Aber dass man ggf. auf dem Marktplatz handfeste Lösungen findet, ist natürlich inbegriffen,
Es bleibt einem ja gar nichts anderes übrig, als wenigstens danach zu suchen. Sonst könnte man gleich zu Hause bleiben ...
genaus wie die Entscheidung, Nicht-Eingreifen könne das rechte Handeln sein.
Danke, dass Du das einräumst - wobei es ja selbst beim Eingreifennoch eine recht breite Skala gibt. Von 'geschickten Mitteln' bis hin zu zunehmend ungeschickteren.
Mir ist es zu einfach, das als Gewissensfrage zu deklarieren, weil das Gewissen in unserem Kulturkreis etwas anderes ist als das, was den (Zen-)Buddhisten zu Reue veranlassen könnte.
Ich sehe das nicht als Gewissensfrage sondern als eine der Übung. "Im Reich des unzerstörbaren Dharma nicht die Idee des Zerstörens aufsteigen zu lassen, wird das Gelöbnis des Nicht-Tötens genannt." Soll Bodhidharma mal gesagt haben ...
Unsinn und Personenkult. Man schaue sich einfach an, wie das bei anderen Gurus laeuft. Das ist Ego, Geltungsbeduerfnis, Selbstueberschaetzung (Hunderte von Massregelungen fuer eine Gemeinschaft aufstellen, nachdem man selbst in Saus und Braus gelebt hatte ...). Er haette z.B. einiges erreicht, wenn er sein Palasterbe angetreten und an Beduerftige verteilt oder wenn er dem Schlachter nicht sein Geschaeft madig gemacht haette. Aber was soll man von einem erwarten, der sich schon nach der Geburt fuer den hoechsten gehalten haben soll?
Ich glaube es ist wichtig nicht Hagiographien für bare Münze zu nehmen.
Das ist sicherlich richtig, andererseits sollte man Hagiographien nicht einfach auf dem Müllhaufen der Geistesgeschichte entsorgen. Natürlich handelt es sich nicht, wie nach knapp 21/2 Jahrtausenden einer recht ramponierten Überlieferung kaum verwunderlich, um historisch verlässliche Narrative. Nichtsdestotrotz um Narrative, die Botschaften transportieren und dies auch sollen. Säkularen Buddhisten ins Stammbuch geschrieben: es geht auch den meisten 'klerikalen Buddhisten' nicht darum, solche Geschichten zu glauben, sondern darum, sie zu verstehen.
Wobei das Interesse an solchen Narrativen, die sich mit der Bodhisattva-Karriere Buddhas (also seiner 'Biografie' vor seinem Erwachen bzw. dem Beginn seiner Lehrtätigkeit) beschäftigen, anscheinend erst einige Jahrhunderte nach Buddhas Parinirvāṇa einsetzte. Wenig überraschend gleichzeitig mit dem entstehenden Mahāyāna mit seinem Fokus auf den Bodhisattva-Mahāsattva als Übungsideal. Die entsprechenden Texte, insbesondere das Mahāvastu (1. Jhdt.), Aśvaghoṣas Buddhacaritam (Beginn 2. Jhdt.) und das Lalitavistara (ca. 1 Jhdt. später) sind vor allem an einer pseudo-doketischen Buddhologie ausgerichtet und in historischer Hinsicht natürlich anachronistisch.