Beiträge von stiller_raum

    @ Elke


    Vielleicht noch ein paar Ergänzungen..
    Du stellst ja die Frage ob wir "bessere" Menschen geworden sind. Die Bewertungen von besser oder schlechter erfassen es nicht wirklich. Denn wer bestimmt ob wir besser geworden sind? Wer mag dies wirklich objektiv bewerten? Ich glaube wenn man Achtsamer wird, dann erscheint es anderen Menschen nicht wirklich "besser". Das Gegenteil kann sogar der Fall sein. Wenn man auf die Spielchen im Außen einfach nicht mehr reagiert, sondern versucht Achtsamkeit und Mitgefühl den äußeren Angriffen entgegenzusetzen kann es auch passieren, dass andere dies als langweilig empfinden und sich vielleicht abwenden. Viele Menschen fühlen sich lebendiger wenn sie offen ihre Konflikte ausleben und fühlen sich einfach unwohl wenn das Gegenüber einfach nur ruhig bleibt und die Dramen nicht mehr so ernst nimmt.Aus Sicht von sehr materialistischen Menschen sind Buddhisten vielleicht sogar eher schlechter, da man den materiellen Zielen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenkt sondern eher auf eine innere Entwicklung aus ist. Viele können es einfach nicht verstehen, wenn man sich nicht mehr vollkommen den weltlichen Zielen hingibt und trotzdem bzw. deswegen glücklicher ist. Ich behaupte auch mal, dass es vielen Menschen einfach Angst macht nach Innen zu schauen. Wer weiß was da alles hochkommt und vielleicht stellt man fest, dass das kleine Ich, dass man mühsam aufgebaut hat gar nicht wirklich so fest ist wie man glaubte sondern sehr zerbrechlich. Ich persönlich finde die Bezeichnung "Ich bin Buddhist" auch nicht wirklich hilfreich. Mit anderen Buddhisten teilt man ja sowieso viele Einsichten und da spielt es keine Rolle. Und bei all den anderen entsteht oft eine subtile Grenze. Wenn man sagt, man sei Buddhist erschafft man dadurch automatisch ein Bild von sich selbst und was ein Buddhist ist und was nicht. Es kommt schnell das Gefühl etwas besseres zu sein oder mehr zu wissen oder besondere Erfahrungen gemacht zu haben. So habe ich das zumindest erlebt und es hat auch eine Weile gedauert bis mir dies bewusst wurde.
    Die Reaktionen von Außen waren bei mir unterschiedlich. Mal hatte ich Phasen in denen ich sehr begeistert und offen war und dies andere auch spannend empfanden. Mal hatte ich eher ruhige Phasen, die andere auch sofort merkten und mich darauf angesprochen haben. Was ich sehr interessant dabei finde ist, dass ich eher immer das Gefühl hatte dass ich viel selbstkritischer mit mir umgegangen bin als andere. Das bedeutet für mich, dass wenn ich mir bestimmter Muster bewusst werde gehe ich auch davon aus, dass andere dies bemerken. Aber das ist meist gar nicht der Fall. Wenn ich mich früher z.B. sehr geärgert habe und wütend wurde und dabei vielleicht sagen wir mal eher unachtsame Worte benutzt habe, dann hat mich niemand deswegen angesprochen. Nun ist es eher so, dass ich versuche die Achtsame Rede zu gebrauchen und mir fällt viel eher auf wenn andere das nicht tun und sich schnell ärgern und schimpfen. Ich versuche dies dann zu beobachten ohne es zu bewerten und mir dann schnell klar, dass ich früher auch oft so geredet habe. Wichtig finde ich dabei die anderen nicht zu verurteilen und zu glauben man sei "besser". Man kann eher Mitgefühl entwickeln und vielleicht ein paar Hilfreiche Worte finden um andere zu beruhigen. Ein guter Freund von mir regt sich z.B. oft über seine Kollegen auf und mir wird dann schnell klar, dass ich dies früher genauso gemacht habe. Ich versuche ihn dann dazu zu ermutigen sich die Situation mit etwas mehr Abstand anzuschauen und meist beruhigt er sich dann auch schneller wieder weil er erkennt, dass es meist nicht viel bringt sich immer wieder über das gleiche Aufzuregen. Das bedeutet ja nicht, dass man nicht ein klares Nein sagen kann und Menschen auch Grenzen setzt. Soweit dazu erstmal...

