Die Überwindung der Sexualität im weltlichen Leben

  • Hallo Nibbuti,


    nibbuti:

    Niemand muss sich hier rechtfertigen, wenn sie oder er in der Welt lebt und einvernehmlichen sexuellen Kontakt sucht.


    Leider doch, wegen solcher Äußerungen:


    nibbuti:

    Aber das heißt nicht, dass unzählige Asketen und Yogis, die auf sexuellen Kontakt verzichten und im makellosen Bliss der Befreiungen verweilen, falsch liegen müssen,nur weil man selbst dazu noch nicht imstande ist.


    Ich will jetzt gar nicht auf - meiner Meinung nach! - sinnfreie Formulierungen wie 'makelloser Bliss der Befreiung' eingehen: die japanische Kultur ist z.B. voller Werke, die absichtlich 'Makel' (etwa in einer tönernen Teetasse) einbauen, weil dieser 'Makel' selbst eine Lehre ist. 'Nur weil man selbst dazu noch nicht imstande ist', legt eindeutig nahe, dass du es für einen Mangel hälst. Werde glücklich mit dieser Haltung, aber erlaube mir, dass ich sie für überheblich und dumm halte...


    Hänsel


  • Ein fehlendes Geschlechtsteil führt noch lange nicht zur Gemütserlösung. Das erfordert so oder so harte Arbeit, da macht es keinen großen Unterschied ob mit oder ohne. Der Hunger muss in allen Bereichen und auf allen Ebenen überwunden werden. Etwas abschneiden verlagert die Sache nur etwas, löst sie jedoch nicht.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Bisher hatte ich mich bewußt aus dem Thema rausgehalten,
    denn ich denke, Männlein und Weiblein erleben Sexualität
    völlig anders.
    Nachdem mit 50 meine Regel von einem auf den anderen Tag ausblieb,
    starb auch der Trieb ab, einfach so. Wech war er.
    Das war genauso nach der Geburt, da war nur noch Mutterschaft
    und meine erste Ehe ist darüber zerbrochen, weil ich mit keinem Mann mehr schlafen konnte.
    Das sieht man auch in der Tierwelt, daß die Weibchen das Männchen nicht mehr in der
    Nähe dulden.
    Während meiner zweiten Ehe, ebenfalls nach der Geburt, ging das wieder nicht
    für mindestens 3 Jahre. Mein jetziger Mann hat das aus- und durchgehalten,
    was ich ihm hoch anrechne und ihm sehr dankbar bin, mich nie bedrängt zu haben.
    Sex mit Gier und Triebhaftigkeit ist für mich tierisch und nicht mehr vollziehbar.
    Bin ich mit meinem Mann in Liebe, Treue und Geistigkeit verbunden, fällt es
    mir auf jeden Fall leichter diesen Akt zu praktizieren.
    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • HaenselUndGretel:

    Ich will jetzt gar nicht auf - meiner Meinung nach! - sinnfreie Formulierungen wie 'makelloser Bliss der Befreiung' eingehen: die japanische Kultur ist z.B. voller Werke, die absichtlich 'Makel' (etwa in einer tönernen Teetasse) einbauen, weil dieser 'Makel' selbst eine Lehre ist. 'Nur weil man selbst dazu noch nicht imstande ist', legt eindeutig nahe, dass du es für einen Mangel hälst. Werde glücklich mit dieser Haltung, aber erlaube mir, dass ich sie für überheblich und dumm [es sei dir erlaubt :lol: ] halte...


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    Es ist besser einen offenen Geist zu haben.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Bewerten, Ablehnen.


    Richtig, Nibbuti...
    Weil deine und meine Vorfahren ein bestimmtes Geräusch als Rascheln eines Höhlenbären im Unterholz bewertet haben und es ablehnten, das Unterholz zu betreten, reden wir jetzt...

  • HaenselUndGretel:

    Richtig, Nibbuti...
    Weil deine und meine Vorfahren ein bestimmtes Geräusch als Rascheln eines Höhlenbären im Unterholz bewertet haben und es ablehnten, das Unterholz zu betreten, reden wir jetzt...


    Und dann haben sie es getrieben, bis das Geräusch, das Rascheln eines Höhlenbären im Unterholz, verschwand? Oder was möchtest du damit sagen, lieber Knochensack?


