3SAT heute 21:45Uhr
Zitat162 Filmminuten ohne Dialoge und trotzdem kein Stummfilm. Filmemacher Philip Gröning drehte fast ein halbes Jahr lang innerhalb der Klostermauern der Grande Chartreuse. Das Kloster liegt zwischen Grenoble und Chambery in einem Felsmassiv der französischen Alpen. Der dort lebende Einsiedlerorden der Karthäuser wurde 1084 gegründet. Um in den Arbeitsrhythmus der Mönche einzutauchen, nahm Gröning am Leben der religiösen Gemeinschaft teil. Er dokumentiert den Lauf der Zeit, den Wechsel der Jahreszeiten, die Gebete, die Gesichter, das Zubereiten des Essens. Innerhalb der Klostermauern wird hauptsächlich über einen Zettelkasten kommuniziert, in dem jeder Nachrichten hinterlassen kann. Es soll so wenig wie möglich gesprochen werden. Insgesamt sechs Monate lang hat sich Gröning in die Einsamkeit des Klosters "La Grande Chartreuse" zurückgezogen, um das Leben der Karthäuser-Mönche zu dokumentieren, das vom strikten Gebot des Schweigens und weltlicher Abgeschiedenheit geprägt ist.
"Die große Stille" ist ein Dokumentarfilm über das Leben im Mutterkloster des Schweigeordens der Karthäuser, der "Grande Chartreuse". Es ist der erste Film, der hinter den Klostermauern gedreht werden durfte, und Gröning ist der erste Filmemacher, der in dem Kloster auch die Gesichter der Mönche filmen durfte. Das Kloster verbot jedoch künstliches Licht, zusätzliche Musik und Kommentare des Filmemachers. Auch eine zusätzliche Crew wurde untersagt, sodass Grönig selbst die Kamera geführt, den Ton aufgenommen und 20 Kilo Equipment mitgeschleppt hat. Die Idee zu dem Filmprojekt hatte Gröning bereits 1984, bis aus der Idee ein Film über die große Stille wurde, die das Klosterleben prägt, dauerte es jedoch fast 20 Jahre. Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilm Grönings zeigt hautnah die Existenz der Mönche zwischen Einsiedlertum und starkem Gemeinschaftsgefühl auf.