    @looqe


    Also ich habe nach meiner ersten Meditation in einem Zentrum etwa zwei Stunden am Stück geheult. Danach habe ich dies einem guten Freund erzählt, der schon lange Buddhist ist, und er lachte nur und meinte, dann hätte ich sicher schon im letzten Leben viel meditiert. Auch wenn es in unserer Modernen westlichen Gesellschaft nicht als schick gillt Tränen zu zeigen halte ich dies für eine völlig normale und vor allem gesunde Reaktion, wenn einen etwas wirklich berührt. Ich weine zwar sehr selten, aber mit kommen z.B. immer die Tränen wenn ich Videos über den Mauerfall sehe. Keine Ahnung warum eigentlich, da ich selber Wessi bin und eigentlich dazu keinen persönlichen Bezug habe. Vielleicht erkennt Deine Freundin einfach, dass es im Buddhismus um eine sehr Grundlegende Sache geht. Ja um die wichtigste Sache die wir in unserem kurzen Leben vielleicht erkennen können. Sie sollte sich dabei nicht einem Leistungsdruck unterziehen nach dem Motto: Schaffe ich den Stromeintritt oder Erleuchtung in diesem Leben oder nicht. Die Tatsache, dass sie beim lesen eines buddhistischen Buches so gerührt ist, dass ihr die Tränen kommen, deutet für mich darauf hin, dass sie bereits offen ist für einen spirituellen Weg. Und dies ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Die meisten Menschen sind leider nicht wirklich offen dafür selbst wenn sie sich als religiös bezeichnen. Das erste Erwachen ist wie ein kleines Pflänzchen. Es ist vielleicht noch sehr zart und schwach aber es trägt bereits kleine Blüten die andere Wesen berühren.Bei vielen wird das Interesse an Spiritualität ja erst dann geweckt wenn sie scheinbar alle Weltlichten Ziele wie Familie, Kinder und Beruf erreicht haben. Oder eben diese Ziele durch Schicksalsschläge wie Krankheit , Alter und Tod nicht mehr erreichbar sind bzw. ins Wanken geraten. Unterstütze Deine Freundin doch einfach ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Entweder gemeinsam mit Dir oder alleine. Du kannst ihr nur eine Tür öffnen und ihr die Richtung zeigen. Aber sie wird ihre eigenen Schritte wagen müssen und Du kannst Sie dabei Unterstützen und ihr Halt geben. Das ist ja das schöne an einer Beziehung, in der die spirituelle Entwicklung einen Raum hat. Ich wünsch euch beiden viel Kraft auf dem Weg.

    @ Loslassen:


    Ob Du nun ein starkes Selbstvertrauen hast oder nicht spielt meiner Ansicht nach gar keine große Rolle. Ein scheinbar sehr selbstbewusster Mensch, der vielleicht auf weltlicher Ebene sehr erfolgreich, so etwa wie viele Prominente können auf einer inneren Ebene genauso unsicher und verletzlich sein wie andere. Lass Dich nicht dadurch von dem Weg abbringen. Es gibt viele Buddhisten die genau wegen der eigenen Verletzlichkeit zum Buddhismus kommen. Ich kann Dir dazu Bücher von Jack Kornfield empfehlen, der sehr selbstkritisch beschreibt wie er selber durch lange Phasen der Unsicherheit hindurchgegangen ist. Jeder der eine längere Zeit meditiert oder einem spirituellem Weg folgt wird früher oder später mit seiner Verletzlichkeit konfrontiert. Dies kann auch bedeuten, dass es Sinnvoll ist neben seiner Praxis eine Therapie zu machen. Wir sollten uns vielleicht der Tatsache bewusst sein, dass der Großteil der Menschen die uns im Alltag begegnen hinter einer Fassade von scheinbarem Erfolg und Glück von innerer Unruhe und Angst getrieben sind.Die meisten verdrängen dies und es kommt vielleicht erst bei einem dramatischem Lebensereignis wie Krankheit oder Tod zum Ausdruck. Man sollte sich nicht von oberflächlichen Menschen einreden lassen, dass man als Buddhist ein Weichei ist. Im gegenteil. Die Buddhisten die ich kenne sind alle sehr verantwortungsvolle Menschen, viele davon sehr mutig und selbständig in ihrem Leben. Die Sensibilität ist nur für unsensible Menschen eine Gefahr. wer lernt seine Sensibilität zu Weisheit und Mitgefühl zu entwickeln, kann dadurch innerlich sehr Ruhig und selbstsicher werden.

    @ Buddhina


    Der Dalai Lama warnt nicht umsonst westliche Menschen davor sich nicht zu schnell vom christlichen Glauben abzuwenden und beim Buddhismus zuflucht zu nehmen. Er rät vielmehr dazu die eigenen spirituellen Wurzeln zu ergründen und sich nicht selbst zu entfremden. Auch der Buddha hat dazu geraten nicht einfach zu glauben nur weil es irgendwo geschrieben steht oder es eine scheinbare Autorität gesagt hat. Es geht vielmehr darum zu erforschen was sich wahr anfühlt und was hilfreich ist den Kreislauf des Leidens zu beenden. Um nichts anderes geht es im Buddhismus. Als Buddhist muss man nicht seine Kultur, Erziehung und Glauben aufgeben. Es geht vielmehr darum in die Tiefe zu gehen und über die Polaritäten von richtig und falsch hinaus. Das bedeutet zum Beispiel auch kritisch zu prüfen welche Rituale und Gebete Hilfreich sind, um mehr Achtsamkeit zu entwickeln und mehr Mitgefühl. Wir können vielmehr aus dem Christentum lernen, als wir auf den ersten Blick glauben. Buddhisten sind einfach im Westen eine winzig kleine Minderheit zu versuchen ein guter Buddhist zu sein scheitert schnell an überzogenen Idealen und Steifheit. Sich vielmehr zu öffnen und in jedem einen Buddha zu sehen mag am Anfang nicht leicht sein, aber es erleichtert den Umgang mit den eigenen Schubladen. Hier Buddhist, da die Christen und ganz drüben die Atheisten ? Es gibt ja auch viele Christen und Buddhisten die Brücken schlagen und ich halte dies für viel Wertvoller, als sich als Buddhist mit anderen Buddhisten über Jahrtausende alten Texten zu streiten. Das Leben ist zu kurz und zu Wertvoll, um nicht jeden Tag aufs neue sich von der Spiritualität im Alltag begeistern zu lassen.

