Zitat von Baizhang

  • WENN EIN Buddha nicht sprechen würde, hätten die Menschen keine Hoffnung auf Befreiung; wenn aber ein Buddha spricht, dann verfolgen die Menschen die Worte und erfinden Interpretationen, sodass es wenig Vorteile und viel Nachteile gäbe. Deshalb sagte der Buddha: „Ich würde lieber nicht die Wahrheit erklären, sondern sofort ins Aussterben geraten.“ Doch dann dachte er an all die Buddhas der Vergangenheit zurück, die alle die Lehren der drei Fahrzeuge gelehrt hatten. Danach verwendete er vorübergehend Verse zur Erklärung und legte vorläufig Namen und Begriffe fest. Ursprünglich ist es nicht Buddha, aber er sagte den Menschen: „Dies ist Buddha.“ Ursprünglich ist es nicht Erleuchtung, aber er sagte den Menschen: „Dies ist Erleuchtung, Frieden, Befreiung“ und so weiter. Er wusste, dass die Menschen eine Last von zehntausend Pfund nicht tragen könnten, also lehrte er sie vorerst die unvollständige Lehre. Und er erkannte die Verbreitung guter Wege, die immer noch besser waren als böse Wege. Aber wenn die Grenzen guter Ergebnisse erreicht sind, ergeben sich schlechte Konsequenzen. Sobald Sie „Buddha“ haben, gibt es „fühlende Wesen“. Sobald Sie „Nirvana“ haben, gibt es „Geburt und Tod“. Sobald Sie Licht haben, gibt es Dunkelheit. Solange Ursache und Wirkung mit Anhaftung weiterwirken, gibt es nichts, das keine Konsequenzen hat.

  • So kann sich gleich zu den Erleuchteten zählen, ohne anstrengende Änderungen des Verhaltens, Meditation oder Selbsterkenntnis praktizieren zu müssen. Ein direkter Weg – nur leider für viele in die falsche Richtung.


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    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Das Zitat nimmt ja, im Kontext des ganzen Textes, eins gleich Vorweg. Sobald wir Buddha haben, gibt es auch Praxis. Änderung des Verhaltens ist dann insofern richtig, das man eben eine Geistespraxis eingeht. Auf diese wird im ganzen Text ausgiebig eingegangen.


  • Bei mir kann ich beobachten, dass die Auflösung der Geistesgifte nicht Befreiung ist. Aber es löst einen Prozess aus, in dem sich mein SkandhaSelbst von den Anhaftungen befreit, die die Geistesgifte immerhin fast 60 Jahre angerichtet haben.

    Das Entsüchtigen geschieht nach und nach und ganz sanft. Die Befreiung von den Geistesgiften hat den Vorteil, dass mein Ich sich nicht mehr gegen die Entsüchtigung wehrt. Kein Verzichten, Verweigern, Verlangen, es ist wie es ist, interessiert mich nicht weiter. Gedanken kommen und gehen, betrachten, damit handeln und weg damit.