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Lieber nibbuti,


    Hänsel und ich teilen das Bett und einen Account.
    Aber sonst halten wir uns an die Devise: zusammen treiben, getrennt schreiben.
    :D:D:D


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • GaliDa68:

    Hänsel und ich teilen das Bett und einen Account.
    Aber sonst halten wir uns an die Devise: zusammen treiben, getrennt schreiben.
    :D:D


    Alles klar, gar nicht so einfach da durchzublicken.


    :D

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Sorry, Nibbuti, mein Fehler, ich hätte unterschreiben sollen...


    Auf was ich hinauswollte: es gibt evolutionäre Gegebenheiten, die man auch durch Studium der Sutren und eifriges Praktizieren nicht umgehen kann/soll...


    Hänsel


    P.S.: Da es jetzt langsam unübersichtlich wird, werden wir jetzt wieder accounts mit Knochensack und Nightrainmonk anmelden, die nicks, unter den wir uns am wohlsten gefühlt haben...

  • HaenselUndGretel:

    Auf was ich hinauswollte: es gibt evolutionäre Gegebenheiten, die man auch durch Studium der Sutren und eifriges Praktizieren nicht umgehen kann/soll...


    Wer sagte denn etwas von "umgehen", lieber NRM? Überschreiten.


    Und wer oder was sagt dir, was wir sollen und können, und was nicht?


    Denkst du, die vorhandenen Gegebenheiten sind 'Schicksal'?


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Wer sagte denn etwas von "umgehen", lieber NRM? Überschreiten.


    Biologische Gegebenheiten können nicht 'überschritten' werden...
    Vielleicht willst du ja mal was anderes lesen? Einige der 'Naturalisten' (z.B. Susan Blackmore - http://www.susanblackmore.co.uk/Zen/intro.htm) können Teilaspekten des Buddhismus durchaus positives abgewinnen...


    nibbuti:

    Und wer oder was sagt dir, was wir sollen und können, und was nicht?


    Zwanzig Jahre Beschäftigung mit Psychologie, Wissenschaftstheorie, evolutionärer Erkenntnistheorie...


    nibbuti:

    Denkst du, die vorhandenen Gegebenheiten sind 'Schicksal'?


    Ich weiß nicht, was du genau mit 'Schicksal' meinst...

  • Kein Problem.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Das das die Menschen heute nicht mehr kapieren, haben schon mehrere Weise bemerkt die auch heftig bezweifeln, dass das Buddhadhamma im Westen wirklich erblüht. Es gibt ja auch einen Grund warum Samsara immer dunkler wird, hat vielleicht damit zu tun, dass die Hellen verschwinden.
    Und die Schweinchen grunzen vergnügt, nicht wissend was ihnen bevorsteht. "Hahaha, schau sie dir an die dummen..." wie der Dieb der über anständigen lacht.




    In unserer Straße gibt es viele Hunde, und die sind eigentlich mit nichts anderem beschäftigt, außer mit schlafen, bellen und der Glückseligkeit. Die jungen stressen sich unheimlich, ja befetzen sich nicht wenig. Da gibt es eine alten, wirklich hässliche Hündin. Die kommt alle drei Tage in die Gasse. Ganz gelassen, ohne dass die anderen gestressten etwas mitbekommen, steht sie abseits. Ihren Blick richtet sie starr in eine Richtung und die Zunge hängt ihr hechelnd an der Seite heraus. Es dauert nie lange, da bemerkt der eine oder andere junge Hund, der nicht zum Zug gekommen ist, die alte Dame.
    Sie bewegt sich keinen Zentimeter wenn sich dann einer austobt. Auch jault sie nicht wie die anderen, wenn sie für 15 Minuten nicht weg kann. Danach geht's sie wieder. So bekommt jeder was er braucht, oder besser, was er will.


    Diesen Gier in die Höhe zu heben, nennt man wohl moderner Mensch. Früher hatten die Menschen sich zumindest ein bisschen geniert und mich wundert es gar nicht, dass was Menschen sich über die westliche Moral erzählen. Wie die Hunde... Wenn's dann befreit. *schmunzel*

  • nibbuti:

    Aber das heißt nicht, dass unzählige Asketen und Yogis, die auf sexuellen Kontakt verzichten und im makellosen Bliss der Befreiungen verweilen, falsch liegen müssen, nur weil man selbst dazu noch nicht imstande ist.


