Quote from Sumedhâ
Quote from Mirco
Ein heftiger Böse-Knoten.
Gruß
verstehe nich Mirco....
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Liebe Sumedha, es geht um Macht
hab das mal für Dich rausgesucht. Bezieht sich auf das Buch "Anatomie der menschlichen Destruktivität"
Fromm unterscheidet zwei Formen des manifesten destruktiven Charakters: Sadismus und Nekrophilie. Sadismus definiert er als Wunsch, einer Person physische oder psychische Schmerzen zuzufügen, sie zu demütigen, in Ketten zu legen, zu unbedingtem Gehorsam zu zwingen. Nach Fromm kommen nichtsexuelle Formen des Sadismus viel häufiger vor als sexuelle. Sie äußern sich zum Beispiel in der Misshandlung von Kindern, Gefangenen, Sklaven, Kranken (vor allem Geisteskranken) oder Hunden.
In einer kurzen Studie porträtiert Fromm Josef Stalin als klinischen Fall von nichtsexuellem Sadismus. Er zitiert mehrere von Roi Alexandrowitsch Medwedew überlieferte Fälle, in denen deutlich wird, dass Stalin es bei der Verfolgung und Ermordung von Kommunisten genoss, der vollkommen unberechenbare Herr über Leben, Tod und Selbstachtung seiner Untertanen zu sein. Er ließ zum Beispiel den Bruder des Politbüromitglieds Lasar Kaganowitsch verhaften und ergötzte sich daran, wie Kaganowitsch ihm gegenüber die Verhaftung seines eigenen Bruders begrüßte.
Als Wesen des Sadismus leitet Fromm aus diesen Beispielen die Leidenschaft ab, absolute und uneingeschränkte Herrschaft über ein lebendes Wesen auszuüben. Das Musterexemplar eines Sadisten in diesem Sinne ist die Figur des Caligula in Albert Camus’ gleichnamigem Theaterstück. Fromm schlägt einen Bogen von dieser Leidenschaft zu dem von Freud beschriebenen »anal-hortenden Charakter« und zum »bürokratischen Charakter«. Beiden ist gemeinsam, dass sie das Unberechenbare und Ungewisse im Leben ihrer Mitmenschen fürchten und deshalb einen starken Drang entwickeln, alles Leben ringsum in eine feste Ordnung zu bringen und unter rigider Kontrolle zu halten.
In einer ausführlichen, 28-seitigen Studie porträtiert Fromm Heinrich Himmler als klinischen Fall des anal-hortenden Sadismus. Seine Studie stützt sich vor allem auf die Himmler-Biographie von Bradley F. Smith (Heinrich Himmler. A Nazi in the Making. Stanford 1971), die sich auf Himmlers Jugendjahre konzentriert. Als Schlüsselstelle greift Fromm eine Episode heraus, in der der 21-Jährige die Braut seines älteren Bruders Gebhard wegen angeblicher Flirts mit anderen Männern bespitzeln ließ, sie seinem persönlichen Strafgericht unterzog und schließlich ihre Verbannung aus der Familie durchsetzte. Fromm beschreibt mehrere Parallelfälle, bei denen der spätere SS-Führer untergebene Offiziere ganz ähnlich behandelt hatte
Liebe Grüße
Sarvamitra