Gesetz den Fall, einer ist von Beruf Fallschirmspringer. Geht morgens zur Arbeit und springt ... vielleicht unterrichtet er andere `... und abends wieder nach Hause. Plötzlich ... warum auch immer ... wird ihm alles gleich ... nichts macht für ihn mehr einen Unterschied.
Wird er den Beruf aufgeben, weil er denkt: Jetzt ist mir alles gleich, warum sollte ich an diesem und jenem anhaften, Geld verdienen, um mir dieses und jenes zu leisten? Wenn er so denkt, dann wäre ihm ja nicht alles gleich, dann würde es ja noch etwas geben, das für ihn einen Unterschied macht.
Also macht er weiter und geht am nächsten Tag zur Arbeit. Denn da ist nichts, was einen Unterschied macht. Aber es ist sein letzter Tag. Warum?
Ganz einfach deshalb, weil er beim nächsten Sprung nicht mehr die Reißleine des Fallschirms zieht. Warum? Weil nichts für ihn einen Unterschied mehr macht. Denn um die Reißleine zu ziehen, muss ein Willensakt vorhanden sein, ein Willensakt, der auf der Wahrnehmung und v.a. Bestätigung eines vorgestellten Unterschiedes beruht: Aufprallen und Sterben ODER sicher mit geöffnetem Fallschirm landen. Sterben ODER Leben-Wollen, weil Leben und Sterben einen Unterschied machen.
Betreff: Wieviel Zeit noch bis zur Erleuchtung ?
mukti:
Um auf deine Frage einzugehen: Hätte ich vollständig erkannt, dass es nichts für sich Bestehendes gibt, dann würde ich nichts mehr anstreben, nichts brauchen, nichts wollen, höchstens die bloße Erhaltung des Körpers, vielleicht nicht mal das. Ich halte aber an meinen Lebensumständen fest, einer Wohnung, Heizung, Geld, und so viele Dinge die dazu dienen sollen, Leid zu verhindern. Also gibt es die Illusion von "dies" und "jenes", und ein Ich, und mein Erkennen ist theoretisch.
Wenn jemand sagt dass Glück und Leid, Annehmen und Ablehnen keinen Unterschied für ihn machen, wieso hält er dann fest an so vielen Dingen? Alle die sowas sagen, und es eifrig den Mitmenschen verkünden, halten fest an Dingen, die Sicherheit für ihre Existenz ermöglichen sollen, und sehr viele davon halten fest an allem Möglichen, das über die bloße Existenz hinausgeht. In Indien habe ich welche getroffen, die nur sehr wenig besitzen und verlangen, aber einen Menschen, der allem gegenüber in Wahrheit gleichgültig ist, habe ich noch nie getroffen, aber viele, die inmitten ihrer Annehmlichkeiten behaupten, all dies gelte ihnen tatsächlich nichts. Es gibt aber keinen Grund, ihnen das zu glauben.