Beiträge von stiller_raum

    Wiedergeburt ist ein Wort, so wie auch Karma oder Liebe.


    Man kann diese Worte dazu nutzen andere zu beherrschen und zu unterdrücken,
    oder ihnen dabei zu helfen eine Wahrheit zu erkennen, die sie frei machen wird
    (um einmal Jesus zu zitieren)


    Statt Wiedergeburt oder Karma könnte man auch Erbsünde und Schuld sagen.
    Das Wort Sünde bedeutet im altgriechischen soviel wie "das Ziel verfehlen".
    Wenn "wir" also "wiedergeboren" werden, könnte man dazu auch sagen, dass wir das eigentliche Ziel des Lebens verfehlt
    haben. Es bleibt also ein Grund warum wir überhaupt geboren werden.
    Sünde könnte man auch als Unbewusstheit bezeichnen. Die Unbewusstheit wird also wiedergeboren, solange bis sie bewusst
    wird und sich (in Nirwana) auflöst.
    Viele Missbrauchen das Wort Wiedergeburt und Karma um damit Armut, Hunger und heilbare Krankheiten zu rechtfertigen,
    so wie man es in Indien sehr deutlich sehen kann.
    Deswegen halte ich beide Vorstellungen für gefährlich, da die Gefahr des Mißbrauchs sehr groß ist wie und die Wirklichkeit zeigt.
    Da sind die Christen mit der Vergebung und Gnade schon viel weiter und vor allem der Vorstellung, dass man bereits in diesem Leben Befreiung erlangen kann.

    Andi:


    Selber bin ich noch weit weit von diesem spirituellen Erkenntnissen entfernt, die sich der absoluten Wirklichkeit annähern :D


    eine absolute Wahrheit muss logischer Weise immer und überall gültig sein. Also muss sie auch hier und jetzt sein. Du brauchst dazu nicht
    20 Jahre in einen Kloster zu verbringen und eine Wand anzustarren.
    Der Buddhismus selbst ist keine absolute Wahrheit. Der Buddhismus ist im besten Falle ein geeignetes Mittel zu erkennen dieser absoluten Wahrheit.
    Da unser Ego soetwas nicht mag redet es und und anderen ein, dass wir unser Leben lang danach streben sollten um es irgendwann in der Zukunft vielleicht erreichen zu können.
    Die Vertreter von Reinkarnation verlängern diese "Zeit" sogar noch am viele Leben.


    Nicht "Du" bist von spirituellen Erkenntnissen entfernt, sondern Deine Identifikation mit Deiner Geschichte, Deinem illusorischem "Ich" .
    Gib die Vorstellung von Zukunft auf und Du erkennst, dass alles was Du suchst bereits hier und jetzt da ist.

    Rechte Rede bedeutet für mich auch mit anderen darüber zu diskutieren was und wie sie etwas sagen.
    Wenn jemand Kritik über jemand anderen äußert, dann ist dies nicht immer schlechte Rede. Es kann ja auch der Wunsch sein andere auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen.
    Wenn man die "rechte Rede" zu passiv interpretiert, dann kann dies unter Umständen dazu führen, dass man gleichgültig wird. Ermahnende Worte können für alle beteiligten hilfreicher sein als ein schweigen.
    Das muss man wohl jedes Mal neu abwägen. Wenn man "schlecht" über jemanden spricht, dann kann dies ja auch eine Verunsicherung sein und man möchte eine zweite Perspektive haben. Aus Sicht der
    Brahmanen waren vielleicht auch Buddhas lehren eine "schlechte Rede". Die Motivation ist wohl das entscheidende. In einer Demokratie mit Meinungsfreiheit gehört es ja eben dazu, dass wir frei eine Meinung äußern dürfen und das bedeutet fast immer, dass es irgendeinen gibt der uns dafür kritisiert und eine Gegenposition einnimmt. So gibt es ja auch zu recht Kritik am Buddhismus und wir sollten dies nicht als unrechte Rede abtun, sondern uns damit auseinander setzen und selbstkritisch prüfen ob etwas hilfreiches an der Kritik dran ist.

    prathiba:

    Für mich ist deshalb dieser Weg ein Wunderwerk und ich würde ihn natürlich gerne auch anderen weitergeben. Allerdings gerne ohne das Wort "Buddhismus" oder Buddhanatur" in den Mund zu nehmen. Das kann schnell plakativ und missionarisch wirken und ich möchte ja nur diese heilsame Wirkung von innerer Beobachtung weitergeben. Ich würde also gerne so wenig wie möglich dabei über den Buddhimus sprechen, nicht weil ich ihn verleugne, ich sehe Buddha als meinen Lehrer an, dem ich sehr dankbar bin für diesen Weg, sondern um anderen Menschen einen leichten Zugang zu verschaffen. Später kann man immernich sagen: "Ach ja, dieser Weg kommt aus dem Buddhismus, wen es interessiert". Aber anfangs würde ich lieber nur von den Ausirkungen sprechen, die die Praxis haben kann und die Übungen möglichst "unbuddhistisch" erklären.


