Ja, wäre schön, wenn der Buddhismus da Hilfestellung leisten könnte. Es gilt ja als grundlegendes Gebot ahimsa,unbedingte Gewaltlosigkeit. Es gibt Geschichten von Bodhisattvas, die sich eher langsam zerstückeln lassen, bevor sie Gewalt gegen ihre Feinde ausüben würden. Doch was nützt mir das?
Ich denke, in mir würde in einer absoluten Bedrohungssituation meiner Familie oder mir gegenüber ein Automatismus in Gang kommen, der – wider besseres Wissen – mit Gewalt auf Gewalt reagieren würde. Ich bin nicht frei, und das Karma, die in mir angelegten, kaum bewussten Gewohnheitsmuster, sozialen und biologischen Mechanismen werden ihre Wirkungen entfalten: Wut, Hass, Gewalt, Verblendung ... dazu bin ich in der Lage, nehme ich an, wenn die entsprechenden Ursachen und Umstände eintreten.
Ist also die buddhistische Lehre ein zahnloser Tiger, wenn es darauf ankommt? Nein, ich denke nicht unbedingt. Aber es ist ein langer, mühsamer Weg, der allmählich aus dem Dunkel hinausführt.
Solche Bilder, wie die aus Israel zu Zeit, nehmen mir die Hoffnung, dass das alles ein gutes Ende nehmen kann. Sie erzeugen Schmerz, Müdigkeit und tiefen Überdruss. Um so wichtiger wird die Praxis, die zur Befreiung führen kann: Buddha, Dharma und Sangha.
Doch kaum jemand versteht und geht diesen Weg, im Gegenteil (AfD bei 18% in Hessen
)! Ich schätze, das war nie anders. Darum wird die Welt sich auch nicht ändern, wird ein Moloch bleiben, der von Gier, Hass und Verblendung angetrieben wird – Samsara eben.
Bleibt nur: Soweit möglich wach und mitfühlend werden/bleiben und nicht in Depressionen, Hass oder Angstzustände versinken. Und dazu kann die buddhistische Lehre wirklich sehr gute Dienste leisten.
