Seit einiger Zeit meditiere ich nicht mehr - wie früher - täglich, zu bestimmten Zeiten, nach festem Ritual an festgelegten Orten über eine festgelegte Dauer. Ich meditiere, wenn sich die Meditation "von selbst" ankündigt; ich einen Zustand erlange, an dem ich andocken und in die Versenkung gleiten kann. Das ist also zu etwas sehr Natürlichem geworden.
Manchmal befinde ich mich in Situationen - in Gesprächen beispielsweise - und gelange in tiefe Kontemplation, dadurch jedoch in meiner Umgebung befindliche Menschen irritierend, da ich "bewegungslos" (meint: tiefe Ruhe erlange) werde. Mir fällt dann mitunter auf, dass mein Umfeld körperliche Unruhe entwickelt, ganz als wolle es meine Ruhe kompensieren. Ich schaffe es dann aber auch, Aktionen meditativ auszuführen und zu zeigen, dass ich nicht apathisch, bzw. teilnahmslos bin. Trotzdem sind die ein oder anderen - wie ich auch in Kommentaren erfuhr - verwirrt.
Ich habe vor Jahren einen Mönchen in einem Terravada-Kloster sagen gehört, man solle nicht "mitten in der Gesellschaft" sichtbar meditieren, weil das den Anstrich haben würde, man wolle spirituell oder sonstwas wirken. Ich bin noch dabei herauszufinden, ob da nicht irgendwas in mir nach solch einem "Anstrich" strebt und frage nun in die Runde, was ihr von solch einer "öffentlichen" Meditation haltet?