relative und absolute Wahrheit

  • Wenn in diesen Leben alles relativ ist ,also vom Auge des Betrachters mit seinen Verblendungen und begriflichen Denken abhängt und somit unterschiedliche Betrachtungsweisen zu ein und dem selben Phänomen existieren.Wie geht man im täglichen Leben damit um, wenn doch die absolute Wahrheit die Leerheit aller Phänomene ist.
    Viele Dinge erscheinen dann sinnlos. Ich meine die täglichen Dinge des Lebens. Als bsp.,ich mache Musik und frage mich immer mehr, ist das Selbstzweck oder, es kommen ja auch weltliche Dinge in den Texten vor. Macht das überhaupt sinn.
    Ich meine nicht sinnlos im Sinn von Pessimismus.Ich möchte keinen falschen Eindruck erwecken.
    Ich meine im Sinn des, das weltliche Dinge mit denen man sich stark indentifiziert hat,
    im Leben gar nicht mehr wichtig sind.(im positiven Sinne).

  • mal ganz in kürze, ein versuch der veranschaulichung, denn es ist schon spät (01:25 Uhr)


    1. alles relativ und der wahren natur aller dinge unwissend -> führt zu leid, da man an leeren phänomenen hängt, weil man sie für beständig hält und sich der relativität der eigenen vorstellungen nicht bewusst ist.


    2. alles relativ und der wahren natur aller dinge bewusst -> führ nicht zu leid, da man sich der leere aller phänomene bewusst ist. da ist kein hängen an irgendetwas, da gibt es kein werden - keine geburt - kein altern - keine krankheit - kein tod.


    die dinge sind so wie sie sind (tathatā). bei 1. werden die dinge jedoch nicht so gesehen wie sie sind -> folge leid
    bei 2. hat sich an den dingen nichts verändert, nur die verblendung ist erloschen (+ noch ein paar andere dinge, die in zusammenhang damit stehen) -> folge kein leid


    kurz: nibbana/nirvana
    taddaaaaa :idea::lol:


    liebe grüße, acinteyya

  • Sicherlich, alles ist relativ.
    Dennoch ist deine Schlußfolgerung nicht richtig. Musik ist da ein wunderbares Beispiel. Warum machst du Musik? Berührt sie dich? vergißt du die Zeit? gehst du darin auf.?
    Reicht das nicht als Sinn des Musikmachens für dich? Was willst du mehr?
    Gelingt es dir diese Melodie durch das gesamte Leben zu spielen und im Takt zu bleiben, wird dein Leben zu einem Tanz, manchmal in Dur, manchmal in Mol, manchmal Solo, manchmal im Duett oder im Chor.
    Warum singen die Vögel? Weil sie leben, weil sie Freude am Leben haben. Dies ist der eigentliche Sinn, die eigenliche Schönheit des Lebens.
    Reicht das nicht aus? Braucht es wirklich mehr?
    Warum ist jedoch alles relativ? Damit du den Dingen im Leben nicht so viel Bedeutung zumißt und dich aus dem Takt bringen läßt.
    Schmerzen und Leid kommen und gehen, Freude und Lust kommen und gehen.
    Wenn man alles so nimmt wie es kommt und sich nicht dagegen wehrt, bleibt man im Takt.
    Liebe Grüße
    Bishafu

    peaceandquiet:

    Wenn in diesen Leben alles relativ ist ,also vom Auge des Betrachters mit seinen Verblendungen und begriflichen Denken abhängt und somit unterschiedliche Betrachtungsweisen zu ein und dem selben Phänomen existieren.Wie geht man im täglichen Leben damit um, wenn doch die absolute Wahrheit die Leerheit aller Phänomene ist.
    Viele Dinge erscheinen dann sinnlos. Ich meine die täglichen Dinge des Lebens. Als bsp.,ich mache Musik und frage mich immer mehr, ist das Selbstzweck oder, es kommen ja auch weltliche Dinge in den Texten vor. Macht das überhaupt sinn.

  • peaceandquiet:

    Wenn in diesen Leben alles relativ ist ,also vom Auge des Betrachters mit seinen Verblendungen und begriflichen Denken abhängt und somit unterschiedliche Betrachtungsweisen zu ein und dem selben Phänomen existieren.Wie geht man im täglichen Leben damit um, wenn doch die absolute Wahrheit die Leerheit aller Phänomene ist.
    Viele Dinge erscheinen dann sinnlos. Ich meine die täglichen Dinge des Lebens. Als bsp.,ich mache Musik und frage mich immer mehr, ist das Selbstzweck oder, es kommen ja auch weltliche Dinge in den Texten vor. Macht das überhaupt sinn.



