Suche Stelle im Pali-Kanon über Spontan-Erleuchtung bedingt durch vorausgehend erzeugtes gutes Kharma

  • Hallo,


    ich suche eine Stelle im Pali-Kanon, in der es um eine Spontan-Erleuchtung einer Person geht, die mit Buddha ein Gespräch führt. Ich habe den Namen dieser Person vergessen und deswegen kann ich die Stelle im Pali-Kanon nicht finden. Diese Person, die mit der Lehre Buddhas noch nicht in Berührung gekommen ist, führt ein Gespräch mit Buddha und erlangt durch das Gespräch angestoßen Erleuchtung. Ein Mönch aus der Sangha von Buddha beginnt daraufhin den Buddha zu preisen. Aber Buddha entgegnet ihm, dass nicht er die Erleuchtung bewirkt hat, sondern die Person ihm im Gespräch gegenüber selbst durch das gute Kharma, das er einmal früher geschaffen hat. Dadurch sei er in der Lage gewesen die Lehre spontan zu erkennen.


    Die Geschichte wie dieses gute Kharma erlangt wurde geht ungefähr so: Der Vater der Person habe seine Frau innig geliebt. Als sie unerwartet starb konnte er nicht mehr aus seiner Trauer herausfinden. Als ein geliebtes Tier der Person im Gespräch mit Buddha (also der Sohn) stirbt, trauert auch der Sohn über dessen Tod. Der Vater entgegnete ihm dabei, dass er wegen des Tod des Tieres nicht für immer trauern müsse. Worauf ihm dann der Sohn entgegnete, dass auch der Vater nicht für immer um den Tod seiner Frau trauern müsse. Das habe dann auch dem Vater die Augen geöffnet, wodruch das gute Kharma für den Sohn entstanden sei.


    Das ist sehr schlecht erzählt. Ich habe diese Geschichte nie im Pali-Kanon gelesen, sondern sie nur erzählt bekommen. Wenn mir jemand den nahmen der Person/des Sohnes nennen kann, wäre ich froh. Dann kann ich die Stelle auch im Pali-Kanon finden. Ein Link zur Stelle im PK wäre natürlich aber auch gut ;-).


    Vielen Dank, Anandasa

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • So, ich habe jetzt sehr lange im Internet gesurfed und was gefunden. Für den Fall, dass es jemanden interessiert. Was ich erzählt bekommen habe, ist wohl eine Mischung aus der Geschichte vom König Mundi und seiner Gattin Bhadda (Anguttara-Nikaya Vers 50) und der Geschichte von Sujato und seinem Großvater (Sujata-Jataka).


    In beiden Geschichten steht nichts davon, dass die Hauptpersonen bedingt durch ihr früher erworbenes gutes Karma die geistige Voraussetzungen geschaffen haben um zu erwachen nachdem sie von Buddha dessen Lehre gehört haben. Das ist dann aber doch in der Geschichte von Kisgotami der Fall: "Am Ende dieser Belehrung erlangte Kisa Gotami die Erleuchtung.".


    Die Erleuchtung von Kisa Gotami ist der Punkt, der mich bei der Erzählung der Geschichte wie im ersten Post aufmerksam machte: Gutes Karma bekommt man nicht einfach irgendwann irgendwie zurück, man kann dadurch auch die geistigen Voraussetzungen schaffen um Einsicht in Dinge erlangen zu können, die mit einem eingetrübten Geist nicht gesehen werden können. Das ist für mich der Hammer, weil ich Karma immer auf eine Art materialistische Weise gesehen habe ("denkst du an die Geburtstage andere Leute, denken sie auch an deinen"). Dass erzeugtes gutes Karma sogar das Potential hat Erwachen bringen zu können ist für mich jetzt das Gegenmittel gegen dier Gier.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

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  • So, ich habe jetzt sehr lange im Internet gesurfed und was gefunden. Für den Fall, dass es jemanden interessiert. Was ich erzählt bekommen habe, ist wohl eine Mischung aus der Geschichte vom König Mundi und seiner Gattin Bhadda

    (Anguttara-Nikaya Vers 50)

    Damit hast Du mir sehr geholfen und mich gestärkt.

    liebe Grüße

    Helmut

  • Hab gerade was gelesen. Keine grosse Spontanerleuchtung des Kosmos aber spontaner Wahnabfall. Das ist doch schonmal was. Damit das Posting mehr Sinn macht, habe ich das Ende des Textes miteingefügt.


    Zitat

    Was es auch für ein Gefühl, was es auch für eine Wahrnehmung, was es auch für eine Unterscheidung, was es auch für ein Bewußtsein sei, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Gefühl, alle Wahrnehmung, alle Unterscheidung, alles Bewußtsein ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehn: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'

    In solchem Anblick, ihr Mönche, wird der erfahrene heilige Jünger der Form überdrüssig und wird des Gefühles überdrüssig und wird der Wahrnehmung überdrüssig und wird des geistigen Gestaltens überdrüssig und wird des Bewußtseins überdrüssig. Überdrüssig wendet er sich ab. Abgewandt löst er sich los. 'Im Erlösten ist die Erlösung', diese Erkenntnis geht auf. 'Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketentum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt' versteht er da."

    Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.


    Während aber diese Darlegung stattgefunden, hatte sich bei etwa sechzig Mönchen das Herz ohne Hangen vom Wahne abgelöst.

    Majjhima Nikaya 109





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