    LG prathiba


    Ich kann dieses Bedürfnis, anderen vom Buddhismus zu erzählen sehr gut verstehen. Ich habe es jahrelang versucht und festgestellt, dass zwar die meisten Interesse am Buddhismus haben, aber viele fühlen sich durch bestimmte Vorstellungen , aber auch durch Rituale abgeschreckt. Und meiner Meinung nach auch zurecht. Denn der Buddhismus wird entweder als eine komplizierte Wissenschaft oder Philosophie wahrgenommen, bei der man jahrelang viel Wissen sammeln muss und sehr diszipliniert Übungen wie die Mediation ausüben muss um überhaupt ein Grundverständnis zu bekommen. Oder der Buddhismus wird als etwas mystisches und Rätselhaftes wahrgenommen was z.B. im tibetischen Buddhismus und im Zen ja auch oft der erste Eindruck ist. Der Hauptgrund ist aber wahrscheinlich ähnlich wie beim Christentum das Thema Leid. Wer mit dem Bild von Jesus am Kreuz nichts anfangen kann, der wird auch im Buddhismus schnell vom Thema Leid angeschreckt.
    Beide Religionen haben ja sozusagen den leiden Menschen im Mittelpunkt. Bei Religionen gehen davon aus, das der Mensch von Geburt an leidet und es notwendig ist eine religiöse Praktik auszuüben um aus dem (Kreislauf des) Leidens herauszukommen.
    In unseren Modernen Gesellschaft wollen viele einfach nicht zugeben, dass sie leiden. Denn dies gilt als Schwäche und man fürchtet sich vor Mobbing oder anderen Nachteilen, wenn man sich ehrlich öffnen würde. Viele sehen ja auch den Glauben als Schwäche an und behaupten nur das existiert, was man mit dem Verstand verstehen kann.
    Mein Ratschlag dazu ist eine Art unterscheidende Weisheit zu entwickeln. Es gibt Menschen für die mag ein Gespräch über Buddhismus im speziellen Sinnvoll sein. Vielleicht gerade dann wenn sie ein aktuelles Problem haben an dem sie leiden. Bei anderen kann man es eher Philosophisch versuchen oder mit eine humanistischen Sichtweise. Ich glaube aber das es gar keinen Si macht Menschen zum Buddhismus zu bekehren, denn der Buddhismus ist nicht der einzige Weg zur Erlösung. Menschen die das glauben oder predigen verfangen sich dadurch nur in ein Dogma und zeigen dass sie Buddhas Worte nicht richtig verstanden haben. Ich möchte aber auch unterstreichen, dass die verschiedenen Religionen nicht alle das gleiche Ziel haben. Vor allem den Islam halte ich für sehr gefährlich, was ja auch EX-Muslime die in Deutschland leben und verfolgt werden immer wieder deutlich machen.

    Die Buddha Natur könnte man folgendermaßen beschreiben. Sie ist ein Begriff für etwas, was sich nicht in Worte fassen lässt. Sie hat keine Eigenschaften wie z.B. größe, Gewicht oder Farbe. Man könnte auch sagen sie hat keine Form und damit ist sie nicht durch das Denken alleine zu erfassen. Denn das Denken ist immer auf eine polarität ausgerichtet wie z.B. Hell oder Dunkel. Das Denken kann sozusagen nur Gegensätze erfassen. Dennoch könnte man sagen das die Buddhanatur eine absolute Wirklichkeit ist. Und eine absolute Wirklichkeit muss demnach mindestens zwei Eigenschaften haben.
    1. Sie muss immer gültig sein und somit ewig sein bzw. unsterblich
    2. Sie muss überall gültig sein und somit auch überall erfahrbar


    Darüberhinaus kann man auch sagen das so eine absolute Wahrheit nicht entstanden ist und somit auch nicht vergänglich. Und um noch genauer zu sein : Sie ist keine Form aber auch nicht leer im üblichen Sinne. Buddha sagte dazu: Form ist Leerheit und Leerheit ist Form. Form und Leerheit sind untrennbar. Dies erscheint wie ein Paradox so ähnlich wie bei Licht, das sowohl ein Teilchen, wie auch eine Welle sein kann.

    Zitat

    Joshu fragt: „Was ist der Weg?“ Der Weg, damit meint er das Tao, also den Weg, den das ganze Universum nimmt und dem alle Dinge folgen. Christlich übersetzt hieße die Frage: Was ist Gott? Wie kann ich Gott entsprechend leben? Wie kann ich Gottes Willen tun?
    Und der Meister antwortet: Der alltägliche Geist ist der Weg. Alles folgt dem Weg, nichts geschieht ohne den Willen Gottes. Und noch einmal fragt Joshu: »Soll ich mich selbst auf den WEG ausrichten oder nicht?« Soll ich versuchen den Willen Gottes zu erfüllen? Und Nansen sagte: »Wenn du versuchst, dich dem WEG zuzuwenden, wendest du dich von ihm ab.«


    Der Pfarrer versucht ja gerade die Begriffe wie das Tao in unsere kulturelle Sprache zu übersetzen. Dass sich viele an dem Begriff Gott stören sehe ich eher als geschichtlich begründet, da wir mit Gott vor allem Kirche und damit auch viel Leid und Unterdrückung assozieren. Ich finde die Worte von Meister Eckhart eine Perle die auch jeder westliche Buddhist studieren sollte.

