Beiträge von Tendzin

    Ich möchte gern mumifiziert werden, damit die körperlichen Überreste in Erinnerung an meine großen Taten möglichst lange bestehen bleiben. Zusätzlich wäre eine meinen Taten angemessene Gruft sehr schön und vielleicht ein Denkmal auf der Gruft oder davor.

    Hallo ihr Lieben,
    vielen Dank für diesen Thread und auch für die vielen Antworten, in deren unterschiedliche beschriebene Gefühle ich mich meine komplett hineinversetzen zu können.


    Ich habe diese Posts gerade mit der Perspektive gelesen, dass es eine gewisse Spanne zwischen einerseits Weisheit (Leerheit) und dem damit verbundenen aufrichtigen Gefühl für die Menschen gibt und andererseits die Methodik bzw. Werkzeuge mit all den Erscheinungen der Wirklichkeit umzugehen.
    Ich denke, dass diese zwei "Pole" (auch wenn Pol eigentlich kein adäquates Wort ist) auch in den Posts gut sichtbar waren und ich habe mich gefreut, dass viele von euch mir einmal mehr gezeigt haben, dass Gefühle für die Menschen sehr wichtig sind. Ich bin ein sehr verkopfter, methodischer (wenig empathischer) Mensch, der sich in seinem Denken derzeit viel hinterfragt und sich vielleicht auch etwas ablehnt. Für mich bedeutet der buddhistische Pfad jedoch auch immer sowohl Gefühl und Methodik zu vereinen (schon allein darin unterscheidet sich für mich Mitleid und Mitgefühl).


    Dieser Thread verkörpert in den unterschiedlichen Meinungen beides (Weisheit und Methodik)

    Mit diesem Thread habe ich einen Impuls gesetzt...
    Er wird einiges auslösen und sich irgendwann, sofern er nicht weiter angestoßen wird, verlaufen.


    Dieser Impuls ist sicher (aber vielleicht auch nicht) kleiner als andere Impulse, die es hier im Forum gab und sich teilweise immernoch in schneller Bewegung befinden.


    Wirft man einen Stein ins Wasser, kann man die Energie, die er ans Wasser, als Impulsgeber, übertrug, wunderbar an den, sich ausbreitenden Ringen erkennen.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es häufig nichts befriedigendes ist sich im Impulse-Impulse-sein-lassen zu üben...


    Daher mit diesem Thread ein klein wenig Befriedigung für mICH.

    Vielen Dank für die Antworten. Vielen Dank für eure Geduld.


    Ein Punkt, den ich immer vom Buddhismus erwartete ist Falsifizierbarkeit oder: Prüfbarkeit.
    Ich sehe, dass ich hier an die bisherigen Grenzen meines "Weges des Wissens" gerate. Prüfen kann ich diese Aussagen wahrscheinlich nur durch Erfahrungen aufgrund jahrelanger Meditation (die aufgrund meiner ungeduldigen Natur wahrscheinlich eher Jahrzehnte dauert :lol: ).
    Ich habt mir Grund zum Nachdenken gegeben (ihr habt mir Ursache zur Wirkung gegeben) und jene Gedanken werden eine Wirkung haben.

    das würde aber heißen, dass der mentale Prozess im Fluss meines Dasein unabhängig vom Körper ist und in den anderen Körper übergeht... ich kann mir aber nicht denken, wie das geht.
    All meine Handlungen haben Wirkungen, diese Wirkungen sind aber nicht einzig und allein auf "mich" bezogen sondern auch auf andere. Schlage ich jemand anderes erzeugt das Leid unter anderem in Form von Schmerz und dem Bedürfnis von Gegengewalt. Wenn mein Körper stirbt, das heißt wenn der Prozess meines Körperdaseins abgeschlossen ist und sich auflößt, bin ich berechtigt zu fragen wie WIrkungen von Handlungen dann auf jemand neu geborenen übergehen sollen, außer auf jene Menschen die aufgrund meiner Handlungen auf bestimmte Weise handeln und damit wieder andere Menschen beeinflussen. Dies ist aber nicht nur ein Mensch, sondern viele Menschen.