    Jeder möge seinen Weg gehen. Wer meint, dass der Verzicht auf Sex dazugehört, der möge auf Sex verzichten. Er (oder sie) soll aber sein Näslein nicht zu hoch halten und diejenigen als unterlegen ansehen, die sich für einen anderen Weg entschieden haben. Wer die Zeitungen studiert, weiss, dass sich der Trieb bei Menschen, die eines Gelübtes wegen in Enthaltsamkeit leben müssen, manchmal finstere Wege der Befriedigung sucht (--> Missbrauch in der kath. Kirche etc.).
    LG
    Onda

  • Ist es nicht eher so, dass jemand, der die selben Triebe wie ein Tier hat, diese nicht rechtfertigen sollte, und lieber daran zu arbeiten beginnen. Das wäre das selbe, wie wenn ein Soldat einem anderen erklärt, wie gut es doch wäre zu töten. Selbst dieser hat in der Regel einen zurückhaltenden Scham.
    So eine Art der Argumentation ist nicht sehr klug, wenn sie auch überall üblich ist. Es gibt keine schlechten Menschen, nur viele, die nicht verstehen und nicht sehen. Dies aber als eine Tugend zu erheben ist wohl wirklich armselig und sicher am kürzeren Ast auf dem Weg zum Glück.


    Deshalb ist die Frage "Die Überwindung der Sexualität im weltlichen Leben" eine äußerst ehrwürdige und manche würden gut daran tun, sich die Dinge einfach durch den Kopf gehen zu lassen und ihre Triebe sehen als vorhandene Verfehlungen zu einem Heiligtum zu machen. Wie der Fuchs, der sich über die sauren Trauben ausläßt. Das ist einfach nur unehrlich. Und ich würde mich freuen, wenn der fragende von einigen die dies bereits gänzlich oder fast überwunden haben, auch gute Ratschläge bekommt und nicht nur Rechtfertigungen für Unvermögen.
    Das nennt man für gewöhnlich tugendhaften Scham.
    *schmunzel*


    Die Fesseln der sinnlichen Begierde zu überwinden, heißt nicht zu verachten, oder zu unterdrücken, aber beginnt damit, sie als Fesseln zu erkennen und den Ursachen auf den Grund zu gehen. Mit einer Haltung "Na das passt schon, na das ist ja schön und verehrungswürdig" wird man nicht sehr weit kommen und sicher kein Scheitern überstehen.

  • Hanzze:

    Ist es nicht eher so, dass jemand, der die selben Triebe wie ein Tier hat, diese nicht rechtfertigen sollte, und lieber daran zu arbeiten beginnen.


    Die animalische Komponente ist in uns angelegt. Aus dem Blickwinkel der Biologie ist der Mensch auch ein Tier. Eines mit einem hoch entwickelten Denkapparat. Alles Animalische in uns als unwürdig fortzuschieben, ist gefährlich. So wie es kein Weg sein kann, dass Animalische unreflektiert auszuleben. Schon dieser Zwiespalt zeigt, dass Glück kaum gelingen kann. Freud hat die Glücksmöglichkeit aus diesem Grunde negiert.


    Zitat

    .... und ihre Triebe sehen als vorhandene Verfehlungen zu einem Heiligtum zu machen.


    Der Weg der Mitte ist immer ein Balanceakt - auch im Denken.


    LG
    Onda

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Lieber Onda,
    Du missverstehst die Mitte, du definierst die Mitte aus dem Spektrum das du erkennen kannst. Mit Mitte entsprechend dem Buddhadhamma ist der Schnittpunkt zwischen Verlangen/Begierde und dem Benötigtem/Gebrauchten gemeint.
    Für den gewöhnlichen Menschen heißt diese sich immer an dem Benötigten zu orientieren um annähernd in die nähe der Mitte zu kommen. Denn du dein die Mitte deines Spektrums als die Mitte definierst, macht das Dhamma erst gar keinen Sinn. Da kannst du dich genau so gut an der Spaßgesellschaft orientieren.
    Sich das Dhamma auf seine Unzulänglichkeiten zu biegen ist alltäglich, aber hat wenig mit praktizieren zu tun und untermauert nur seine falschen Ansichten.
    Sich hingegen so zu äussern, dass sein Verständnis noch nicht reicht und man das Entsagen des einen oder anderen noch nicht mächtig ist, wäre ehrlich. Aber wer will schon ehrlich zu sich selber sein.
    *schmunzel*


    Machmal ist die Pflückstange einfach zu kurz oder das Gefühl das die Arme zu kurz sind fehlt.
    *schmunzel* das ist ganz normal und 99,9% würden nicht lügen, würden sie sich das eingestehen. Vor allem, würden sie lernen tugendhaftes zu achten und zu ehren und nicht nur das was ihnen gerade gefällt und wozu sie sich im präsenten Zeitpunkt im Stande fühlen.