    AndreasLang:

    Ich möchte gerne eine Frage an das Forum stellen in der Hoffnung eine aufschlußreiche Antwort zu finden. Was soll man tun wenn man nach jahrelangem loslassen und Aufgeben soweit gekommen ist das ein Interesse an den Materiellen Aspekten im Leben immer schwächer wird. Fragen wie z.B. über Sinn des Daseins, Wiedergeburt oder Karma bereits abgeklärt sind. Der Geschmack an der Lehre und Leere immer größer wird ..... man am liebsten in den Lebensstand der Entsagung eintreten möchte, sich vollkommen den Lehren hingeben möchte. Aber leider immer noch gebunden ist: an eine Familie und dadurch (freiwillig)verpflichtet für den Lebensunterhalt zu sorgen. Es fällt mir jetzt sehr schwer eine passende Arbeit zu finden. Einen Arbeitsplatz wo man als Buddhist hineinpasst, wo man auch glücklich sein kann? Oder muß man in der heutigen Zeit das schon streng trennen?. Was könnte das Richtige für mich sein? Was glaubt Ihr, in welchen Bereichen kann man beruflich glücklich werden? (Ich habe noch 20 Arbeitsjahre vor mir) Oder bin ich am falschen Weg? Gibt es etwas anderes mit dem man sich beschäftigen soll?


    Die spirituelle Praxis entfaltet sich im alltäglichem Leben. Was für einen Beruf man hat ist letztlich nicht so wichtig. Ob man jetzt im Büro arbeitet oder auf dem Bau, egal wo man sich befindet es geht um die innere Einstellung und nicht um das erreichen von äußeren Zielen. Es geht letztlich nicht mal darum "glücklich" zu werden. Buddha erklärte sehr deutlich, dass selbst das was wir als "Glück" bezeichnen letztlich doch nur zu Leid führt. Es geht im Kern darum bewusster zu werden und fast jeder Beruf ermöglicht dies. Ob man nun alleine arbeitet oder mit anderen zusammen, das ist wohl eher eine Frage der Persönlichkeit.
    Das Leben selbst, an dem man schon mal den Geschmack verlieren kann, ist immer im jetzt. Finde Geschmack an dem jetzt und das Leben unterstützt dich Deinen Weg zu finden. Mir scheint, als ob Du zu weit in die Nihilistische Ecke gerutscht bist. Dabei fühlt sich vieles nicht mehr so echt an und es scheint als sei alles eh nur eine Illusion. Aber so ist es nicht und da wir als Gesellschaft eher aus der materialistischen Ecke kommen ist es ganz natürlich, dass wir zunächst in das andere Extrem fallen wenn wir uns von den Konditionierungen lösen.


    Es ist nicht beobachtbar, das es selbst der Beobachter ist. Den Beobachter können wir sozusagen nur in einem Spiegel sehen. Gute Lehrer können so ein Spiegel sein, aber auch Partner, Freunde, Familie usw. Da wir in unserer Kultur keinen Begriff dafür haben ist eigentlich jeder Beschreibungsversuch in unserer Sprache schwierig. Aber der Begriff Beobachter trifft es schon ganz gut. Denn selbst wenn wir schlafen und etwas träumen, ist da immer noch ein Beobachter. Der Beobachter ist immer mit dem hier und jetzt verbunden. Somit können diese drei Begriffe ganz gute Anker im Alltag bilden die uns wieder in Gleichgewicht bringen.

    PrimusInterPares:

    Danke dass du dir immer die Zeit nimmst alles so ausführlich zu erklären, war wieder sehr informativ :) Was mich noch interessieren würde was waren das denn für Erfahrungen in denen du nur noch vertrauen konntest?


    Ich glaube jeder macht da seine eigenen Erfahrungen. Leider vergessen wir wir viele Erfahrungen des Vertrauens schnell wieder und deswegen kann einem ja die tägliche Praxis einen Rahmen dafür geben diese Erfahrungen immer wieder zu machen. Ich persönlich habe schon viele Erfahrungen gemacht, die mir gezeigt haben, dass ich dem Leben vertrauen kann. Dabei ging es vor allem um Menschen, denen ich im richtigen Augenblick begegnet bin oder auch um einen gewissen Schutz, den ich erfahren durfte. Für mich gibt es also genügend Erfahrungen um dem Leben zu vertrauen, auch wenn immer mal wieder die Zweifel ihre Aufmerksamkeit brauchen. Ich glaube die Zweifel wollen uns an bestimmte Dinge erinnern, die wir immer wieder vergessen. Insofern kann man auch die Zweifel als Treibstoff für das Vertrauen nehmen.


    Buddha war vor allem ein Mensch der anderen dabei helfen wollte das Leiden zu überwinden. Philosophen können dabei helfen sich aus der Verwirrung der Gedanken etwas zu befreien. Aber Buddha warnte auch davor sich in dem philosophieren zu verlieren. Und das aus gutem Grund. Auch wenn viele im Westen den Buddhismus weniger als Religion und eher als Philosophie ansehen, ist der Buddhismus mehr als beides. Religion basiert vor allem auf dem Glauben und die Philosophie auf dem Denken. Im Buddhismus geht es vor allem drum selbst etwas zu erfahren, dass über beides hinaus geht. Es geht um Wahrheiten. Auch wenn das Wort Philosophie ja die Liebe zur Wahrheit bedeutet, suchen die Philosophien die Wahrheit letztlich doch im denken. Descartes Aussage "Ich denke, also bin ich" hat den Rationalismus unserer Zeit zur neuen Religion erklärt. Wir glauben, dass das Denken die höchste Wahrheit ist, die wir erfassen können. Und genau das ist der universelle Irrtum unserer Zeit. Das Denken umfasst nur einen Bruchteil der Wirklichkeit. Umso mehr wir uns also mit dem Denken identifizieren, desto weniger erfahren wir die Dinge so wie sie wirklich sind. Da unsere gesamte Kultur, die Wissenschaft und die Wirtschaft sehr stark vom Rationalismus und Materialismus geprägt sind erklärt sich auch das Unbehagen in der Gesellschaft, dass bereits Erich Fromm sehr genau beobachtet und beschrieben hat. Fromm war als Psychoanalytiker und Philosoph ja auch sehr am Buddhismus interessiert und hatte ja bereits in den 50er Jahren das sehr schöne Buch"Zen Buddhismus und Psychoanalyse" gemeinsam mit dem Zen Meister Suzuki herausgebracht. Insofern finden sich natürlich immer wieder Berührungspunkte zwischen dem Buddhismus und der Philosophie. Es ist aber auch wichtig zu verstehen, dass die Philosophie nur eine untergeordnete Rolle im Buddhismus spielt. Ich behaupte einfach mal, dass die Philosophie für bestimmte Menschen einen Zugang zum Buddhismus bilden kann. Der Punkt ist, dass viele ja vor allem von Zweifel beherrscht werden und dem Buddhismus nicht wirklich vertrauen. Die Logik im Buddhismus kann dabei eine Hilfe sein, da sich der Buddhismus ja immer bemüht keine logischen Widersprüche zuzulassen. Aber letztendlich bleibt einem ab einem gewissen Punkt nur noch das Vertrauen um den Sprung über das Denken hinaus zu wagen.