    @ Elke


    ich kann Dir Raten, Dich zu Menschen zu begeben, die Dir nachhaltig Helfen können. Vielleicht gute Freunde, jemand in der Familie, vielleicht aber auch ein guter Meditationslehrer oder eben auch ein Therapeut. Der Versuch durch eine Meditationstechnik ein Ziel zu erreichen klappt oft nicht. Wenn Dein "Ziel" ist innerlich ruhiger zu werden, dann kannst Du dies nicht durch Technik erzwingen. Schaue vielmehr nach innen und unterdrücke die Unruhe nicht sondern beobachte sie einfach ohne sie zu bewerten. Gib ihr Raum und drück sie aus. Versuche vielleicht auch eher so etwas wie eine Achtsamkeit im Alltag. Beim Kochen, Putzen, einkaufen, Fahrradfahren, Spazieren usw. Das mag am Anfang vielleicht seltsam sein, aber ich glaube das Achtsamkeit im Alltag viel schneller zur inneren Ruhe führt als andere Wege die sozusagen einen künstlichen Rahmen schaffen. Einfach schon deswegen weil man es praktisch fast überall und immer praktizieren kann. Dabei kann es schon sehr Hilfreich sein einfach seinen Atem zu beobachten, oder eben auch seine Gedanken und Gefühle. Wenn man einen stressigen Job hat geht das vielleicht nicht immer aber auch da kann man einfach ein paar Minipausen einbauen in denen man vielleicht einfach für ein paar Sekunden aus dem Fenster schaut und sich auf den Atem konzentriert.

    Sehr viel, mehr als alles andere im Leben.
    Ich bin viel Achtsamer geworden, bei dem was ich sage und mache.
    Ich habe gelernt weder mich, noch andere ständig zu verurteilen, sondern vielmehr zu vergeben und zuzuhören.
    Ich habe allerdings auch einiges verloren aber das gehört wohl zum weg. Ich habe Kontakte zu Menschen verloren, bei denen ich gemerkt habe dass der Kontakt sehr oberflächlich war.
    Ich habe Illusionen über mich und andere verloren und dass kann am Anfang sehr hart sein, wenn man die Dinge so sieht wie sie sind und nicht mehr so sehr durch Schleier verblendet wird.
    Kurzzeitig hatte ich auch schon das Gefühl ich verliere den Verstand, aber was man verlieren kann, kann man auch wiederbekommen.
    Insgesamt kann ich also sagen, dass sich sehr viel verändert hat in meinem Leben , aber nicht nur durch puren Buddhismus, sondern auch von vielen anderen Hilfreichen Quellen, die sich
    dann im Alltag als ein klareres Bild zusammenfügen. Ein Buddhist sagte mal zu mir: Ab einem bestimmten Punkt gibt es kein zurück mehr. Damals hat mir dies irgendwie Angst gemacht, heute erfüllt mich eher ein
    tiefes Gefühl von Frieden, wenn ich zurückblicke auf all die Erfahrungen die Hinter mir liegen. Ich glaube das jeder schon selbst merkt, ab welchem Punkt es kein zurück mehr gibt. Gewisse Einsichten, die sich nicht immer einfach in Worte fassen lassen, sondern eher durch Meditation und vor allem Alltagserfahrungen kommen, ändern irgendwie alles im Leben. Vielleicht nicht immer so dass es keine Probleme mehr gibt. Manche Probleme sieht man glaube ich erst nach einer gewissen Zeit. Aber wenn Hindernisse kommen, dann kann man einfach mehr auf seine Intuition vertrauen und bekommt ein besserer Gefühl für die Situationen und es bleibt auch bei äußeren Stürmen eine innere Ruhe, die einen wohl bis an Lebensende begleitet.