    Moin peaceandquiet


    Meine Meinung dazu ist folgende:
    Es gibt nur eine Wahrheit. Gäbe es neben der absoluten noch eine relative Wahrheit, wäre die absolute nicht mehr absolut.
    Das was wir als relative Wahrheit bezeichnen ist nicht anderes als die eine Wahrheit, wenn wir sie durch unseren ganz persönlichen Filter betrachten. Und das was wir als absolute Wahrheit bezeichnen ist nichts anderes als die sogenannte relative Wahrheit, wenn wir sie ohne unseren persönlichen Filter betrachten.
    Da wir jedoch nur Gegensätze wahrnehmen können, brauchen wir sie, um zu erkennen oder zu erfahren, was letztlich ohne Gegensätze ist.


    "Die zehntausend Dinge gehen auf das Eine zurück. Worauf geht das Eine zurück? :)



    Zitat

    Als bsp.,ich mache Musik und frage mich immer mehr, ist das Selbstzweck oder, es kommen ja auch weltliche Dinge in den Texten vor. Macht das überhaupt sinn.


    Mache Musik und lass deine Filter so gut es geht weg.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Hier ein Lesetipp zum Thema:


    http://www.buddhismus-heute.de…__39.position__10.de.html


    ...und zum allgemeinen Verständnis:


    Zum Verständnis der Diskrepanz zwischen persönlicher Wahrheit und Realität erzählte der Buddha das Gleichnis eines Raja, der blinde Männer versammelt hatte, damit sie einen Elefanten untersuchen.


    “Nachdem die blinden Männer den Elefanten befühlt hatten, ging der Raja zu jedem von ihnen und sagte, ‘Nun, blinder Mann, hast du den Elefanten gesehen? Sage mir, was für ein Ding ist ein Elefant?’


    Sie versicherten ihm, dass der Elefant sei wie ein Topf (Kopf), ein weicher Korb (Ohr), eine Pflugschar (Stoßzahn), ein Pflug (Rüssel), ein Kornspeicher (Körper), eine Säule (Bein), ein Mörser (Rücken), ein Pistill (Schwanz), oder eine Bürste (Schwanzspitze).


    Die Männer beginnen zu kämpfen, was den Raja erheitert und er sagt:
    “Oh, wie sie krallen, ringen, diese Biester und sich berufen auf die Mönche und die Priester! Und streitend, jeder seine Meinung stur. Solch’ Leute sehen eine Seit’ der Dinge nur.”


    (http://de.wikipedia.org/wiki/D…C3%A4nner_und_der_Elefant)


    ...und:


    Der Mahayana-Buddhismus kennt das Konzept der zweifachen Wahrheit (satya-dvaya). Es wurde von Nagarjuna eingeführt, um den erkenntnistheoretischen Stellenwert der Lehre Buddhas zu klären. Da Nagarjuna wegen der logischen Aporien des begrifflichen Denkens jedem Begriff eine deskriptive Gültigkeit abspricht, entsteht das Problem, ob die Lehre Buddhas wahr ist.


    Für Nagarjuna ist sie – verstanden als zutreffende Wirklichkeitsbeschreibung – ebenso falsch wie alle anderen Systeme. Was im höchsten Sinne wahr (paramartha-satya) ist, lässt sich begrifflich nicht fassen. Doch ist die Lehre Buddhas relativ wahr (samvriti satya), da sie zur überbegrifflichen Erkenntnis der höchsten Wahrheit hinführt, wobei sie sich selbst aufhebt. Die Auffassung einer zutreffenden Beschreibbarkeit der Wirklichkeit wird als Form des zu überwindenden Anhaftens verstanden. Die buddhistische Lehre, die sich zunächst des „anhaftenden“, das heißt begrifflichen Denkens bedient, ist das geeignete Mittel für diese Überwindung.


    Gemäß dem Konzept ist zwischen der „Wahrheit im höchsten Sinn“ (paramartha satya) und einer „relativen Wahrheit“ oder „Verhüllungs-Wahrheit“ (samvriti satya) zu unterscheiden.