    keks:
    stiller_raum:


    Buddha lehrte keinen Relativismus bei dem alles egal ist.


    Gleichwertig - nicht egal - gleichwertig. Von egal schrieb ich nichts. Etwas das gleichwertig ist muss man nicht verändern, dann wirds ungleichwertig.


    Samsara ist nicht gleichwertig mit Nirwana. Buddha lehrte sich nach Werten zu orientieren die über das Samsara hinausgehen. Universale Werte die einer inneren Weisheit entspringen und nicht gesellschaftlichen Moralvorstellungen.Der achtfache Pfad enthält relative Werte, die zu einem absoluten Wert führen. Um das Samsara zu durchschauen und zu überwinden ist es hilfreich nicht in die extreme des Samsaras zu verfallen. Das Nirwana ist die Überwindung der Polarität hin zu dem einen was nicht der Vergänglichkeit unterworfen ist und gleichzeitig nicht zu erfassen mit dem dualen Verstand. Am ende kehren die Buddhas wieder zurück in das Samsara um anderen zu helfen. Es geht dabei auch nicht um das ändern des Samsaras wie Du richtig erkennst. Das würde bedeuten sich in der Welt der Dinge zu verlieren. Es geht um die Überwindung und den Wesen dabei zu helfen. Und das hat einen tieferen Wert und ist damit nicht gleichwertig.


    Buddhas Lehre selbst ist ja keine absolute Wahrheit. Sie ist eine relative Wahrheit, die dazu geeignet ist zur Erkenntnis der absoluten Wahrheit zu führen. Eine absolute Wahrheit muss mindestens zwei Eigenschaften haben. Sie muss immer gültig sein und sie muss überall gültig sein. Logischerweise muss also eine absolute Wahrheit auch hier und jetzt erfahrbar sein. Dies gilt für Naturgesetze wie in der Physik nicht. Somit sind alle Wissenschaften und auch die Philosophie letztlich relative Wahrheiten, die ihren nutzen im Alltäglichen haben. Buddha erkannte, dass es eine absolute Wahrheit gibt und das diese für alle Wesen erfahrbar ist und zur Befreiung von Leid führt. Ich sehe den Sinn dieses Forums darin sich über verschiedene Wege hin zu dieser Erkenntnis auszutauschen und andere dazu zu ermutigen den Weg auch zu gehen. Philosophien können im besten Fall dazu dienen zu klären, mit welchen Dingen man sich nicht mehr zu beschäftigen braucht. Sie können als Wegweiser dienen sich nicht unnötig mit Gedanken zu beschäftigen die nicht weiter führen. Buddha war sehr weise darin, das Nirvana nicht mit Eigenschaften zu beschreiben. Er sagte ganz einfach, dass es das Ende des Leidens ist. Viel mehr müssen wir eigentlich nicht Wissen um es zu verstehen. Jeder kann täglich an seinen Erfahrungen überprüfen ob das Nirvana erfahrbar ist. Um noch etwas deutlicher zu werden möchte noch klar machen, dass wir das Ende des Leidens immer nur im hier und jetzt erfahren können. So dient ja gerade die Meditation dazu sich mit dem jetzt vertraut zu machen und alles was jetzt geschieht zu beobachten und als Schritte zur Erkenntnis anzunehmen. Wir können jeden Augenblick überprüfen, ob das Nirvana möglich ist. Dies ist mehr als eine Philosophie bieten kann, denn jede Philosophie basiert auf dem Denken. Und das Denken selbst ist das größte Hindernis auf dem Weg zur Befreiung. Buddha erkannte dies und sagte deswegen auch, dass alles Leid durch das Denken ensteht. Das mag für uns Westler, die sich sehr stark durch das Denken definieren, geradezu unerträglich provozierend klingen. Aber wenn wir diese Aussage näher untersuchen, müssen wir feststellen, dass alles Leid was wir hier und jetzt erfahren können darauf basiert, dass wir Denken es dürfe jetzt nicht so sein wie es ist. Das Leid ist in diesem Sinne also nicht etwas schlechtes, dass wir vermeiden sollten, sondern es zeigt uns einfach dass wir noch nicht erleuchtet sind und gleichzeitig ist in dem Erkennen des Leids auch schon die Möglichkeit seiner Auflösung verborgen. Buddha erklärte ja, dass es eine Möglichkeit gibt das Leiden, dass wir als Mensch durch Geburt,Alter,Krankheit und Tod erfahren zu überwinden. Somit gibt es eine Möglichkeit auch in den scheinbar "schlechten" Dingen wie Vor allem Krankheit und Tod eine Möglichkeit zur Befreiung zu erkennen. Dies geschieht aber nicht mehr Wissen oder Denken sondern eben durch ein Vertrauen in das Leben selbst. Durch ein Vertrauen in das jetzt. Dies ist auch die Heilung, die ja vor allem im Christentum eine große Bedeutung hat. Jesus heilte dadurch, dass er die Menschen nicht verurteilte sondern sie mir ihren Fehlern so annahm wie sie waren. Selbst als er an das Kreuz geschlagen wurde verurteilte er die Menschen nicht dafür sondern sagte nur "Vergib ihnen, denn Sie wissen nicht was sie tun". In diesen Worten steckt eine sehr tiefe Weisheit. Wenn wir uns selbst und andere heilen möchten, dann sollten wir beginnen uns selbst und anderen zu vergeben. Diese Vergebung fällt uns leichter wenn wir erkennen, dass Menschen aus der Unbewusstheit heraus leidvolle Dinge tun und praktisch gefangen sind und eigentlich gar keine Wahl haben. Dies bedeutet aber nicht, dass wir alles hinnehmen müssen was andere tun. Wir können klare Grenzen setzen und uns und andere auch schützen. Dies ist also kein Relativismus. Es gibt eine absolute Wahrheit die sich hier und jetzt erfahren lässt. Aber wir können sie nicht mit unserem Verstand verstehen sondern wohl eher mit unserem Herzen.

