Das Erwachen Buddhas war ein Emanzipationsprozess

  • Sumedhâ:

    Aus gegebenem Anlass beschäftigt mich dieses Thema und da hab ich einige Gedanken aufgeschrieben.


    Danke fürs Teilen.


    Sumedhâ:

    Das Erwachen Buddhas war ein Emanzipationsprozess


    Für mich bedeutet Emanzipation mich von meinen Mustern, Abhängigkeiten, Engstirnigkeit, Sicherheiten, Eitelkeiten usw. zu befreien.


    Sicher, aber das ist noch etwas zu flach.


    Das Erwachen Buddhas geht noch tiefer.


    Was ist es denn, dass die Muster, Abhängigkeiten, Engstirnigkeit, vermeintliche Sicherheiten & Eitelkeiten eint?


    :?:



    Zitat

    Ich erwog: 'Dieses Dhamma, das ich erlangt habe, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, subtil, von den Weisen zu erfahren.


    Die Edle Suche (Ariyapariyesanà Sutta)


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • MonikaMarie1:
    Zitat

    was ist es was diese menschen inne hatten, das ihnen die kraft und überzeugug verlieh um alle mühen und gefahren auf sich nehmen?
    gibt es dafür einen begriff? einen!


    Glaube


    ist es der "Glaube der Berge Versetzt?"
    dann ist dieser Glaube teil davon :)
    vielen lieben Dank


    _()_
    .

  • Sumedhâ:

    was ist es was diese menschen inne hatten, das ihnen die kraft und überzeugug verlieh um alle mühen und gefahren auf sich nehmen?
    gibt es dafür einen begriff? einen!


    Für mich ist es Entschlossenheit!


    Entschlossenheit ist der Grund, im Sinne von dem was trägt, sie manifestiert sich in einer Unmenge von „Gesichter“, sie dient vielen Herren weswegen sie im negativen Sinne auch Missbraucht werden kann.


    Einige Beispiele....
    Entschlossenheit, alles hinter sich zu lassen und offen ins „Ungewisse“ zu gehen. Auch wenn ich ein klar definiertes Ziel vor augen habe, weiss ich nicht wie ich da ankomme, deswegen ist Offenheit eine wichtige Voraussetzung.
    Entschlossenheit zu sterben (und wie die Geschichte zeigt kam es nicht selten zum physischen Tod dieser Menschen), wobei im buddhistischen Zusammenhang sich dieses Sterben auf das Konglomerat das als Ich/Ego bezeichnet wird, bezieht.
    Entschlossenheit Standpunkte zu verlassen und neue Wege zu gehen..................und ..... und........
    Wer diese Art Entschlossenheit kennt, kann Berge versetzen.


    Das blieb als Essenz übrig nach dem sich der aufgewühlte Schlamm von gestern klärte.
    Nicht das jemand jetzt auf die Idee kommt ich meine was "NEUES" gefunden zu haben, nein! aber ich habs für mich gefunden :D


    Vielen Dank für eure Posts.
    _()_
    .

  • Guten Morgen Sumedha,
    ja, ich kenne diese Entschlossenheit. Für mich war sie gepaart mit Glauben. Es gab Momente in meinem Leben, da wurde ich davon-getragen und erreichte auch das, was notwendig war - völlig frei von Angst. Es war wie ein Sturm, denn hinterher fragte ich mich immer, wie ich das denn wohl habe bewerkstelligen können. Mein Wille allein hätte nicht gereicht und schon gar nicht die Planung, weil dann immer kommt: und was ist, wenn ... ??? Deshalb habe ich damals geglaubt, dass Gott mir geholfen hat. Und auch heute würde ich noch sagen, dass diese Kraft nicht meine persönliche Kraft war und ist, falls sie noch mal notwendig wird. Ich kann sie nämlich nicht "machen". Aber ich kann den Zugang dafür vorbereiten.


    Da ist nur Handlung.
    _()_ Monika

  • Liebe Monika,


    Möglicherweise hat dich der Glaube an Gott oder dass da „höhere“ Kräfte am Zug sind vor Hochmuth bewahrt.
    Ich spür(t)e diese Kraft als mir inne wohnend, ich gab ihr im Laufe der Jahre unterschiedliche Namen: Urvertrauen, Wissen das nicht aus Beweisen, Argumenten entsprang, konnte aber nie konkret definieren was das sein soll. Es verlieh mir eine Macht die ich nie bewusst gegen andere einsetzte aber es schuf eine tiefe Schlucht zwischen mir und meiner Umgebung. Ich empfand mich als was besonderes, konnte aber genau so wenig sagen was diese besondere ist, wie woher es kommt. Ich war eben anders.
    Das empfinden kann und oder hat denk ich mal jeder Mensch, aber bei mir war es extrem und entwickelte sich in einen „heiligen“ Hochmuth.
    Eigentlich war die Suche nach der Ursache meines „anders sein“ das was mich am Ende meiner Reise durch Religionen und Philosophien zum Buddhismus brachte.
    Der Witz an der ganzen Sache ist, das ich mich lebenslänglich für Emanzipiert hielt nur weil ich mich nicht äußeren Zwängen unterwarf.
    Langsam begann ich das Baumeisterwerk in mir zu erkennen… ich hätte nie jemanden in so ein Gefängnis verdonnert, nie!