    Losang Lamo:

    Es ist nicht die selbe Person, weil ein wahrhaftes Selbst nicht existiert.
    Da aber Ursache und Wirkung besteht, ist der Nächste der Träger des Karma des Vorherigen - hoffentlich drücke ich mich da richtig aus.
    Vergleichbar vielleicht mit Billiardkugeln, wo die eine die andere anstößt. Es ist die selbe Energie, die die Kugeln voranbringt. Natürlich hinkt so ein Vergleich.


    Vielen Dank für deine Beiträge. Auch deinen Beitrag zum Thema Ego in der Bücherabteilung fand ich sehr gut.


    Wenn du schreibst, dass der Nächste Träger des Karma des Vorherigen ist, so frage ich weiter: Ist er der einzige Träger des Karma des Vorherigen?


    Ich denke, dass diese Frage sehr gut ausdrückt, was ich zu erfahren versuche. Vielen Dank dafür.

    Ich habe einen Freund, ein spiritueller Mensch mit einem starken Ego. Er ließt viele spirituelle Bücher, die sich wissenschaftlich mit Grenzerfahrungen auseinandersetzen. Er sagte mir, dass in vielen seiner Bücher steht, das Ego sei nichts was es zu überwinden gilt. Er leitet daraus ab, dass das Ego (als Quelle von egoistischen, ich-bezogenen Handlungen) etwas ist, was nicht kontrolliert werden müsse und freien Lauf bekommen kann.


    Meine Frage ist, ob jemand Bücher kennt, die sich (in erster Linie) mit dem Thema Ego im Beschreiten des spirituellen (auch buddhistischen) Pfades beschäftigen.


    Liebe Grüße
    Tendzin

    Wenn ein bedeutender tibetischer Lama z.B. ein Karmapa wiedergeboren wird, wird dann vermutet, dass der "neue" Lama die gleiche Person ist, wie der "alte" Lama oder würde man eher sagen, dass die Person, die seine Nachfolge antritt (in weiser Vorausschau des vorherigen Lamas) am besten für seine Aufgaben geeignet sind?

    Ein paar Gedanken von mir dazu:

    melv0:

    Seit einiger Zeit meditiere ich nicht mehr - wie früher - täglich, zu bestimmten Zeiten, nach festem Ritual an festgelegten Orten über eine festgelegte Dauer. Ich meditiere, wenn sich die Meditation "von selbst" ankündigt; ich einen Zustand erlange, an dem ich andocken und in die Versenkung gleiten kann. Das ist also zu etwas sehr Natürlichem geworden.


    Ich stelle mir die Frage (und vielleicht solltest du sie dir auch stellen), ob die Tatsache, dass du ausschließlich dann meditierst, wenn du den passenden Zustand dafür hast, nicht doch "nur" ein Hingeben dem "Fluss der Neigung" ist, was es ja gilt zu "überwinden" (heißt, unabhängig von der Neigung zu handeln).


    melv0:

    Manchmal befinde ich mich in Situationen - in Gesprächen beispielsweise - und gelange in tiefe Kontemplation, dadurch jedoch in meiner Umgebung befindliche Menschen irritierend, da ich "bewegungslos" (meint: tiefe Ruhe erlange) werde.


    Ich glaube irritierend ist die Veränderung deines Verhaltens. Ziel ist es ja (soweit ich es verstanden habe) einen Zustand permanenter Meditation zu erreichen. Vielleicht wären die Leute weniger irritiert, wenn sie dich nicht anders als in dieser Phase tiefer Achtsamkeit kennen würden.
    Ich denke aber auch, dass man es lernen kann zu meditieren ohne, dass man dabei "ganz anders" in seinem Verhalten (als das Umfeld) wird. Liebe Grüße

    Liebe Gemeinschaft,
    ich lerne derzeit viel über den Buddhismus und bin dabei mir eine Übersicht zu verschaffen welche buddhistischen Richtungen es gibt, aus welchen Richtungen sie entstanden sind und aus welchen Gründen sie entstanden sind.
    Mein derzeitiger Informationsstand ist der, dass nach dem 3. Konzil (oder war es das zweite?) um ca. 250 v. Chr. die Mahasanghikas aufgrund Uneinigkeiten im Konzil "entstanden" sind. Sie wollten mehr Texte in die buddhistische Lehre aufnehmen, als die "konservativeren" Buddhisten, aus denen dann bald die Theravadins entstanden (korrigiert mich, wenn die Infos falsch sind, aber bitte nicht, wenn sie unvollständig sind).