    Hallo Frank,


    das Gleichnis kenne ich und ich wollte mit der Frage nach den Dogmen auch nicht behaupten, dass alle Wege zum gleichen Ziel führen. Hier wurde ja immer wieder auf das Erkennen der Leerheit der Formen hingewiesen. Wenn ich es versuchen wollte in eigene Worte zu fassen: Alle Formen entstehen und sind dadurch der Vergänglichkeit unterworfen. Und dies bedeutet dass alle Formen Leer in dem Sinne sind, dass es da keine absolute Wahrheit gibt. Allerdings zeigt die Tatsache, dass wir diese vergänglichen Formen erkennen können auch, dass es etwas geben muss was diese Vergänglichkeit erkennt. Und dieses erkennen selbst ist eben der Weg und das Ziel. Aus meiner Sicht zielen viele spirtuelle Lehren darauf ab und benutzen dazu bestimmte Begriffe und Methoden um dieses Erkennen immer weiter im Alltagsbewußtsein auszudehnen. Die Erkenntnis, das man nicht eine vergängliche Form ist, wie z.B. Körper, Emotionen und Gedanken findet man ja nicht nur im Buddhismus. Ich kann Dogmen in diesem Sinne akzeptieren, wenn sie auf eine letzendliche Wahrheit hinweisen. Buddha erkannte diese ewige Wahrheit und versuchte sie für alle Menschen zugänglich zu machen. Und trotzdem haben viele buddhistische Meister immer wieder neue Sichtweisen und Methoden entwickelt um diese Erkenntnis an ihre Schüler zu übertragen. Insofern hat sich der Buddhismus nur dadurch weiterentwickeln können, da es eben keine Dogmen gab, die diese neuen Interpretationen verboten haben. Es ist eben nicht notwendig den ganzen Palikanon zu kennen um zur Erleuchtung zu kommen. Man muss ja auch nicht das ganze Strafgesetzbuch kennen um nichts illegales zu machen. Ich glaube das viele Grundsätze des Buddhismus sowieso in unserer westlichen Kultur bereits normale Werte sind die sich im Rechts,- Sozial und Wirtschaftssystem wiederspiegeln. Auch im Rechtssystem gibt es ja keine Dogmen. So kann man aus Notwehr auch töten und bei 'Gefahr auch stehlen usw.


    Nun ich versuche einfach nochmal mit ein paar anderen Beschreibungen der Frage auf den Grund zu gehen.
    Die vier Wahrheiten kann ich nicht nur theoretisch annehmen, sondern ich versuche natürlich auch sie in meiner täglichen Praxis umzusetzen. Um es auf den Punkt zu bringen: Muss ein Mensch den Buddhismus kennen um die vier Wahrheiten zu leben? Ich glaube nicht. Was die christen Schuld nennen, nennen die Buddhisten Karma. Ich sehe da kein großen Unterschied. Beides entsteht durch unbewusste Handlungen . Ein Buddha erschafft ja kein neues Karma, denn er ist ja frei von Samsara. Jesus hatte keine Schuld für deinen Tod. Er nahm sogar die Schuld auf sich und zeigte somit Mitgefühl, indem er das Karma der anderen auf sich nahm und sich nicht an ihnen rächte, sondern sagte, vergib ihnen denn sie wissen nicht was sie tun. Er war sich sozusagen der Unbewussheit der anderen bewusst und war trotzdem nicht mehr im Kreislauf des Leidens gefangen. Das ist sicher auch der Grund warum viele von der Person Jesus so fasziniert sind und das obwohl er nur wenige Jahre lehrte. Was die Kirche draus gemacht hat ist natürlich eine andere Geschichte.Aber durchschaute Jesus auch die vier Wahrheiten? Ich glaube schon und das führt wieder zu dem Punkt ob Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung ist. Und das bezweifle ich. Wenn das so wäre müßten ja alle nicht-Buddhisten ewig im Leiden gefangen bleiben und es würde keinen Nicht Buddhisten geben der erwacht.
    Soweit so gut. Ich finde es ehrlich gesagt schön, dass das Thema so viele interessiert und freue mich über jeden Beitrag.

    Hallo an Alle,
    irgendwie finde ich es sehr spannend die Beiträge zu lesen. Für mich ist immer noch die zentrale Frage ob Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung ist. Und damit natürlich verbunden was Buddhismus eigentlich genau ist und was nicht. Bezogen auf die DBU Definition ist das zwar eine Orientierung aber so richtig klar ist mir immer noch nicht inwieweit auch andere Religionen, Philosophien oder auch die Psychologie Elemente enthält die aus dem Buddhismus kommen und nur einen anderen Namen haben. Mal als Beispiel die vier Edlen Wahrheiten.
    Die erste Wahrheit, dass es Leid gibt findet man ja in vielen Religionen. Die Christen nennen es Sünde, was man ja auch als Unbewußtsheit verstehen können. Also leiden Menschen auf Grund ihrer unbewußten gedanklichen und Emotionalen Mustern.
    Damit wären wir schon bei der zweiten Wahrheit. Dass die Ursachen für das Leid Begierde, Hass und Unwissenheit sind findet sich ja auch im Christentum. Du sollst den anderen lieben bedeutet ja eben niemanden zu hassen. Und auch für die Begierden verweist das Christentum darauf diese zu zügeln. Bei der Unwissenheit verwenden die Christen aus meiner Sicht eben einen Allwissenden Gott, mit dem sie im Gebet in Verbindung gehen um daraus eine Quelle der Weisheit zu finden die uns aus der Unwissenheit herausfindet.
    Bei der dritten Wahrheit, dass wenn die Ursachen erlöscht sind auch das Leiden zu Ende ist da gibt es aus meiner Sicht auch im Christentum so etwas wie ein Satori. Und zwar, dass man erwacht im Sinne, dass man sich bewußt wird dass es nicht nur vergängliche Dinge gibt, sondern auch etwas ewiges. Die Buddhisten nennen dies Buddhanatur und die Christen eben Jesus der den (kreislauf) von Geburt und Tod überwunden hat. Insofern gibt es das Ziel das Leiden zu überwinden und eben Nirvana bzw. das ewige Leben zu erreichen.
    Bei dem Achtfachen Pfad kann man sich viele Punkte aus dem Christentum ableiten.
    Um es nochmal klar zu stellen: Ich glaube nicht das der Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung ist, bzw. wenn dies so sein würde, dann müßte man zugeben, dass viele der Kernaussagen im Buddhismus auch in anderen Lehren zu finden ist. Vielleicht nicht alles, aber in den verschiedenen buddhistischen Schulen finden sich ja auch nicht alle Belehrungen , die im PK stehen. Vielleicht weil viele Ratschläge und Werte in vielen Kulturen bereits Teil der Gesetze sind wie z.B. die Menschenrechte.