    Die „relative Wahrheit“ bezeichnet jegliche Form von begrifflich gefasster Wahrheit, besonders aber die buddhistische Lehre, die zwar deskriptiv unzutreffend, aber „relativ“ wahr ist, weil sie zur Erkenntnis der höchsten Wahrheit führt. Diese ist hingegen weder begrifflich fassbar, noch sprachlich artikulierbar. Sie ist jene in der Erleuchtung zuteil werdende, heilshafte Erkenntnis (prajña), zu der alle sprachliche, begriffliche Artikulation hinführen will.


    Buddha Shakyamuni hat im Kalama-Sutta -Kâlâma Sutta (Anguttara Nikâya III. 66)- folgendes zur Ermittlung von Wahrheit gesagt:


    „Glauben Sie an nichts, nur weil Sie es gehört haben. Glauben Sie nicht einfach an Traditionen, weil sie von Generationen akzeptiert wurden. Glauben Sie an nichts, nur auf Grund der Verbreitung durch Gerüchte. Glauben Sie nie etwas, nur weil es in Heiligen Schriften steht. Glauben Sie an nichts, nur wegen der Autorität der Lehrer oder älterer Menschen. Aber wenn Sie selber erkennen, dass etwas heilsam ist und dass es dem Einzelnen und Allen zugute kommt und förderlich ist, dann mögen Sie es annehmen und stets danach leben.“


    – Kālāma Sutta Anguttara-Nikāya III, 65 (Vol. 1, S. 167-171 Aurum Ed.)



    „Zwar nimmt das Bewusstsein ein Objekt wahr, seine Besonderheiten werden jedoch von den geistigen Faktoren konstruiert.“
    ( Karmapa Rangjung Dorje (1284-1339) )


    Zur weiteren Veranschaulichung:


    Lieben Gruß,


    Leonidas 8)

  • Leonidas:


    Die „relative Wahrheit“ bezeichnet jegliche Form von begrifflich gefasster Wahrheit, besonders aber die buddhistische Lehre, die zwar deskriptiv unzutreffend, aber „relativ“ wahr ist, weil sie zur Erkenntnis der höchsten Wahrheit führt. Diese ist hingegen weder begrifflich fassbar, noch sprachlich artikulierbar. Sie ist jene in der Erleuchtung zuteil werdende, heilshafte Erkenntnis (prajña), zu der alle sprachliche, begriffliche Artikulation hinführen will.
    Buddha Shakyamuni hat im Kalama-Sutta -Kâlâma Sutta (Anguttara Nikâya III. 66)- folgendes zur Ermittlung von Wahrheit gesagt:
    „Glauben Sie an nichts, nur weil Sie es gehört haben.


    Da bin ich aber jetzt froh mit dir darin übereinstimmen zu können
    das alles was du da schreibst nicht wahr ist. ;)

  • Davon sind aber die >>threads stirb bevor Du stirbst und Mahayana<< gesperrt,
    wie geht das denn an ?


    Mit Ganz freundlichen Grüssen
    Dorje Sema


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  • Dorje Sema:

    Davon sind aber die >>threads stirb bevor Du stirbst und Mahayana<< gesperrt,
    wie geht das denn an ?


    Mit Ganz freundlichen Grüssen
    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG


    Tja - diese Frage stelle ich mir auch.

  • peaceandquiet:

    Wenn in diesen Leben alles relativ ist ,also vom Auge des Betrachters mit seinen Verblendungen und begriflichen Denken abhängt und somit unterschiedliche Betrachtungsweisen zu ein und dem selben Phänomen existieren.Wie geht man im täglichen Leben damit um, wenn doch die absolute Wahrheit die Leerheit aller Phänomene ist.


    Leer bedeutet, dass Du es füllen kannst und dies sofort tust indem Du sagst "sinnlos". Schon ist es nicht mehr leer, sondern "sinnlos".

  • Grüss Dich peaceandquiet,


    Zitat

    peaceandquiet hat geschrieben:Wenn in diesen Leben alles relativ ist ,also vom Auge des Betrachters mit seinen Verblendungen und begriflichen Denken abhängt und somit unterschiedliche Betrachtungsweisen zu ein und dem selben Phänomen existieren.Wie geht man im täglichen Leben damit um, wenn doch die absolute Wahrheit die Leerheit aller Phänomene ist.


    >>"Wir"<< betrachten alles wie einen Traum oder wie das illusionäre Spiel des Geistes, einfach phantastisch nur weil es geschehen kann.
    IMHO: Für mich ist das die effektivste Option.


    Mit Ganz freundlichen Grüssen
    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG