Die Lehre des Buddhismus wie sie im Pali Kanon zu finden ist, umschließt viele Proto-Wissenschaftliche und Esoterische/Übernatürliche Behauptungen und Schilderungen von Situationen mit ein. Die verschiedenen Daseinsbereiche(Höllen, Götterwelten usw.), Petas, Gottheiten und Erinnerungen an frühere Leben, gehören zu den Sphären Esoterischem Wissens und dem Übernatürlichen.
Was erwartest Du von einer Lehre, deren Grundsätze vor 2500 Jahren formuliert wurden? Wie diese Grundsätze formuliert wurden, ist natürlich bedingt durch den historischen und kulturellen Kontext. Wenn man sich mit diesem Kontext etwas beschäftigt, dann versteht man auch, um was es da geht. Da geht es unmittelbar um die Frage unserer Existenz. Das, was im Westen als 'Sinnfrage' bezeichnet wird. Eine Frage, die die empirische Wissenschaft nicht beantworten kann - und in aller Regel auch gar nicht will. Die Anzahl der möglichen Antworten auf diese Frage ist recht begrenzt; da hat sich im letzten Vierteljahrtausend nicht viel getan - wie gerade die Lehrtexte der alten Schulen zeigen (Palikanon, sog. 'nördlicher Kanon'), wo sich Buddha mit diesen unterschiedlichen Antworten auseinandersetzt.
Man muss halt mit etwas Lernaufwand an diese Texte herangehen, um sie zu verstehen - etwa die 6 gati ("Daseinsbereiche" ) als eine transhumane psychologischeTypenlehre. Wobei ich den Eindruck habe, dass Du da nicht gerade die optimale Anlaufstelle für einen Einstieg in das Verständnis der buddhistischen Lehre gefunden hattest - um es mal vorsichtig zu formulieren.
Und ja, ich habe früher einmal an Reinkarnation im Sinne einer Persönlichkeit/eines Bewusstseins in verschiedenen Leben geglaubt, glaube da aber heute nicht mehr dran.
Gerade das hat beispielsweise mit Buddhismus Null zu tun. Das ist einer der o.g. Grundsätze, nennt sich anatman. Wenn Du das bei Deinen 'tibetischen Buddhisten' gelernt hast, dann taugen die als Lehrer nichts. Und wenn Du die Überlieferung des Dharma nicht selbst studiert und gemerkt hast, dass das ein Missverständnis ist, hast Du als Schülerin nichts getaugt. Offen gesagt - angesichts eines solch krassen Missverständnisses nehme ich Dir die 'Ex-Buddhistin' nicht so recht ab.
Weisst Du - was mir die Diskussion mit vielen 'Atheisten' verleidet (bin übrigens selbst einer, Buddhismus impliziert das), das ist, dass sie Menschen, die eine religiöse Praxis ausüben, anscheinend für leichtgläubige Schwachköpfe halten. Was natürlich am einfachsten geht, wenn man ihnen unterstellt, irgendwelchen Schwachsinn zu glauben. Und dazu sucht man dann geeignete Sparringspartner, um sie vorzufühen - wie Du hier. Habt Ihr nichts besseres zu tun? Zu was soll das gut sein? Gläubige bekehren? Sorry - bei Euch heisst das ja "aufklären" ... Also mit 'Ungläubige bekehren' wirst Du hier jedenfalls nicht Viele locken können. Buddhisten geben keine guten Missionare ab und wissen das in der Regel auch..
Buddhismus ist vor allem keine Angelegenheit des Glaubens, sondern eine persönlicher religiöser Praxis. Mit Leuten zu diskutieren, die diese Praxis nicht ausüben und/oder nicht ausüben wollen, ist Zeitverschwendung. Da kann man genausogut mit Blinden über Farben diskutieren.
So, und nun abschließend meine dringende Bitte an die Moderation, diesen Thread dorthin zu verschieben, wo er offensichtlich hingehört: Dialog der Philosophien, Religionen und Freidenker Hilfreich wäre darüber hinaus eine eindeutige thematische Abgrenzung der beiden Unterforen in der Forenbeschreibung. Ich denke, dieses hier sollte für innerbuddhistische Kontroversen da sein, nicht als "Ort für religionskritische Fragen" genereller Natur.