    Ich freue mich über weitere Beiträge...

    @ fotost


    fotost:

    Was soll eine absolute Wahrheit sein? Und wo gelten die Gesetze der Physik nicht?


    Die Gesetze der Physik gelten sicherlich für unsere Zeit in unserem Universum. Wenn man aber die Situation kurz nach dem Urknall betrachtet kommen die Gesetze in Wanken. Auch physikalische Gesetze sind der Vergänglichkeit unterworfen. Oder kannst Du mir eins nennen für das dies nicht gilt?


    Danke für diese schöne Beschreibung ich hätte es nicht besser formulieren können. Da das Wissen ja immer eine Form ist, eine Form von Gedanken und Worten und Meinungen kann sie nie das absolute Beschreiben sondern immer nur auf das formlose hinweisen, dass über das Denken hinausgeht. Sich den Anfängergeist zu bewahren halte ich für sinnvoll, da man sich so von festen Vorstellungen löst, die einen auch hindern können die dinge so zu sehen wie sie sind.


    Mal zu dem Beispiel 1+1=2.
    Das ist insofern ein Dogma, da es ja die Grundannahme hat, das es 1 gibt. Natürlich wissen wir alle das 1 nur eine vereinfachte Abstraktion ist die uns im Alltag genügt. Das alle Formen vergänglich sind und man immer mehr als nur 1 findet wenn man es untersucht gibt es letzlich nicht 1 im absoluten Sinne. Insofern ist es eben nur eine abstraktion, eine Vereinfachung die den meisten genügt. Eine Absolute Wahrheit kann die Mathematik nicht definieren, da sie ja immer auf bestimmte Vereinfachungen basiert. Und Mathematik ist ja auch keine Naturwissenschaft aber auch in der Physik gibt es ja nur Theorien und Gesetze, die nur in einem bestimmten Rahmen die Welt der Dinge beschreiben können. Aber auch lässt sich keine absolute Wahrheit finden, da die Gesetze der Physik nicht immer und überall gelten.

    @aiko


    danke für Deine Antwort. So wie ich es verstehe siehts du im zen ein loslassen. Die Ursachen loslassen die zu Leid führen.
    Aus dieser Sichtweise können ja auch andere Mittel helfen die Ursachen zu erkennen und sie dann aufzulösen. Da jeder verschiedene Päckchen hat die es loszulassen gilt gibt es ja eben auch so viele Variationen im Buddhismus und anderswo. Da der Buddhismus ja kulturelle Färbungen bekommen hat je nach Land in dem er sich verbreitet hat ist es ja auch nicht so einfach den Kern unterhalb der kulturellen Prägungen zu sehen. Das Festhalten an Rituale in einer fremden Sprache kann ja als Hürde empfunden werden und ein Lehrer sollte ja versuchen das Dharma auf eine möglichst verständliche Art und Weise zu vermitteln und schwierige Begriffeso zu erklären dass sie für den Alltag anwendbar bleiben. Der Begriff Dogma selbst wird ja je nach kultureller Färbung unterschiedlich aufgenommen. So weit ich versatehe geht es ja im zen vor allem darum über das denken hinauszugehen mit Hilfe von Koans und dem Zazen, das ja auf Bilder und Mantras bewußt verzichtet um die Leerheit der Dinge zu erkennen. Insofern ist vielleicht das Herz Sutra über die Leere und die Form ein Dogma das hilfreich sein kann. Mir ging es ja eben aber nicht um Methoden im Buddhismus, wie der Achtfache Pfad den ich in dem Sinne ja als Dogma auch akzeptieren kann, sondern um Dogmen die sich auf das Verhältnis vom Buddhismus zu anderen Lehren beziehen. Ich behaupte einfach mal, dass Buddhisten diese Vergleiche gar nicht nötig haben, da ja von Missionierungen abgesehen werden soll. Ein Dogma das von einer Religion benutzt wird um die eigene Religion über die der anderen zu stellen sehe ich vielmehr als fehlendes Vertrauen in die eigene Praxis. Wenn man den Buddhismus praktiziert und dadurch nach und nach frei von Leid wird ist man doch das beste Beispiel dafür das Buddhismus funktioniert oder? Wieso sollte man dann noch behaupten es sei der einzige Weg? Ist es nicht vielmehr das Ego, dass den Buddhismus instrumentalisiert um den eigenen Stolz und eine Art Elitebewußtsein zu erschaffen? Ich glaub das kein Erleuchteter dies nötig hat sich selbst über andere zu stellen. In diesem Sinne versuche ich das Thema was mich beschäftigt zu betrachten und wirklich zu verstehen was dahintersteckt. Wie bereits mehrmals hier gesagt zweifle ich nicht am Buddhismus, sondern ich bezweifel, dass der Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung sein soll. Vielleicht sind andere Wege nicht so umfassend beschrieben und vielleicht auch nur wenigen vorbehalten, aber einen Absolutheitsanspruch kann ich in keiner authentischen Quelle finden.


