht Dich persönlich. Wenn Du Dich angesprochen fühltest, so lag das nicht daran, das ich Dich angesprochen habe, hab ich nämlich nicht.


    Hast Du etwas 'zwischen den Zeilen' gelesen, was nicht dort stand? Falls ja, kann ich meine Erfahrung damit teilen, denn ich habe das früher oft und beständig getan. Geholfen hat, es einfach nicht mehr zu tun, also, den eingebildeten Zwischenzeilen keine Beachtung mehr zu schenken. Im Zweifelsfall frage ich sofort und direkt nach. Ich fühl' mich meistens nur noch angesprochen, wenn mich jemand direkt anspricht.


    Schöne Grüße

  • Mirco:
    Doris Rasevic-Benz:


    Ich dachte an diesen Post, lieber Mirco.


    Ich meinte damit nicht Dich persönlich. Wenn Du Dich angesprochen fühltest, so lag das nicht daran, das ich Dich angesprochen habe, hab ich nämlich nicht.


    Hast Du etwas 'zwischen den Zeilen' gelesen, was nicht dort stand? Falls ja, kann ich meine Erfahrung damit teilen, denn ich habe das früher oft und beständig getan. Geholfen hat, es einfach nicht mehr zu tun, also, den eingebildeten Zwischenzeilen keine Beachtung mehr zu schenken. Im Zweifelsfall frage ich sofort und direkt nach. Ich fühl' mich meistens nur noch angesprochen, wenn mich jemand direkt anspricht.


    Nein, ich habe mich nicht angesprochen gefühlt, auch wenn Du es schwammig formuliert hast, statt konsequent in der Ich-Form zu schreiben. Ein wenig mehr Genauigkeit in der Formulierung wär nicht schlecht, deshalb frage ich schon, wen Du meintest.


    Ich habe Dich zitiert, weil Du Cosby zitiert hast, im Zusammenhang mit meinem Post. Ich ging davon aus, dass Du meinst, ein offenes Ohr für jedermann sei gleichbedeutend mit "es jedem recht machen zu wollen". Das wäre dann meiner Ansicht nach eine Ablehnung von Gleichmut. Der ist jedoch Bestandteil des Dharma, und müsste dann eben auch ins Klo gehauen werden.
    Außerdem gehen wir ständig fehl, und ist deshalb gleich jede Praxis wertlos? Aber vielleicht wolltest Du was anderes damit ausdrücken?


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ich ging davon aus, dass Du meinst, ein offenes Ohr für jedermann sei gleichbedeutend mit "es jedem recht machen zu wollen". Das wäre dann meiner Ansicht nach eine Ablehnung von Gleichmut. Der ist jedoch Bestandteil des Dharma, und müsste dann eben auch ins Klo gehauen werden. Außerdem gehen wir ständig fehl, und ist deshalb gleich jede Praxis wertlos? Aber vielleicht wolltest Du was anderes damit ausdrücken?


    Hallo Doris,


    hinter einem offenen Ohr für jedermann steht aus meiner Sicht kein Gleichmut, sondern Freundlichkeit. Daraus können in der Folge Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut erwachsen, aber als Wirkung, nicht als Handlung.


    Nun zu Deiner Frage. Wenn es darum geht, anderen Menschen meine Aufmerksamkeit zu schenken, habe ich in der Vergangenheit oft erlebt, dass da nicht ehrlich zu mir sein kann. Hier wird gerne die Phrase "sich nicht abgrenzen können" benutzt, was es m.M.n. aber nicht trifft. Eine meiner charakterlichen Fehlhaltungen ist, anderen Gefallen zu wollen. Wenn ich dem nachgab, entstand daraus ein für mich und andere Schadhaftes Verhalten, denn ich wurde unehrlich zu mir und damit auch zur Person gegenüber. Ich hörte zu und hörte zu und hörte zu und hörte zu. Ich war ein guter und einfühlsamer Zuhörer, die Leute fühlten sich sehr wohl, wenn ich ihnen zuhörte. Doch in mir war weder Wunsch noch Freundlichkeit noch Kraft - alles nur, weil ich Gefallen wollte.