    keks:
    stiller_raum:


    Das Karma ist das Rad der Zeit.Die Speichen oder Außenseite sozusagen. Das Jetzt ist der Mittelpunkt des Rades, was sich nicht bewegt. Das Samsara ist nicht immer vorhanden. Es ist wenn, dann im jetzt vorhanden. Und im jetzt ist gleichzeitig das Nirvana.


    Also Samsara und Nirvana gleichwertig. Blosser Anschein würde Nagarjuna sagen. Traum.
    Erwachen durch ständiges prüfen was Bestand hat und was keinen.
    So langsam wird dann ein Schuh draus :)
    Dann hat es aber null EInfluss auf den Träumer wenn sich der Mensch als Buddhist identifiziert. Das kann den Mensch ändern was nicht schlecht sein muss, das absolute nicht weil sonst wäre es nicht absolut. Dann darf auch Krieg und Frieden vorhanden sein weil das auch eines ist. Daraus folgt dann Gleichmut. Hm :)


    Buddha lehrte keinen Relativismus bei dem alles egal ist. In diese Falle kann man schnell tappen, wenn man den tieferen Sinn nicht versteht. Deswegen ist das Mitgefühl ein so zentraler Punkt. Buddha lehrte aus Mitgefühl und weil er erkannte, das man Ich und Du nicht trennen kann. Wenn wir Frieden schaffen wollen ist es wichtig zunächst in uns den Frieden zu entdecken. Das schließt nicht aus, dass man eine freie Gesellschaft auch schützen kann. Pazifismus ist ein Dogma und Buddha lehrte keine Dogmen. Wir können den Krieg nicht bekämpfen ohne dabei selbst wieder Krieg zu erzeugen. Genausowenig kann man die Dunkelheit oder Unbewusstheit bekämnpfen. Aber wir können Licht in die Dunkelheit bringen und so können wir auch unseren inneren Frieden in jede äußere Situation, und damit auch Krieg, bringen.

    keks:
    stiller_raum:

    Wir suchen den Sinn nicht mehr in äußerer Betätigung sondern folgen unserer inneren Weisheit


    Manchal, aber nicht immer, jetzt zum Beispiel nicht. Hab da mal ne Frage :D
    Wenn Samsara immer vorhanden ist, wo ist es dann zwischen Tod und neuer Geburt ? Der Körper ist nicht vorhanden also kann dann auch kein Samsara da sein, wo ist es dann hinverschwunden ? Gut man könnte sagen Bardo - jo aber nach dem Tod und vor Bardo, wo isses da hin ? Und wo ist es nach Bardo und vor Geburt ? Kommt das wie es ihm gerade gefällt ? Mal so, mal so ? Wie Kopfschmerzen ? }:-)


    Das Karma ist das Rad der Zeit.Die Speichen oder Außenseite sozusagen. Das Jetzt ist der Mittelpunkt des Rades, was sich nicht bewegt. Das Samsara ist nicht immer vorhanden. Es ist wenn, dann im jetzt vorhanden. Und im jetzt ist gleichzeitig das Nirvana. Samsara ist auf der horizontalen Ebene der Zeit.Im Bereich der Formen die kommen und gehen. Das Nirvana ist das unvergängliche wo es keine Zeit gibt. Die Zeit erscheint uns als sehr real und wir verlieren uns schnell darin. Tatsächlich ist die Zeit eigentlich eine Illusion. Einstein erkannte, dass Zeit nichts absolutes ist, genauso wir der Raum. So ist etwas was sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt frei von Zeit. Da alle Materie sich nicht mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann ist Materie auch immer der Zeit unterworfen. Wenn wir uns an Materie versuchen festzuhalten und dazu gehört natürlich auch unser Körper, dann führt dies zwangsläufig zu Leid. Denn alle Materie ist wie jede Form vergänglich. Das was nicht Vergänglich ist, ist das jetzt. Nicht ohne Grund enthält der Begriff Erleuchtung ja das Licht. Das Licht selbst hat keine Ruhemasse und ist somit Symbol für das Nirvana, weil es zeitlos ist und seine Geschwindigkeit nicht ändert. Wenn man dann weiter die Erkenntnisse der Quantenphysik betrachtet wird immer deutlicher, dass Buddhas Lehre weit über die Erkenntnisse seiner Zeit hinausging. Ich empfehle dazu ein spannendes Buch:


    Buddhismus und Quantenphysik: Die Wirklichkeitsbegriffe Nagarjunas und der Quantenphysik
    von Christian Kohl


    Viel Spass beim lesen, aber nicht Wundern wenn dies den Verstand ganz schön fordert

    Das Ego ist mit dem Verstand nicht wirklich zu begreifen. Denn Das Ego benutzt den Verstand und identifiziert sich damit. Das Ego zu beobachten ist der erste Schritt und das beginnt damit zu beobachten, was unsere Stimme im Kopf so ständig von sich gibt. Wenn wir lernen unsere Gedanken zu beobachten, dann können wir auch das Ego erkennen. Das Ego bedient sich aber nicht nur unseres Verstandes sondern auch unserer Emotionen. Sich immer wieder in die Beobachterperspektive zurückzubringen bedeutet früher oder Später die Enttarnung des Egos. Dabei muss man nicht zur Totalüberwachung greifen, sondern es geht um das beobachten ohne es zu bewerten. Das Ego bewertet durch den Verstand ständig die innere und äußere Welt. Wenn wir den Beobachter dahinter als unser wahres Ich, unsere Buddhanatur begreifen, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis wir das Ego durchschauen und es sich selbst auflöst. Denn das Ego selbst ist einfacher ein Entwicklungsstadium. Es ist weder gut noch schlecht, es ist einfach so wie es ist. Erwachen bedeutet einen Schritt weiter zu gehen und uns aus der Identifikation mit der Welt der Formen zu lösen. Das ist ein natürlicher Prozess der menschlichen Evolution wir können dies entweder bewusst zulassen oder weiter leiden. Das Leiden ist dabei einfach unser Lehrmeister der uns immer wieder auf den Boden zurückbringt wenn das Ego sich mit dem spirituellen anfängt zu identifizieren. Das passiert schneller als wir glauben und so ist auch immer eine gewisse Wachsamkeit angebracht wenn wir uns zu sehr mit unserem spirituellen Fortschritt identifizieren. Man könnte auch sagen, dass dann einfach ein spirituelles Ego heranwächst, das vorgibt erleuchtet zu sein oder besser als andere die nicht dem "richtigen" Pfad folgen.

    keks:
    stiller_raum:

    Wenn wir uns aus dem Rad der Zeit befreien, dann kommen wir in das Nirwana und das ist immer nur jetzt.


    Rad der Zeit, Rad des Denken, Rad der Sinne. Das alles betrifft auch Nirvana. Nagarjuna bezeichnet es als eine Art Traumerlebnis. Der Glaube daran nutzt rein gar nichts, einzig Wissen bringt einen weiter. Ständiges beobachten was real sein kann und was nicht, was Bestand hat und was nicht, dann machts irgendwann klick laut Nagarjuna. Irgendwo auch logisch, wenn ich mich in einem Traum befinde muss ich Möglichkeiten suchen um rauszukommen. Überprüfen was sein kann und was nicht ist da ein Weg. Selbstverständlich kann man auch den achfachen Pfad als Weg nehmen, wem das besser liegt. Allerdings bringt es nicchts wenn man sich nun als Buddhist bezeichnet, das wäre wieder eine neue Geschichte im Traum mit neuer identifikation :)


    Ich würde das "Wissen" eher als Weisheit bezeichnen. Wissen alleine so wie unser Bildungssystem produziert bringt uns nicht weiter. Weisheit ist in diesem Sinne ja nichts erlerntes, das von Außen kommt, sondern es entspringt einer natürlichen inneren Quelle. Und dann ergibt das Leben (was immer nur das jetzt ist) auch einen Sinn. Wir suchen den Sinn nicht mehr in äußerer Betätigung sondern folgen unserer inneren Weisheit und das Vertrauen in das Leben selbst trägt uns dann wie von alleine auch wenn Schwierigkeiten auftauchen.

    keks:
    stiller_raum:

    Dann sind wir wieder im Samsara gefangen.


    Man bildet es sich ein, wäre eine bessere Beschreibung, denn getrennt von Gott, dem absoluten oder was auch immer war man nie. Dann wäre man gottlos oder getrennt vom absoluten und das funktioniert dann irgendwie nicht wirklich. Mit dem Rest stimme ich mit dir überein. Nirwana muss gezwungenermassen jederzeit erfahrbar sein, auch jetzt, alles andere wäre unlogisch. Was tun sprach Zeus. Ich bin das absolute (ob mir das nun passt oder nicht spielt dabei keine Rolle). Dissidentifikation vom Körper durch ständige Beobachtung was man sein kann und was nicht, dann wird es nach und nach offensichtlicher.
    Wobei das auch mit Schmerz einfach sein kann - der Körper spürt Schmerz - das absolute bleibt unberührt. Selbstverständlich mag der Körper bei einem Hexenschuss schreien, das absolute bleibt dennoch davon unberührt. Prinzipiell also nur eine andere Sicht auf das gesamte. Dazu benötigt es Glauben und Vertrauen und ein sich ständig wiederholendes Mantra und Überprüfung "das da kann unmöglich ich sein".