    Hallo Florian,


    deine drei Beispiele sind für mich in diesem Sinne kein Dogmen, sondern eine Feststellung die man überprüfen kann. Der erste Punkt ist einfach objektiv d.h. wissenschaftlich belegt. Die anderen beiden Punkte kann man durch eigenes Verständis und Praxis ausprobieren. klassische Dogmen wären Aussagen die bestimmte Wörter enthalten wie z.b. nur, die einzige, kein anderer usw. Also in dem sinne dass es Sichtweisen ausschließt. Ich habe auch nicht von meinem Buddhismus geredet, sondern von einer Art Grundkonsens verschiedener Buddhsitischen Schulen, so wie sie eben auf der Seite der schweizer buddhistsichen Union beschrieben wird. Ich halte diese Grundeinstellung für Hilfreich um eben nicht in eine extreme Sichtweise zu verfallen. Dies hat ja auch Buddha gelehrt, dass man extreme Sichtweisen wie z.B. Materialismus vs. nihilismus abgelehnt hat. Das gilt ja prinzipiell für alle extremen Weltanschauungen.

    Hallo an Alle,


    erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte gestern nocheinmal ein klärendes Gespräch mit dem Lehrer.
    Ich werde glaube ich erstmal versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen. Es heißt ja man solle da genauer hinschauen wenn einen etwas stört.
    Die zentrale Frage bleibt letzlich doch irgendwo offen. Ist Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung? Da ich bis jetzt keine seriöse Quelle gefunden habe die dies bestätigt, aber auch keine die dies widerlegt, muss ich einfach davon ausgehen, dass es vielleicht gar nicht so wichtig ist. Der Sinn unseres Lebens ist ja erleuchtung zu erlangen. Dabei gibt es sicherlich viele Hilfsmittel die nicht von Buddha gelehrt wurden, aber trotzdem auf dem Weg hilfreich sind. Dass auch Dogmen hilfreich sein können ist mir klar. Dogmen an sich können einem ja eine Orientierung geben, so dass man im Zweifel einfach dem Dogma folgt und sich nicht jedes mal neu entscheiden muss, wie man nun am besten für alle handelt. Für mich bedeutet der Pfad der Praxis eben auch mal über den Tellerrand zu sehen und offen zu bleiben für heilsame Beispiele die Menschen vorleben, die keinen Buddhismus praktizieren. Auch die Verbindung von ZEN und Christentum finde ich persönlich als eine Bereicherung.
    Mich würde mal die Frage interessieren wo ihr Überschneidungen von Buddhismus und anderen Lehren seht. Z.B. in den zeh Geboten und dem achtfachen Pfad. Bedienen sich andere Lehren mit Inhalten vom Buddhismus auch wenn Sie dies nicht benennen? Gibt es z.B. in den Wissenschaften wie z.B. Psychologie und Quantenphysik nicht auch Erkenntnisse die bereits der Buddha erklärt hat? Ist dies dann immernoch Buddhismus auch wenn Wissenschaftler dies von sich weisen?

    Ji'un Ken:
    stiller_raum:

    ...Nein es geht darum eine grundlegende Frage im Buddhismus zu klären die sich meiner Meinung nach alle stellen sollten ob nun Buddhisten oder nicht. Ich stelle einfach mal die These auf, dass jedes Dogma zu unnötigem Leid führen kann. Dogmen haben ja den Anspruch eine absolute Wahrheit zu vertreten an der sozusagen nicht gezweifelt werden darf. Dabei können genau diese Zweifel zu einem kritischen Prüfen führen, was wiederum zur eigenen Erfahrung führen kann und die Wahrheit hinter den Worten somit deutlicher werden läßt.



    Ach so. Ich bin mir ganz sicher, dass du diese für dich grundlegende Frage lösen wirst.


    Die Frage ist für mich insofern gelöst, da ich eine Antwort für mich gefunden habe. Mich interessiert einfach ob andere Buddhisten zu dem gleichen Schluss kommen und wenn nicht warum. Soweit ich die Antworten hier überblicke scheint keiner hier an Dogmen festzuhalten. Korrigiert mich wenn ich da flasch liege.