    Da ich einige Menschen kenne, die sich gleich oder ähnlich verhalten, dachte ich mir, ich bringe es mal zu Sprache, vielleicht kann sich ja jemand damit identifizieren um dann evtl. aufzuhören.



    Schöne Grüße

  • Vielen Dank für Deine Erläuterung, lieber Mirco!


    In meinem Wortgebrauch sind Gleichmut und Freundlichkeit zusammengehörig, in dem Sinne, auch "schwierigen Menschen" mit dem gleichen Mut zu begegnen wie dem, einem angenehm erscheinenden Zeitgenossen.


    Was Du schilderst, kenne ich teilweise auch. Aber das stellt dennoch nur einen Teil dieses Zuhörens dar. Genauer gesagt sind es nicht das offene Ohr und das offene Herz, sondern die Scheu dann auszudrücken, wenn mir was zuviel wird. Also nicht das offene Ohr ist das Problem, sondern die mangelnde Fähigkeit den Anderen meine Grenzen zuzumuten – die Ursache ist der Glaube, den anderen damit irreparabel zu verletzen, also Selbstüberschätzung und Selbstunterschätzung, schlechtes Gewissen, Angst vor Zurückweisung. Damit begehe ich natürlich eine Täuschung: Ich täusche mich und den Anderen. Dieser ist nicht schuld, wenn ich nicht rechtzeitig deutlich die angemessenen Signale aussende. Ich weiß nicht wie es bei Dir ist, aber diese darauf erfolgende Überlastung kann dazu führen, dass ich ärgerlich mit dem Anderen werden kann – ich drücke das nicht auch, sondern fresse es in mich hinein. Der hat daran natürlich keine Schuld, es ist einfach eine recht hilflose Art meiner Seele sich von einem Overkill an Input zu distanzieren. Nicht förderlich, wenn ich das nicht durchschaue.
    Da entstehen nicht nur Ärger, sondern auch andere Emotionen wie Ohnmacht vor so viel Unglück, was wiederum bei mir – früher – einer der Auslöser für Depressionen und Selbstzweifel war.


    Ich erlaube mir Dir nicht zu glauben, dass Du nur zugehört hast um zu gefallen. Da sind sicher Empathie und Mitgefühl die ersten Impulse, über die sich dann blitzschnell die Gefallsucht legen. Mitgefühl ist was, das uns inhärent ist. Aber wir können es instrumentalisieren um unsere Neurosen zu pflegen, dabei pfropfen wir dem Mitgefühl alles möglich auf, mit dem wir meinen einen grundsätzlichen Mangel kompensieren zu können, es wird zu unserem Transporter. So lautet jedenfalls das Ergebnis meiner Selbstanalyse.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • keks:

    Was hat Buddha nun mit Adblocker zu tun ? Muss man jedes noch so bescheidene Piss-Thema buddhistisch sehen ?
    ...
    Nun weiss ich warum einige Zen-Meister mit Kraftausdrücken um sich werfen. Vielen Menschen geht dabei die Kinnlade runter, dann fehlen plötzlich die Worte - Tschakka - da ist sie, die Erleuchtung, so einfach kanns manchmal sein.


    (von hier)


    Lieber Keks,


    du bist kein Zen-Lehrer und dies ist keine individuell Lehrer-Schüler-Situation, sondern ein öffentliches Forum.


    Deine obige Rede bleibt also eine unheilsame.


    Schöne Grüße

  • Was juckt es den Ball wenn sich 2 Flöhe in ihm streiten was heilsam ist und was nicht ? :lol:


    Für den einen ist es heilsam, der andere lehnt alles ab. Der Ball rollt weiter gemütlich vor sich hin.

  • keks:

    Was juckt es den Ball wenn sich 2 Flöhe in ihm streiten was heilsam ist und was nicht ? :lol: Für den einen ist es heilsam, der andere lehnt alles ab. Der Ball rollt weiter gemütlich vor sich hin.


    :grinsen:

  • keks:

    Der Ball rollt weiter gemütlich vor sich hin.


    und das juckt den (ärgerlichen/glücklichen/verzweifelten/nirvanaanstrebenden) Floh imgrunde gar nicht.
    :->))