    Noch Mal, vielen Dank allen beteiligten.


    _()_
    .

  • Ich bin genau den anderen Weg gegangen. Ich wusste immer in mir das es da kein höheres Wesen gab, denn wenn es sowas gegeben hätte hätte es mir doch auch mal helfen können und sei es nur mit ein paar tröstenden Gesten, wie auch immer.
    Doch da war immer nur das was da war. Das Merkwürdige war das die Menschen um mich herrum offenbar Kontakt hatten, sie wussten das es da ein höheres Wesen gab das ihnen half, die meiste Zeit meines Lebens habe ich damit zugebracht den Glauben nicht zu erschüttern, denn ich war offenbar das Wesen das den Anderen den Glauben an ein höheres Wesen ermöglichte. Da war ja kein Problem wenn ich da war wurden ja die Wünsche erfüllt.
    Ich füllte mich nicht besonders sondern be-sondert. Ich stand immer neben den Geselligkeit, denn ich sorgte dafür das diese stattfanden. Vielleicht bin ich deshalb Koch geworden. Nur Koch!
    Bis vor 15 Jahren war mir das vollkommen normal.
    Vor zehn 'Jahren entdeckte ich Zen, vor 5 Jahren Buddha und damit hatte ich einen Menschen gefunden der mich Befreien konnte indem er mir sagte was ich bin.
    Nur Mensch der jede Person sein konnte die er sein musste.
    liebe Grüße
    Helmut
    Was ich sagen wollte ist das wir nebeneinander stehen und und WUNDERBAR streiten können, natürlich Monika, Sumedha, Helmut und wer noch Bock darauf hat jemanden zu Spielen.

  • Ellviral:

    Was ich sagen wollte ist das wir nebeneinander stehen und und WUNDERBAR streiten können, natürlich Monika, Sumedha, Helmut und wer noch Bock darauf hat jemanden zu Spielen.


    Danke Helmut :)


    wer nichts zu verbergen und zu verteidigen hat, kann wunderbar streiten!
    natürlich ist das nicht immer so, also das ich nichts verteidige, denn jeder zentimeter meines hochheitgebietes weicht nicht von alleine.
    grund weswegen diese art streit für mich so wichtig ist.
    wenn ich nach bestätigung suche (und das tue ich sicher :D und sie dann auch noch gelegentlich bekomme ist es so als ließe ich mir ein schönes Bad ein und plantschte in meiner alten suppe....auch mal schön
    wenn ich sie aber nicht bekomme, beginnt für mich das fruchtbare!
    es macht regelrecht spass (mittlerweile) mir auf die schliche zu kommen und ich kann dir sagen es ist manchmal zum "schlapp lachen" ..... :D
    dafür danke ich der begegnung mit der lehre Buddhas :)


    _()_
    .

  • Sumedhâ:

    [
    ...
    wenn ich sie aber nicht bekomme, beginnt für mich das fruchtbare!
    es macht regelrecht spass (mittlerweile) mir auf die schliche zu kommen und ich kann dir sagen es ist manchmal zum "schlapp lachen" ..... :D
    dafür danke ich der begegnung mit der lehre Buddhas :)


    Ja, so geht es mir auch, Sumedha. Ich finde es spannend und befreiend, wenn ich wieder eines Irrtums oder einer Einbildung meinerseits gewahr werde. Das ist manchmal wirklich zum Lachen.
    Und dafür bin ich auch dankbar.


    Allerdings, lieber Helmut, halte ich diese Beiträge nicht für einen Streit. Alles kann so nebeneinander stehen. Was ich jedoch richtigstellen möchte, ist, dass ich zwar in der ersten Hälfte meines Lebens von einem höheren Wesen ausging, aber nach meiner "Ent-Christianisierung" dieses Unpersönliche nicht als Wesen, sondern als eine Energieform sah und auch heute noch sehe. Nicht MEIN!


    Was auch immer das ist, was Menschen befähigt, über sich hinauszuwachsen, wir werden diesen Stoff sicher nicht finden. Auch der Buddha ging nicht darauf ein, dies begrifflich zu sortieren. Eines ist jedoch sicher, mit dem "Studium" der Lehre beginnt eine Art Entrümpelung und mit dieser Entrümpelung kommt immer mehr Licht ins Dunkel. Wo mehr Licht ist, kann ich mehr sehen. Wenn ich mehr sehe, verlieren bedrohliche oder verlockende Dinge ihre Macht. Wenn Alles seine Macht verliert, wer oder was kann mir dann noch was antun? Wenn auch ich noch aus dem Weg gehe, ist auch das letzte Hindernis verschwunden.


    _()_ Monika


    _()_ Monika

  • Ich sehe hier auch keinen Streit. Aber, er ist jetzt woanders möglich ohne gleich die Nerven zu verlieren. :)
    Was das Wesen betrifft habe ich meine Auffassung in meiner Signatur zusammen gefasst, die jede und keine Deutung zulässt.
    liebe Grüße
    Helmut

  • Ja, danke. :D ...........................................................