    Aus meinen Internet-Recherchen kann ich jedoch nicht nachvollziehen wie und aus welchen Gründen aus den Mahasanghikas dann der Mahayana erwachsen ist. Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen, indem ihr mir Internetquellen nennt, auf denen so etwas nachzulesen ist?


    Liebe Grüße
    Tendzin

    nibbuti:
    Tendzin:


    An dieser Stelle soll noch erwähnt sein, dass ich auch mit schwer zu lesenden Sutras einverstanden bin, sofern sie die Leere möglichst rein vermitteln.


    Vielen Dank für eure bisherigen Antworten.


    nibbuti:

    Eintritt in die Leerheit (MN 121 & MN 122)


    Lieber nibbuti,
    ich meinte natürlich "Lehre"... nicht Leere ;)
    aber da kann man beim Buddhismus schon mal durcheinander kommen

    Lieber malsehen,
    tatsächlich gelesen habe ich bisher "nur": "Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme" von Hans Wolfgang Schumann aus Diederichs Gelbe Reihe (2011²) [ISBN 978-3-7205-2652-4]
    Abgesehen davon habe ich in ein bis zwei Sutras mal "reingeschnuppert". Jene Übersetzungen waren jedoch noch voll von den mnemotechnischen Macken, in denen also eine Passage immer und immer wieder wiederholt wurde.


    Ich habe dann im damaligen Forum der Deutschen Buddhistischen Union ein kleines bisschen gepostet. Es wurde dort wiederholt betont, man solle sich doch mit den Texten des "Erhabenen", also des Buddhas auseinandersetzen und keine Mutmaßungen darüber anstellen, was im Buddhismus wie gemeint sein könnte.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich suche vorrangig wirklich nach Sutras (Sutren?), die man vielleicht als erstes lesen sollte. Ich bin jedoch auch offen für modernere Primärliteratur und auch für Sekundärliteratur, behalte mir jedoch noch vor die vorgeschlagenen Texte auch wirklich zu kaufen ;)


    An dieser Stelle soll noch erwähnt sein, dass ich auch mit schwer zu lesenden Sutras einverstanden bin, sofern sie die Leere möglichst rein vermitteln. Langfristig möchte ich mir gerne ein breites Wissen über die Lehre Siddharthas aneignen.


    Vielen Dank für eure bisherigen Antworten. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ihr euch so viel Mühe macht :o


    Bis bald
    Tendzin

    Liebe Gemeinde, lieber nibbuti,
    eine Frage kam mir während des Lesens der ersten Sutras SN 56.11:


    Wie ist die Abkürzungsreferens SN 56.11 zu deuten? Auf was bezieht sich also das SN, und auf was beziehen sich die Zahlen dahinter? Ich halte dies für wichtig um sich in adäquatem Maße auf die Lehrreden beziehen zu können.


    Über Antworten würde ich mich freuen.


    Bis bald
    Tendzin

    Vielen Dank, Onda und Bambus, für Eure schnellen und hilfreichen Antworten.


    Ich habe bereits das sehr interessante Einführungsbuch "Buddhismus – Stifter, Schulen und Systeme" von Hans W. Schumann gelesen. Dieser vermittelt eine sehr sachliche, von Romantik befreite Sicht auf den Buddhismus und seine verschiedenen Strömungen.


    Ich werde mich demnächst durch die amazon-Rezensionen der von euch vorgeschlagenen Bücher durchlesen und mir eines der Bücher kaufen.


    Wir lesen uns dann wahrscheinlich spätestens im Bereich Textanalyse wieder.


    Bis bald
    Tendzin

    Liebe Buddhisten,
    ich beschäftige mich seit etwa einem Jahr mit dem Buddhismus und glaube in ihm eine sinnvolle Philosophie gefunden zu haben. Ich meditiere seit etwa 2 Monaten mehr oder weniger regelmäßig, würde mich darüber hinaus jedoch auch gerne mit den Schriften des "Erhabenen" auseinandersetzen. Da mir die "Körbe" jedoch reich gefüllt zu sein scheinen, weiß ich nicht so recht, wo ich anfangen soll.


    Könnt ihr mir vielleicht Hinweise geben, mit welchen Sutras man anfangen sollte. Was sind die wichtigsten Sutras, welche sollte man vielleicht vorher gelesen haben?


    Ich bedanke mich für die aufgebrachte Zeit.
    Bis bald
    Tendzin