    So ähnlich ging es mir auch, allerdings stand für mich die Frage im Mittelpunkt, was den aus Sicht eines Christen mit den Nichtgläubigen passiert. Das gleiche trifft leider auf viele Buddhisten zu die scheinbar die Religion, aber nicht die Dogmen gewechselt haben. Ich habe mal gelesen, dass der Buddha auf die Frage ob es Gott gibt zu Schülern unterschiedlich geantwortet hat.
    http://www.geistigenahrung.org/ftopic1188.html
    Ich kenne die Quelle nicht aber es erscheint mir logisch dass er es so oder ähnlich beschrieben hat


    Ein Beispiel zum Thema Leid. In einem Interview wurde der Dalai Lama mal gefragt, ob er manchmal auch Schuldgefühle hat. Daraufhin erzählte er eine Geschichte von einem alten Mönch der eine sehr hohe Belehrung erhalten wollte. Der Dalai Lama lehnte dies ab mit der Begründung der Mönch sei noch nicht Reif dafür. Darauf beginn der Mönch Suizid in der Hoffnung im nächsten Leben bereit für die Belehrung zu sein.
    Aus der Geschichte kann man lernen, dass dogmatische Sichtweisen für Lehrer und Schüler zu Leid führen können.
    Soweit ich es verstehe gab der Buddha Ratschläge und forderte uns auf nicht blind zu glauben sondern selber zu überprüfen ob die Ratschläge uns im Leben helfen können.
    Jedes Dogma erzeugt Leid in dem Sinne, dass es Menschen erschafft die scheinbar im Recht sind und andere die im Unrecht sind. So entsteht ein Konflikt und viele Kriege sind entstanden, dadurch dass es verschiedene Dogmen in Religionen gab und sich die dogmatischen GRuppen gegenseitig beschuldigten das Dogma gebrochen zu haben.


    Ich habe ja keine Zweifel am Buddhismus selbst. Ich betrachte einfach bestimmte veralgemeinerungen als Gefährlich, da sie zu noch mehr Verwirrung führen können. Dem oben benanntem Lehrer habe ich darauf hingewiesen und z.B. den Wortlauf der schweizer buddhistichen union als Beleg genannt der mir sehr Sinnvoll erscheint:


    Zitat


    Ob als Mönch oder Nonne, als Yogi oder Yogini oder als praktizierender Laie, der Weg zeichnet sich durch Toleranz und Dialogbereitschaft, Dogmenfreiheit und Gewaltlosigkeit aus. Einen Anspruch auf alleingültige Wahrheiten erhebt er nicht.


    http://www.sbu.net/buddhismus


    besser könnte ich es nicht formulieren. Ich gehe einfach mal davon aus, dass dieses Forum den gleichen Anspruch hat.

    gbg:

    Es ist als Eines existent aber sein Wesen ist, da dieses Eine als Eines ohne ein Zweites neben sich "kontrastlos" ist notwendig uneinsehbar. Es ist das Undifferenzierte, die Quelle der polaren Gegensätze und der Vielheit.


    Das ist Zen und Mystik.


    Aber OK. Wenn Du mir nicht glaubst auch OK...


    Ich verstehe genau was Du meinst, aber der mystische Zweig ist eben nicht für alle so verständlich...

    Ji'un Ken:
    stiller_raum:

    ....Wenn dieser Lehrer dies nicht erkennt haftet er aus meiner Sicht dogmatisch an einem Weltbild, bei dem die fleißigen Buddhisten die Gewinner sind und alle anderen anscheinend unwissende die verloren sind. Solche Allmachtsphantasien findet man ja ansonsten nur bei Fundamentalisten. Die Arbeiten mit Schuldgefühlen und Ängsten um Anhänger zu gewinnen und um davon leben zu können.


    Wenn das für dich so ist, dann ist das für dich so. Am Besten, du gehst nicht mehr hin.
    Such dir einen Lehrer, der genau mit deiner Denkweise und deinen Vorstellungen übereinstimmt, dann hast du keine Probleme. :doubt:


    Ist es dir wichtig, von uns im Forum bestätigt zu bekommen, dass du richtig liegst? Oder was liegt dir bei diesem Thema so am Herzen?


    Nein es geht darum eine grundlegende Frage im Buddhismus zu klären die sich meiner Meinung nach alle stellen sollten ob nun Buddhisten oder nicht. Ich stelle einfach mal die These auf, dass jedes Dogma zu unnötigem Leid führen kann. Dogmen haben ja den Anspruch eine absolute Wahrheit zu vertreten an der sozusagen nicht gezweifelt werden darf. Dabei können genau diese Zweifel zu einem kritischen Prüfen führen, was wiederum zur eigenen Erfahrung führen kann und die Wahrheit hinter den Worten somit deutlicher werden läßt.