    Wenn man nie zu dem Erkennen kommt, das man dumm ist, wie fangt man dann jemals wirklich zu lernen an? *schmunzel*

  • Hanzze:

    Lieber Onda,
    Du missverstehst die Mitte, du definierst die Mitte aus dem Spektrum das du erkennen kannst.


    Das ist deine Definition. Oder beziehungsweise deine Spekulation über "meine Mitte."


    Zitat

    Wenn du die Mitte deines Spektrums als die Mitte definierst, macht das Dhamma erst gar keinen Sinn. Da kannst du dich genau so gut an der Spaßgesellschaft orientieren.


    s.o.


    Zitat

    Sich das Dhamma auf seine Unzulänglichkeiten zu biegen ist alltäglich, aber hat wenig mit praktizieren zu tun und untermauert nur seine falschen Ansichten.


    Es gibt auch einen Belehrungstrieb (der zu zügeln ist).


    Zitat

    Wenn man nie zu dem Erkennen kommt, das man dumm ist, wie fangt man dann jemals wirklich zu lernen an?


    ... sprach das kluge Äffchen, das die Dummheit gänzlich überwunden hatte. Du redest immer von oben nach unten...


    Onda

  • *schmunzel* kommt nicht von mir, ich würd einem Affen auch nicht glauben. Aber vielleicht magst du ja den Palikanon umschreiben in eine "Onda - verliebt in die Welt" Version.


    Ich weiß, keinen Fernseher, keinen PC und keinen Sex ist krankhafte Askese und daher zu vermeiden *schmunzel*

  • Lieber Hanzze,


    unsere Triebe benötigen keiner Rechtfertigung. Sie sind da und sie sind Teil des Lebens. Sie sind animalisch, weil wir einfach Tiere sind. Es gibt keinen Grund, anzunehmen,wir seien was besseres oder stünden außerhalb der Lebenskette. Die Triebe sind der Lebensmotor, nichts weiter. Es wirkt so, als ob Du etwas darin siehst, was nicht zu uns gehören würde oder das wir ablegen könnten. Das geht nicht, auch ein Buddha kann das nicht. Selbst, wenn er nicht mehr dem Hunger und dem Durst nachgibt, und sich damit für den langsamen Selbstmord entscheidet, und allem anderen auch entsagt, es bleibt immer eine Gier übrig, die Gier nach Luft. Er muss sich also eien Plastiktüte überstülpen, um das zu beenden, oder sich im Kleiderschrank strangulieren.


    Triebe mit dem Töten eines Soldaten zu vergleichen ist grotesk. Du vergleichst also einen hungrigen Menschen mit einem tötenden Soldaten.


    Es geht nicht um die Triebe, es geht um die "Fesseln der Triebe". Das ist etwas völlig anderes. Manche entkommen den Fesseln nur, indem sie völlig verzichten, das ist allerdings wahr. Das betrifft aber nur die fehlgeleiteten Triebe, also: dem Essen entkommt nur derjenige, der in einen Hungerstreik tritt – und verhungert, der Overeater oder ein bulimischer Mensch muss lernen mit diesem Trieb adäquat umzugehen und ihn zu befriedigen, ohne ihn als Ersatzbefriedigung zu missbrauchen. Ein Sex-Maniac hat da natürlich auch die Möglichkeit des kompletten Verzichts. Für den ist der völlige Verzicht womöglich leichter durchzuhalten als der befriedigende und heilsame Umgang damit. Die Frage ist, ob der so enthaltsam Lebende aber wirklich sein Problem löst und seinen Bedürfnissen auf die Spur kommt oder ob er nur eine Ausweichstrategie fährt. Warum immer vom Mittleren Weg reden, aber in diesem Punkt ein Extrem propagieren und den Mittleren Weg lächerlich machen? Wahrscheinlich, weil es so schwierig ist, weil so viele das Gefühl für ihre Sexualität verloren haben und damit Verletzungen verknüpft sind, Nähe erforderlich ist, viel viel viel Selbst-Bewusstsein. Da gibt es ganz viel Scham und viel Schuldgefühl. Ich würde das untersuchen, dann kann man eventuell auch ganz unverkrampft enthaltsam leben, als Resultat, aber nicht als Ziel.


