Kleine "Erleuchtung" gehabt

  • Hallo,


    ich habe jetzt tatsächlich sowas wie eine kleine Erleuchtung gehabt. Andere mögen sagen die Sache sei banal, aber mir ist es ziemlich eingefahren. Aus dem Urlaub in den Tropen habe ich irgendein Bakterium mitgebracht, gegen das mir der Arzt ein Antibiotikum verschrieben hat. Bei gesundem Immunsystem ist das Bakterium kein Problem, aber es muss ja alles in Ordnung sein... Nach dem Medikament im Internet gesurfed und mir sind die Haare zu Berge gestiegen. Wenn man zu dem kleinen Kreis gehört, bei dem die Nebenwirkungen voll reinhauen hat man sich echt seine Gesundheit bis zum Lebensende ruiniert. In USA und EU sind von den Behörden verschiedene Warnmeldungen nach schweren Vorfällen raus. Auf Youtube haben in den USA um andere zu warnen Leute Videos von sich eingestellt wie sie vorher aussahen und wie sie jetzt aussehen, dass sie nicht mehr richtig laufen können und seit Jahren ständig Schmerzen haben.


    Als ich das gelesen habe und die Videos auf Youtube gesehen habe fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Gesund zu sein ist so ein wichtiges Gut und so ein großes Geschenk. Sich manchmal über die Firma zu ärgern ist völliger Unsinn, denn in Wirklichkeit ist alles in Ordnung. Die blöde Firma hat nämlich gar keine Bedeutung. Mir wurde klar wie enorm meine Anhaftung an die Arbeit ist, was ich so nie geglaubt hätte. Denn ich gehöre natürlich zu den Schlauen. Ist doch klar... Ich weiß auch nicht, ob mir das durch Meditation alleine aufgegangen wäre. Hmm... Wenn ich das richtig verstanden habe, ist im Buddhismus jeder für sich selbst verantwortlich (bin Buddhismus-Anfänger). Wenn ich erst aus einer Sitzung rausgelassen werde, wenn ich nachgeredet habe, was das Management vorformuliert hat, sind sie selbst dafür verantwortlich und fertig. Ich kann versuchen zu erklären, dass irgendwas nicht funktionieren wird. Ich muss mir hierbei ernsthaft Mühe geben. Muss einbeziehen, dass mein Gegenüber auch leidet , muss versuchen in kleinen verdaubaren Häppchen Argumente anzuführen und dabei freundlich und positiv bleiben. Wenn die Antwort aber immer wieder nur ist, dass ich jetzt nachreden muss was mit vorformuliert worden ist, sonst lassen sie mich nicht aus dem Zimmer raus, habe ich meine Schuldigkeit getan. Von jetzt an sind sie selbst Schuld. Ich kümmere mich nicht mehr darum und kümmere mich um was sonst so ansteht.


    So, das war leicht gesagt und heute am Abend habe ich mich natürlich wieder mal etwas im Geschäft geärgert. Aber ich habe was wichtiges entdeckt und weiß woran ich arbeiten muss. Ich versuche jetzt auch mit leicht geöffneten Augen zu meditieren. Mit geschlossenen Augen ist man sozusagen in einer Meditationswelt und danach wieder in der Welt da draußen, in der die Augen auf sind. Mit leicht geöffneten Augen entfällt dieser Gegensatz ein Stückweit. Die mentale Verfassung, in der ich dann drin bin, wird quasi zum Teil eine Zeitlang beibehalten, wenn man nach der Meditation die Augen wieder aufmacht. Zudem beschränkt man sich viel besser nur auf die Wahrnehmung der Dinge, die eine Rolle spielen. Was sonst so an Reizen alles auf einen einfällt ist viel besser beherrschbar.

  • Lieber OlliP,
    ich habe Deinen Beitrag gerne gelesen. Danke für´s Teilen, und für Deine Offenheit.
    Es ist großartig, neue Welten zu entdecken, auch wenn das Üben manchmal weh tut. Hast Du einen Lehrer, mit dem Du über sowas reden kannst? Wenn nein, kannst Du zu einem Retreat oder so fahren, und dort mit Lehrern sprechen?
    Mit wem immer Du auch sprichst, egal welche Autorität er hat, überprüfe das, was man Dir sagt, an Deiner Erfahrung, und nimm Dir Zeit dafür. Übernimm nichts ungeprüft - vor allem nicht Bewertungen, positiver oder negativer Art. Trotzdem ist es wichtig, mit anderen zu SPRECHEN. Folge Deiner Intuition.
    Alles Gute und viel Spass beim weiter Meditieren, J.

  • Danke für deinen freundlichen Kommentar, Jojo. Tja, einen Lehrer oder Gleichgesinnte zum Reden habe ich nicht. Das ist das Problem sonst würde ich nicht die armen Mitglieder in diesem Forum belästigen ;-). Ich bin aus Frankfurt und habe schon etwas gesurfed. Seriös scheint für mich Pagode Phat Hue, die eher Richtung Zen gehen. Es gibt in der Gegend einen buddhistischen Tempel von Thai-Expats und sogar einen Theravada-Tempel von Expats aus Laos. Aber beide sind eher Sammelbecken für Landsleute, die in der Fremde ein Stück Heimat suchen. Die Homepage des Thai-Tempels ist sogar auf Thai ohne ein einziges Wort auf Deutsch. Für eine PN mit einem Tip wäre ich jedenfalls dankbar.

  • Über die Pagode wird leider nichts Gutes berichtet:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=13115


    Ich bin Zennie und habe keine Ahnung von Theravada-Schulen.
    Mir waren die Unterweisungen von Ayya Khema immer gut zugänglich, und sie haben mir auch ganz praktisch weiter geholfen. http://de.wikipedia.org/wiki/Ayya_Khema
    Vielleicht sind ihre Nachfolger was für Dich. Sie sind in dem Wikipedia-Artikel aufgeführt.
    Oder du findest von dem Waldkloster aus eine Verbindung nach Frankfurt:
    http://www.buddha-haus.de/METTA-VIHARA-WALDKLOSTER.3.0.html

  • Das ist schade wegen der Pagode. Aber danke für den Hinweis und für den über Ayya Khema. Es gibt scheinbar so oder so mehrere Angebote nur für Mediations-Kurse (Yoga & Meditation, u.ä) hier in Frankfurt. Mit Suche nach "Tempel Buddhismus Frankfurt" lässt sich aber schon was finden. Denke das Wat Thai Goetzenhain (http://watthaigoetzenhain.npage.de) könnte auch was sein. Hoffe die sind diesmal in Ordnung ;-).

  • hallo OlliP,
    wenn du "Frankfurt Main Buddhismus" ohne Tempel eingibst, findest Du noch mehr :D
    Kagyü scheint da sehr aktiv zu sein.
    Ich hab´s ja nicht so mit den Thais und Tibetern, aber die Ehrwürdige Samaneri Silavaddhani (Samaneri Manu) in Deinem Link, die die Anfängermeditationen macht, sieht doch ganz nett aus.
    Viel Erfolg und berichte mal, wenn Du Lust hast.