    Das hier und jetzt ist es ,auf was alle wahren spirituellen Lehren immer wieder hinweisen. Buddha erkannte, dass uns drei Dinge davon abhalten:Hass, Gier und Verblendung. Wenn ich das, was gerade hier und jetzt hasse, dann möchte ich es verändern oder die Situation verändern. Denn Hass kann man dann sozusagen verwandeln indem man die innere Weisheit anwendet. Wenn ich von Gier beherrscht bin, dann möchte ich entweder etwas haben, was hier und jetzt nicht da ist oder ich möchte das die Situation die jetzt gerade ist sich nicht verändert. Beides führt zu Leid. Aber auch die Gier kann transformiert werden und somit auch das Leiden wenn wir etwas haben wollen was gerade nicht ist. Zuletzt bleibt die Verwirrung bei der man nicht weis ab man die Situation nun haben will oder nicht. Dann ist man hin und her gerissen zwischen Hass und Gier und leidet an dem Gefühl nicht zu wissen was man tun soll. Alle drei Ursachen des Leidens bringen uns also von dem hier und jetzt weg. Sie halten uns gefangen in der Welt der Formen. Das Bewusstsein, dass es nur das jetzt gibt ermöglicht uns das was ist erstmal anzunehmen ohne es zu bewerten. Dann wird die Stimme im Kopf, die uns sagt das wir etwas mögen oder nicht mögen vielleicht etwas leiser und wir haben einen klaren Blick auf die Dinge. Wir können wählen ob wir die Situation annehmen wollen oder nicht ohne darunter zu Leiden was passiert. Wir nehmen es nicht mehr so persönlich wenn die Dinge schiefgehen und nicht so verlaufen wie wir es gerne hätten. Das ist wahre Weisheit kombiniert mit Mitgefühl. Dieser Zustand ist eine natürliche Freude am sein. Egal was dann passiert, bleiben wir im jetzt verankert und vertrauen uns dem Leben selbst an. Das Nirwana ist also nicht etwas was wir in ferner Zukunft vielleicht erleben dürfen, sondern es ist im hier und jetzt bereits da und erfahrbar. Somit dienen alle Lehrer,Belehrungen und Methoden einfach darauf das aus dem Weg zu räumen was uns davon abhält, das hier und jetzt voll anzunehmen. Insofern es es so natürlich und einfach, dass unser Verstand dies nicht annehmen will. Der Verstand hat es lieber kompliziert und braucht Probleme. Wenn es im hier und jetzt keine Probleme gibt, dann erschafft der Verstand aus Langeweile Probleme die in der Zukunft kommen könnten oder denkt über die Probleme der Vergangenheit nach. Diese Dimension der Zeit ist Samsara. Wenn wir uns aus dem Rad der Zeit befreien, dann kommen wir in das Nirwana und das ist immer nur jetzt.

    mukti:
    stiller_raum:


    Buddha definierte das Ziel seiner Lehre als Nirvana und definierte es als Ende des Leidens. Daran ist nichts übermenschliches. Das Ego versucht etwas übermenschliches daraus zu machen, weil es ahnt, dass es ohne Leid nicht existieren kann.


    Nirvana wird als überweltlich (lokuttara) bezeichnet.


    Buddha erklärte das Nirvana nicht direkt. Er beschrieb es dadurch was es nicht ist. Er sagte es ist das Ende des Leidens. Unser Verstand kann das nicht verstehen, denn das Denken selbst ist ein maßgeblicher Grund für unser Leiden. Buddha sagte auch, dass alles Leiden durch das Denken entsteht. Nirvana ist in diesem Sinne Überweltlich, da es über die Welt der Formen wie z.B. das Denken hinaus geht. Nirvana bedeutet im formlosen sein zu verweilen und damit dem Leid der Formen, die enstehen und vergehen, nicht mehr ausgeliefert zu sein. Somit ist Nirvana und Erleuchtung immer schon hier und jetzt erfahrbar. Bis wieder die Identifikation mit den Gedanken einsetzt. Dann sind wir wieder im Samsara gefangen.


    Wie Du schon selber erkannt hast, ist es nicht die Meditation, die dich fertig macht sondern der innere Lärm der Gedanken. Wenn man anfängt zu meditieren, dann fällt einem der ganze Lärm einfach auf und das kann einen erstmal erschrecken oder fertig machen. Du beschreibst ja auch eine Leere, die Du als unangenehm empfindest. Der Grund dafür ist einfach, dass Dein Verstand Angst vor der Leere hat, der er gewöhnlich Deine ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Bei der Meditation geht es ja vor allem darum sich seiner Gedanken und Emotionen bewusst zu werden. Am Anfang kann dies schwierig sein, da man merkt wie stark man unbewusst mit den Gedanken identifiziert ist. Versuche doch einfach die Leere die Du erlebst anzunehmen. Das ist der erste Schritt zum inneren Frieden. Die Leere ist nichts bedrohliches, sondern der Verstand kommentiert die Leere als negativ. Es geht darum sich von der Identifikation vom Verstand zu lösen und der Verstand rebelliert dagegen und erzeugt ein Gefühl der Angst. Übe einfach weiter und versuche die Meditation in den Alltag zu integrieren. Du wirst erkennen , dass es möglich ist das innere Plappern, das zu 95% meist einfach sinnlose Wiederholungen beinhaltet einfach loszulassen. Und dann kannst Du einen inneren Frieden erleben, der dich über die Ebene des Denkens hinaus bringt und Dich Deine wahre Buddhanatur erleben lässt.

    mukti:
    keks:


    Wenn man nicht von allem Leid befreit ist was hat das dann mit Nirwana zu tun ? Ich dachte das wäre leidfrei. Der Mensch ist dennoch vorhanden, egal wie oft man es versucht zu ignorieren ;)


    Ein Mensch hat die Möglichkeit das übermenschliche Nirvana zu erreichen. Nirvana ist kein Bewusstseinszustand, es ist die Aufhebung aller Daseinsfaktoren so wie ich das sehe.