    Die Menschen im Westen zu diffamieren, scheint eine asiatische Mode zu sein. Ich halte die westliche Moral nicht für verwerflicher als die asiatische, z.B. die Thailändische, die ihre Kinder auf den Strich schickt oder bei der es Freude auslöst, wenn sich eine junge Frau einen alten dicken Westler angelt und die ganze Familie mit dessen Rente ernährt.
    Wie die Hunde? Ich sehe keine kopulierenden Paare auf unseren Straßen oder in der U-Bahn. Und ich beobachte mit Schrecken, wie schamhaft die heutige Jugend teilweise geworden ist. Gerade wieder gestern in der Dusche unseres Schwimmbades: junge deutsche Frauen, die sich im komplettem Badeanzug duschen und einseifen, aufs Klo gehen, statt sich in der Damenumkleide anzuziehen. Als ob sie unter dem Stoff andere Teile hätten als andere Frauen – dann könnte ich die Scham verstehen.


    Und was das Lied von nibbuti betrifft: ich hätte kein Problem einen Herrn aus der Politik an einer bestimmten Stelle zu kitzeln, wenn er dafür seine Pläne für einen Krieg aufgeben würde. Sogar Herrn Gadaffi würde ich mich mit Freuden hingeben. Heißt es nicht, wir sollten und gerade um diejenigen intensiv kümmern, die Unheilsames tun, sie bräuchten unsere Fürsorge und Liebe am allermeisten?


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Wenn das „Es“ durch ein „ich“ ersetzt würde fände die Diskussion noch statt? :D
    Nicht was „man“ tun sollte sondern was man selber tut.
    Also wie gehe ich mit Sexualität um?
    Welchen Stellenwert hat die Entsagung auf Sexualität für mich?
    Wie bewältige ich es?
    Alles andere ist Hirngymnastik, auch eine Art Selbstbefriedigung.


    mal sehen wer (die hose runterlässt)


    einen sonnigen gruß aus der Sexfreien zone Hamlesch :grinsen:

    • Offizieller Beitrag

    Linguisten die die Entwicklung von Schimpfwörter erforschen, sagen dass religiös konnotierte Schimpfwörter ("verdammt", "kruzifix") zunehmend verschwinden und durch sexuelle konnotierte Schimpfwörter ersetzt werden. Darin drückt sich aus, dass für viele Menschen, die keinen religiösen Bezug haben, Sexualität und Partnerschaft deren Platz als "das wichtigste und bedeutsamste im Leben" einnehmen.


    Dieser Glaube, in dem Sexualität nicht einfach ein Trieb ist der nach Befriedigung verlangt sondern etwas Höheres was unserem Leben Erfüllung und Sinn gibt, ist noch etwas was dazu kommt. Noch eine andere Ebene der Anhaftung.


    Während miteinander zu schlafen selbst etwas Harmonisches und Erfüllendes sein kann, verbreitet die Begierde die darauf zielt häufig Disharmonie. ( Beim Heroin -ohne das gelichsetzen zu wollen - ist ja auch nicht die döselige Glückseligkeit das Problem, sondern wie der Begierde danach alle andere Strukturen geopfert werden, und so Gesundheit, Sozialstrukturen und Selbstachtung geopfert werden. )


    Wenn man einfach Sex haben könnte, und die Zeit wo man das nicht hat glücklich aushalten könnte, dann wäre da ja kein grosses Problem. Die interessanten Phänomene ergeben sich im Entzug.


    Anstatt das die Liebe, also die Frage wie ich den anderen glücklich machen kann, dominiert in der "Begierde" die Forderung, dass der andere mich glücklich machen soll. Und da sehe ich mehrere Ebenen:


    1. Forderungen nach Stillung der bioogischen Triebe. Das ist das einfachste und vilelicht unkomplizierteste Anhfatung.


    2. In unserer Gesellschaft, wo die Arbeit oft auf den Broterwerb reduziert ist, soll die Partnerschaft das "Glück im Leben" bringen. Dabei wird die erfüllte Partnerschaft oft mit einer erfüllten Sexualität identifiziert. Anhaftung an Sexualität bedeutet auch ein Anhaften an diesem gesellschaftlichen Vorstellung. Dabei wird das Ganze mit noch mehr Forderungen befrachtet, mit noch mehr Angst und Möglichkeiten zu scheitern.


