Erstmal vielen Dank für eure Antworten,
um das Thema vielleicht nochmal auf den Punkt zu bringen:
Dogma würde ich als eine Lehrmeinung bezeichnen, die absolut wahr ist. Das bedeutet immer und überall im Universum. Selbst in den Naturwissenschaften und vor allem in der Physik wo man solche absoluten Wahrheiten am ehesten vermuten würde lassen sich solche universellen Gesetze nicht finden. Die physikalischen Erkenntnisse ergeben ab einer bestimmten Dimension (im kleinen oder Großen) irgendwann keinen Sinn mehr bzw. wudersorechen sich. So z.B. die Relativitätstheorie und die Quantenphysik. Auch wenn es Theroien gibt die beide versuchen in Einklang bringen sollen, gibt es dafür noch keine hinreichende Beweise.
Nun könnte man sagen ein buddhistisches Dogma bezieht sich nur auf das Leiden des Menschen und auf die Überwindung aber auch finden sich ja Widersprüche.
So kann die erste Edle Wahrheit, dass es Leid gibt nicht mehr wahr sein wenn die dritte Wahrheit von dem auflösen des Leidens realisiert wird. Zumindest für denjenigen der die Befreiung erlangt hat gibt es ja eben kein Leid mehr. Deswegen ist ja letzlich die Frage welche Lehrmeinungen geeignet sind um sich vom Leid zu befreien. Ein Dogma an sich kann ja eben auch neues Leid erzeugen, wie z.B. Schuldgefühle wenn man eine dogmatische Regel, wie z.B. Ehebruch im Christentum, verletzt. Auch gibt es im Achtfachen Pfad viele Beispiele wo ein dogmatisches Festhalten hinterfragt werden kann. So würde sicher keiner Behaupten, dass ein Mordversuch an Hitler zu schlechtem Karma geführt hätte, da ja die Motivation war viele Leben zu retten.
Mich würde mal interessieren was ihr generell von einem buddhistischen Lehrer haltet, der den Buddhismus als einzige Möglichkeit zur Erleuchtung sieht. Ist dies nicht eine sehregozentrische Sichtweise? Oder anders gefragt, jemand der einen bestimmten Grad an verwirklichung erreicht hat, würde er solche Dinge behaupten? Ich persönlich habe eher zweifel an dem verwirklichungsgrad des Lehrers, da er zwar vorgibt zum Lehren genug Kenntnisse und Erfahrung zu haben aber eben keine "offizielle" Ernennung wie z.b. Lama oder ZEN Meister hat. Auch dass der Lehrer sein Lebensunterhalt nur durch das Lehren und durch Spenden bestreitet verwundert mich ein wenig, da die Gruppe doch relativ klein ist und anscheinend gibt es eine relativ hohe Fluktuation. Aber sich kann ich mich auch täuschen , wäre nur dankbar für eure Einschätzung.