    Buddha definierte das Ziel seiner Lehre als Nirvana und definierte es als Ende des Leidens. Daran ist nichts übermenschliches. Das Ego versucht etwas übermenschliches daraus zu machen, weil es ahnt, dass es ohne Leid nicht existieren kann.

    keks:

    Eventuell findet das irgendwo jemand. Vielleicht ist er auch zwischendurch eingeschlafen


    Bis es jemand findet sehe ich es als eine Anhaftung an, dass man sich von ALLEM Leid befreien muss geschweige denn kann ;)
    Man strebt nach etwas das nicht erreicht werden kann.
    Gott/Sein/wer auch immer wird einen immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbefördern wenns ihm/sie/er/es zu bunt wird.
    Mein Bauer wird auch nicht vom Schachbrett runterlaufen wenn ich es nicht möchte.
    Eine Anarchie wo jeder das Spielfeld verlassen kann wie es einem gerade gefällt ?


    Das Leiden ist letztlich eine Illusion. Sich vom Leiden zu befreien bedeutet sich von der Illusion zu befreien. Niemand außer das Leiden selbst zwingt dich die Illusion zu erkennen. Ohne Illusion gäbe es auch keine Erleuchtung. Das Leiden ist somit ein Lehrer der einen überall hin begleitet, bis Du genug gelitten hast und somit keine Zeit mehr brauchst. Da das Leiden durch unser Denken ensteht und unsere Gedanken in der Illusion der Zeit sind genügt es zu erkennen, dass man sich im hier und jetzt vom Leid befreien kann. Unser Verstand glaubt er könne durch mehr Denken sich in Zukunft vom Leid befreien. In Wirklichkeit ist aber unser Verstand der Hauptverursacher für unser Leid. Wie ein Polizeichef der den Mörder jagt und dabei selber der Mörder ist. Da gab's doch mal den Rom "Der Richter und sein Henker" ...
    Wenn Du Dich als Spielfigur einer höheren Macht begreifst, dann verschiebst Du die Ursachen des Leidens außerhalb Deiner selbst. Und damit machst Du Dich zum Opfer und etwas anderes zum Täter.


    Wieso zweifelst Du an ein Dasein ohne Leid? Du hast doch sicherlich schon kurze Phasen erlebt in denen Du frei von Leid warst oder?
    Ich glaube, dass der Zweifel selbst neues Leid erschafft. Buddha bezeichnete ja deshalb auch den Zweifel als Hindernis zur Befreiung. Wenn wir also unsere Zweifel überwinden, dass ein Leben ohne Leiden möglich ist, dann haben wir schon den wichtigsten Schritt getan. Deswegen gibt es ja immer wieder alte Geschichten zu lesen, in denen die Schüler ein Satori erlebten, eine kurze Erfahrung der Befreiung und dass dadurch jeder Zweifel verschwunden war. Das Zweifeln ensteht ja durch die Identifikation mit dem Gedanken des Zweifels. Lassen wir also den Gedanken des Zweifels los, dann erleben wir ein tiefes Vertrauen in das Leben selbst. Es gibt ja Menschen die immer wieder das Haar in der Suppe suchen. Sie zweifeln alles an. Die Lehrer, die Gemeinschaft und auch das Dharma. Sie identifizieren sich so stark mit ihrem Verstand, der das Zweifeln liebt, dass sie glauben Recht zu haben. Und das stärkt das EGO. Denn man findet immer etwas an dem man zweifeln kann. Wie bereits ob gesagt gibt es aber etwas das man nicht bezweifeln kann. Das Jetzt. Zu behaupten das Jetzt gebe es nicht kann niemand ernsthaft behaupten. Und somit ist das Jetzt auch das Tor um seine Zweifel zu überwinden. Wenn in mir Gedanken des Zweifels erscheinen, dann kann ich sie durch das bewusstwerden des jetzt auch wieder gehen lassen. Denn es sind nur Gedanken und somit keine absolute Wahrheit. Denn eine absolute Wahrheit kann man mit dem Verstand nicht verstehen und somit machen auch die Zwiefel daran keinen wirklichen Sinn.

    Tashili:

    Hallo stiller Raum,


    Bei mir so ähnlich, wie bei MM.
    Ich habe da Vertrauen, wo ich Gewissheiten erlangt habe.
    Oder sie einfach spüre.


    Glauben nenne ich das eigentlich nicht.


    Hallo Tashili,
    darf ich fragen wo Du keine Gewissheit hast bzw. wo Zweifel sind? In der Diskussionsrunde von der ich erzählt habe, war ein Mann der meinte ganz direkt, dass er erstmal alles anzweifelt und nichts glaubt. Ich sagte ihm dann, dass er das jetzt nicht wirklich anzweifeln kann, denn man kann nicht behaupten, dass es nicht jetzt ist. Da schaute er mich etwas verwundert an, aber ich glaube ich habe ihm einen kleinen Schubser zum nachdenken geben können.