    3. Aber es geht noch weiter. Gerade in der Psychoanalyse hat die Sexualität eine nocht grössere Beeutung gewonnen uns sich fast schon mit "Glück als solchem" gleichgesetzt. Das heisst in der Sexualität tut sich die Forderung auf,dass der andere mich glücklich machen soll. Mir in der Secualität die Wunden heilen soll, die ich mit mir herumtrage. Mich befriedigen soll, indem er meinem "Herz Frieden" gibt. Das ist schon eine krassere Geschichte.

  • Onda:

    Es gibt auch einen Belehrungstrieb (der zu zügeln ist).


    Hanzze hat hier vollkommen Dhammagemäß geantwortet.
    Man lese seine letzten Beiträge noch mal in Ruhe, ohne zu schäumen. Dazu das was lagerregal als Zitat gepostet hat.


    Jeder wo er gerade steht und was er/sie für sein Leben als Lebensziel hat.


    Onda:

    Wer die Zeitungen studiert, weiss, dass sich der Trieb bei Menschen, die eines Gelübtes wegen in Enthaltsamkeit leben müssen, manchmal finstere Wege der Befriedigung sucht (--> Missbrauch in der kath. Kirche etc.).


    Und wie schon 395 000 mal erwähnt, geht es in der Lehre des Buddha um die Überwindung, nicht um Unterdrückung gierbehafteter Triebe.
    Manche scheitern daran. Wer ehrlich ist, geht dann ins Weltliche zurück und das ist vollkommen o.k. so.


    Ich finde man sollte Achtung vor denen haben, die sich einen Schritt weiter wagen auf dem Weg und sie unterstützen und nicht den Mainstream als mittleren Weg propagieren.


    Der mittlere Weg ist, benutze was gebraucht wird, lass das weg was nicht nötig ist.


    Sex und "Nahrung zu sich nehmen müssen" zu vergleichen ist verblendet. Der Körper muss gut behandelt werden, dass er funktioniert und die Möglichkeiten zur Geistesläuterung dadurch genutzt werden können. Eine menschliche Geburt ist nicht selbstverständlich. Diese gilt es bestmöglich zu nutzen um Gier, Hass und Verblendung zu eliminieren.


    GaliDa68:

    Die Menschen im Westen zu diffamieren, scheint eine asiatische Mode zu sein.


    Asiaten sind keine besseren Menschen. Da gibt es wie überall auf der Welt solche und solche. Nur weil einer ein "geborener" Buddhist ist, hat er Gier, Hass und Verblendung nicht überwunden. Ebenso ist ein z.B. "geborener" Katholik nicht automatisch ein Heiliger.
    Der Dhamma unterliegt Gesetzmäßigkeiten und die sind für alle Wesen die Selben. Geburt, Alter, Krankheit, Tod. Anicca, Dukkha, Anattā


    GaliDa68:

    Die Triebe sind der Lebensmotor, nichts weiter.


    Eben, dass was an Samsara fesselt. Immer wieder haben wollen.


    Da setzt der Buddha mit seiner Lehre an. Diesen Daseinsdurst zu überwinden. (4 edle Wahrheiten)


    Wer nicht den Weg gen Nibbana gehen möchte, für den reichen die 5 silas und die sind schon schwer genug zu leben.


    Vor allen Anderen, die weiter gehen verbeuge ich mich zutiefst. Diese sind es die zeigen, dass der Dhamma bis zum letzten Ausweg funktionieren kann.


    Warum fällt es den meisten Menschen so schwer ehrlich mit sich selber zu sein und andere zu achten die weiter auf dem Weg fortschreiten?


    Nein es wird (neidisch, missgünstig) verunglimpft um eigene (noch) Schwächen zu rechtfertigen.


    Es gibt kein besser, schlechter oder gleich, sondern nur seine eigenen Baustellen und die sehen bei jedem anders aus. Der Weg beginnt mit dem ergründen seiner eigenen Baustellen und die sollte man ehrlich und tapfer immer wieder angehen.
    Es wird nicht helfen, sich nur das aus der Lehre des historichen Buddha herauszupicken was gerade als passend für das eigene Lebensbild empfunden wird.


    Liebe Grüße
    Kusala

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()