    Nun Ich beschäftige mich seit etwa 10 Jahren mit dem Buddhismus. Davor war ich kein Gläubiger Christ. Habe allerdings durch das Studium der buddhistischen Lehre auch Verständnis und Respekt gegenüber dem Christentum entwickelt. Die christlichen Dogmen haben mir immer Bauchschmerzen bereitet. Das im Westen der Buddhismus teilweise auch dogmatische Züge hat finde ich ehrlich gesagt sehr irritierend, da wir ja eine gewisse Aufklärung hinter uns haben. Auch die Art und Weise wie verschiedene buddhistische Schulen untereinander umgehen zeigt aus meiner Sicht, dass bei vielen eben die Verwirrung noch das größte Hindernis ist.
    Buddha erkannte die Ursachen des Leidens und die Überwindung. Buddha arbeitete sicherlich nicht mit Ängsten und Schuldgefühlen sondern lebte und lehrte die Wahrheit die er erkannte.
    Was nach Jahrhunderten schriftlich überlieferte wurde und ob und was Buddha davon im Wortlaut gesagt hatte können wir nur mit einem klaren Geist beurteilen. Buddha lehrte nicht, dass sein Weg der einzige sei. Genau sowenig hat er sich auf Spekulationen eingelassen die nicht das Ziel haben jemanden vom Leid zu befreien. Aus meiner Sicht führt die Abwertung von anderen Lehren um die eigene buddhistische Lehrmeinung oder Schule zu erhöhen zu einer gewissen Verwirrung und damit zu Leid.


    Vielleicht mal zu dem Punkt der Vergänglichkeit. Alle Dinge die entstanden sind, sind auch der Vergänglichkeit unterworfen. Aber damit wir diese Vergänglichkeit erkennen können muss es "etwas" geben was nicht vergänglich ist. Dies nennt man im Buddhismus die Buddhanatur die in allen Wesen vorhanden ist. Andere Religionen haben daszu die Vorstellung eines Gottes. Und was genau so ein Gott dann sein soll und wo er überall zu finden ist dasrüber lässt sich natürlich streiten. Da das Bewußstsein selbst ja aber keine Form hat und somit auch keine Meßbaren eigenschaften fällt es ja eben so schwer es zu erkennen. Dieser Weg der Erkenntnis ist ja nicht nur im Buddhismus vorhanden sondern vor allem auch in den mystischen Zweigen der Religionen wie bei den Gnostikern, Sufis oder eben Zen oder Dzogchen. Diese Erkenntnis immer und überall zu "halten" ist Erleuchtung. Und wir bekommen eben meist nur ganz kurze Einblicke in die wahre Natur der Dinge. Zu behaupten der Buddhismus sei der einzige Weg halte ich nicht nur für überheblich sondern einfach auch als sachlich falsch in dem Sinne, dass dies Buddha selbst nie behauptet hat.


    Ich habe keine Angst sondern versuche offene und Achtsam zu gleich zu bleiben. Auf dem Weg der Vertiefung begegnet man sicherlich Ängsten die Tief in uns sind aber erst durch das Betrachten,erst dadurch das wir Licht ins Dunkle bringen können wir ja die Angst auflösen. Ich bin der Überzeugung, dass Menschen, die eine gewisse spirituelle Reife erlangt haben, es nicht mehr nötig haben andere Wege abzuwerten. Sicherlich muss sich jede Religion auch kritisch mit der eigenen Geschichte auseinandersetzen. Aber zumindest bei den meisten Christen sehe ich diese Selbstreflektion. Auch im Buddhismus ist ja nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Auch da gibt es Skandale und dogmatische Sekten. Also alles selbsr prüfen.


    Den Wahrheiten, die man für sich erkennt, kann man nicht mehr den Rücken kehren. Für mich ist der Buddhismus das wertvollste was ich in meinem Leben kennengelernt habe und ich übe mich demütig darin
    den Weg zu gehen da ich ihn für wahr erkannt habe. Die Frage ist eher mit wem man den Weg geht, welche Lehrer einem dabei helfen können nicht unnötige Umwege zu gehen. Daz gehört für mich auch ein gewisser Respekt im Umgang mit anderen Lehren von denen auch gerade die Buddhisten im Westen noch viel lernen können. Das bedeutet für mich nicht, dass alle Religionen das gleiche Lehren. Nein da gibt es schon große Unterschiede und viele religiöse Menschen haben aus meiner Sicht das eigentliche Ziel gar nicht wirklich erkannt. Aber jeder der sich aufrichtrig mit Buddhismus beschäftigt wird auch erkennen, dass viele nicht Buddhisten schon viel weiter auf dem Pfad sind und das das Ziel Befreiun, Erlösunf oder Erleuchtung nicht etwas ist, das nur den Buddhisten vorbehalten bleibt. Wenn dieser Lehrer dies nicht erkennt haftet er aus meiner Sicht dogmatisch an einem Weltbild, bei dem die fleißigen Buddhisten die Gewinner sind und alle anderen anscheinend unwissende die verloren sind. Solche Allmachtsphantasien findet man ja ansonsten nur bei Fundamentalisten. Die Arbeiten mit Schuldgefühlen und Ängsten um Anhänger zu gewinnen und um davon leben zu können.