Have a cup of tea and taste the tea

  • Seid gegrüßt

    Auf der Seite encyclopediaofbuddhism . org steht in dem Artikel zum Laṅkāvatārasūtra Folgendes: "that everything we perceive as being real is nothing but the perceptions of our own mind and that the knowledge of this is something that must be realized and experienced for oneself and cannot be expressed in words. In the words of Chinese Zen masters, these two teachings became known as “have a cup of tea” and “taste the tea.""


    Weiß jemand wo ich die Quelle des "have a cup of tea" und "taste the tea" finde?



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  • Nun ja - Dein Zitat stammt von Bill Porter (auch unter dem Namen 'Red Pine' bekannt); es steht im Vorwort seiner Übersetzung des Laṅkāvatārasūtra. Dass "den Tee schmecken" eine passende (und ziemlich offensichtliche) Metapher für "Wissen, das man für sich selbst verstehen und erfahren muss und das nicht in Worten ausgedrückt werden kann" ist, ist schon klar. Dass eine solche Trivialität nun wiederum als Lehre unter dem Namen "schmecke den Tee" allgemein im Zen bekannt sein soll, wäre mir neu.


    Das "Trink eine Tasse Tee" bezieht sich vermutlich auf ein Gongan / Kōan, in dem Zhaozhou Congren / Jōshū Jūshin diese Aufforderung zwei Mal ausspricht. Es handelt sich um ein relativ bekanntes Gongan / Kōan von ihm, obwohl es keine Aufnahme in die bekannten Sammlungen Biyanlu / Hekiganroku, das 10 Präzedenzfälle von Zhaozhou enthält, sowie Wumenguan / Mumonkan und Congronglu / Shoyoroku mit jeweils 7 Präzedenzfällen von ihm fand. Das "Trink eine Tasse Tee" wurde in einer von zwei Yulu-Sammlungen zu Zhaozhou überliefert, die Yoel Hoffmann übersetzt hat. Eine Auswahl davon wurde in deutscher Übersetzung veröffentlicht (Der Kreis des Samsara, Piper 2005, ISBN 3492242146). Dort findet man es unter der Nummer 298. Wenn Porter / Red Pine auf dieses Gongan / Kōan anspielen sollte, halte ich seine Deutung davon ("that everything we perceive as being real is nothing but the perceptions of our own mind") freilich für abwegige Sinnhuberei.


    @277 : den Kessel sehe ich wohl. Aber wo ist der Tee?


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  • Sudhana


    Der Kessel ist ein Samowar. Damit kann man Tee aufbrühen und warm/heiß halten. Normal ist ein Samowar zweiteilig. In einer oben befindlichen kleinen Kanne wird Tee aufgebrüht und aufbewahrt. Im grossen unteren Teil befindet sich heißes Wasser. Beide Flüssigkeiten mischt man wie es einem genehm ist. So ein gefüllter Samowar kann eine Quelle guten Tees für einen ganzen Abend sein. Tee schmeckt damit auch besser.


    Ich trinke aber grad nen Kakao 🙂

  • @277 : Danke für die Erklärung - aber ich weiss, was ein Samovar ist und wie er funktioniert.;)

    Kessel => Spiel-Raum der Leere, ... es erscheint, was immer Dein Geist kreiert:

    Nun - ohne Teeblätter bedarf es schon einiger Selbsttäuschung, da statt heißem Wasser Tee zu kreieren. Perfekt wird's erst dann, wenn man damit auch Andere täuschen kann. Ein gewisser Wunderrebbe aus Galiläa soll den Trick mal mit Wein vorgeführt haben. Ob jemand davon auch noch einen Rausch bekam, ist nicht überliefert. So oder so - die Möglichkeiten sind begrenzt, da hilft auch das ziselierte Blech nicht.

    Tee schmeckt damit auch besser.

    Ist Geschmackssache. Ich ziehe sowas vor:


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


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  • Sudhana aber das ist ja keine Quelle mehr. Ich dagegen hab ja eigentlich den Samsarmowar als Quelle möglichen Tees vorgestellt. Da können deine paar Becherchen nicht mithalten. Aber wer weiß. Vielleicht unterschätze ich diese Becherchen auch. Das Ding mit den zwei Öffnungen rechts, schaut mächtiger aus 😃


    Ich mag dein Wort "Sinnhuberei" - das wollt ich auch ausposaunen 🤭. Ist das deine Schöpfung?

  • Auf der Seite encyclopediaofbuddhism . org steht in dem Artikel zum Laṅkāvatārasūtra Folgendes: "that everything we perceive as being real is nothing but the perceptions of our own mind and that the knowledge of this is something that must be realized and experienced for oneself and cannot be expressed in words. In the words of Chinese Zen masters, these two teachings became known as “have a cup of tea” and “taste the tea.""


    In meiner Ausgabe von Red Pines Lankavatara-Übersetzung findet sich dieses Zitat nicht. Hier Lankavatara Sutra - Encyclopedia of Buddhism wird auch keine genaue Quelle angegeben. Was meine Ausgabe andeutet, ist, dass dies hier ""that everything we perceive as being real is ..." sich nicht auf Zhaozhous Tee bezieht, sondern eine Zusammenfassung einer der Kernaussagen des Lanka ist.

  • In meiner Ausgabe von Red Pines Lankavatara-Übersetzung findet sich dieses Zitat nicht. Hier Lankavatara Sutra - Encyclopedia of Buddhism wird auch keine genaue Quelle angegeben.

    Nun ja, da ist Fußnote 2. Die ist auch verlinkt. Wobei ich - wie vermutlich auch der Autor des Artikels in der Encyclopedia - davon ausgegegangen bin, dass der dort zu lesende Absatz (aus dem das Zitat stammt) dem Vorwort des dort vorgestellten Buchs entnommen ist. Offensichtlich ist dem nicht so - und ich muss Red Pine Abbitte leisten, dass ich ihm diesen Unfug von einer kommerziellen Seite untergeschoben habe.


    Zitat

    Was meine Ausgabe andeutet, ist, dass dies hier ""that everything we perceive as being real is ..." sich nicht auf Zhaozhous Tee bezieht, sondern eine Zusammenfassung einer der Kernaussagen des Lanka ist.

    Nun ja - das ist eine Kernaussage des Weishi / Yogācāra. Nichts Zen-spezifisches. Okay, Red Pine ist aus dem Schneider (was mich beruhigt), die Urheberschaft einer Verbindung zum Tee ist wohl True Blue Design zuzuschreiben, die dann auch das Copyright für den Spruch haben. Was das Ganze zu einem weiteren Fall von 'some random idiot on the internet said ...' macht ...


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • die Urheberschaft einer Verbindung zum Tee ist wohl True Blue Design zuzuschreiben


    Red Pine spricht in seinem Vorwort durchaus über Tee. 'Nimm eine Schale Tee' ist wie die Lehre, in diesem Fall das Lanka, und das 'Trinken des Tees' setzt er hier gleich mit dem Verwirklichen der Lehre. Dies passt meiner Meinung nach schon.